Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» BossHoss V8 DLT in Mecklenburg-Vorpommern, Texas MV, Elefantenhof, Rauchhaus, BossHoss motorcycle
Was ist Koedukation? Icon_minitimeSo Jun 16, 2024 5:16 am von Andy

» R.I.P. Karin
Was ist Koedukation? Icon_minitimeSa Mai 18, 2024 12:04 am von Admin

» R.I.P. Marcus
Was ist Koedukation? Icon_minitimeFr Mai 17, 2024 8:07 am von Admin

» Metallfilter Reinigung Dunstabzugshaube
Was ist Koedukation? Icon_minitimeMo Mai 06, 2024 12:17 am von Admin

» Telefunken S950 Settings
Was ist Koedukation? Icon_minitimeSo Apr 28, 2024 7:24 am von Admin

» Füllstandanzeige
Was ist Koedukation? Icon_minitimeSo Apr 28, 2024 7:16 am von Admin

» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Was ist Koedukation? Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Was ist Koedukation? Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:15 am von checker

» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Was ist Koedukation? Icon_minitimeSa März 02, 2024 4:50 am von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
September 2024
MoDiMiDoFrSaSo
      1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30      

Kalender Kalender


Was ist Koedukation?

Nach unten

Was ist Koedukation? Empty Was ist Koedukation?

Beitrag  checker Fr Jun 13, 2014 12:48 am

Nun einige wenn sie nicht auf den Kopf gefallen sind können sich was denken dabei.
Hat was mit Schule und ausbildung zu tun, voraus gesetzt es findet noch Bildung statt.
Dazu findet sich folgendes geschrieben:

Der Ausdruck Koedukation (aus dem Lateinischen con = zusammen + educare = erziehen; einst oft Gemeinschaftserziehung) bezeichnet im Allgemeinen die gemeinsame Bildung von Jungen und Mädchen.

Was ist Koedukation? 220px-Bundesarchiv_B_145_Bild-F079045-0021%2C_Bonn%2C_Gymnasium

In einigen Ländern wird oder wurde der Ausdruck auch für die gemeinsame Unterrichtung von Menschen verschiedener Hautfarben (etwa von Schwarzen und Weißen in den USA, als in den südlichen Staaten noch Rassentrennung üblich war) oder von Angehörigen verschiedener Religionsgemeinschaften (siehe Simultanschule) benutzt.

Das Gegenteil von Koedukation heißt geschlechtsspezifische Erziehung, Seedukation oder auch Monoedukation.

Was ist Koedukation? 220px-School_%28boys%29_after_Horemans
Jan Josef Horemans: Knabenschule im 18. Jh.

Bildungspolitiker Deutschlands stellten das bis dahin getrennte Erziehungssystem aufgrund der gesellschaftlichen Umbrüche in Frage und führten – je nach Region – zwischen 1945 und Ende der 1960er Jahre die gemeinsame Erziehung von Jungen und Mädchen im Bildungssystem ein. Seitdem ist die Geschlechtertrennung nur auf wenige Ausnahmen im Sekundarbereich (5. Klasse aufwärts) beschränkt.

Was ist Koedukation? 1024px-Anker_Die_Dorfschule_von_1848_1896
Koedukative Dorfschule 1848

Koedukation hat eine lange Tradition. Bis Ende des 19. Jahrhunderts erteilte man aus praktischen Gründen im Bereich der Elementarschulen, den heutigen Grundschulen, für Mädchen und Jungen gemeinsamen Unterricht. Da es in der Regel nur einen Dorfschullehrer gab, war der gemeinsame Unterricht von Kindern aller Altersstufen die Regel. Auf älteren Gemälden sieht man oft, dass die Jungen in den Bankreihen sitzen, die Mädchen am Rande des Klassenraumes: Die Mädchen wurden also „mitbeschult“.

Was ist Koedukation? Die_Gartenlaube_%281888%29_b_004
Mädchenschule. Die Gartenlaube 1888

Die höhere Schulbildung teilte sich auf: Es gab für Jungen Gymnasien, Oberrealschulen und Realgymnasien, den Mädchen war das Lyzeum vorbehalten. Der Schwerpunkt der Bildung im Lyzeum lag auf Handarbeit, Hauswirtschaft und Religion. Hier galt Sozialisation zur Weiblichkeit als heimlicher Lehrplan. Naturwissenschaften, Mathematik und Latein wurden nur am Rande unterrichtet, diese Fächer galten als zu schwierig für Mädchen. Außerdem befürchtete man, dass durch allzu viel Bildung das weibliche Wesen Schaden nehmen und die eigentliche Aufgabe der Frau als Hausfrau, Gattin und Mutter in den Hintergrund geraten könne. Mit dem Abschluss eines Lyzeums erwarben die jungen Frauen keine Hochschulreife – daher hat sich der Name „Pudding-Abitur“ für den Schulabschluss des Lyzeums eingebürgert.[1]

Unter dem Druck der bürgerlichen Frauenbewegung (s. auch Hedwig Kettler, Gründerin des Frauenvereins „Reform“) und der Jugendbewegung um die Jahrhundertwende gelang es Anfang des 20. Jahrhunderts, die Jungengymnasien für die Mädchen zu öffnen. In der Weimarer Republik entwickelte sich die Koedukation allmählich, jedoch folgten einige Rückschritte während der Zeit des Nationalsozialismus. Durch die während des Zweiten Weltkrieges eingeführte Erweiterte Kinderlandverschickung wurden Jungen und Mädchen in getrennten Lagern untergebracht und getrennt voneinander unterrichtet. Die Geschlechtertrennung entsprach zugleich der ideologischen Zweckbestimmung jener Zeit.
Zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts

Auf dem Gebiet der späteren DDR wurde die Koedukation 1945 eingeführt, jedoch erst in den 1950er Jahren konsequent durchgesetzt, in der Bundesrepublik Deutschland wurde sie in den 1950er und 1960er Jahren zum allgemeinen Schultyp. West-Berlin, Hamburg, Bremen und Hessen machten in den 1950er Jahren den Anfang, in den 1960er und 1970er Jahren folgten alle anderen Bundesländer.[2] In Österreich wurde die Koedukation an öffentlichen Schulen 1975 eingeführt.[3] Insgesamt wurde diese Schulform bis in die 1980er Jahre von der Schulforschung wenig beachtet. Mit der „Neuen Frauenbewegung“ wurden erstmals Forschungen zur Chancengleichheit von Mädchen und Jungen in der Koedukation thematisiert. Es zeigte sich, dass Mädchen im Allgemeinen bessere Schulleistungen aufweisen als gleichaltrige Jungen. Eine Ausnahme bilden hier nur die Naturwissenschaften. Bei der Fächerwahl beispielsweise für die Kursphase und auch bei der Studienfächer- und der Berufswahl sind große Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen feststellbar. Mädchen entscheiden sich überwiegend für die Bereiche Helfen, Pflegen, Assistieren und Erziehen – Jungen für technische und gewerbliche Studienfächer oder Berufe. Die von den Mädchen bevorzugten Berufe zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie in der Regel schlechter bezahlt sind und weniger Aufstiegschancen bieten. Mitte der 1980er Jahre wurde dann die Koedukation heftig diskutiert.
Die Zukunft

Das Ziel der gleichen Chancen für beide Geschlechter hat sich durch die Koedukation zumindest nicht im erwarteten Maß umsetzen lassen. Insbesondere spiegeln die Berufsvorstellungen der Schüler und Schülerinnen immer noch die traditionelle Rollenverteilung wider.

Neuere Forschungsergebnisse lassen Zweifel aufkommen, ob die Koedukation – zumindest in der tatsächlich realisierten Form – überhaupt geeignet ist, diese Rollenmuster zu beseitigen und dadurch eine effektive Chancengleichheit zu gewährleisten. So wurden in verschiedenen Studien z.B. auffallende Unterschiede im Verhalten (Mädchen in koedukativen Schulen sind deutlich risikoscheuer als Jungen, Mädchen in reinen Mädchenschulen aber nicht), den Leistungen (die Leistungen von Jungen sind nur an koedukativen Schulen schwächer als die von Mädchen), den Berufswünschen (Absolventinnen von Mädchenschulen entscheiden sich häufiger für ein „männliches“ Studienfach) und dem späteren Einkommen (Absolventen monoedukativer Schulen erzielen höhere Einkommen, aber nur, wenn sie nicht verheiratet sind) festgestellt (s. z.B. University of Essex 2009,[4] Illinois State University 2006[5]).

Viele Ergebnisse deuten darauf hin, dass in der koedukativen Umgebung ein größerer Druck für die Jugendlichen besteht, sich der hergebrachten Geschlechterrolle anzupassen. Um dem entgegenzuwirken, wird die „reflexive Koedukation“ propagiert, bei der die Lehrkräfte die Unterschiede thematisieren sollen. Dadurch sollen den Schülern die Mechanismen ihrer Entstehung bewusst werden, was den Druck zur Übernahme der Rollen vermindern soll.

Manche Schulen unterrichten Mädchen und Jungen auch temporär getrennt, vor allem in solchen Fächern, in denen sich geschlechtsspezifische Leistungs- oder Interessenunterschiede zeigen.
Siehe auch

Frauenbildung
Geschlechtsidentität
Jungenarbeit

Quelle - Literatur & Einzelnachweise

 Prof. 1 
checker
checker
Moderator
Moderator

Anzahl der Beiträge : 49390
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig

Nach oben Nach unten

Nach oben


 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten