Wer war Austen Henry Layard?
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Wer war Austen Henry Layard?
Nun vielleicht haben den namen schon einie gehört,wenn nicht auch nicht so schlimm,dafür sind wir ja da.
Zu diesen herren ist folgendes geschrieben:
Sir Austen Henry Layard (*5. März 1817 in Paris; † 5. Juli 1894 in London) war einer der führenden britischen Amateur-Archäologen des 19. Jahrhunderts. Er wurde berühmt durch seine Ausgrabungen in Ninive und Nimrud in Assyrien. Im Laufe seines Lebens übte er viele Berufe aus: als Diplomat und Politiker, als Kunstkenner und Schriftsteller.
Austen Henry Layard Zeichnung 1848 von George Frederik Watts (1817–1904)
Layard (sprich: „le-ard“) wurde am 5. März 1817 als ältestes von vier Kindern in Paris geboren. Seine Eltern waren Peter John Layard (Sohn eines Dean in Bristol) und Marianne Austen, (Tochter von Nathaniel Austen, Bankier in Ramsgate), die 1814 in England geheiratet hatten. Seine Vorfahren waren Hugenotten, die nach der Aufhebung des Edikts von Nantes nach England flüchteten. Mit 51 Jahren heiratete Layard am 9. März 1869 die junge Mary Enid Evelyn Guest (* 1. Juli 1843; † 1. November 1912), die Tochter von Sir John Guest und Lady Charlotte Guest, einer Cousine und langjährigen Freundin Layards .[1] Sie hatten keine Kinder. Sir Henry und Lady Layard wurden auf dem Friedhof von Canford Parish Church beigesetzt, neben Canford Manor in Dorset, das der Familie Guest gehörte (heute eine Schule).
Austen Henry Layard, 1883
Layards Vater hatte für den Civil Service in Ceylon gearbeitet. Dessen Asthmaerkrankung führte dazu, dass die Familie auf der Suche nach günstigen klimatischen Verhältnissen quer durch Europa reiste. 1821 verließen seine Eltern England und zogen nach Pisa und anschließend nach Florenz. Bereits in früher Kindheit machte ihn sein Vater mit Literatur und Kunst vertraut. 1825 ging es nach Moulin, wo der achtjährige Henry eine französische Schule besuchte. Danach lebten sie in Genf, dann ging es wieder zurück nach Florenz, so dass er inzwischen fließend Französisch und Italienisch sprach. Um 1830 kehrte die Familie nach England zurück. Hier war Henry in einem Internat in Richmond, das er 1833 verließ. 1834 starb sein Vater in Aylesbury. Der 16-jährige Henry wurde nach London geschickt, um in der Kanzlei seines Onkels, dem gut situierten Rechtsanwalt Benjamin Austen, eine Lehrzeit anzutreten. Um diesem zu gefallen, änderte er seinen Namen von Henry Austen in Austen Henry. (Er selbst ließ sich jedoch zeit seines Lebens mit Henry anreden).
An Sonntagen, wenn er in das Haus seines Onkels am Montague Square eingeladen wurde, lernte er interessante Leute kennen, so z. B. den jungen Benjamin Disraeli und Charles Fellows, der 1832 durch Griechenland gereist war. 1835 begleitete Layard den Maler und Schriftsteller William Brockedon (1787–1854)[2] auf einer Reise in die Alpen, auf der sie die Bekanntschaft von Graf Camillo Benso di Cavour und dessen Familie machten.[3]
In jener Zeit gab es weder Eisenbahn noch Auto und dennoch unternahm Layard mit 20 Jahren und sehr knappem Geld bereits seine erste Reise: 1837 nach Norditalien, wo er Silvio Pellico und anderen bedeutenden Leuten begegnete. Auf einer weiteren ausgedehnten Reise 1838 nach Skandinavien und St. Petersburg lernte er in Kopenhagen Christian Jürgensen Thomsen (1785–1865), den Gründer des Dänischen Nationalmuseums, kennen. Thomsen hatte ein Dreiperiodensystem zur Einteilung der Archäologie in Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit entwickelt und führte Layard durch seine Sammlung.
1839 machte Layard seine Abschlussprüfung als Anwalt und hatte erkannt, dass er mit seiner liberalen Gesinnung und politischen Einstellung (er sympathisierte mit den polnischen und italienischen Freiheitskämpfern) wohl keine Aussicht hatte, bei seinem konservativen Onkel einmal Teilhaber zu werden. Auch machte ihm der Anwaltsberuf keine Freude. Er war deprimiert und wollte England verlassen. Da kam ihm der Zufall zu Hilfe.
Erste Reise in den Orient (1839–1841)
Über seinen Onkel Charles Layard lernte er Edward Mitford kennen, der nach Ceylon reisen wollte, um eine Kaffeeplantage aufzubauen. Da Mitford Angst vor dem Meer hatte, beschloss er, auf dem Landweg durch Europa, Zentralasien und Indien zu reisen und suchte einen Gefährten. Mitford schlug Layard vor, ihn auf dieser Reise zu begleiten und dieser sah darin die Erfüllung seines Kindheitstraums. Die Veröffentlichungen von John Malcolm[4], der als Gesandter der East India Company in Persien gewesen war, und des Claudius James Rich, der 1811 den großen Erdhügel von Kuyunjik (Kuyundschik) untersuchte[5], hatte er alle gelesen. Um die Reise vorzubereiten, suchten sie den Rat der Royal Geographical Society. Dabei fiel ihm auch die Broschüre eines gewissen Major Henry Creswicke Rawlinson in die Hände, den er später in Bagdad kennenlernen sollte. Charles Fellows, der 1838 in Lykien die antike Hauptstadt Xanthos, (heute Günük, südwestliche Türkei) entdeckt hatte und dessen Aufsehen erregende Funde im Britischen Museum einen Platz erhielten, gab ihnen wertvolle Ratschläge. Von einem Kapitän lernte er den Umgang mit dem Sextanten und von einem Arzt die Behandlung von Wunden, den Umgang mit einer Lanzette sowie die Symptome von Krankheiten. Dies konnte zwar nur im Schnelldurchgang geschehen, sollte ihm aber auf seinen Reisen von Nutzen sein.
Sie kamen überein, so preiswert wie möglich zu reisen und der einzige Luxus (so Layard) war ein „Levigne-Bett“, das sie vor Insekten schützen sollte. Ausgerüstet mit Pistolen, einem Taschensextanten und Kompassen, sowie einem Vorschuss von 200 £ von dem Verleger Smith & Elder auf spätere Reiseberichte, traten sie am 10. Juli 1839 ihre Reise an. Layard hatte außerdem bei einer Bank 300 £ hinterlegt, um auch im Ausland über Geldmittel zu verfügen.[6]
Layards 1. Reise Juli 1839-August 1841
Sie besaßen einige Empfehlungsschreiben und waren guten Mutes aufgrund ihrer Vorbereitungen Sie reisten durch die Niederlande und Deutschland. In München begegneten sie zwei Engländern, mit denen sie sich eine Kutsche über den Brenner bis Venedig teilten. Von dort ging es mit dem Schiff nach Triest und weiter durch Dalmatien. In Fiume erhielten sie weitere Schreiben für Montenegro und die Einreise auf türkisches Gebiet. Ende September waren sie in Scutari (Shkodra) und ersuchten den dortigen Pascha um die Erlaubnis, ihre Pferde an Poststationen versorgen zu können. Dieser gab ihnen auch diverse Empfehlungsschreiben für die Durchreise nach Konstantinopel. Jetzt waren sie im Orient. Über Tirana und Monastir ritten sie nach Bulgarien. In Begleitung eines Tartaren ging es nach Adrianopel, und sie erreichten endlich Konstantinopel am 13. September. Hier erlitt Layard eine Fieberattacke und wurde von einem armenischen Arzt behandelt. Dieser zeigte ihm auch, wie er sich selbst zur Ader lassen kann. Lord Carnarvon besuchte ihn auf seinem Krankenlager und Mr. Longworth, der Korrespondent der „Morning Post“ in Konstantinopel, pflegte ihn hingebungsvoll, so dass daraus eine lebenslange Freundschaft entstand. Am 4. Oktober war Layard wieder genesen und sie kauften sich 3 Pferde für ihre Weiterreise. Ihr Gepäck reduzierten sie auf Satteltaschen – aber von ihrem „Bett“ trennten sie sich nie. Außerdem heuerten sie einen Griechen an, der Französisch, Türkisch und Arabisch sprach und ihnen als Koch und Helfer diente. Mitford und der Grieche nahmen den Landweg, während Layard ein Boot bestieg, um sich noch etwas zu erholen. Sie trafen sich dann in Mudania. Sie hatten über den Generalkonsul von der Hohen Pforte einen firman für das Reisen für Ausländer auf türkischem Territorium erhalten. Alle drei trugen den türkischen Fez und europäische Kleidung, so dass sie von den Türken für Amtsträger aus Konstantinopel angesehen wurden. Über Konya und Karaman m überquerten mit einem Führer das Gebirge und erreichten Tarsus. Da sie viele historische Stätten passiert hatten, bedauerten beide, dass sie weder historische noch archäologische Kenntnisse besaßen. Sie schliefen in Herbergen, bei Dörflern oder unter freiem Himmel. Am 13. November verließen sie Tarsus in Richtung Adana nach Antiochia in Syrien. Über Konsulatsbeamte erfuhren sie überall Unterstützung für ihre Weiterreise. Am 28. November verließen sie Antiochia nach Aleppo, wo sie Gäste von Mr. Charles Barker waren, und Layard erneut eine Fieberattacke erlitt. Jetzt begann der Winter und sie waren froh, den Stall mit der Wärme ihrer Pferde zu teilen. Inzwischen waren ihre Pferde durchgeritten und sie mussten sich mit drei Mulis zufriedengeben, um nach Tripoli zu reiten.
Die großen Hügel von Konyunjik gegenüber von Mosul
Im Januar 1840 erreichten sie Jerusalem, wo sie sich trennten und Layard besuchte die Ruinen von Petra, Ammon und Gerash. Das war sehr gefährlich, denn er wurde von Beduinen überfallen. Sie trafen sich in Aleppo und reisten gemeinsam bis sie am 10. April 1840 in Mosul ankamen, wo sie gute 2 Wochen blieben. Während ihres Aufenthaltes trafen sie den französischen Entdecker Charles Texier, der sich auf der Heimreise befand, nachdem er zahlreiche Zeichnungen und Pläne von Persepolis und Pasargadae angefertigt hatte. Layard schreibt: „Wir besuchten die großen Ruinen auf der Ostseite des Flusses, die allgemein als die Überreste von Niniveh angesehen wurden. Wir ritten auch in die Wüste und erkundeten die Hügel von Kalah Sherghat, einer riesige Ruinenstätte am Tigris, etwa 50 Meilen unter dem Zusammenfluss mit dem Zab. Wir rasteten in dem kleinen Dorf Hammum Ali, das umgeben war von den Überresten einer alten Stadt. Von dem Gipfel eines künstlichen Haufens sahen wir herab auf eine breite Ebene, die uns durch einen Fluss teilte. Eine Linie von hoch aufragenden Hügeln erhob sich im Osten und einer in Pyramiden-Form erhob sich hoch über den Rest. Dahinter konnte man schwach den Zab-Fluss ausmachen, der die Ortsbestimmung erleichterte. Dies war die Pyramide, die Xenophon beschrieben hatte. Durch den Winterregen waren die Hügel grün und nach sorgfältiger Suche kamen einige Keramik-Fragmente und beschriebene Steine in den Schutthaufen, die sich um den großen Hügel angehäuft hatten, zum Vorschein. Jedoch fanden wir keine Anzeichen von „seltsamen Figuren aus schwarzem Stein“, die es laut den Arabern dort geben sollte. Zu der Zeit unseres Besuches war das Land von den Beduinen verlassen und wurde nur gelegentlich von ein paar Plünderern der Shammar- oder Aneyza-Zelte heimgesucht.“[7]
Der britische Vize-Konsul, ein einheimischer Christ (Chaldäer), Christian Rassam, lud die beiden zu einer Reise zu den Ruinen von Hatra ein. Schließlich mieteten sie ein Boot, um die Fahrt nach Bagdad anzutreten. Jetzt passierten sie die Hügel von Nimrud von der Wasserseite und Layard erinnert sich: „Meine Neugierde war geweckt und seit dieser Zeit formte sich in mir der Wunsch, diese einzigartigen Überreste gründlich zu untersuchen, wann immer ich dazu in der Lage sein sollte.“[7] In Bagdad blieben sie einige Monate, um die bedeutenden Ruinenstädte in der Umgebung zu besichtigen –und dabei besonders die Überreste von Babylon.
Im August entschlossen sie sich, das Zagros-Gebirge bei Kermānschāh nach Persien zu überqueren. Als sie Kermānschāh erreichten, reisten sie weiter nach Bisitun (auch Bīsotūn, historisch Behistun), um die dortigen keilförmigen Felsinschriften zu besichtigen. Dort begegneten sie dem Franzosen Eugène Flandin, der dieses Monument zeichnete (und der später für Paul-Émile Botta tätig werden sollte). Der in Persien stationierte Engländer Colonel Henry Creswicke Rawlinson hatte diese Inschriften im Sommer 1835 entdeckt und einen Abdruck genommen. Nun erfuhren sie, dass sie für Reisen in Persien die Erlaubnis des Wesirs in Hamadan benötigten, der ihnen diese aufgrund der damaligen persisch-britischen Spannungen nicht erteilte. Sie könnten jedoch auf eigene Gefahr und ohne Garantie für ihre Sicherheit reisen. Mitford sah dies als zu riskant an, so dass sich hier ihre Wege trennten und Mitford seine Reise nach Indien fortsetzte. Layard ritt nun auf eigene Gefahr in die Berge von Luristan und Khuzestan; die Feindseligkeit der Einheimischen sowie ein Malaria-Anfall zwangen ihn jedoch zur Rückkehr.
Wer weiterlesen möchte,hier der Link dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Austen_Henry_Layard
Zu diesen herren ist folgendes geschrieben:
Sir Austen Henry Layard (*5. März 1817 in Paris; † 5. Juli 1894 in London) war einer der führenden britischen Amateur-Archäologen des 19. Jahrhunderts. Er wurde berühmt durch seine Ausgrabungen in Ninive und Nimrud in Assyrien. Im Laufe seines Lebens übte er viele Berufe aus: als Diplomat und Politiker, als Kunstkenner und Schriftsteller.
Austen Henry Layard Zeichnung 1848 von George Frederik Watts (1817–1904)
Layard (sprich: „le-ard“) wurde am 5. März 1817 als ältestes von vier Kindern in Paris geboren. Seine Eltern waren Peter John Layard (Sohn eines Dean in Bristol) und Marianne Austen, (Tochter von Nathaniel Austen, Bankier in Ramsgate), die 1814 in England geheiratet hatten. Seine Vorfahren waren Hugenotten, die nach der Aufhebung des Edikts von Nantes nach England flüchteten. Mit 51 Jahren heiratete Layard am 9. März 1869 die junge Mary Enid Evelyn Guest (* 1. Juli 1843; † 1. November 1912), die Tochter von Sir John Guest und Lady Charlotte Guest, einer Cousine und langjährigen Freundin Layards .[1] Sie hatten keine Kinder. Sir Henry und Lady Layard wurden auf dem Friedhof von Canford Parish Church beigesetzt, neben Canford Manor in Dorset, das der Familie Guest gehörte (heute eine Schule).
Austen Henry Layard, 1883
Layards Vater hatte für den Civil Service in Ceylon gearbeitet. Dessen Asthmaerkrankung führte dazu, dass die Familie auf der Suche nach günstigen klimatischen Verhältnissen quer durch Europa reiste. 1821 verließen seine Eltern England und zogen nach Pisa und anschließend nach Florenz. Bereits in früher Kindheit machte ihn sein Vater mit Literatur und Kunst vertraut. 1825 ging es nach Moulin, wo der achtjährige Henry eine französische Schule besuchte. Danach lebten sie in Genf, dann ging es wieder zurück nach Florenz, so dass er inzwischen fließend Französisch und Italienisch sprach. Um 1830 kehrte die Familie nach England zurück. Hier war Henry in einem Internat in Richmond, das er 1833 verließ. 1834 starb sein Vater in Aylesbury. Der 16-jährige Henry wurde nach London geschickt, um in der Kanzlei seines Onkels, dem gut situierten Rechtsanwalt Benjamin Austen, eine Lehrzeit anzutreten. Um diesem zu gefallen, änderte er seinen Namen von Henry Austen in Austen Henry. (Er selbst ließ sich jedoch zeit seines Lebens mit Henry anreden).
An Sonntagen, wenn er in das Haus seines Onkels am Montague Square eingeladen wurde, lernte er interessante Leute kennen, so z. B. den jungen Benjamin Disraeli und Charles Fellows, der 1832 durch Griechenland gereist war. 1835 begleitete Layard den Maler und Schriftsteller William Brockedon (1787–1854)[2] auf einer Reise in die Alpen, auf der sie die Bekanntschaft von Graf Camillo Benso di Cavour und dessen Familie machten.[3]
In jener Zeit gab es weder Eisenbahn noch Auto und dennoch unternahm Layard mit 20 Jahren und sehr knappem Geld bereits seine erste Reise: 1837 nach Norditalien, wo er Silvio Pellico und anderen bedeutenden Leuten begegnete. Auf einer weiteren ausgedehnten Reise 1838 nach Skandinavien und St. Petersburg lernte er in Kopenhagen Christian Jürgensen Thomsen (1785–1865), den Gründer des Dänischen Nationalmuseums, kennen. Thomsen hatte ein Dreiperiodensystem zur Einteilung der Archäologie in Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit entwickelt und führte Layard durch seine Sammlung.
1839 machte Layard seine Abschlussprüfung als Anwalt und hatte erkannt, dass er mit seiner liberalen Gesinnung und politischen Einstellung (er sympathisierte mit den polnischen und italienischen Freiheitskämpfern) wohl keine Aussicht hatte, bei seinem konservativen Onkel einmal Teilhaber zu werden. Auch machte ihm der Anwaltsberuf keine Freude. Er war deprimiert und wollte England verlassen. Da kam ihm der Zufall zu Hilfe.
Erste Reise in den Orient (1839–1841)
Über seinen Onkel Charles Layard lernte er Edward Mitford kennen, der nach Ceylon reisen wollte, um eine Kaffeeplantage aufzubauen. Da Mitford Angst vor dem Meer hatte, beschloss er, auf dem Landweg durch Europa, Zentralasien und Indien zu reisen und suchte einen Gefährten. Mitford schlug Layard vor, ihn auf dieser Reise zu begleiten und dieser sah darin die Erfüllung seines Kindheitstraums. Die Veröffentlichungen von John Malcolm[4], der als Gesandter der East India Company in Persien gewesen war, und des Claudius James Rich, der 1811 den großen Erdhügel von Kuyunjik (Kuyundschik) untersuchte[5], hatte er alle gelesen. Um die Reise vorzubereiten, suchten sie den Rat der Royal Geographical Society. Dabei fiel ihm auch die Broschüre eines gewissen Major Henry Creswicke Rawlinson in die Hände, den er später in Bagdad kennenlernen sollte. Charles Fellows, der 1838 in Lykien die antike Hauptstadt Xanthos, (heute Günük, südwestliche Türkei) entdeckt hatte und dessen Aufsehen erregende Funde im Britischen Museum einen Platz erhielten, gab ihnen wertvolle Ratschläge. Von einem Kapitän lernte er den Umgang mit dem Sextanten und von einem Arzt die Behandlung von Wunden, den Umgang mit einer Lanzette sowie die Symptome von Krankheiten. Dies konnte zwar nur im Schnelldurchgang geschehen, sollte ihm aber auf seinen Reisen von Nutzen sein.
Sie kamen überein, so preiswert wie möglich zu reisen und der einzige Luxus (so Layard) war ein „Levigne-Bett“, das sie vor Insekten schützen sollte. Ausgerüstet mit Pistolen, einem Taschensextanten und Kompassen, sowie einem Vorschuss von 200 £ von dem Verleger Smith & Elder auf spätere Reiseberichte, traten sie am 10. Juli 1839 ihre Reise an. Layard hatte außerdem bei einer Bank 300 £ hinterlegt, um auch im Ausland über Geldmittel zu verfügen.[6]
Layards 1. Reise Juli 1839-August 1841
Sie besaßen einige Empfehlungsschreiben und waren guten Mutes aufgrund ihrer Vorbereitungen Sie reisten durch die Niederlande und Deutschland. In München begegneten sie zwei Engländern, mit denen sie sich eine Kutsche über den Brenner bis Venedig teilten. Von dort ging es mit dem Schiff nach Triest und weiter durch Dalmatien. In Fiume erhielten sie weitere Schreiben für Montenegro und die Einreise auf türkisches Gebiet. Ende September waren sie in Scutari (Shkodra) und ersuchten den dortigen Pascha um die Erlaubnis, ihre Pferde an Poststationen versorgen zu können. Dieser gab ihnen auch diverse Empfehlungsschreiben für die Durchreise nach Konstantinopel. Jetzt waren sie im Orient. Über Tirana und Monastir ritten sie nach Bulgarien. In Begleitung eines Tartaren ging es nach Adrianopel, und sie erreichten endlich Konstantinopel am 13. September. Hier erlitt Layard eine Fieberattacke und wurde von einem armenischen Arzt behandelt. Dieser zeigte ihm auch, wie er sich selbst zur Ader lassen kann. Lord Carnarvon besuchte ihn auf seinem Krankenlager und Mr. Longworth, der Korrespondent der „Morning Post“ in Konstantinopel, pflegte ihn hingebungsvoll, so dass daraus eine lebenslange Freundschaft entstand. Am 4. Oktober war Layard wieder genesen und sie kauften sich 3 Pferde für ihre Weiterreise. Ihr Gepäck reduzierten sie auf Satteltaschen – aber von ihrem „Bett“ trennten sie sich nie. Außerdem heuerten sie einen Griechen an, der Französisch, Türkisch und Arabisch sprach und ihnen als Koch und Helfer diente. Mitford und der Grieche nahmen den Landweg, während Layard ein Boot bestieg, um sich noch etwas zu erholen. Sie trafen sich dann in Mudania. Sie hatten über den Generalkonsul von der Hohen Pforte einen firman für das Reisen für Ausländer auf türkischem Territorium erhalten. Alle drei trugen den türkischen Fez und europäische Kleidung, so dass sie von den Türken für Amtsträger aus Konstantinopel angesehen wurden. Über Konya und Karaman m überquerten mit einem Führer das Gebirge und erreichten Tarsus. Da sie viele historische Stätten passiert hatten, bedauerten beide, dass sie weder historische noch archäologische Kenntnisse besaßen. Sie schliefen in Herbergen, bei Dörflern oder unter freiem Himmel. Am 13. November verließen sie Tarsus in Richtung Adana nach Antiochia in Syrien. Über Konsulatsbeamte erfuhren sie überall Unterstützung für ihre Weiterreise. Am 28. November verließen sie Antiochia nach Aleppo, wo sie Gäste von Mr. Charles Barker waren, und Layard erneut eine Fieberattacke erlitt. Jetzt begann der Winter und sie waren froh, den Stall mit der Wärme ihrer Pferde zu teilen. Inzwischen waren ihre Pferde durchgeritten und sie mussten sich mit drei Mulis zufriedengeben, um nach Tripoli zu reiten.
Die großen Hügel von Konyunjik gegenüber von Mosul
Im Januar 1840 erreichten sie Jerusalem, wo sie sich trennten und Layard besuchte die Ruinen von Petra, Ammon und Gerash. Das war sehr gefährlich, denn er wurde von Beduinen überfallen. Sie trafen sich in Aleppo und reisten gemeinsam bis sie am 10. April 1840 in Mosul ankamen, wo sie gute 2 Wochen blieben. Während ihres Aufenthaltes trafen sie den französischen Entdecker Charles Texier, der sich auf der Heimreise befand, nachdem er zahlreiche Zeichnungen und Pläne von Persepolis und Pasargadae angefertigt hatte. Layard schreibt: „Wir besuchten die großen Ruinen auf der Ostseite des Flusses, die allgemein als die Überreste von Niniveh angesehen wurden. Wir ritten auch in die Wüste und erkundeten die Hügel von Kalah Sherghat, einer riesige Ruinenstätte am Tigris, etwa 50 Meilen unter dem Zusammenfluss mit dem Zab. Wir rasteten in dem kleinen Dorf Hammum Ali, das umgeben war von den Überresten einer alten Stadt. Von dem Gipfel eines künstlichen Haufens sahen wir herab auf eine breite Ebene, die uns durch einen Fluss teilte. Eine Linie von hoch aufragenden Hügeln erhob sich im Osten und einer in Pyramiden-Form erhob sich hoch über den Rest. Dahinter konnte man schwach den Zab-Fluss ausmachen, der die Ortsbestimmung erleichterte. Dies war die Pyramide, die Xenophon beschrieben hatte. Durch den Winterregen waren die Hügel grün und nach sorgfältiger Suche kamen einige Keramik-Fragmente und beschriebene Steine in den Schutthaufen, die sich um den großen Hügel angehäuft hatten, zum Vorschein. Jedoch fanden wir keine Anzeichen von „seltsamen Figuren aus schwarzem Stein“, die es laut den Arabern dort geben sollte. Zu der Zeit unseres Besuches war das Land von den Beduinen verlassen und wurde nur gelegentlich von ein paar Plünderern der Shammar- oder Aneyza-Zelte heimgesucht.“[7]
Der britische Vize-Konsul, ein einheimischer Christ (Chaldäer), Christian Rassam, lud die beiden zu einer Reise zu den Ruinen von Hatra ein. Schließlich mieteten sie ein Boot, um die Fahrt nach Bagdad anzutreten. Jetzt passierten sie die Hügel von Nimrud von der Wasserseite und Layard erinnert sich: „Meine Neugierde war geweckt und seit dieser Zeit formte sich in mir der Wunsch, diese einzigartigen Überreste gründlich zu untersuchen, wann immer ich dazu in der Lage sein sollte.“[7] In Bagdad blieben sie einige Monate, um die bedeutenden Ruinenstädte in der Umgebung zu besichtigen –und dabei besonders die Überreste von Babylon.
Im August entschlossen sie sich, das Zagros-Gebirge bei Kermānschāh nach Persien zu überqueren. Als sie Kermānschāh erreichten, reisten sie weiter nach Bisitun (auch Bīsotūn, historisch Behistun), um die dortigen keilförmigen Felsinschriften zu besichtigen. Dort begegneten sie dem Franzosen Eugène Flandin, der dieses Monument zeichnete (und der später für Paul-Émile Botta tätig werden sollte). Der in Persien stationierte Engländer Colonel Henry Creswicke Rawlinson hatte diese Inschriften im Sommer 1835 entdeckt und einen Abdruck genommen. Nun erfuhren sie, dass sie für Reisen in Persien die Erlaubnis des Wesirs in Hamadan benötigten, der ihnen diese aufgrund der damaligen persisch-britischen Spannungen nicht erteilte. Sie könnten jedoch auf eigene Gefahr und ohne Garantie für ihre Sicherheit reisen. Mitford sah dies als zu riskant an, so dass sich hier ihre Wege trennten und Mitford seine Reise nach Indien fortsetzte. Layard ritt nun auf eigene Gefahr in die Berge von Luristan und Khuzestan; die Feindseligkeit der Einheimischen sowie ein Malaria-Anfall zwangen ihn jedoch zur Rückkehr.
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