Tempelprostitution
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Tempelprostitution
Nun wo gibts den sowas, wird sich der Fernsehgebildete Bildungsbürger nun fragen, nun wie der Name schon sagt in einen Tempel und allen was dazu gehört.
Nun dazu steht folgendes niedergeschrieben:
Tempelprostitution oder kultische Prostitution ist eine im Altertum vor allem in Indien, Ägypten, Babylonien (Ištar-Kult), Lydien, Numidien und auf Zypern vermutete Form des kultischen Geschlechtsverkehrs von Priesterinnen oder Tempeldienerinnen, meist einer Gottheit der sexuellen Liebe. Nachdem die Existenz dieser Institution lange Zeit als gegeben angenommen wurde, wird sie neuerdings vehement in Frage gestellt.
Erotisch-sexuelle Szene am Lakshmana-Tempel im Tempelbezirk von Khajuraho – Die männliche Figur rechts des Elefanten ist durch eine über die Schulter hängende Schnur als Brahmane gekennzeichnet; als Beweis für die oftmals angenommene Tempelprostitution in Indien kann sie jedoch nicht dienen.
Die Bibel berichtet mehrfach von Tempelprostitution in antiken Kulten. Die Königsbücher berichten mehrfach davon, dass diese Praxis in anderen Kulten üblich war, so zum Beispiel in 1 Kön 14,24 EU oder 2 Kön 23,7 EU. Dem Volk Israel wird diese Tradition nach Dtn 23,18 EU explizit verboten.
Von Tempelprostitution ist des Weiteren expressis verbis nur in griechischen Texten die Rede. Herodot (Historien 1, 199) berichtet, dass eine Babylonierin der Perserzeit sich einmal im Leben zu Ehren der Mylitta einem Fremden gegen Geld hingeben müsse. Nach Strabon, Athenaios und Pindar gab es in Griechenland Prostitution von Tempelsklavinnen im Tempel der Aphrodite in Korinth. Strabon, Ovid und Diodor beschreiben Hierodulen im Kult der Aphrodite von Eryx auf Sizilien, der Ausstrahlung bis nach Rom gehabt haben soll.
Deutung
Renate Jost meint, dass solche Texte „in polemischem oder erzählerisch-unterhaltendem Interesse auch an der Exotik anderer Völker geschrieben wurden“ und dass deshalb „nur bedingt davon die Rede sein kann, dass Tempelprostitution hier als Phänomen historisch verbürgt sei“.[1]
Tanja Scheer zufolge sei die Existenz der Tempelprostitution im Altertum durch zahlreiche Zirkelschlüsse etabliert worden, in denen die jeweils als gesichert geltende Annahme einer Tempelprostitution in anderen Gebieten die lokale Existenz dieser Einrichtung absicherte.[2] Nur in Indien lässt sich nach Scheer eine Art von Tempelprostitution nachweisen, die allerdings nicht mit wechselnden Partnern stattfand, sondern mit jeweils einem Partner über längere Zeit, und die damit eher ein Mätressentum darstellte.[3]
Siehe auch
Ḫarimtum
Quelle - Literatur & einzelnachweise
Nun dazu steht folgendes niedergeschrieben:
Tempelprostitution oder kultische Prostitution ist eine im Altertum vor allem in Indien, Ägypten, Babylonien (Ištar-Kult), Lydien, Numidien und auf Zypern vermutete Form des kultischen Geschlechtsverkehrs von Priesterinnen oder Tempeldienerinnen, meist einer Gottheit der sexuellen Liebe. Nachdem die Existenz dieser Institution lange Zeit als gegeben angenommen wurde, wird sie neuerdings vehement in Frage gestellt.
Erotisch-sexuelle Szene am Lakshmana-Tempel im Tempelbezirk von Khajuraho – Die männliche Figur rechts des Elefanten ist durch eine über die Schulter hängende Schnur als Brahmane gekennzeichnet; als Beweis für die oftmals angenommene Tempelprostitution in Indien kann sie jedoch nicht dienen.
Die Bibel berichtet mehrfach von Tempelprostitution in antiken Kulten. Die Königsbücher berichten mehrfach davon, dass diese Praxis in anderen Kulten üblich war, so zum Beispiel in 1 Kön 14,24 EU oder 2 Kön 23,7 EU. Dem Volk Israel wird diese Tradition nach Dtn 23,18 EU explizit verboten.
Von Tempelprostitution ist des Weiteren expressis verbis nur in griechischen Texten die Rede. Herodot (Historien 1, 199) berichtet, dass eine Babylonierin der Perserzeit sich einmal im Leben zu Ehren der Mylitta einem Fremden gegen Geld hingeben müsse. Nach Strabon, Athenaios und Pindar gab es in Griechenland Prostitution von Tempelsklavinnen im Tempel der Aphrodite in Korinth. Strabon, Ovid und Diodor beschreiben Hierodulen im Kult der Aphrodite von Eryx auf Sizilien, der Ausstrahlung bis nach Rom gehabt haben soll.
Deutung
Renate Jost meint, dass solche Texte „in polemischem oder erzählerisch-unterhaltendem Interesse auch an der Exotik anderer Völker geschrieben wurden“ und dass deshalb „nur bedingt davon die Rede sein kann, dass Tempelprostitution hier als Phänomen historisch verbürgt sei“.[1]
Tanja Scheer zufolge sei die Existenz der Tempelprostitution im Altertum durch zahlreiche Zirkelschlüsse etabliert worden, in denen die jeweils als gesichert geltende Annahme einer Tempelprostitution in anderen Gebieten die lokale Existenz dieser Einrichtung absicherte.[2] Nur in Indien lässt sich nach Scheer eine Art von Tempelprostitution nachweisen, die allerdings nicht mit wechselnden Partnern stattfand, sondern mit jeweils einem Partner über längere Zeit, und die damit eher ein Mätressentum darstellte.[3]
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