Die Heptarchie
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Die Heptarchie
Heptarchie (griechisch für Siebenherrschaft) ist ein Name für jene frühmittelalterliche Periode, in der England in angelsächsische Kleinkönigreiche geteilt war.
Karte der Besiedlung Englands um 600
Überblick
Nach dem Abzug der römischen Legionen aus Britannien zu Beginn des 5. Jahrhunderts, wurde der Osten und Süden der britischen Insel von einwandernden germanischen Stämmen erobert und besiedelt. Es handelte sich dabei um Teile der Sachsen, Angeln und Jüten, die unter dem Begriff Angelsachsen zusammengefasst werden und nur in relativ kleiner Zahl nach Britannien übersiedelten. Es stehen für diese Zeit nur sehr wenige schriftliche Quellen und archäologische Befunde zur Verfügung, doch sind zumindest die Grundzüge der Entwicklung erkennbar. Die Angelsachsen waren zunächst als Söldner für romano-britische Herrscher auf die Insel gekommen, hatten sich dann aber Mitte des 5. Jahrhunderts erhoben und begannen mit der Bildung eigener Herrschaftsgebiete.
Seit dem Beginn des 6. Jahrhunderts sind Gesellschaften mit einem König an der Spitze und Kriegergefolgschaften historisch belegt. Die schriftlichen Quellen (für die Zeit bis ins frühe 8. Jahrhundert vor allem Beda Venerabilis und allgemein für die politische Geschichte die sogenannte Angelsächsische Chronik) lassen zumindest die Grundzüge der politischen Entwicklung erkennen. Diese war von teils heftigen Kämpfen innerhalb und zwischen den angelsächsischen Reichen sowie zwischen Angelsachsen und keltischen Fürsten geprägt.
Die bekanntesten und für die Heptarchie namengebenden Königreiche waren:
Essex (Ostsachsen)
Sussex (Südsachsen)
Wessex (Westsachsen)
Kent
East Anglia (Ostanglien)
Mercia (Mercien)
Northumbria (Northumbrien)
Die Bezeichnung Heptarchie ist nicht ganz zutreffend, da es neben den sieben genannten Reichen noch weitere gab, die heute weniger bekannt sind, aber zumindest zeitweise über eine gleichwertige Machtfülle verfügten. Zu diesen gehörten Lindsey, Hwicce und Surrey.
In der Forschung wurde oft angenommen, einer der regionalen Fürsten (Kriegsherren) habe mit dem Titel des Bretwalda den Status eines „primus inter pares“ erhalten; doch ist diesbezüglich vieles umstritten, zumal über mehrere der dort erwähnten frühen Herrscher (wie Raedwald) kaum etwas bekannt ist. Zumindest übten aber zeitweise einzelne Herrscher eine Hegemonie über andere Teile des Landes aus (so auch später die Könige Mercias von Mitte des 8. Jahrhunderts bis ins frühe 9. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts etwa Egbert von Wessex).
Nach dem Beginn der Wikingerangriffe – der erste dokumentierte Überfall geschah am 8. Juni 793 auf das nordenglische Kloster Lindisfarne – nahm die Macht der angelsächsischen Reiche in Anbetracht der neuen Bedrohung von außen zunächst deutlich ab. 866 fiel das sogenannte große heidnische Heer in Nordostengland ein und eroberte große Teile des Landes. 878 schlug Alfred der Große, König von Wessex, die dänischen Wikinger jedoch zurück und konnte eine vorläufige Übereinkunft erzielen, wenngleich die Bedrohung durch die Wikinger bis ins 11. Jahrhundert bestehen blieb. Unter Alfred wurden die verbliebenen angelsächsischen Gebiete aber unter einem König vereint, wodurch die Zersplitterung des angelsächsischen Herrschaftsgebietes überwunden wurde (siehe Königreich England).
Quelle - literatur & einzelnachweise
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Überblick
Nach dem Abzug der römischen Legionen aus Britannien zu Beginn des 5. Jahrhunderts, wurde der Osten und Süden der britischen Insel von einwandernden germanischen Stämmen erobert und besiedelt. Es handelte sich dabei um Teile der Sachsen, Angeln und Jüten, die unter dem Begriff Angelsachsen zusammengefasst werden und nur in relativ kleiner Zahl nach Britannien übersiedelten. Es stehen für diese Zeit nur sehr wenige schriftliche Quellen und archäologische Befunde zur Verfügung, doch sind zumindest die Grundzüge der Entwicklung erkennbar. Die Angelsachsen waren zunächst als Söldner für romano-britische Herrscher auf die Insel gekommen, hatten sich dann aber Mitte des 5. Jahrhunderts erhoben und begannen mit der Bildung eigener Herrschaftsgebiete.
Seit dem Beginn des 6. Jahrhunderts sind Gesellschaften mit einem König an der Spitze und Kriegergefolgschaften historisch belegt. Die schriftlichen Quellen (für die Zeit bis ins frühe 8. Jahrhundert vor allem Beda Venerabilis und allgemein für die politische Geschichte die sogenannte Angelsächsische Chronik) lassen zumindest die Grundzüge der politischen Entwicklung erkennen. Diese war von teils heftigen Kämpfen innerhalb und zwischen den angelsächsischen Reichen sowie zwischen Angelsachsen und keltischen Fürsten geprägt.
Die bekanntesten und für die Heptarchie namengebenden Königreiche waren:
Essex (Ostsachsen)
Sussex (Südsachsen)
Wessex (Westsachsen)
Kent
East Anglia (Ostanglien)
Mercia (Mercien)
Northumbria (Northumbrien)
Die Bezeichnung Heptarchie ist nicht ganz zutreffend, da es neben den sieben genannten Reichen noch weitere gab, die heute weniger bekannt sind, aber zumindest zeitweise über eine gleichwertige Machtfülle verfügten. Zu diesen gehörten Lindsey, Hwicce und Surrey.
In der Forschung wurde oft angenommen, einer der regionalen Fürsten (Kriegsherren) habe mit dem Titel des Bretwalda den Status eines „primus inter pares“ erhalten; doch ist diesbezüglich vieles umstritten, zumal über mehrere der dort erwähnten frühen Herrscher (wie Raedwald) kaum etwas bekannt ist. Zumindest übten aber zeitweise einzelne Herrscher eine Hegemonie über andere Teile des Landes aus (so auch später die Könige Mercias von Mitte des 8. Jahrhunderts bis ins frühe 9. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts etwa Egbert von Wessex).
Nach dem Beginn der Wikingerangriffe – der erste dokumentierte Überfall geschah am 8. Juni 793 auf das nordenglische Kloster Lindisfarne – nahm die Macht der angelsächsischen Reiche in Anbetracht der neuen Bedrohung von außen zunächst deutlich ab. 866 fiel das sogenannte große heidnische Heer in Nordostengland ein und eroberte große Teile des Landes. 878 schlug Alfred der Große, König von Wessex, die dänischen Wikinger jedoch zurück und konnte eine vorläufige Übereinkunft erzielen, wenngleich die Bedrohung durch die Wikinger bis ins 11. Jahrhundert bestehen blieb. Unter Alfred wurden die verbliebenen angelsächsischen Gebiete aber unter einem König vereint, wodurch die Zersplitterung des angelsächsischen Herrschaftsgebietes überwunden wurde (siehe Königreich England).
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