Pythia die weissagende Priesterin
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Pythia die weissagende Priesterin
Pythia (griechisch Πυθία, vgl. Python) war die weissagende Priesterin im Orakel der Tempelanlage des Apollon in Delphi, die in veränderten Bewusstseinszuständen (Trance) ihre Prophezeiungen verkündete.[1] Sie saß im Adyton[2] auf einem Dreifuß[3] über einer Erdspalte, aus der ein Gas quoll, durch das die Pythia in eine Art Trance versetzt wurde.[4]
Priestess of Delphi (1891) von John Collier. Die Priesterin wird durch das aufsteigende Pneuma inspiriert.
Amt
Die Pythien wurden aus den Einwohnerinnen von Delphi ausgewählt. Ihr sozialer Stand scheint (zumindest zeitweise) keine Rolle gespielt zu haben. Die Weihung zur Priesterin erfolgte ursprünglich und normalerweise in ihrer Jugend, nach einem Übergriff eines thessalischen Feldherrn sollen die Delphier beschlossen haben, nur noch betagten Frauen das Amt zu übergeben.[5] Die Pythien mussten jungfräulich bleiben.[6]
Historische Erwähnung der Wahrsagung
Schon Cicero bemerkte in seinem Werk De divinatione (Über die Wahrsagung): „Im übrigen meine ich, dass es auch gewisse Ausdünstungen der Erde gab, die in den Geist eindrangen, so dass er Orakel ausstieß.“ (De divinatione I,115)[7]
Der griechische Schriftsteller Plutarch bezeugte, dass einst eine Pythia Symptome zeigte, die den von den berauschenden Gasen erzeugten Effekten exakt entsprechen und dazu führten, dass die Pythia daraufhin unter Krämpfen starb.[8]
Pythia, Statue von Marcello, 1870
Neueste Forschungen
Neue Forschungen haben ergeben, dass die Orakelstätte auf einer Gesteinsformation erbaut worden war, aus deren Felsspalten Gase wie Methylen und Äthylen austraten, die die veränderten Bewusstseinszustände der Pythia hervorriefen. Diese Gase entstanden durch Pflanzenablagerungen in einer Gesteinsschicht aus Kalkstein in Kombination mit Quellwasser.[9]
Themis in der Rolle der Pythia prophezeit dem Aigeus einen Sohn (attischer Kylix aus Vulci, etwa 440/430 v. Chr.)
Einer neuen These eines griechisch-italienischen Forscherteams unter Leitung des italienischen Geologen Giuseppe Etiope nach wurde in der relativ kleinen Kammer der Sauerstoff durch ansonsten nicht giftige Gase verdrängt. Der bei der Pythia entstehende Sauerstoffmangel habe sich dann in einer Art Trunkenheit geäußert.[10]
Siehe auch
Orakel von Delphi
Prophetie
Kassandra (Mythologie)
Sibylle (Prophetin)
Druidin
Risikotyp (zu „Pythia“ als Bezeichnung eines Risikotyps)
Quelle - Literatur & einzelnachweise
Priestess of Delphi (1891) von John Collier. Die Priesterin wird durch das aufsteigende Pneuma inspiriert.
Amt
Die Pythien wurden aus den Einwohnerinnen von Delphi ausgewählt. Ihr sozialer Stand scheint (zumindest zeitweise) keine Rolle gespielt zu haben. Die Weihung zur Priesterin erfolgte ursprünglich und normalerweise in ihrer Jugend, nach einem Übergriff eines thessalischen Feldherrn sollen die Delphier beschlossen haben, nur noch betagten Frauen das Amt zu übergeben.[5] Die Pythien mussten jungfräulich bleiben.[6]
Historische Erwähnung der Wahrsagung
Schon Cicero bemerkte in seinem Werk De divinatione (Über die Wahrsagung): „Im übrigen meine ich, dass es auch gewisse Ausdünstungen der Erde gab, die in den Geist eindrangen, so dass er Orakel ausstieß.“ (De divinatione I,115)[7]
Der griechische Schriftsteller Plutarch bezeugte, dass einst eine Pythia Symptome zeigte, die den von den berauschenden Gasen erzeugten Effekten exakt entsprechen und dazu führten, dass die Pythia daraufhin unter Krämpfen starb.[8]
Pythia, Statue von Marcello, 1870
Neueste Forschungen
Neue Forschungen haben ergeben, dass die Orakelstätte auf einer Gesteinsformation erbaut worden war, aus deren Felsspalten Gase wie Methylen und Äthylen austraten, die die veränderten Bewusstseinszustände der Pythia hervorriefen. Diese Gase entstanden durch Pflanzenablagerungen in einer Gesteinsschicht aus Kalkstein in Kombination mit Quellwasser.[9]
Themis in der Rolle der Pythia prophezeit dem Aigeus einen Sohn (attischer Kylix aus Vulci, etwa 440/430 v. Chr.)
Einer neuen These eines griechisch-italienischen Forscherteams unter Leitung des italienischen Geologen Giuseppe Etiope nach wurde in der relativ kleinen Kammer der Sauerstoff durch ansonsten nicht giftige Gase verdrängt. Der bei der Pythia entstehende Sauerstoffmangel habe sich dann in einer Art Trunkenheit geäußert.[10]
Siehe auch
Orakel von Delphi
Prophetie
Kassandra (Mythologie)
Sibylle (Prophetin)
Druidin
Risikotyp (zu „Pythia“ als Bezeichnung eines Risikotyps)
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