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Tötungsanstalt Bernburg

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Tötungsanstalt Bernburg Empty Tötungsanstalt Bernburg

Beitrag  checker Do Jun 12, 2014 10:46 am

Die Tötungsanstalt Bernburg befand sich zwischen dem 21. November 1940 und dem 30. Juli 1943 in einem abgetrennten Teil der Landes-Heil- und Pflegeanstalt in Bernburg an der Saale (Sachsen-Anhalt) und war eine „Euthanasie“-Anstalt der so genannten Aktion T4. Hier wurden 9.385 Kranke und Behinderte aus 33 Fürsorge- und Pflegeeinrichtungen sowie rund 5.000 Häftlinge aus sechs Konzentrationslagern mit Kohlenstoffmonoxid in einer Gaskammer ermordet. Die Tötungsanstalt in Bernburg löste die zum 28. Oktober 1940 geschlossene Tötungungsanstalt Brandenburg ab. Deren Personal übernahm die Bernburger Einrichtung.

Heute befindet sich an dieser Stelle die Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg.

Tötungsanstalt Bernburg 220px-Bernburg_Toetungsgebaeude
Tötungstrakt (2006)

Tötungsanstalt Bernburg 640px-Gaskammer_Bernburg
Die Gaskammer

Die Herkunft der Opfer der Tötungsanstalt Bernburg war durch die vorgegebenen Einzugsgebiete fest umrissen. Es umfasste die Heil- und Pflegeanstalten der preußischen Provinzen Brandenburg, Sachsen und Schleswig-Holstein, der Länder Anhalt, Braunschweig und Mecklenburg sowie der Städte Berlin und Hamburg, aus denen zum Teil direkt, zum Teil über so genannte Zwischenanstalten Behinderte und Kranke nach Bernburg transportiert wurden, um hier mit Gas ermordet zu werden.
Zwischenanstalten

Provinz Sachsen: Jerichow (390), Uchtspringe (Kreis Stendal) (864), Altscherbitz bei Schkeuditz (Kreis Delitzsch) (1.385)
Provinz Brandenburg: Görden bei Brandenburg (1.110), Neuruppin (1.497) Teupitz, Kreis Teltow (1.564)
Land Braunschweig: Königslutter (423)

Opferzahl der ersten Tötungsphase

Nach einer erhalten gebliebenen internen Zusammenstellung, der sogenannten Hartheimer Statistik, wurden 1941 in der Tötungsanstalt Bernburg 8.601 Menschen ermordet.[1] Diese Statistik umfasst lediglich die erste Mordphase der Aktion T4, die auf eine Anordnung Hitlers hin am 24. August 1941 abgeschlossen wurde. Der erste Transport mit 25 Patienten erreichte Bernburg am 21. November 1940 aus Neuruppin.

Die T4-Organisatoren Viktor Brack und Karl Brandt ordneten an, dass die Tötung der Kranken ausschließlich durch das ärztliche Personal erfolgen durfte, da sich das Ermächtigungsschreiben Hitlers vom 1. September 1939 nur auf Ärzte bezog. Die Bedienung des Gashahns war somit Aufgabe der Vergasungsärzte in den Tötungsanstalten. Allerdings kam es im Laufe der Aktion auch vor, dass bei Abwesenheit der Ärzte oder aus sonstigen Gründen der Gashahn auch vom nichtärztlichen Personal bedient wurde. Alle Ärzte traten im Schriftverkehr nach außen nicht mit ihrem richtigen Namen auf, sondern verwendeten Tarnnamen.

In Bernburg waren als Tötungsärzte tätig:

Leiter: Irmfried Eberl („Dr. Schneider“): November 1940 bis August 1941
Stellvertreter: Heinrich Bunke („Dr. Keller“): November 1940 bis August 1941

Unter dem Datum 31. Januar 1941 notierte Joseph Goebbels in seinem Tagebuch: „Mit Bouhler Frage der stillschweigenden Liquidierung von Geisteskranken besprochen. 40000 sind weg, 60000 müssen noch weg. Das ist eine harte, aber auch notwendige Arbeit. Und sie muß jetzt getan werden. Bouhler ist der rechte Mann dazu.“[2] Das hier genannte Planungsziel von 100.000 Opfern wurde nach der oben genannten Hartheimer Statistik nicht verwirklicht und der Tagebucheintrag wird als Beweis dafür angeführt, dass die Aktion T4 vorzeitig abgebrochen wurde.[3]

Es ist umstritten, ob es die zahlreichen öffentlich gewordenen Proteste hoher Geistlicher und anderer Honoratioren, das in der Öffentlichkeit verbreitete Wissen[4] oder auch befürchtete unruhestiftende Aktionen des Auslands waren, die den so genannten Euthanasie-Stopp bewirkt haben. Der Historiker Uwe Dietrich Adam warf schon früh die Frage auf, ob man die Aktion abbrach, weil man die Tötungsspezalisten zum Einsatz in den Vernichtungslagern dringend benötigte und sie dort auch alsbald einsetzte.[5]
Aktion 14f13 in Bernburg

Die Aktion 14f13 diente dazu, schwer erkrankte oder aus anderen Gründen nicht mehr arbeitsfähige KZ-Häftlinge als „Ballastexistenzen“ zu beseitigen. Von der „Aktion 14 f 13“ wurden außerdem jüdische Gefangene unabhängig von ihrem konkreten Gesundheitszustand erfasst. Die Aktion wurde in Verbindung mit der Aktion T4 ab Frühjahr 1941 durch den Besuch von Ärztekommissionen in den KZ vorbereitet. In einem Schreiben nach dem angeordneten Stopp der Aktion T4 wurde angekündigt, die Anstalt Bernburg solle „in nächster Zeit KL-Angehörige bearbeiten“.[6] Bereits im Frühjahr 1942 wurden 1.400 Frauen aus Ravensbrück in Bernburg ermordet.[7]
Bekannte Opfer

Olga Benario-Prestes
Käthe Leichter
Rosa Menzer

Anfang Juni 1942 wurden 300 Häftlinge aus dem KZ Neuengamme nach Bernburg transportiert und dort direkt nach Ankunft mittels Einsatz von Kohlenstoffmonoxid ermordet, wahrscheinlich am 5. Juni 1942. Diese 300 Opfer (ca. 80 deutsche jüdische Häftlinge und 220 Häftlinge, die entweder als sogenannte „Asoziale“ inhaftiert waren, oder die schwer erkrankt und arbeitsunfähig waren) sind in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme allesamt namentlich bekannt. Ihre Namen sind einsehbar auf den Namenslisten (Stoffbahnen) im dortigen Haus des Gedenkens und im Totenbuch des ehemaligen KZ Neuengamme (auch digital vorhanden).
Aktion Reinhardt

Irmfried Eberl war als Arzt der medizinische Leiter der NS-Tötungsanstalt Brandenburg und danach mit dem gleichen Tötungspersonal in Bernburg. Ab Sommer 1942 war Eberl Kommandant des Vernichtungslagers Treblinka im Rahmen der Aktion Reinhardt in Polen.

→ Hauptartikel: Gedenkstätte Bernburg

In den Anfangsjahren der DDR wurde das Thema „Euthanasie“ in Bernburg zwar angesprochen, aber erst in den 1980er Jahren fingen Mitarbeiter des Krankenhauses langsam an, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Im Zuge der Wende wurde eine Gedenkstätte eröffnet, die 1994 in Landeseigentum übergegangen war. Gedenkstättenleiterin ist Ute Hoffmann. Seit dem 1. Januar 2007 ist die Gedenkstätte in der Trägerschaft der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt. Am 29. November 2006 wurde der Förderverein der Gedenkstätte für die Opfer der NS-"Euthanasie" Bernburg e.V. in den Räumen der Gedenkstätte gegründet.

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