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Deutsche Revolution 1848/1849

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Deutsche Revolution 1848/1849 Empty Deutsche Revolution 1848/1849

Beitrag  checker So Jul 13, 2014 3:51 am

Als Deutsche Revolution von 1848/49 – bezogen auf die erste Revolutionsphase des Jahres 1848 auch Märzrevolution – wird das revolutionäre Geschehen bezeichnet, das sich zwischen März 1848 und Spätsommer 1849 im Deutschen Bund ereignete. Von den Erhebungen betroffen waren auch Provinzen und Länder außerhalb des Bundes, die unter der Herrschaft dessen mächtigster Staaten Österreich und Preußen standen, so etwa Ungarn, Oberitalien oder Posen.

Deutsche Revolution 1848/1849 220px-Maerz1848_berlin
Jubelnde Revolutionäre nach Barrikadenkämpfen am 18. März 1848 in der Breiten Straße in Berlin

Die damit verbundenen Ereignisse waren Teil der bürgerlich-demokratischen und nationalen Einheits- und Unabhängigkeitserhebungen gegen die Restaurationsbestrebungen der in der Heiligen Allianz verbündeten Herrscherhäuser in weiten Teilen Mitteleuropas (vgl. Europäische Revolutionen 1848/1849). Bereits im Januar 1848 hatten sich italienische Revolutionäre gegen die Herrschaft der österreichischen Habsburger im Norden der Apenninen-Halbinsel und der spanischen Bourbonen im Süden erhoben. Nach Beginn der französischen Februarrevolution wurden auch die deutschen Länder Teil dieser Erhebungen gegen die herrschenden Mächte der Restauration.

In den deutschen Fürstentümern nahm die Revolution ihren Anfang im Großherzogtum Baden und griff innerhalb weniger Wochen auf die übrigen Staaten des Bundes über. Sie erzwang von Berlin bis Wien die Berufung liberaler Regierungen in den Einzelstaaten (die so genannten Märzkabinette) und die Durchführung von Wahlen zu einer verfassungsgebenden Nationalversammlung, die in der Paulskirche in der damals freien Stadt Frankfurt am Main zusammentrat. Nach den mit den Märzerrungenschaften relativ rasch erkämpften Erfolgen, wie zum Beispiel Aufhebung der Pressezensur oder Bauernbefreiung, geriet die revolutionäre Bewegung ab Mitte 1848 zunehmend in die Defensive. Auch die vor allem im Herbst 1848 und bei der Reichsverfassungskampagne im Mai 1849 neu aufflammenden Höhepunkte der Erhebungen, die regional (beispielsweise in Sachsen, der bayerischen Pfalz, der preußischen Rheinprovinz und vor allem in Baden) bürgerkriegsähnliche Ausmaße annahmen, konnten das letztliche Scheitern der Revolution in Bezug auf ihre wesentliche Kernforderung nicht mehr aufhalten. Bis Juli 1849 wurde der erste Versuch, einen demokratisch verfassten, einheitlichen deutschen Nationalstaat zu schaffen, von überwiegend preußischen und österreichischen Truppen mit militärischer Gewalt niedergeschlagen.

Interessengruppen

Deutsche Revolution 1848/1849 640px-Deutscher_Bund
Politische Landkarte des Deutschen Bundes (1815 bis 1866) mit 39 Gründerstaaten

Die Revolutionäre in den deutschen Staaten strebten politische Freiheiten im Sinne demokratischer Reformen und die nationale Einigung der Fürstentümer des Deutschen Bundes an. Sie vertraten vor allem die Ideen des Liberalismus. Dieser spaltete sich jedoch im weiteren Revolutionsverlauf und danach zunehmend in verschiedene Richtungen auf, die in wesentlichen Themenbereichen unterschiedliche Prioritäten setzten und teilweise gegeneinander opponierten (u. a. in der Haltung zum Stellenwert der Nation, der sozialen Frage, der ökonomischen Entfaltung, der Bürgerrechte, als auch zur Revolution selbst).

Stark an den revolutionären Aktivitäten und Aufständen vor Ort beteiligt waren auch Kreise mit radikaldemokratischen, sozialrevolutionären, frühsozialistischen bis hin zu anarchistischen Zielvorstellungen. Diese wirkten vorwiegend außerparlamentarisch, in den Parlamenten waren sie unterrepräsentiert oder gar nicht vertreten. In den bestimmenden Gremien der Revolution konnten sie sich daher nicht durchsetzen.

Außerhalb des Deutschen Bundes strebten Länder und Regionen, die dem Habsburgerreich Österreich angegliedert waren, die Unabhängigkeit von dessen Vorherrschaft an. Dazu gehörten Ungarn, Galizien sowie die oberitalienischen Fürstentümer. Zudem setzten sich die Revolutionäre in der überwiegend von Polen bewohnten Provinz Posen für die Loslösung von der preußischen Herrschaft ein.

Von den fünf mächtigen europäischen Staaten, der europäischen Pentarchie, blieben nur England und Russland von den Ereignissen unberührt, bei Russland abgesehen von der Beteiligung russischen Militärs an der Niederschlagung des ungarischen Unabhängigkeitsaufstands gegen das Kaiserreich Österreich 1849. Außerdem blieben Spanien, die Niederlande sowie das junge und ohnehin vergleichsweise liberale Belgien am Revolutionsgeschehen weitgehend unbeteiligt.
Bedeutung für Mitteleuropa

In den meisten Staaten wurde die Revolution spätestens 1849 niedergeschlagen. In Frankreich hielt sich die Republik bis 1851/1852. Nur in den Königreichen Dänemark und Sardinien-Piemont überdauerten Revolutionserfolge längere Zeit. So hielten sich dort beispielsweise die durchgesetzten Verfassungsänderungen in konstitutionelle Monarchien auch bis in das 20. Jahrhundert hinein. Die Verfassung Sardinien-Piemonts wurde zur Grundlage für das 1861 durchgesetzte Königreich Italien (vgl. Risorgimento).

Ein dauerhaftes Ergebnis der bürgerlich-demokratischen Bestrebungen in Mitteleuropa seit den 1830er Jahren war die Umwandlung der Schweiz von einem losen und politisch sehr heterogenen Staatenbund in einen liberalen Bundesstaat. Die durch den Sonderbundskrieg von 1847 ermöglichte neue Bundesverfassung von 1848 bestimmt ihre staatlichen und gesellschaftlichen Grundstrukturen bis heute.

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Karikatur von Ferdinand Schröder zur Niederlage der Revolutionen in Europa 1849 und zur erzwungenen Auswanderung der Forty-Eighters. Zuerst erschienen in den Düsseldorfer Monatheften unter dem Titel „Rundgemälde von Europa im August 1849“


Obwohl insbesondere die nationalstaatliche Zielsetzung der Märzrevolution mit ihren grundsätzlichen Veränderungsanliegen scheiterte und in eine Periode der politischen Reaktion mündete, setzte sich mit ihr in der historischen Betrachtung das wohlhabende Bürgertum durch und wurde endgültig zu einem politisch und wirtschaftlich einflussreichen Machtfaktor neben der Aristokratie. Spätestens ab 1848 wurde die Bourgeoisie, im engeren Sinn das Großbürgertum, zur ökonomisch herrschenden Klasse der Gesellschaften Mitteleuropas. Begonnen hatte dieser Aufstieg mit den politischen und sozialen Kämpfen seit der Französischen Revolution von 1789 (vgl. auch bürgerliche Revolution).

Die Revolutionen von 1848/49 prägten die politische Kultur und das pluralistische Demokratieverständnis der meisten Staaten Mitteleuropas in der Moderne langfristig und nachhaltig: in der Bundesrepublik Deutschland (deren Grundgesetz auf dem 1848/49 in der Frankfurter Paulskirche ausgearbeiteten Verfassungsentwurf basiert), in Österreich, Frankreich, Italien, Ungarn, Polen, Dänemark und der Tschechoslowakei (heute Tschechien und Slowakei). Mit den Ereignissen von 1848/49 wurde der Siegeszug der bürgerlichen Demokratie in die Wege geleitet, der auf lange Sicht die spätere historische, politische und soziale Entwicklung fast ganz Europas bestimmte.

Die Märzrevolution gab in zwischenstaatlichen Grundzügen zusätzlich zu vorherigen, in der Aufklärung begründeten Entwicklungen einige ideelle Impulse für die Entwicklung der Europäischen Union (EU) im späten 20. Jahrhundert. So vertrat der italienische Revolutionär Giuseppe Mazzini schon vor den revolutionären Wirren um 1848 ein Europa der Völker. Er stellte diese Utopie gegen das Europa der autoritären Fürstentümer und nahm damit eine politisch-soziale Grundidee der EU vorweg. Mazzinis entsprechende Ideen waren bereits 1834 von einigen idealistischen republikanisch eingestellten Deutschen, unter ihnen Carl Theodor Barth, im Geheimbund Junges Deutschland aufgegriffen worden. Zusammen mit Mazzinis Jungem Italien und dem von polnischen Emigranten gegründeten Jungen Polen bildeten sie im schweizerischen Bern ebenfalls 1834 den übernationalen Geheimbund Junges Europa. Von deren Idealen war oft auch die Aufbruchsstimmung zu Beginn der Märzrevolution geprägt, als vielerorts bei der revolutionären Basis von einem Internationalen Völkerfrühling die Rede war.
Vorgeschichte und Ursachen

Wirtschaftliche und soziale Hintergründe

Deutsche Revolution 1848/1849 Weber1846
Die schlesischen Weber, Gemälde von Carl Wilhelm Hübner, 1846

Ein unmittelbarer Vorbote der Märzrevolutionen im damaligen Mitteleuropa war das Krisenjahr 1847, dem eine schwere Missernte 1846 vorausging. Daraus folgten Hungersnöte in fast allen deutschen Staaten und Regionen sowie infolge der Verteuerung der Lebensmittel verschiedene Hungerrevolten, so beispielsweise die sogenannte „Kartoffelrevolution“ vom April 1847 in Berlin. Viele auch ärmere, vom Pauperismus (vorindustrielle Massenarmut) betroffene Bevölkerungsschichten wie Arbeiter, verarmte Handwerker, Landarbeiter usw. schlossen sich, bedingt durch ihre soziale Not, daraufhin zunehmend den Forderungen demokratisch und liberal gesinnter Kreise an. Eine weitere Folge der Krise war außerdem die Abnahme der Kaufkraft bei Industrieprodukten, hier besonders Textilwaren, und daraus resultierend unter anderem ein Niedergang des noch stark handwerklich dominierten Textilgewerbes. Der Niedergang des Textilgewerbes, das in den deutschen Ländern noch von minimal bezahlter Heimarbeit vieler Familien für wenige reiche Unternehmer und Grundbesitzer geprägt war, und allgemein die Krise des Handwerks war auch bedingt durch die fortschreitende industrielle Revolution in Europa, die schon seit Mitte des 18. Jahrhunderts durch neue technische Erfindungen und Entwicklungen von England ausgehend nach und nach die sozialen, wirtschaftlichen und industriellen Verhältnisse auf dem ganzen Kontinent grundlegend veränderte. Hinzu kam ein derartiger Bevölkerungszuwachs, dass die produktiver werdende Agrarwirtschaft auf dem Land und die Industrie der Städte die Masse an entstandener Arbeitskraft nicht mehr aufnehmen konnte. Die Folge war Massenarbeitslosigkeit. Die überschüssigen Arbeitskräfte bildeten eine „industrielle Reservearmee“. Immer mehr Menschen suchten in den schnell wachsenden Städten Arbeit in Manufakturen und den neu entstehenden Fabriken, wo durch rationellere Massenproduktion viele Produkte billiger hergestellt werden konnten.


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Sturm auf die Kartoffelstände, Lithografie von Vinzenz Katzler zur sogenannten „Kartoffelrevolution“ 1847 in Berlin

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Das Lichten eines Hochwaldes, Karikatur gegen die deutsche Kleinstaaterei und ihre Zollschranken, Wochenblatt Fliegende Blätter, 1848

Eine neue Bevölkerungsschicht, das Proletariat (die abhängig beschäftigte Arbeiterklasse), wuchs rasch an. Die Arbeits- und Lebensbedingungen in den Industriebetrieben und deren Umfeld waren im 19. Jahrhundert in der Regel katastrophal. Die meisten Arbeiter lebten in den Ghettos und Slums der Städte am Rande des Existenzminimums oder oft auch darunter, von Arbeitslosigkeit bedroht und ohne soziale Absicherung. Schon Jahre vor der Märzrevolution war es immer wieder auch zu kleineren, regional begrenzten Aufständen gegen Industriebarone gekommen. So war etwa der Weberaufstand vom Juni 1844 in Schlesien, eine Hungerrevolte der Weber aus Langenbielau und Peterswaldau, der erste in der überregionalen Öffentlichkeit bedeutsame Aufstand des deutschen Proletariats infolge der sozialen Not, die durch die Industrialisierung verursacht war. Der Aufstand wurde jedoch schon nach wenigen Tagen durch preußisches Militär niedergeschlagen.

Auch das wohlhabendere Bürgertum sah sich zunehmend in seiner wirtschaftlichen Entwicklung eingeschränkt. Durch die Zollpolitik der Fürstentümer waren die Möglichkeiten des freien Handels stark begrenzt. Forderungen nach einer Liberalisierung der Wirtschaft und des Handels waren in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts auch in den deutschen Staaten immer lauter geworden. Am 22. März 1833 wurde der Deutsche Zollverein gegründet, wodurch der Handel in den deutschen Ländern vereinfacht wurde. Es war daraufhin Ende der 1830er Jahre auch insgesamt zu einem gewissen wirtschaftlichen Aufschwung gekommen. Jedoch veränderte sich an der sozialen Not der ärmeren Bevölkerungsschichten kaum etwas.

So hier brechen wir ab,wer weiterlesen möchte,hier der Link:

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Revolution_1848/1849
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