Martha Fuchs
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Martha Fuchs
Martha Marie Fuchs geb. Büttner, (* 1. Oktober 1892 in Grubschütz; † 8. Januar 1966 in Braunschweig) war SPD-Politikerin. Von 1959 bis 1964 war sie Oberbürgermeisterin der Stadt Braunschweig. Sie gehört zu Braunschweigs Ehrenbürgern.
Leben und Wirken
Martha Büttner wurde als ältestes Kind der Eheleute Maria Johanna und Karl Büttner, eines Gaststättenbesitzers in Grubschütz, geboren. Sie besuchte die Bürgerschule und die Handelsschule in Bautzen. Dreizehnjährig musste sie sich nach dem frühen Tod ihrer Mutter um ihre vier kleineren Geschwister kümmern und arbeitete bis zu ihrer Heirat im Jahr 1919 mit Georg Fuchs als Buchhalterin und Kontoristin. In der Zeit von 1919 bis 1923 wohnte das Ehepaar in Magdeburg.[1] Seit 1923 lebten sie in Braunschweig in der Comeniusstraße, da ihr Mann bei der der sozialdemokratischen Zeitung Braunschweiger Volksfreund Redakteur wurde. Die Braunschweiger wählten sie als Vertreterin der SPD 1925 zur Stadtverordneten und 1927 in den Braunschweigischen Landtag. Nachdem ihr Mann 1930 gestorben war, versorgte sie dessen drei Kinder aus erster Ehe und nahm von 1930 bis 1933 die Stelle als Gewerbeaufseherin im Braunschweiger Staatsdienst an. Ihr besonderes Augenmerk richtete sie bei ihren Tätigkeiten auf Schul- und Erziehungsfragen.[2]
1933 fanden ihre politische Arbeit und ihre Berufstätigkeit ein Ende. Sie wurde als „politisch unzuverlässiges Element“ von der Gestapo verfolgt, verhört und gequält. In der Zeit von August 1944 bis April 1945 wurde sie im KZ Ravensbrück interniert. Als das Lager kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges evakuiert wurde, gelang ihr mit zwei Jüdinnen die Flucht.
Politik
Nach Kriegsende war sie Ratsherrin in Braunschweig. Von Mai bis November 1946 war sie Kultusministerin des Landes Braunschweig und daran anschließend vom 20. Januar 1947 bis zum 9. Juni 1948 Staatskommissarin für das Flüchtlingswesen im Lande Niedersachsen mit Ministerrang. Sie hatte damit als erste Frau in den Westzonen ein Ministeramt inne. 1949 wurde sie als erste Frau Vorsitzende eines SPD-Bezirks. In den Jahren von 1947 bis 1951 und 1954 bis 1955 war sie Mitglied des niedersächsischen Landtags.
Am 27. Mai 1959 wurde sie Oberbürgermeisterin der Stadt Braunschweig und hatte das Amt bis zum 21. Oktober 1964 inne. In ihre Amtszeit fällt der bis heute umstrittene Beschluss, das im Krieg stark beschädigte Braunschweiger Schloss abreißen zu lassen. Der Beschluss fiel am 20. Januar 1960 im Rat der Stadt mit den Stimmen der SPD-Fraktion gegen alle anderen Parteien. Martha Fuchs förderte den Bau der Stadthalle am Leonhardplatz, die im Jahr 1965 eröffnet wurde.
Ehrungen
Am 3. November 1964 erhielt sie das Große Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens.
Am 4. November 1964 wurde ihr das Ehrenbürgerrecht verliehen.
Sie erhielt 1966 ein Ehrengrab auf dem Braunschweiger Hauptfriedhof.
120 Jahre nach ihrer Geburt wurde für die ehemalige Ehrenbürgerin und Oberbürgermeisterin der Stadt Braunschweig am 1. Oktober 2012 Persönlichkeitstafel an der Comeniusstraße 20 enthüllt. Denn dort hatte Marta Fuchs die letzten Jahre vor ihrem Tode gewohnt. Die Tafel wurde von Isolde Saalmann gestiftet, sie ist siebente von bisher 39 Persönlichkeitstafeln (Stand 2012), die an eine verdienstvolle Frau erinnert.[3]
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Leben und Wirken
Martha Büttner wurde als ältestes Kind der Eheleute Maria Johanna und Karl Büttner, eines Gaststättenbesitzers in Grubschütz, geboren. Sie besuchte die Bürgerschule und die Handelsschule in Bautzen. Dreizehnjährig musste sie sich nach dem frühen Tod ihrer Mutter um ihre vier kleineren Geschwister kümmern und arbeitete bis zu ihrer Heirat im Jahr 1919 mit Georg Fuchs als Buchhalterin und Kontoristin. In der Zeit von 1919 bis 1923 wohnte das Ehepaar in Magdeburg.[1] Seit 1923 lebten sie in Braunschweig in der Comeniusstraße, da ihr Mann bei der der sozialdemokratischen Zeitung Braunschweiger Volksfreund Redakteur wurde. Die Braunschweiger wählten sie als Vertreterin der SPD 1925 zur Stadtverordneten und 1927 in den Braunschweigischen Landtag. Nachdem ihr Mann 1930 gestorben war, versorgte sie dessen drei Kinder aus erster Ehe und nahm von 1930 bis 1933 die Stelle als Gewerbeaufseherin im Braunschweiger Staatsdienst an. Ihr besonderes Augenmerk richtete sie bei ihren Tätigkeiten auf Schul- und Erziehungsfragen.[2]
1933 fanden ihre politische Arbeit und ihre Berufstätigkeit ein Ende. Sie wurde als „politisch unzuverlässiges Element“ von der Gestapo verfolgt, verhört und gequält. In der Zeit von August 1944 bis April 1945 wurde sie im KZ Ravensbrück interniert. Als das Lager kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges evakuiert wurde, gelang ihr mit zwei Jüdinnen die Flucht.
Politik
Nach Kriegsende war sie Ratsherrin in Braunschweig. Von Mai bis November 1946 war sie Kultusministerin des Landes Braunschweig und daran anschließend vom 20. Januar 1947 bis zum 9. Juni 1948 Staatskommissarin für das Flüchtlingswesen im Lande Niedersachsen mit Ministerrang. Sie hatte damit als erste Frau in den Westzonen ein Ministeramt inne. 1949 wurde sie als erste Frau Vorsitzende eines SPD-Bezirks. In den Jahren von 1947 bis 1951 und 1954 bis 1955 war sie Mitglied des niedersächsischen Landtags.
Am 27. Mai 1959 wurde sie Oberbürgermeisterin der Stadt Braunschweig und hatte das Amt bis zum 21. Oktober 1964 inne. In ihre Amtszeit fällt der bis heute umstrittene Beschluss, das im Krieg stark beschädigte Braunschweiger Schloss abreißen zu lassen. Der Beschluss fiel am 20. Januar 1960 im Rat der Stadt mit den Stimmen der SPD-Fraktion gegen alle anderen Parteien. Martha Fuchs förderte den Bau der Stadthalle am Leonhardplatz, die im Jahr 1965 eröffnet wurde.
Ehrungen
Am 3. November 1964 erhielt sie das Große Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens.
Am 4. November 1964 wurde ihr das Ehrenbürgerrecht verliehen.
Sie erhielt 1966 ein Ehrengrab auf dem Braunschweiger Hauptfriedhof.
120 Jahre nach ihrer Geburt wurde für die ehemalige Ehrenbürgerin und Oberbürgermeisterin der Stadt Braunschweig am 1. Oktober 2012 Persönlichkeitstafel an der Comeniusstraße 20 enthüllt. Denn dort hatte Marta Fuchs die letzten Jahre vor ihrem Tode gewohnt. Die Tafel wurde von Isolde Saalmann gestiftet, sie ist siebente von bisher 39 Persönlichkeitstafeln (Stand 2012), die an eine verdienstvolle Frau erinnert.[3]
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