Die Klosterkirche Clus
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Die Klosterkirche Clus
Die Klosterkirche Clus ist die Kirche des ehemaligen Benediktinerklosters Clus im heutigen Stadtteil Clus der niedersächsischen Stadt Bad Gandersheim.
Kloster Clus; vorn der Westflügel des Konventsgebäudes, dahinter Turm und Portal der Klosterkirche (um 1900
Architektur
Die Klosterkirche ist eine romanische Basilika mit dreischiffigem, flach gedecktem Langhaus, Querhaus und gotischem Chorschluss. Vierung und Chor tragen Kreuzgratgewölbe. Im Westen ist dem Langhaus eine offene Portalhalle vorgesetzt, deren geschlossenes Obergeschoss die Orgelempore enthält. Sie wird auf der Nordseite von dem quadratischen Turm mit Zeltdach flankiert. Paarige Rundbogenfenster, Bogenfriese und Halbsäulen sind der äußere, Kapitelle mit Blattornamentik und Blendarkaden im Obergaden der innere Bauschmuck. Die drei Flügel der ehemaligen Konventsgebäude bilden mit der Kirche ein geschlossenes Quadrat.
Geschichte
Klosterkirche Clus (hier mit verhochdeutschter Namensform Clauß) als Merian-Stich um 1654
Die Kirche wurde am 17. Juni 1127 in Anwesenheit der Abtissin des Stiftes Gandersheim Bertha I. und des Bischofs von Hildesheim Berthold I. geweiht. Erster Abt von Clus war Heinrich, Vetter von Richenza, der Gemahlin von König Lothar III.; dieser stattete das Kloster zunächst mit Gütern in Dankelsheim aus und vereinigte es 1134 mit dem Kloster Brunshausen.
Nach weiteren Bauarbeiten erfolgte 1159 eine zweite Weihe durch Gerold, Bischof von Oldenburg. 1430 übernahm der Abt Johannes Dederoth dieses Benediktinerkloster und drei Jahre später auch das Kloster Bursfelde. Der Chor der Kirche wurde im 15. Jahrhundert im gotischen Stil vergrößert, mit einem Schnitzaltar ausgestattet und die Wände bemalt. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die lutherische Reformation durchgeführt. Das Kloster bestand jedoch als Körperschaft weiter und gehörte bis 1810 zum Territorium des reichsfreien Stifts Gandersheim.
Ein Kupferstich des Gebäudes im Jahr 1709 findet sich in der Chronik Antiquitates Gandersheimenses von Johann Georg Leuckfeld. Die Bücher des Stiftes, darunter ein Evangeliar aus dem 10. Jahrhundert, mussten 1624 an Helmstedt abgegeben werden.
1810 kam die Kirche Clus in den Besitz des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel, und 1955 wurde die Landeskirche Braunschweig Eigentümerin. Die ehemaligen Konventsgebäude sind in Privatbesitz.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Kloster Clus; vorn der Westflügel des Konventsgebäudes, dahinter Turm und Portal der Klosterkirche (um 1900
Architektur
Die Klosterkirche ist eine romanische Basilika mit dreischiffigem, flach gedecktem Langhaus, Querhaus und gotischem Chorschluss. Vierung und Chor tragen Kreuzgratgewölbe. Im Westen ist dem Langhaus eine offene Portalhalle vorgesetzt, deren geschlossenes Obergeschoss die Orgelempore enthält. Sie wird auf der Nordseite von dem quadratischen Turm mit Zeltdach flankiert. Paarige Rundbogenfenster, Bogenfriese und Halbsäulen sind der äußere, Kapitelle mit Blattornamentik und Blendarkaden im Obergaden der innere Bauschmuck. Die drei Flügel der ehemaligen Konventsgebäude bilden mit der Kirche ein geschlossenes Quadrat.
Geschichte
Klosterkirche Clus (hier mit verhochdeutschter Namensform Clauß) als Merian-Stich um 1654
Die Kirche wurde am 17. Juni 1127 in Anwesenheit der Abtissin des Stiftes Gandersheim Bertha I. und des Bischofs von Hildesheim Berthold I. geweiht. Erster Abt von Clus war Heinrich, Vetter von Richenza, der Gemahlin von König Lothar III.; dieser stattete das Kloster zunächst mit Gütern in Dankelsheim aus und vereinigte es 1134 mit dem Kloster Brunshausen.
Nach weiteren Bauarbeiten erfolgte 1159 eine zweite Weihe durch Gerold, Bischof von Oldenburg. 1430 übernahm der Abt Johannes Dederoth dieses Benediktinerkloster und drei Jahre später auch das Kloster Bursfelde. Der Chor der Kirche wurde im 15. Jahrhundert im gotischen Stil vergrößert, mit einem Schnitzaltar ausgestattet und die Wände bemalt. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die lutherische Reformation durchgeführt. Das Kloster bestand jedoch als Körperschaft weiter und gehörte bis 1810 zum Territorium des reichsfreien Stifts Gandersheim.
Ein Kupferstich des Gebäudes im Jahr 1709 findet sich in der Chronik Antiquitates Gandersheimenses von Johann Georg Leuckfeld. Die Bücher des Stiftes, darunter ein Evangeliar aus dem 10. Jahrhundert, mussten 1624 an Helmstedt abgegeben werden.
1810 kam die Kirche Clus in den Besitz des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel, und 1955 wurde die Landeskirche Braunschweig Eigentümerin. Die ehemaligen Konventsgebäude sind in Privatbesitz.
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