Der Supermarkt
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Der Supermarkt
Nun kennen tun wir ihn alle,kaufen dort mehr oder minder,wobei heute einige auch via Internet gehandelt und verkauft wird.
Aber das ganze hat natürlich auch Geschichtlichen Hintergrund,wärend in der Nachkriegszeit kleinere Läden die örtliche Versorgung übernahmen ( siehe Tante Emmaläden), konnte man schnell feststellen das die Einzelhandelsgeschäfte immer größer wurden, so das man von Supermärkten sprach.
Nun wie auch immer,schauen wir uns an was dazu geschrieben steht:
Ein Supermarkt (von lat.: super über, mercatus Handel), in Teilen Deutschlands auch Kaufhalle genannt, ist ein großes Einzelhandelsgeschäft, das Lebensmittel, Genussmittel und daneben meistens auch Drogerieartikel und andere Erzeugnisse für den täglichen Bedarf anbietet. Die Waren werden zur Selbstbedienung an die Kunden abgegeben. Die Bezahlung erfolgt nach der Auswahl der Waren durch den Kunden vor dem Verlassen des Geschäfts an zentralen Kassen.
Tesco in Most (Tschechien)
Supermarkt in Portland, Oregon, USA
Begriffsbestimmung
Als Supermarkt werden Lebensmitteleinzelhandels-Geschäfte, also eine Betriebsform, mit einer Verkaufsfläche von mindestens 400 m² bezeichnet, die Lebensmittel einschließlich Frischwaren in Selbstbedienung führen und in denen der Anteil der Verkaufsfläche für Erzeugnisse, die nicht für den Verzehr gedacht sind, nicht über 25 Prozent liegt. Nach der Entnahme der Waren durch den Kunden bezahlt der Kunde diese an zentralen Kassen. Neben herkömmlichen Kassen können auch Selbstbedienungskassen eingesetzt werden. Preise sind an der Ware ausgezeichnet, sie werden nicht ausgehandelt. Preisnachlässe oder Verkaufszugaben werden in der Regel, außer an eine im Voraus festgelegte Kundengruppe, z. B. die Inhaber von Kundenkarten, ebenso wenig gewährt, wie Kredite an Kunden eingeräumt („anschreiben“) werden. Waren werden überwiegend in abgepackter Form mit bestimmten Füllmengen feilgeboten. Obst, Gemüse oder andere lose Ware muss entweder der Kunde selbst wiegen oder, sofern vorgesehen, durch die Belegschaft an der Kasse abwiegen lassen.
In der DDR war der Begriff Supermarkt ungebräuchlich. Dort wurden solche Geschäfte Kaufhalle genannt.
Mittlerweile hat sich die Bezeichnung „Supermarkt“ in Domain-Bezeichnungen, jeweils in Verbindung mit einer Beschreibung für eine Warengruppe, auch für Versender im Internet eingebürgert. Diese Versender versenden oft, aber nicht ausschließlich Lebensmittel. Teilweise werden auch Dienstleistungen erbracht. „Supermarkt“ soll dem Besucher anzeigen, dass es sich um einen Shop handelt. Teilweise soll es auch suggerieren, dass die Auswahl groß und die Preise günstig sind, was nicht zwingend der Fall sein muss. Beispiele sind Virtuellersupermarkt, Autoteile-Supermarkt, Hotel-Supermarkt, Lastminutesupermarkt, Reisen-Supermarkt, Glutenfrei-Supermarkt, Gotik-Supermarkt, Teppich-Supermarkt etc.
Vertriebsform
Die meisten Supermärkte sind Teil einer Handelskette, die viele gleichartige Verkaufsstellen hat. Die Verkaufsstellen können im Eigentum der Handelsgesellschaft sein oder im Rahmen eines Franchisevertrags durch selbständige Kaufleute geführt werden. Inhaber von Supermärkten können sich aber auch zu einer Einkaufsgemeinschaft (Verbundgruppe) zusammenschließen, um gemeinsam Waren verbilligt zu beziehen. Beispiele für eine Einkaufsgemeinschaft sind Rewe oder Edeka.
Bestimmte Supermärkte geben ihre Waren nur oder verbilligt an Kunden ab, die durch Leistung einer Geldeinlage Mitglied des Unternehmens (Genosse) geworden sind (Konsumgenossenschaften).
Einteilung nach Verkaufsfläche
Dem Supermarkt verwandte Betriebsformen des Lebensmittelhandels sind, unter Zugrundelegung der Einteilung von ACNielsen, das SB-Warenhaus (ab 5.000 m², im Ausland als Hypermarkt bezeichnet), der große Verbrauchermarkt (1.500–4.999 m²), der kleine Verbrauchermarkt (800–1.499 m²) und die sonstigen Geschäfte (groß 200–399 m², mittel 100–199 m², klein < 100 m²)[1].
Eine typische Größe sind 799 m² Verkaufsfläche für die Versorgung des Stadtviertels oder Dorfes. Einzelhandelsgeschäfte mit einer Verkaufsfläche von über 800 m² gelten in der aktuellen Praxis und Rechtsprechung in Deutschland als „großflächig“ und sind nur in den Innenstädten (Kerngebieten) sowie in ausgewiesenen sonstigen Sondergebieten zulässig. Diese Regelung führte zur Ausgliederung von Abteilungen (sehr oft: Getränkemarkt) in formal eigene Geschäfte.
Unterscheidung nach Sortiment
Bei Supermärkten unterscheidet man nicht nur zwischen verschiedenen Geschäftsgrößen, sondern auch zwischen verschiedenen Sortimentsgrößen. Während große Supermärkte – auch Vollsortimenter genannt – bis zu 40.000 Waren im Sortiment haben können, haben einige Discounter nur um die 1.000 Erzeugnisse. Dazwischen gibt es je nach Größe des Ladens und Händlers alle möglichen Abstufungen.
Auch hinsichtlich des Verhältnisses zwischen Herstellermarken und Handelsmarken unterscheiden sich Supermärkte in ihrem Angebot. Insbesondere Discounter haben einen hohen Anteil an Handelsmarken im Sortiment aufzuweisen.
Geschichte
Erster Augsburger Supermarkt 1949
Große Handelsketten für Lebensmittel mit zahlreichen Niederlassungen gab es in den USA spätestens seit 1859, zunächst in New York City. Safeway z. B. kopierte die ursprüngliche Geschäftsidee der Great Atlantic and Pacific Tea Company (A&P) und stieg 1915 in die Branche ein. Supermärkte im heutigen Sinne gründete ab 1930 die King-Kullen-Kette. Ihr Name sollte an den damaligen Kinohit King Kong erinnern; sie eröffnete ihren ersten Laden im August 1930 in einer ehemaligen Autowerkstatt in Queens, New York City. Der selbsternannte Preis-Abwracker führte die Selbstbedienung und das Lebensmittel-Komplettangebot (Fleisch, Backwaren, Obst und Gemüse, etc.), präsentiert in mehreren Abteilungen, ein. Die Waren „hoch stapeln und zum Niedrigpreis verkaufen“ war sein Motto. Der vormalige Marktführer A&P reagierte zögerlich und verlor die Hälfte seines Marktanteils. Bis 1950 hatte sich der ehemalige Quasi-Monopolist jedoch an die neue Entwicklung angepasst und wenigstens ein Drittel des US-Marktes zurückerobert. Eine neue Herausforderung wurden dann die großen Einkaufszentren 'auf der grünen Wiese', die Shopping Malls.
Die Migros an der Seidengasse in Zürich wurde am 15. März 1948 auf das Selbstbedienungskonzept umgestellt. Es war somit der erste Selbstbedienungsladen der Schweiz. Gottlieb Duttweiler orientierte sich dabei an das amerikanische Vorbild.[2] In den ersten zwei Wochen stieg der Umsatz um 30%.[3]
In Deutschland wurde der erste Selbstbedienungsladen als Vorgänger des Supermarktes wurde 1938 von Herbert Eklöh in Osnabrück eingerichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen einige Händler, beispielsweise der Edeka-Verbund um 1954, zur Selbstbedienung über. Am 26. September 1957 eröffnete Eklöh in Köln den ersten, nach amerikanischem Vorbild konzipierten Supermarkt mit einer Größe von 2.000 qm Verkaufsfläche, in Köln.[4] Ab 1959 wurden dort auch Non-Food-Produkte neben den Lebensmitteln angeboten.
Mit dem Selbstbedienungsprinzip, das vor King Kullen schon die Piggly Wiggly-Kette eingeführt haben soll, hielten auch fertig abgepackte Waren sowie vermehrt Markennamen Einzug in die Läden.
Marketing des Handels
„Scheck-In Center“ in Karlsruhe, Deutschlands Supermarkt des Jahres 2003
„Rewe“ in Eberswalde
Regale werden nach einem bestimmten Prinzip aufgebaut: Oben befinden sich nur schwer erreichbare Artikel (Streckzone), in der Mitte befinden sich Produkte, die aufgrund ihrer Ertragsstärke bestmöglich verkauft werden sollen (Sichtzone) und ganz unten stehen Artikel, die einen schwachen Grenzertrag liefern (Bückzone). Auf die Entscheidung, in welchem Bereich ein Artikel zu finden sein soll, nehmen gelegentlich Hersteller Einfluss, die dann je nach Platzierung unterschiedliche Prämien zu zahlen bereit sind. Auch feinere Aufteilungen werden verwendet, so nennt die Neue Zürcher Zeitung in einem Fachartikel:[5]
Bezeichnung Höhe
Streckzone > 180 cm
Sichtzone 140–180 cm
Greifzone 60–140 cm
Bückzone < 60 cm
( Ungeschriebenes Gesetz des Einzelhandels,was hier ja geschrieben steht)
Separate Alkoholkasse in einem „Lidl“ in Słubice, Polen 2010
Die Sicht- und die Greifzone sind den ertragsstärksten Waren vorbehalten. Günstigere Erzeugnisse, Handelsmarken oder Herstellermarken, deren Warenzeichen wenig bekannt ist, sind meistens in der Reck- oder Bückzone eingeordnet, meist so, dass eine ergänzende Ware bei der Entnahme im Blickfeld steht, so dass zusätzliche Kaufanreize ausgelöst werden.[5] Nicht nur zählt die Frage der optimalen Warenplatzierung im Supermarkt (space management), die Frage des Wo und Wie der Platzierung Hunderter von Artikeln, zu den wichtigsten Entscheidungen des Handelsmarketings, „sondern jeder einzelne Artikel muss auch psychotaktisch möglichst optimal platziert werden“.[6]
Vergleich zwischen Europa und den Vereinigten Staaten
Vergleichbar mit den europäischen Konsumgenossenschaften sind die Warehouse Clubs wie Costco, Sam’s Club und BJ’s Wholesale Club: Supermärkte mit vergleichsweise preiswertem Warenangebot, in denen nur Mitglieder einkaufen können, wobei die Mitgliedschaft gegen eine Gebühr von jedermann erworben werden kann. Discounter dagegen sind in den USA wenig verbreitet; eine Ausnahme bilden z. B. die Niederlassungen des Aldi-Konzerns.
SB-Kühlregal gefüllt mit Bier in einem US-amerikanischen Supermarkt
Selbstbedienungskasse in einer amerikanischen Wal-Mart-Niederlassung. Die Kundin scannt ihre Waren hier selbst ein und bezahlt mit der Kreditkarte.
Amerikanische Supermärkte unterscheiden sich von entsprechenden europäischen Märkten insbesondere im Service. So rechnen die Kassierer nicht nur ab, sondern wiegen an der Kasse auch Obst, Gemüse und andere lose Waren ab und verpacken die Ware in Tüten. Manche Supermarktketten (z. B. Tops) bieten ihren Kunden neben herkömmlichen Kassen in einigen Niederlassungen auch Selbstbedienungskassen, an denen die Kunden ihre Ware selbst einscannen und bargeldlos bezahlen können. In Europa werden entsprechende Versuche gemacht, z. B. bei der Migros. In vielen Unternehmen stehen Mitarbeiter zur Verfügung, die älteren Menschen oder Personen mit kleinen Kindern beim Verstauen der Waren im Auto helfen. Üblich sind nicht nur Einkaufswagen mit Kleinkindersitz oder Babyschale, sondern auch Wagen mit Sitzplätzen für zwei Kinder sowie Elektroroller für gehbehinderte Kunden. Die Niederlassungen der meisten großen Supermarktketten sind rund um die Uhr an fast 365 Tagen im Jahr geöffnet. Diese Serviceleistungen führen aufgrund höherer Kosten zu einem Preisniveau, das über dem europäischen, insbesondere über dem Preisniveau in Deutschland, liegt.
Weit verbreitet sind in amerikanischen Supermärkten Kundenkarten (shopper’s club card u. ä.), mit denen Stammkunden auf ausgewählte Waren Preisnachlässe erhalten. Daneben werden häufig auch Kunden-Kreditkarten angeboten.
Kritik
Die wachsende Zahl von Supermärkten wurde für das Verschwinden der kleinen Einzelhändler und für die verstärkte Abhängigkeit der Kunden vom Auto verantwortlich gemacht. Auch wirkt sich der zunehmende Trend, mit dem Auto zum Supermarkt oder Einkaufszentrum zu fahren, nachteilig auf die Ökobilanz aus, mehr noch als die langen Transportwege vormals exotischer Waren wie Bananen, Orangensaft usw.
Weitgehend unbeachtet ist die Tatsache, dass der Supermarkt die Lebensmittel-Vertriebsform mit dem höchsten Personalkostenanteil darstellt. So liegt der Personalkostenanteil in aller Regel deutlich über 10 % des Brutto-Umsatzes und damit rund doppelt so hoch wie bei einem Lebensmittel-Discounter.
Siehe auch
Biosupermarkt
Discounter
Verbrauchermarkt
Ladenschlussgesetz
Spontankauf
Verkaufspsychologie
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Aber das ganze hat natürlich auch Geschichtlichen Hintergrund,wärend in der Nachkriegszeit kleinere Läden die örtliche Versorgung übernahmen ( siehe Tante Emmaläden), konnte man schnell feststellen das die Einzelhandelsgeschäfte immer größer wurden, so das man von Supermärkten sprach.
Nun wie auch immer,schauen wir uns an was dazu geschrieben steht:
Ein Supermarkt (von lat.: super über, mercatus Handel), in Teilen Deutschlands auch Kaufhalle genannt, ist ein großes Einzelhandelsgeschäft, das Lebensmittel, Genussmittel und daneben meistens auch Drogerieartikel und andere Erzeugnisse für den täglichen Bedarf anbietet. Die Waren werden zur Selbstbedienung an die Kunden abgegeben. Die Bezahlung erfolgt nach der Auswahl der Waren durch den Kunden vor dem Verlassen des Geschäfts an zentralen Kassen.
Tesco in Most (Tschechien)
Supermarkt in Portland, Oregon, USA
Begriffsbestimmung
Als Supermarkt werden Lebensmitteleinzelhandels-Geschäfte, also eine Betriebsform, mit einer Verkaufsfläche von mindestens 400 m² bezeichnet, die Lebensmittel einschließlich Frischwaren in Selbstbedienung führen und in denen der Anteil der Verkaufsfläche für Erzeugnisse, die nicht für den Verzehr gedacht sind, nicht über 25 Prozent liegt. Nach der Entnahme der Waren durch den Kunden bezahlt der Kunde diese an zentralen Kassen. Neben herkömmlichen Kassen können auch Selbstbedienungskassen eingesetzt werden. Preise sind an der Ware ausgezeichnet, sie werden nicht ausgehandelt. Preisnachlässe oder Verkaufszugaben werden in der Regel, außer an eine im Voraus festgelegte Kundengruppe, z. B. die Inhaber von Kundenkarten, ebenso wenig gewährt, wie Kredite an Kunden eingeräumt („anschreiben“) werden. Waren werden überwiegend in abgepackter Form mit bestimmten Füllmengen feilgeboten. Obst, Gemüse oder andere lose Ware muss entweder der Kunde selbst wiegen oder, sofern vorgesehen, durch die Belegschaft an der Kasse abwiegen lassen.
In der DDR war der Begriff Supermarkt ungebräuchlich. Dort wurden solche Geschäfte Kaufhalle genannt.
Mittlerweile hat sich die Bezeichnung „Supermarkt“ in Domain-Bezeichnungen, jeweils in Verbindung mit einer Beschreibung für eine Warengruppe, auch für Versender im Internet eingebürgert. Diese Versender versenden oft, aber nicht ausschließlich Lebensmittel. Teilweise werden auch Dienstleistungen erbracht. „Supermarkt“ soll dem Besucher anzeigen, dass es sich um einen Shop handelt. Teilweise soll es auch suggerieren, dass die Auswahl groß und die Preise günstig sind, was nicht zwingend der Fall sein muss. Beispiele sind Virtuellersupermarkt, Autoteile-Supermarkt, Hotel-Supermarkt, Lastminutesupermarkt, Reisen-Supermarkt, Glutenfrei-Supermarkt, Gotik-Supermarkt, Teppich-Supermarkt etc.
Vertriebsform
Die meisten Supermärkte sind Teil einer Handelskette, die viele gleichartige Verkaufsstellen hat. Die Verkaufsstellen können im Eigentum der Handelsgesellschaft sein oder im Rahmen eines Franchisevertrags durch selbständige Kaufleute geführt werden. Inhaber von Supermärkten können sich aber auch zu einer Einkaufsgemeinschaft (Verbundgruppe) zusammenschließen, um gemeinsam Waren verbilligt zu beziehen. Beispiele für eine Einkaufsgemeinschaft sind Rewe oder Edeka.
Bestimmte Supermärkte geben ihre Waren nur oder verbilligt an Kunden ab, die durch Leistung einer Geldeinlage Mitglied des Unternehmens (Genosse) geworden sind (Konsumgenossenschaften).
Einteilung nach Verkaufsfläche
Dem Supermarkt verwandte Betriebsformen des Lebensmittelhandels sind, unter Zugrundelegung der Einteilung von ACNielsen, das SB-Warenhaus (ab 5.000 m², im Ausland als Hypermarkt bezeichnet), der große Verbrauchermarkt (1.500–4.999 m²), der kleine Verbrauchermarkt (800–1.499 m²) und die sonstigen Geschäfte (groß 200–399 m², mittel 100–199 m², klein < 100 m²)[1].
Eine typische Größe sind 799 m² Verkaufsfläche für die Versorgung des Stadtviertels oder Dorfes. Einzelhandelsgeschäfte mit einer Verkaufsfläche von über 800 m² gelten in der aktuellen Praxis und Rechtsprechung in Deutschland als „großflächig“ und sind nur in den Innenstädten (Kerngebieten) sowie in ausgewiesenen sonstigen Sondergebieten zulässig. Diese Regelung führte zur Ausgliederung von Abteilungen (sehr oft: Getränkemarkt) in formal eigene Geschäfte.
Unterscheidung nach Sortiment
Bei Supermärkten unterscheidet man nicht nur zwischen verschiedenen Geschäftsgrößen, sondern auch zwischen verschiedenen Sortimentsgrößen. Während große Supermärkte – auch Vollsortimenter genannt – bis zu 40.000 Waren im Sortiment haben können, haben einige Discounter nur um die 1.000 Erzeugnisse. Dazwischen gibt es je nach Größe des Ladens und Händlers alle möglichen Abstufungen.
Auch hinsichtlich des Verhältnisses zwischen Herstellermarken und Handelsmarken unterscheiden sich Supermärkte in ihrem Angebot. Insbesondere Discounter haben einen hohen Anteil an Handelsmarken im Sortiment aufzuweisen.
Geschichte
Erster Augsburger Supermarkt 1949
Große Handelsketten für Lebensmittel mit zahlreichen Niederlassungen gab es in den USA spätestens seit 1859, zunächst in New York City. Safeway z. B. kopierte die ursprüngliche Geschäftsidee der Great Atlantic and Pacific Tea Company (A&P) und stieg 1915 in die Branche ein. Supermärkte im heutigen Sinne gründete ab 1930 die King-Kullen-Kette. Ihr Name sollte an den damaligen Kinohit King Kong erinnern; sie eröffnete ihren ersten Laden im August 1930 in einer ehemaligen Autowerkstatt in Queens, New York City. Der selbsternannte Preis-Abwracker führte die Selbstbedienung und das Lebensmittel-Komplettangebot (Fleisch, Backwaren, Obst und Gemüse, etc.), präsentiert in mehreren Abteilungen, ein. Die Waren „hoch stapeln und zum Niedrigpreis verkaufen“ war sein Motto. Der vormalige Marktführer A&P reagierte zögerlich und verlor die Hälfte seines Marktanteils. Bis 1950 hatte sich der ehemalige Quasi-Monopolist jedoch an die neue Entwicklung angepasst und wenigstens ein Drittel des US-Marktes zurückerobert. Eine neue Herausforderung wurden dann die großen Einkaufszentren 'auf der grünen Wiese', die Shopping Malls.
Die Migros an der Seidengasse in Zürich wurde am 15. März 1948 auf das Selbstbedienungskonzept umgestellt. Es war somit der erste Selbstbedienungsladen der Schweiz. Gottlieb Duttweiler orientierte sich dabei an das amerikanische Vorbild.[2] In den ersten zwei Wochen stieg der Umsatz um 30%.[3]
In Deutschland wurde der erste Selbstbedienungsladen als Vorgänger des Supermarktes wurde 1938 von Herbert Eklöh in Osnabrück eingerichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen einige Händler, beispielsweise der Edeka-Verbund um 1954, zur Selbstbedienung über. Am 26. September 1957 eröffnete Eklöh in Köln den ersten, nach amerikanischem Vorbild konzipierten Supermarkt mit einer Größe von 2.000 qm Verkaufsfläche, in Köln.[4] Ab 1959 wurden dort auch Non-Food-Produkte neben den Lebensmitteln angeboten.
Mit dem Selbstbedienungsprinzip, das vor King Kullen schon die Piggly Wiggly-Kette eingeführt haben soll, hielten auch fertig abgepackte Waren sowie vermehrt Markennamen Einzug in die Läden.
Marketing des Handels
„Scheck-In Center“ in Karlsruhe, Deutschlands Supermarkt des Jahres 2003
„Rewe“ in Eberswalde
Regale werden nach einem bestimmten Prinzip aufgebaut: Oben befinden sich nur schwer erreichbare Artikel (Streckzone), in der Mitte befinden sich Produkte, die aufgrund ihrer Ertragsstärke bestmöglich verkauft werden sollen (Sichtzone) und ganz unten stehen Artikel, die einen schwachen Grenzertrag liefern (Bückzone). Auf die Entscheidung, in welchem Bereich ein Artikel zu finden sein soll, nehmen gelegentlich Hersteller Einfluss, die dann je nach Platzierung unterschiedliche Prämien zu zahlen bereit sind. Auch feinere Aufteilungen werden verwendet, so nennt die Neue Zürcher Zeitung in einem Fachartikel:[5]
Bezeichnung Höhe
Streckzone > 180 cm
Sichtzone 140–180 cm
Greifzone 60–140 cm
Bückzone < 60 cm
( Ungeschriebenes Gesetz des Einzelhandels,was hier ja geschrieben steht)
Separate Alkoholkasse in einem „Lidl“ in Słubice, Polen 2010
Die Sicht- und die Greifzone sind den ertragsstärksten Waren vorbehalten. Günstigere Erzeugnisse, Handelsmarken oder Herstellermarken, deren Warenzeichen wenig bekannt ist, sind meistens in der Reck- oder Bückzone eingeordnet, meist so, dass eine ergänzende Ware bei der Entnahme im Blickfeld steht, so dass zusätzliche Kaufanreize ausgelöst werden.[5] Nicht nur zählt die Frage der optimalen Warenplatzierung im Supermarkt (space management), die Frage des Wo und Wie der Platzierung Hunderter von Artikeln, zu den wichtigsten Entscheidungen des Handelsmarketings, „sondern jeder einzelne Artikel muss auch psychotaktisch möglichst optimal platziert werden“.[6]
Vergleich zwischen Europa und den Vereinigten Staaten
Vergleichbar mit den europäischen Konsumgenossenschaften sind die Warehouse Clubs wie Costco, Sam’s Club und BJ’s Wholesale Club: Supermärkte mit vergleichsweise preiswertem Warenangebot, in denen nur Mitglieder einkaufen können, wobei die Mitgliedschaft gegen eine Gebühr von jedermann erworben werden kann. Discounter dagegen sind in den USA wenig verbreitet; eine Ausnahme bilden z. B. die Niederlassungen des Aldi-Konzerns.
SB-Kühlregal gefüllt mit Bier in einem US-amerikanischen Supermarkt
Selbstbedienungskasse in einer amerikanischen Wal-Mart-Niederlassung. Die Kundin scannt ihre Waren hier selbst ein und bezahlt mit der Kreditkarte.
Amerikanische Supermärkte unterscheiden sich von entsprechenden europäischen Märkten insbesondere im Service. So rechnen die Kassierer nicht nur ab, sondern wiegen an der Kasse auch Obst, Gemüse und andere lose Waren ab und verpacken die Ware in Tüten. Manche Supermarktketten (z. B. Tops) bieten ihren Kunden neben herkömmlichen Kassen in einigen Niederlassungen auch Selbstbedienungskassen, an denen die Kunden ihre Ware selbst einscannen und bargeldlos bezahlen können. In Europa werden entsprechende Versuche gemacht, z. B. bei der Migros. In vielen Unternehmen stehen Mitarbeiter zur Verfügung, die älteren Menschen oder Personen mit kleinen Kindern beim Verstauen der Waren im Auto helfen. Üblich sind nicht nur Einkaufswagen mit Kleinkindersitz oder Babyschale, sondern auch Wagen mit Sitzplätzen für zwei Kinder sowie Elektroroller für gehbehinderte Kunden. Die Niederlassungen der meisten großen Supermarktketten sind rund um die Uhr an fast 365 Tagen im Jahr geöffnet. Diese Serviceleistungen führen aufgrund höherer Kosten zu einem Preisniveau, das über dem europäischen, insbesondere über dem Preisniveau in Deutschland, liegt.
Weit verbreitet sind in amerikanischen Supermärkten Kundenkarten (shopper’s club card u. ä.), mit denen Stammkunden auf ausgewählte Waren Preisnachlässe erhalten. Daneben werden häufig auch Kunden-Kreditkarten angeboten.
Kritik
Die wachsende Zahl von Supermärkten wurde für das Verschwinden der kleinen Einzelhändler und für die verstärkte Abhängigkeit der Kunden vom Auto verantwortlich gemacht. Auch wirkt sich der zunehmende Trend, mit dem Auto zum Supermarkt oder Einkaufszentrum zu fahren, nachteilig auf die Ökobilanz aus, mehr noch als die langen Transportwege vormals exotischer Waren wie Bananen, Orangensaft usw.
Weitgehend unbeachtet ist die Tatsache, dass der Supermarkt die Lebensmittel-Vertriebsform mit dem höchsten Personalkostenanteil darstellt. So liegt der Personalkostenanteil in aller Regel deutlich über 10 % des Brutto-Umsatzes und damit rund doppelt so hoch wie bei einem Lebensmittel-Discounter.
Siehe auch
Biosupermarkt
Discounter
Verbrauchermarkt
Ladenschlussgesetz
Spontankauf
Verkaufspsychologie
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