Bernd Freytag von Loringhoven
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Bernd Freytag von Loringhoven
Bernd Freiherr Freytag von Loringhoven (* 24. Januarjul./ 6. Februar 1914greg.[1] in Arensburg/Kuressaare, Oesel/Saaremaa, Estland; † 27. Februar 2007 in München) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant des Heeres der Bundeswehr als stellvertretender Generalinspekteur.
Der dem baltischen Adelsgeschlecht Freytag von Loringhoven entstammende Bernd Freytag von Loringhoven war 1944/45, zuletzt im Range eines Majors, Adjutant bei den Generalstabschefs des Heeres Heinz Guderian und Hans Krebs. 1943 war er mit einer der letzten Maschinen aus dem Kessel von Stalingrad ausgeflogen worden. Er war Träger des Deutschen Kreuzes in Gold, am 23. Januar 1943 als Oberstleutnant und Chef 2./Panzerregiment 2. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 geriet er in den Verdacht der Teilnahme. Ein Verwandter, Oberst i.G. Wessel Freytag von Loringhoven, hatte den Sprengstoff für den Anschlag besorgt und sich kurz nach dessen Fehlschlag selbst das Leben genommen.
Von Juli 1944 bis zum 30. April 1945 bereitete er als Adjutant die tägliche militärische Lagebesprechung im Führerbunker in Berlin vor. Seine Fluchtpläne wurden von Adolf Hitler genehmigt. Von Loringhoven setzte sich mit Rittmeister Gerhard Boldt über die Havel nach Westen ab, ging in britische Kriegsgefangenschaft. Ermittlungen der Streitkräfte des Vereinigten Königreichs stellten keine Verwicklung in Kriegsverbrechen fest. 1948 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen.
1956 trat er in die Bundeswehr ein, war von April 1963 bis 30. Juli 1964 im Rang eines Brigadegenerals Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 19 in Ahlen. Vom 1. Oktober 1967 bis zum 30. April 1969 war er Kommandeur der 5. Panzerdivision und wurde später Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr, bis er 1973 im Range eines Generalleutnants aus dem Dienst ausschied.
Freytag von Loringhoven war in erster Ehe verheiratet mit Renate von Arnim. Aus zweiter Ehe mit Ilse-Verna Kraul ging 1956 sein Sohn Arndt Freytag von Loringhoven hervor, bis August 2010 Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes.
Zeitzeuge
Von Loringhoven wurde immer wieder gebeten, von seinen Erfahrungen im Führerbunker zu berichten. In Kriegsgefangenschaft wurde er von dem Historiker Hugh Trevor-Roper befragt, der später ein Buch über Hitlers letzte Tage schrieb. Von Loringhoven beriet bei der Vorbereitung des Films Der Untergang. Seine Biographie Mit Hitler im Bunker erschien zunächst auf Französisch, wurde später ins Deutsche und in weitere Sprachen übersetzt.
Ehrungen
1972: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
Veröffentlichung
mit François d’Alançon: Dans le bunker de Hitler: 23 juillet 1944 – 29 avril 1945. Verlag Éditions Perrin, Paris 2005, ISBN 2-262-02478-2.
dt.: Mit Hitler im Bunker – Aufzeichnungen aus dem Führerhauptquartier Juli 1944 – April 1945. Berlin 2006, ISBN 3-937989-14-5.
engl.: In the Bunker with Hitler. The Last Witness Speaks. London 2006, ISBN 0-297-84555-1.
[Hrsg.] Im Dienst der Friedenssicherung: General Ulrich de Maizière. Beiträge zu seiner Verabschiedung als Generalinspekteur der Bundeswehr (1966-1972), Frankfurt am Main, 1972.
zusammen mit Wilhelm-Karl Prinz von Preußen: Johanniter und der 20. Juli 1944. 2. Auflage, Nieder-Weisel 1989 (Heft 14 der Schriftenreihe des Hessischen Genossenschaft des Johanniterordens).
Siehe auch
Der Bunker. Hitlers Ende.
Quelle Literatur & einzelnachweise
Der dem baltischen Adelsgeschlecht Freytag von Loringhoven entstammende Bernd Freytag von Loringhoven war 1944/45, zuletzt im Range eines Majors, Adjutant bei den Generalstabschefs des Heeres Heinz Guderian und Hans Krebs. 1943 war er mit einer der letzten Maschinen aus dem Kessel von Stalingrad ausgeflogen worden. Er war Träger des Deutschen Kreuzes in Gold, am 23. Januar 1943 als Oberstleutnant und Chef 2./Panzerregiment 2. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 geriet er in den Verdacht der Teilnahme. Ein Verwandter, Oberst i.G. Wessel Freytag von Loringhoven, hatte den Sprengstoff für den Anschlag besorgt und sich kurz nach dessen Fehlschlag selbst das Leben genommen.
Von Juli 1944 bis zum 30. April 1945 bereitete er als Adjutant die tägliche militärische Lagebesprechung im Führerbunker in Berlin vor. Seine Fluchtpläne wurden von Adolf Hitler genehmigt. Von Loringhoven setzte sich mit Rittmeister Gerhard Boldt über die Havel nach Westen ab, ging in britische Kriegsgefangenschaft. Ermittlungen der Streitkräfte des Vereinigten Königreichs stellten keine Verwicklung in Kriegsverbrechen fest. 1948 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen.
1956 trat er in die Bundeswehr ein, war von April 1963 bis 30. Juli 1964 im Rang eines Brigadegenerals Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 19 in Ahlen. Vom 1. Oktober 1967 bis zum 30. April 1969 war er Kommandeur der 5. Panzerdivision und wurde später Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr, bis er 1973 im Range eines Generalleutnants aus dem Dienst ausschied.
Freytag von Loringhoven war in erster Ehe verheiratet mit Renate von Arnim. Aus zweiter Ehe mit Ilse-Verna Kraul ging 1956 sein Sohn Arndt Freytag von Loringhoven hervor, bis August 2010 Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes.
Zeitzeuge
Von Loringhoven wurde immer wieder gebeten, von seinen Erfahrungen im Führerbunker zu berichten. In Kriegsgefangenschaft wurde er von dem Historiker Hugh Trevor-Roper befragt, der später ein Buch über Hitlers letzte Tage schrieb. Von Loringhoven beriet bei der Vorbereitung des Films Der Untergang. Seine Biographie Mit Hitler im Bunker erschien zunächst auf Französisch, wurde später ins Deutsche und in weitere Sprachen übersetzt.
Ehrungen
1972: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
Veröffentlichung
mit François d’Alançon: Dans le bunker de Hitler: 23 juillet 1944 – 29 avril 1945. Verlag Éditions Perrin, Paris 2005, ISBN 2-262-02478-2.
dt.: Mit Hitler im Bunker – Aufzeichnungen aus dem Führerhauptquartier Juli 1944 – April 1945. Berlin 2006, ISBN 3-937989-14-5.
engl.: In the Bunker with Hitler. The Last Witness Speaks. London 2006, ISBN 0-297-84555-1.
[Hrsg.] Im Dienst der Friedenssicherung: General Ulrich de Maizière. Beiträge zu seiner Verabschiedung als Generalinspekteur der Bundeswehr (1966-1972), Frankfurt am Main, 1972.
zusammen mit Wilhelm-Karl Prinz von Preußen: Johanniter und der 20. Juli 1944. 2. Auflage, Nieder-Weisel 1989 (Heft 14 der Schriftenreihe des Hessischen Genossenschaft des Johanniterordens).
Siehe auch
Der Bunker. Hitlers Ende.
Quelle Literatur & einzelnachweise
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