** Kubaba **
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** Kubaba **
Kubaba ((DEUS)ku+AVIS, Ku-ba-ba, ku(i)papa[1]) war die luwische Stadtgöttin von Karkamiš am oberen Euphrat. Sie wurde die "Königin von Karkamiš" genannt, und die Mehrzahl der ihr gewidmeten Inschriften stammen aus dem Territorium und Umfeld der Stadt[2]. Oft wird sie ausdrücklich Kubaba von Karkamiš genannt. Ihr Gatte war der Jagdgott Karhuhas (DEUS.CERVUS2, karhu-ha-sa), auch der mesopotamische Ea wird in den Inschriften erwähnt.
Kubaba mit Granatapfel und Spiegel, Relief aus Karkamiš, 8. Jh., Museum für anatolische Zivilisationen, Ankara
Kubaba mit Granatapfel und Ähren, Museum für anatolische Zivilisationen, Ankara
Darstellung und Attribute
Der Name der Kubaba wird mit der Hieroglyphe für Vogel geschrieben[3], und ihr waren Tauben heilig [4]. Barnett deutet die Darstellung auf der Hieroglyphe dagegen als Falken oder Habicht[5]. In dem Kubaba-Relief aus Karkamiš steht ihr Thron auf einem Löwen, der das andere Symboltier der Göttin ist, vermutlich in Anlehnung an Ištar/Šawuška. Auf dem Relief aus Malatya steht ihr Thron dagegen auf einem Stier[6], während ihr Gatte Karhuhas mit Speer und einer zylindrischen Mütze mit drei Hörnerpaaren auf einem Löwen steht[7]. Auf einem späthethitischen Relief aus Karkamiš trägt Kubaba einen blumenverzierten Tholos mit Schleier, der mit einem Hörnerpaar verziert ist. Sie ist in einen langen Mantel gekleidet und trägt einen breiten Gürtel, vielleicht aus Metall. Ihr Zopf ist am Ende eingerollt. Sie hält einen Granatapfel in der einen, einen runden Spiegel in der anderen Hand. Der Granatapfel findet sich auch auf dem Relief aus Malatya[8].
Verbreitung
Kubaba wird in hethitischen Opfertexten genannt, nimmt dort jedoch keine hervorragende Stellung ein. KBU XVII (p. 24; Revers III. 10-14) nennt das Opfer eines Schafes an Kubaba und Iškalliš zusammen. Weiter erhalten Damkina, Daikina, Šaluš Pitinḫi, Ilaruwa, die See und alle Flüsse Hattis jeweils ein Schaf, der Gott Ḫilaššiš dagegen ein Schaf, einen Vogel und einen Kuchen[9]. Der Kult der Kubaba ist auch durch Namen wie Kubilis belegt [10]. Als nach dem Fall des hethitischen Großreichs der Einfluss Karkamiš' wuchs, breitete sich auch der Kult der Gottheit aus, besonders im nördlichen Syrien und in Anatolien.
Fluchformeln fordern Kubaba auf, den Frevler zu entmannen, so die Inschrift von Sultanhanı[11].
Kult
Ein in Karkamiš im Nordwesten der Akropolis ausgegrabener, schlecht erhaltener Tempel wurde von Woolley der Kubaba zugewiesen[12]. Diese Zuordnung ist jedoch nicht gesichert. Ein dort gefundener Altar ist der TERRA.DEUS.DOMINA, der göttlichen Herrin der Erde gewidmet (Inschrift Karkemiš A5). Zu Ehren der Göttin fanden Prozessionen und Umzüge statt[13] König Katuwas erbaute Kubaba einen Tempel[14]. Auch Kamanis, ein Mündel von König Jariris (um 760), erbaute ihr einen Tempel und weihte ihr eine Statue[15]. Ein unter dem Herrscher Sangara oder Suhis II.[16] aufgestelltes Orthostatenrelief aus zehn Steinen, abwechselnd aus Basalt und Kalkstein, stellt nach Ussishkin eine Prozession zu Ehren der Göttin dar (die Kubaba-Prozession, Reliefs B18b-B24). Der erste Stein, auf der linken Seite (B19a) zeigt die auf einem Thron sitzende Göttin. Der Thron steht auf dem Rücken eines Löwen. Vor der Göttin sind Musikanten dargestellt, unter anderem Trommler und Trompeter. 15 Priester folgen der Göttin, hinter ihnen zwölf Opferträger, die Gazellen darbringen. Neun der Steine wurden in situ gefunden[17], die Reste eines weiteren (Karkamiš B45) in dem Fundament einer römischen Mauer direkt über dem Tempel[18].
Kubaba wurden Ochsen und Schafe geopfert[19].
Inschriften
Private Weiheinschriften sind selten, die meisten stammen von den Königen von Karkamiš und ihrem unmittelbaren Umfeld, bzw. ihren Vasallen.
Uratarhundas-Stele (Karkemiš A4 b),
Eine Inschrift des Herrschers Katuwas (um 880 v. Chr.) berichtet, dass er die Kubaba "wieder herstellte" (Karkamiš 2a), auf einer anderen Türstele (B18) berichtet er von Prozessionen und Opfergaben für die Göttin.
Die Söhne von Sasturas, dem Wesir von König Kamanis (Pisiri?) rühmen sich einer guten Beziehung zu der Göttin und erinnern daran, dass einer ihrer Vorfahren ihr eine Statue weihte.
Auf der Stele von Körkün beruft sich ein Vasall des Königs Astirus (um 810) auf die Autorität von Kubaba und Tarhunzas.
zwei Stelem von Tell Ahmar (c. 900 B.C.)
Die Arpas-Stele aus Aleppo (Aleppo 2) nennt Kubaba und Ea in einer Fluchformel[20], der Herrscher selbst bezeichnet sich als Diener des Tarhunzas[21].
Zwei Steinblöcke aus Boybeypinarı (Provinz Adıyaman|Adıyaman) in Kummuḫ tragen eine Inschrift von Panamuwatis, der Gemahlin des Königs Šuppiluliumaš (805-773), die der Göttin eine Thronbasis und einen Opfertisch geweiht hatte.
eine Stele aus Malatya nennt Kubaba und Runzas
Das Fragment aus Ankoc in Kummuḫ nennt ebenfalls Kubaba und Runzas
Eine Inschrift aus Bulgarmarden, gestiftet von Tarhunazas, einem Vasallen von Warpalawas nennt Kubaba und Tarhunzasas, in der Fluchformel noch den Mondgott (DEUS.LUNA) und Nikaruhas.
Die Inschrift von Çıftlık, von einem Vasallen von Tuwatis von Tabal (um 760) nennt Kubaba als Gemahlin von Ea
Die Kululu-Stele nennt ebenfalls Kubaba und Ea in einer Fluchformel
Die Stele von Sultanhanı, gestiftet von einem Vasallen des Wasusarmas, Sohn des Tuwatis, nennt Kubaba in der Fluch-Formel, zusammen mit dem Mondgott von Harran und den Göttern von ataha.
der Karaburun-Vertrag zwischen König Sipis und Sipis, Sohn des Nis nennt Kubaba und den Mondgott von Harran
Die Fluchformel auf einer Steinschale ohne Fundort nennt Kubaba mit Karhuhas und Santas
Gleichsetzungen
Die Kufaws/Kubaba der Lydier dürfte der Kubaba entsprechen. Nach Laroche entspricht ihr auch die Kubelē or Kubēbē [22], das Vorbild der griechischen Kybele. Barnett sieht in der in Sardis verehrten Kybebe, deren Tempel nach Herodot von den Persern niedergebrannt wurde, eine Verkörperung der Kubaba[23]. Auch die phrygische Matar trägt den Beinamen kubileya [24].
Sayce will Kubaba mit der mitannischen Hepat und der Göttin von Tyana und Kybistra gleichsetzen[25]. F. G. Gordon liest das kpp der Keftiu-Sprüche als Kupapa[26].
Siehe auch
Luwische Religion
quelle - Literatur & einzelnachweise
Kubaba mit Granatapfel und Spiegel, Relief aus Karkamiš, 8. Jh., Museum für anatolische Zivilisationen, Ankara
Kubaba mit Granatapfel und Ähren, Museum für anatolische Zivilisationen, Ankara
Darstellung und Attribute
Der Name der Kubaba wird mit der Hieroglyphe für Vogel geschrieben[3], und ihr waren Tauben heilig [4]. Barnett deutet die Darstellung auf der Hieroglyphe dagegen als Falken oder Habicht[5]. In dem Kubaba-Relief aus Karkamiš steht ihr Thron auf einem Löwen, der das andere Symboltier der Göttin ist, vermutlich in Anlehnung an Ištar/Šawuška. Auf dem Relief aus Malatya steht ihr Thron dagegen auf einem Stier[6], während ihr Gatte Karhuhas mit Speer und einer zylindrischen Mütze mit drei Hörnerpaaren auf einem Löwen steht[7]. Auf einem späthethitischen Relief aus Karkamiš trägt Kubaba einen blumenverzierten Tholos mit Schleier, der mit einem Hörnerpaar verziert ist. Sie ist in einen langen Mantel gekleidet und trägt einen breiten Gürtel, vielleicht aus Metall. Ihr Zopf ist am Ende eingerollt. Sie hält einen Granatapfel in der einen, einen runden Spiegel in der anderen Hand. Der Granatapfel findet sich auch auf dem Relief aus Malatya[8].
Verbreitung
Kubaba wird in hethitischen Opfertexten genannt, nimmt dort jedoch keine hervorragende Stellung ein. KBU XVII (p. 24; Revers III. 10-14) nennt das Opfer eines Schafes an Kubaba und Iškalliš zusammen. Weiter erhalten Damkina, Daikina, Šaluš Pitinḫi, Ilaruwa, die See und alle Flüsse Hattis jeweils ein Schaf, der Gott Ḫilaššiš dagegen ein Schaf, einen Vogel und einen Kuchen[9]. Der Kult der Kubaba ist auch durch Namen wie Kubilis belegt [10]. Als nach dem Fall des hethitischen Großreichs der Einfluss Karkamiš' wuchs, breitete sich auch der Kult der Gottheit aus, besonders im nördlichen Syrien und in Anatolien.
Fluchformeln fordern Kubaba auf, den Frevler zu entmannen, so die Inschrift von Sultanhanı[11].
Kult
Ein in Karkamiš im Nordwesten der Akropolis ausgegrabener, schlecht erhaltener Tempel wurde von Woolley der Kubaba zugewiesen[12]. Diese Zuordnung ist jedoch nicht gesichert. Ein dort gefundener Altar ist der TERRA.DEUS.DOMINA, der göttlichen Herrin der Erde gewidmet (Inschrift Karkemiš A5). Zu Ehren der Göttin fanden Prozessionen und Umzüge statt[13] König Katuwas erbaute Kubaba einen Tempel[14]. Auch Kamanis, ein Mündel von König Jariris (um 760), erbaute ihr einen Tempel und weihte ihr eine Statue[15]. Ein unter dem Herrscher Sangara oder Suhis II.[16] aufgestelltes Orthostatenrelief aus zehn Steinen, abwechselnd aus Basalt und Kalkstein, stellt nach Ussishkin eine Prozession zu Ehren der Göttin dar (die Kubaba-Prozession, Reliefs B18b-B24). Der erste Stein, auf der linken Seite (B19a) zeigt die auf einem Thron sitzende Göttin. Der Thron steht auf dem Rücken eines Löwen. Vor der Göttin sind Musikanten dargestellt, unter anderem Trommler und Trompeter. 15 Priester folgen der Göttin, hinter ihnen zwölf Opferträger, die Gazellen darbringen. Neun der Steine wurden in situ gefunden[17], die Reste eines weiteren (Karkamiš B45) in dem Fundament einer römischen Mauer direkt über dem Tempel[18].
Kubaba wurden Ochsen und Schafe geopfert[19].
Inschriften
Private Weiheinschriften sind selten, die meisten stammen von den Königen von Karkamiš und ihrem unmittelbaren Umfeld, bzw. ihren Vasallen.
Uratarhundas-Stele (Karkemiš A4 b),
Eine Inschrift des Herrschers Katuwas (um 880 v. Chr.) berichtet, dass er die Kubaba "wieder herstellte" (Karkamiš 2a), auf einer anderen Türstele (B18) berichtet er von Prozessionen und Opfergaben für die Göttin.
Die Söhne von Sasturas, dem Wesir von König Kamanis (Pisiri?) rühmen sich einer guten Beziehung zu der Göttin und erinnern daran, dass einer ihrer Vorfahren ihr eine Statue weihte.
Auf der Stele von Körkün beruft sich ein Vasall des Königs Astirus (um 810) auf die Autorität von Kubaba und Tarhunzas.
zwei Stelem von Tell Ahmar (c. 900 B.C.)
Die Arpas-Stele aus Aleppo (Aleppo 2) nennt Kubaba und Ea in einer Fluchformel[20], der Herrscher selbst bezeichnet sich als Diener des Tarhunzas[21].
Zwei Steinblöcke aus Boybeypinarı (Provinz Adıyaman|Adıyaman) in Kummuḫ tragen eine Inschrift von Panamuwatis, der Gemahlin des Königs Šuppiluliumaš (805-773), die der Göttin eine Thronbasis und einen Opfertisch geweiht hatte.
eine Stele aus Malatya nennt Kubaba und Runzas
Das Fragment aus Ankoc in Kummuḫ nennt ebenfalls Kubaba und Runzas
Eine Inschrift aus Bulgarmarden, gestiftet von Tarhunazas, einem Vasallen von Warpalawas nennt Kubaba und Tarhunzasas, in der Fluchformel noch den Mondgott (DEUS.LUNA) und Nikaruhas.
Die Inschrift von Çıftlık, von einem Vasallen von Tuwatis von Tabal (um 760) nennt Kubaba als Gemahlin von Ea
Die Kululu-Stele nennt ebenfalls Kubaba und Ea in einer Fluchformel
Die Stele von Sultanhanı, gestiftet von einem Vasallen des Wasusarmas, Sohn des Tuwatis, nennt Kubaba in der Fluch-Formel, zusammen mit dem Mondgott von Harran und den Göttern von ataha.
der Karaburun-Vertrag zwischen König Sipis und Sipis, Sohn des Nis nennt Kubaba und den Mondgott von Harran
Die Fluchformel auf einer Steinschale ohne Fundort nennt Kubaba mit Karhuhas und Santas
Gleichsetzungen
Die Kufaws/Kubaba der Lydier dürfte der Kubaba entsprechen. Nach Laroche entspricht ihr auch die Kubelē or Kubēbē [22], das Vorbild der griechischen Kybele. Barnett sieht in der in Sardis verehrten Kybebe, deren Tempel nach Herodot von den Persern niedergebrannt wurde, eine Verkörperung der Kubaba[23]. Auch die phrygische Matar trägt den Beinamen kubileya [24].
Sayce will Kubaba mit der mitannischen Hepat und der Göttin von Tyana und Kybistra gleichsetzen[25]. F. G. Gordon liest das kpp der Keftiu-Sprüche als Kupapa[26].
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