Wer waren die Normannen?
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Wer waren die Normannen?
Nun es ist nicht auszuschließen bzw. eigentlich klar,dass einige der Normannen bis nach Braunschweig gekommen sind und sich hier niederliesen.
Zu den Normannen steht folgendes geschrieben:
Der Begriff Normanne wird in verschiedenen Bedeutungen verwendet. Zum einen wird er als Oberbegriff für alle Skandinavier des Mittelalters verwendet, von denen die Wikinger dann eine kleine Teilgruppe bilden. Zum anderen bezeichnet der Begriff die Einwohner des Herzogtums Normandie, deren ethnische Zusammensetzung allerdings noch nicht geklärt ist, sowie insbesondere deren Häuptlingsgeschlechter skandinavischer Abstammung[1] und deren Nachkommen in Süditalien, England und anderswo.[2] Mit der Zeit hat sich aber der zweite Begriffsinhalt als der übliche durchgesetzt.[3]
Etymologie
Das Wort „Normanne“ entstammt lateinischen Quellen, wo das Wort „nortmanni“, „northmanni“ und „nordmanni“ geschrieben wird. Seinen Ursprung hat es im Skandinavischen, wo „Norðmaðr“ (plur. „Norðmenn“) Menschen bezeichnet, die in nordischen Ländern (norðrlönd) wohnen oder von da stammen, ohne dass dabei die konkrete geografische Zuordnung vorliegt. Manchmal bezeichnet das Wort dort auch konkret „Norweger“ als Synonym zu „Noregsmaðr“. „Nordmannus“ wird auch synonym zu „dacus“.[4]
Die Normannen im engeren Sinne
Bei den Normannen im engeren Sinne handelt es sich um die skandinavische Führungsschicht im Herzogtum Normandie und ihre Gefolgsleute, die dort gesiedelt haben.
Quellen
Die Quellenlage ist dürftig. Während das 9. Jahrhundert durch die Annalen von St. Bertin und St. Vaast und die Zeit nach 919 durch die Arbeiten von Flodoard von Reims relativ gut abgedeckt ist, gibt es für die weiteren Jahrzehnte des 10. Jahrhunderts nur wenig. Es gibt Dudo von St. Quentins „De moribus et actis primorum Normanniæ ducum“, geschrieben zwischen 1015 und 1026, ein Text mit vielen Fehlern und Ungenauigkeiten. So bezeichnet Dudo die Anführer der Normannen im 10. Jahrhundert als Herzöge, obgleich dieser Titel erst ab 1006 verwendet wurde, und er spricht anachronistisch von der Normandie als territoriale Einheit, die es zur Zeit Rollos gar nicht gab. Dagegen bezeichnet Flodoard den Anführer als „Princeps Normannorum“. Auch Flodoard hat die Vorgänge geschildert. Er gilt als der zuverlässigere Chronist. Eine weitere Quelle ist die Geschichte der duces Normannorum des Guilelmus Gemeticensis (auch Wilhelm von Jumièges, Wilhelmus Calculus). Er lebte im 11. Jahrhundert. Er schöpfte aus Dudos Werken und aus Überlieferungen des Klosters Jumièges.
Historischer Kontext
Normannische Gebiete im 12. Jahrhundert
Um welche Skandinavier es sich handelte, ist nicht sicher. Zunächst hatte man es mit räuberischen Wikingern zu tun, die die nordfranzösischen Küsten heimsuchten. Sie kamen vor allem aus Dänemark, aber auch aus Norwegen. Diese wikingische Vorgeschichte lässt sich wie folgt zusammenfassen:
841
842
843
844
845
851
856
865
866
879
885
896
903
Überfall auf Rouen
Überfall auf den Hafenplatz Quentowik
Errichtung einer festen Wikingersiedlung auf Noirmoutier
Überfall auf Toulouse und die spanische Küste
Überfall auf Paris
Errichtung eines Stützpunktes auf der Seineinsel Oissel vor Rouen
Überfall auf Paris
Überfall auf Orléans und Le Mans
Überfall auf Melun
Überfall auf Flandern, fester Stützpunkt in Asselt, von dort Überfälle ins Rheingebiet und in den Weserraum
Überfall auf Paris
Einfall in das Seinegebiet, Maas, Loire bis Burgund
Einfall über die Loiremündung
Bronzene Löwen-Statue um 1100, italo-normannisch, heute im New Yorker Metropolitan Museum of Art
Nach Snorri soll ein solcher Seeräuber namens Hrolf (Gange-Hrolf) In Norwegen auf Raubzug gewesen sein, nachdem König Harald Schönhaar ein mit Bann bewehrtes Verbot der Raubzüge innerhalb seines Landes erlassen hatte. Das führte zur Verbannung Hrolfs.
„Göngu-Hrólfur för síðan vestur um hafí Suðureyjar og þaðan fór hann vestur í Valland og herjaði þar og eignaðist jarlsríki mikið og byggðiþar mjög Norðmönnum og er þar síðan kallast Norðmandí. Af Hrólfs ætt eru komnir jarlar í Norðmandí. Sonur Göngu-Hrólfs var Vilhjálmur, faðir Ríkarðar, föður annars Ríkarðar, föður löngumspaða, föður Vilhjálms bastarðar Englakonungs. Frá honum eru síðan komnir Englakonungar allir.“
Übersetzung:
„Gang-Hrolf fuhr darauf ins Westmeer nach den Hebriden, von dort weiter nach Frankreich. Dort heerte er, eroberte sich ein mächtges Jarlsereich und siedelte dort viele Normannen an. Daher heißt dieses Land „Normandie“. Aus Hrolfs Geschlecht stammen die Jarle der Normandie. Der Sohn Gang-Hrolfs war Wilhelm, der Vater Richards. Dessen Sohn war Richard der Zweite, der Vater Robert Langschwerts, dessen Sohn Wilhelm der Bastard, der König von England. Von ihm stammen alle englischen Könige.“
– Snorri Sturluson, Heimskringla, Saga Konungs Haralds hárfagra Kap. 25, Übersetzung Felix Niedner.[5]
Es handelt sich bei dieser Darstellung um den bekannten Rollo. Ob allerdings Snorri mit dieser Gleichsetzung recht hatte, wird zunehmend bezweifelt, weil die kontinentalen Quellen Rollo für einen Dänen halten. Im Jahre 911 erlitten die Wikinger in der Schlacht bei Chartres eine empfindliche Niederlage. Der räuberische Impetus ließ bereits nach. Die großen Verluste an Kriegern konnten nicht mehr ergänzt werden, weil die seeräuberische Lebensweise in den Heimatländern mit dem Erstarken königlicher Zentralmacht keine Unterstützung mehr fand, wie sich am Vorgehen Harald Schönhaars zeigt. Hinzukam, dass auch der Nachwuchs allmählich ausblieb. So kam es, dass sich bei den Wikingern allmählich Kriegsmüdigkeit einstellte und sie nach Siedlungsland Ausschau hielten.
„Satis præliati sumus, Francosque debellavimus; consequens videtur nobis ut requiescamus, fructibusque terræ patienter fruamur“
Übersetzung:
„Wir haben genug gekämpft und die Franken besiegt. Nun wollen wir uns lieber zur Ruhe setzen und in Frieden die Früchte des Landes genießen.“
– Dudonis Decani S. Quintini Viromand: De gestis Normanniæ ducum libri tres. Liber II. Rollo.[6]
http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_I._(Frankreich)
Im Jahr 1066 eroberte der normannische Herzog Wilhelm England nach der Schlacht bei Hastings.
Edgar Ætheling, einer der Konkurrenten Wilhelms um den englischen Thron, floh schließlich nach Schottland. König Malcolm III. heiratete Margaret, die Schwester Edgars, und stand damit in Opposition zu Wilhelm, der schon die südliche Grenzen von Schottland in Frage gestellt hatte. Im Jahre 1072 überfiel Wilhelm Schottland und ritt bis Abernethy, wo er sich mit seiner Flotte traf. Malcolm unterwarf sich Wilhelm und huldigte ihm, er gab ihm seinen Sohn Duncan als Geisel. Seitdem gab es immer wieder Streit darüber, ob die schottische Krone dem König von England Gehorsam schulde.
Normannen kamen nach Schottland, bauten Burgen und begründeten Adelsfamilien die künftige Könige wie Robert I. stellten. Sie gründeten auch einige schottische Klane. Alexander I., der ältere Bruder von König David I. heiratete Sybilla von Normandie. David I. stellte normannische Kultur den Schotten vor und verbrachte Zeit auf dem Hof von König Heinrich I., der selbst Edith von Schottland, die Schwester Davids heiratete. Um das Königreich von seinem Halbbruder, Máel Coluim mac Alaxandair wegzunehmen, musste David viele Menschen mit Ländereien belohnen. Das Verfahren wurde unter den Nachfolgern Davids fortgesetzt, am meisten unter Wilhelm I. Das von den Normannen stammende Feudalsystem wurde in unterschiedlichem Ausmaß in großen Teilen Schottlands aufgestellt. Schottische Familien wie die Bruce, Ramsay, Fraser, Ogilvie, Montgomery, Sinclair, Pollock, Douglas oder Gordon, auch das spätere Haus Stuart sind alle auf normannische Wurzeln zurückzuführen.
→ Hauptartikel: Cambro-Normannen
Kultur
Im 11. Jahrhundert war die Normandie der Standort vieler wichtiger Entwicklungen in der Geschichte klassischer Musik. Abtei Fécamp und Abtei Saint-Évroult waren Zentren von Musikproduktion und musikalischer Bildung. Bei Fécamp, unter italienischen Äbten Wilhelm von Dijon und Johann von Ravenna wurde das System der Notendarstellung durch Buchstaben entwickelt und gelehrt. Heute ist es in englisch- und deutschsprachigen Ländern immer noch die meist verbreitete Form der Tonhöhendarstellung. Auch bei Fécamp wurde das Notensystem – worum die Neumen orientiert wurden – erstmals im 11. Jahrhundert entwickelt und gelehrt. Unter dem deutschen Abt Isembard wurde La Trinité-du-Mont zu einem Zentrum der Musikkomposition.
Bei Saint-Évroult entwickelte sich die Tradition des Singens, und der Chor der Abtei wurde berühmt in der Normandie. Unter dem normannischen Abt Robert de Grantmesnil flohen mehrere Äbte von Saint-Évroult nach Süditalien. Dort wurden sie von Robert Guiscard unterstützt und gründeten ein lateinisches Kloster bei Sant'Eufemia. Dort setzten sie die Tradition des Singens fort.
Siehe auch
Anglonormannen
Cambro-Normannen
Hiberno-Normannen
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Zu den Normannen steht folgendes geschrieben:
Der Begriff Normanne wird in verschiedenen Bedeutungen verwendet. Zum einen wird er als Oberbegriff für alle Skandinavier des Mittelalters verwendet, von denen die Wikinger dann eine kleine Teilgruppe bilden. Zum anderen bezeichnet der Begriff die Einwohner des Herzogtums Normandie, deren ethnische Zusammensetzung allerdings noch nicht geklärt ist, sowie insbesondere deren Häuptlingsgeschlechter skandinavischer Abstammung[1] und deren Nachkommen in Süditalien, England und anderswo.[2] Mit der Zeit hat sich aber der zweite Begriffsinhalt als der übliche durchgesetzt.[3]
Etymologie
Das Wort „Normanne“ entstammt lateinischen Quellen, wo das Wort „nortmanni“, „northmanni“ und „nordmanni“ geschrieben wird. Seinen Ursprung hat es im Skandinavischen, wo „Norðmaðr“ (plur. „Norðmenn“) Menschen bezeichnet, die in nordischen Ländern (norðrlönd) wohnen oder von da stammen, ohne dass dabei die konkrete geografische Zuordnung vorliegt. Manchmal bezeichnet das Wort dort auch konkret „Norweger“ als Synonym zu „Noregsmaðr“. „Nordmannus“ wird auch synonym zu „dacus“.[4]
Die Normannen im engeren Sinne
Bei den Normannen im engeren Sinne handelt es sich um die skandinavische Führungsschicht im Herzogtum Normandie und ihre Gefolgsleute, die dort gesiedelt haben.
Quellen
Die Quellenlage ist dürftig. Während das 9. Jahrhundert durch die Annalen von St. Bertin und St. Vaast und die Zeit nach 919 durch die Arbeiten von Flodoard von Reims relativ gut abgedeckt ist, gibt es für die weiteren Jahrzehnte des 10. Jahrhunderts nur wenig. Es gibt Dudo von St. Quentins „De moribus et actis primorum Normanniæ ducum“, geschrieben zwischen 1015 und 1026, ein Text mit vielen Fehlern und Ungenauigkeiten. So bezeichnet Dudo die Anführer der Normannen im 10. Jahrhundert als Herzöge, obgleich dieser Titel erst ab 1006 verwendet wurde, und er spricht anachronistisch von der Normandie als territoriale Einheit, die es zur Zeit Rollos gar nicht gab. Dagegen bezeichnet Flodoard den Anführer als „Princeps Normannorum“. Auch Flodoard hat die Vorgänge geschildert. Er gilt als der zuverlässigere Chronist. Eine weitere Quelle ist die Geschichte der duces Normannorum des Guilelmus Gemeticensis (auch Wilhelm von Jumièges, Wilhelmus Calculus). Er lebte im 11. Jahrhundert. Er schöpfte aus Dudos Werken und aus Überlieferungen des Klosters Jumièges.
Historischer Kontext
Normannische Gebiete im 12. Jahrhundert
Um welche Skandinavier es sich handelte, ist nicht sicher. Zunächst hatte man es mit räuberischen Wikingern zu tun, die die nordfranzösischen Küsten heimsuchten. Sie kamen vor allem aus Dänemark, aber auch aus Norwegen. Diese wikingische Vorgeschichte lässt sich wie folgt zusammenfassen:
841
842
843
844
845
851
856
865
866
879
885
896
903
Überfall auf Rouen
Überfall auf den Hafenplatz Quentowik
Errichtung einer festen Wikingersiedlung auf Noirmoutier
Überfall auf Toulouse und die spanische Küste
Überfall auf Paris
Errichtung eines Stützpunktes auf der Seineinsel Oissel vor Rouen
Überfall auf Paris
Überfall auf Orléans und Le Mans
Überfall auf Melun
Überfall auf Flandern, fester Stützpunkt in Asselt, von dort Überfälle ins Rheingebiet und in den Weserraum
Überfall auf Paris
Einfall in das Seinegebiet, Maas, Loire bis Burgund
Einfall über die Loiremündung
Bronzene Löwen-Statue um 1100, italo-normannisch, heute im New Yorker Metropolitan Museum of Art
Nach Snorri soll ein solcher Seeräuber namens Hrolf (Gange-Hrolf) In Norwegen auf Raubzug gewesen sein, nachdem König Harald Schönhaar ein mit Bann bewehrtes Verbot der Raubzüge innerhalb seines Landes erlassen hatte. Das führte zur Verbannung Hrolfs.
„Göngu-Hrólfur för síðan vestur um hafí Suðureyjar og þaðan fór hann vestur í Valland og herjaði þar og eignaðist jarlsríki mikið og byggðiþar mjög Norðmönnum og er þar síðan kallast Norðmandí. Af Hrólfs ætt eru komnir jarlar í Norðmandí. Sonur Göngu-Hrólfs var Vilhjálmur, faðir Ríkarðar, föður annars Ríkarðar, föður löngumspaða, föður Vilhjálms bastarðar Englakonungs. Frá honum eru síðan komnir Englakonungar allir.“
Übersetzung:
„Gang-Hrolf fuhr darauf ins Westmeer nach den Hebriden, von dort weiter nach Frankreich. Dort heerte er, eroberte sich ein mächtges Jarlsereich und siedelte dort viele Normannen an. Daher heißt dieses Land „Normandie“. Aus Hrolfs Geschlecht stammen die Jarle der Normandie. Der Sohn Gang-Hrolfs war Wilhelm, der Vater Richards. Dessen Sohn war Richard der Zweite, der Vater Robert Langschwerts, dessen Sohn Wilhelm der Bastard, der König von England. Von ihm stammen alle englischen Könige.“
– Snorri Sturluson, Heimskringla, Saga Konungs Haralds hárfagra Kap. 25, Übersetzung Felix Niedner.[5]
Es handelt sich bei dieser Darstellung um den bekannten Rollo. Ob allerdings Snorri mit dieser Gleichsetzung recht hatte, wird zunehmend bezweifelt, weil die kontinentalen Quellen Rollo für einen Dänen halten. Im Jahre 911 erlitten die Wikinger in der Schlacht bei Chartres eine empfindliche Niederlage. Der räuberische Impetus ließ bereits nach. Die großen Verluste an Kriegern konnten nicht mehr ergänzt werden, weil die seeräuberische Lebensweise in den Heimatländern mit dem Erstarken königlicher Zentralmacht keine Unterstützung mehr fand, wie sich am Vorgehen Harald Schönhaars zeigt. Hinzukam, dass auch der Nachwuchs allmählich ausblieb. So kam es, dass sich bei den Wikingern allmählich Kriegsmüdigkeit einstellte und sie nach Siedlungsland Ausschau hielten.
„Satis præliati sumus, Francosque debellavimus; consequens videtur nobis ut requiescamus, fructibusque terræ patienter fruamur“
Übersetzung:
„Wir haben genug gekämpft und die Franken besiegt. Nun wollen wir uns lieber zur Ruhe setzen und in Frieden die Früchte des Landes genießen.“
– Dudonis Decani S. Quintini Viromand: De gestis Normanniæ ducum libri tres. Liber II. Rollo.[6]
http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_I._(Frankreich)
Im Jahr 1066 eroberte der normannische Herzog Wilhelm England nach der Schlacht bei Hastings.
Edgar Ætheling, einer der Konkurrenten Wilhelms um den englischen Thron, floh schließlich nach Schottland. König Malcolm III. heiratete Margaret, die Schwester Edgars, und stand damit in Opposition zu Wilhelm, der schon die südliche Grenzen von Schottland in Frage gestellt hatte. Im Jahre 1072 überfiel Wilhelm Schottland und ritt bis Abernethy, wo er sich mit seiner Flotte traf. Malcolm unterwarf sich Wilhelm und huldigte ihm, er gab ihm seinen Sohn Duncan als Geisel. Seitdem gab es immer wieder Streit darüber, ob die schottische Krone dem König von England Gehorsam schulde.
Normannen kamen nach Schottland, bauten Burgen und begründeten Adelsfamilien die künftige Könige wie Robert I. stellten. Sie gründeten auch einige schottische Klane. Alexander I., der ältere Bruder von König David I. heiratete Sybilla von Normandie. David I. stellte normannische Kultur den Schotten vor und verbrachte Zeit auf dem Hof von König Heinrich I., der selbst Edith von Schottland, die Schwester Davids heiratete. Um das Königreich von seinem Halbbruder, Máel Coluim mac Alaxandair wegzunehmen, musste David viele Menschen mit Ländereien belohnen. Das Verfahren wurde unter den Nachfolgern Davids fortgesetzt, am meisten unter Wilhelm I. Das von den Normannen stammende Feudalsystem wurde in unterschiedlichem Ausmaß in großen Teilen Schottlands aufgestellt. Schottische Familien wie die Bruce, Ramsay, Fraser, Ogilvie, Montgomery, Sinclair, Pollock, Douglas oder Gordon, auch das spätere Haus Stuart sind alle auf normannische Wurzeln zurückzuführen.
→ Hauptartikel: Cambro-Normannen
Kultur
Im 11. Jahrhundert war die Normandie der Standort vieler wichtiger Entwicklungen in der Geschichte klassischer Musik. Abtei Fécamp und Abtei Saint-Évroult waren Zentren von Musikproduktion und musikalischer Bildung. Bei Fécamp, unter italienischen Äbten Wilhelm von Dijon und Johann von Ravenna wurde das System der Notendarstellung durch Buchstaben entwickelt und gelehrt. Heute ist es in englisch- und deutschsprachigen Ländern immer noch die meist verbreitete Form der Tonhöhendarstellung. Auch bei Fécamp wurde das Notensystem – worum die Neumen orientiert wurden – erstmals im 11. Jahrhundert entwickelt und gelehrt. Unter dem deutschen Abt Isembard wurde La Trinité-du-Mont zu einem Zentrum der Musikkomposition.
Bei Saint-Évroult entwickelte sich die Tradition des Singens, und der Chor der Abtei wurde berühmt in der Normandie. Unter dem normannischen Abt Robert de Grantmesnil flohen mehrere Äbte von Saint-Évroult nach Süditalien. Dort wurden sie von Robert Guiscard unterstützt und gründeten ein lateinisches Kloster bei Sant'Eufemia. Dort setzten sie die Tradition des Singens fort.
Siehe auch
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