* Aremorica *
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* Aremorica *
Aremorica (auch Armorica, von keltisch are-mor, „vor dem Meer“), war in der Antike eine geographische Bezeichnung für die nordwestliche Küste des heutigen Frankreichs zwischen den Flüssen Sequana (Seine) und Liger (Loire), also die heutigen Landschaften Normandie und Bretagne. Die Region war ab der Eisenzeit bis zur Eroberung durch das Römische Reich das Siedlungsgebiet gallischer Stämme wie der Aulerker, Coriosoliten, Eburoviken, Lexovier, Namneten, Osismier, Redonen, Veneter und Veneller und wurde dann in der gallo-römischen Zeit zuerst als Teil der römischen Provinz Gallien und später als Teil der Provinz Gallia Lugdunensis verwaltet.
Armorica. Die Flüsse Loire (im Süden) und Seine (im Norden) sind rot markiert.
Erste Nennung bei Caesar
Aremorica wird erstmals schriftlich erwähnt von dem römischen Feldherrn und Autor Gaius Iulius Caesar. Im fünften Buch seines Berichts über seine Kriege in Gallien, den Commentarii de bello Gallico nennt er diesen Namen für eine Gruppe von Gallischen Stämmen[1]. Das Buch beschreibt die Ereignisse des Jahres 54 v. Chr. Obwohl Caesar schon zuvor in den Jahren 57 v. Chr. und 56 v. Chr. im Krieg mit den Venetern zu Wasser und zu Lande mit den Seevölkern dieses Gebietes zusammengestoßen war, erwähnt er erst hier den gemeinsamen Namen Aremorica. Im siebten Buch, in welchem Caesar den Krieg gegen Vercingetorix im Jahr 52 v. Chr. beschreibt, geht er näher auf die armorikanischen Bewohner der Küstengebiete ein. Als Völker dieser Gegenden nennt er:
„…universis civitatibus, quae Oceanum attingunt quaeque eorum consuetudine Armoricae appellantur, quo sunt in numero Curiosolites, Redones, Ambibarii, Caletes, Osismi, Veneti, Lemovices, Venelli.“
– Gaius Iulius Caesar: Commentarii de bello Gallico, VII, 75
Zu diesen werden von Caesar auch noch die Aulerci und die Lexovii gezählt.
Weitere schriftliche Urquellen
Britonische Besiedlung im 6. Jahrhundert.
Plinius der Ältere behauptet, Aremorica sei nur ein älterer Name für Aquitanien („Aquitanica, Aremorica antea dicta“, Plinius: Naturalis Historia, IV, 17, 105). Er hält sich damit an die ursprüngliche sprachliche Bedeutung des Wortes Aremorica, das geographisch die Küstengegend Galliens mit den dort angesiedelten Völkern, aber kein bestimmtes, abgegrenztes Land beschreibt. Dennoch wurde von den meisten römischen Geschichtsschreibern nur der Abschnitt nördlich von Aquitanien, zwischen der Loire und der Seine, als Ar(e)morica bezeichnet. Wie weit sich der Landstrich von der Küste ins Landesinnere erstreckt, ist nicht genau festgelegt. So werden verschiedene Völkerschaften, die Plinius als Bewohner der Provinz Gallia Lugdunensis aufzählt, von Historikern fallweise zu den Einwohnern Armoricas gezählt. Die Provinz Gallia Lugdunensis reichte im Norden etwas über die Seine hinaus und umfasste auch Teile südlich der Loire. Neben den von Caesar her bekannten Veneti, Curiosolites, Redones und Osismi, die die Halbinsel der heutigen Bretagne bewohnten, erwähnt Plinius auch die Namnetes aus der Gegend des heutigen Nantes.
In der Notitia dignitatum wird später der Dux tractus Armoricani et Nervicani als militärischer Befehlshaber der Küstenprovinzen in Gallien erwähnt.
Bretagne
Zu Anfang des 5. Jahrhunderts, unter dem weströmischen Kaiser Honorius, schlossen die aremorischen Häuptlinge und Städte einen Bund zum Schutz gegen die Überfälle der Germanen. Dieses Waffenbündnis hielt bis zur Eroberung des Landes durch den merowingischen König Chlodwig I. um 500. Bald darauf wanderten viele von den Angelsachsen verdrängte Britonen ein, wovon das Land den Namen Bretagne erhielt.[2]
Trivia
Aremorica und die Gallier sind in der neueren Zeit durch die Asterix-Comics (von Albert Uderzo und René Goscinny) einem breiteren Publikum bekannt geworden. In jedem Band wird zu Beginn eine Karte der Gegend gezeigt, in der das kleine gallische Heimatdorf von Asterix und Obelix liegt. Dieses Küstenland wird Aremorica genannt. Ab dem ersten Band Asterix der Gallier[3] wird Aremorica auch immer wieder im Inhalt der Bände erwähnt.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Armorica. Die Flüsse Loire (im Süden) und Seine (im Norden) sind rot markiert.
Erste Nennung bei Caesar
Aremorica wird erstmals schriftlich erwähnt von dem römischen Feldherrn und Autor Gaius Iulius Caesar. Im fünften Buch seines Berichts über seine Kriege in Gallien, den Commentarii de bello Gallico nennt er diesen Namen für eine Gruppe von Gallischen Stämmen[1]. Das Buch beschreibt die Ereignisse des Jahres 54 v. Chr. Obwohl Caesar schon zuvor in den Jahren 57 v. Chr. und 56 v. Chr. im Krieg mit den Venetern zu Wasser und zu Lande mit den Seevölkern dieses Gebietes zusammengestoßen war, erwähnt er erst hier den gemeinsamen Namen Aremorica. Im siebten Buch, in welchem Caesar den Krieg gegen Vercingetorix im Jahr 52 v. Chr. beschreibt, geht er näher auf die armorikanischen Bewohner der Küstengebiete ein. Als Völker dieser Gegenden nennt er:
„…universis civitatibus, quae Oceanum attingunt quaeque eorum consuetudine Armoricae appellantur, quo sunt in numero Curiosolites, Redones, Ambibarii, Caletes, Osismi, Veneti, Lemovices, Venelli.“
– Gaius Iulius Caesar: Commentarii de bello Gallico, VII, 75
Zu diesen werden von Caesar auch noch die Aulerci und die Lexovii gezählt.
Weitere schriftliche Urquellen
Britonische Besiedlung im 6. Jahrhundert.
Plinius der Ältere behauptet, Aremorica sei nur ein älterer Name für Aquitanien („Aquitanica, Aremorica antea dicta“, Plinius: Naturalis Historia, IV, 17, 105). Er hält sich damit an die ursprüngliche sprachliche Bedeutung des Wortes Aremorica, das geographisch die Küstengegend Galliens mit den dort angesiedelten Völkern, aber kein bestimmtes, abgegrenztes Land beschreibt. Dennoch wurde von den meisten römischen Geschichtsschreibern nur der Abschnitt nördlich von Aquitanien, zwischen der Loire und der Seine, als Ar(e)morica bezeichnet. Wie weit sich der Landstrich von der Küste ins Landesinnere erstreckt, ist nicht genau festgelegt. So werden verschiedene Völkerschaften, die Plinius als Bewohner der Provinz Gallia Lugdunensis aufzählt, von Historikern fallweise zu den Einwohnern Armoricas gezählt. Die Provinz Gallia Lugdunensis reichte im Norden etwas über die Seine hinaus und umfasste auch Teile südlich der Loire. Neben den von Caesar her bekannten Veneti, Curiosolites, Redones und Osismi, die die Halbinsel der heutigen Bretagne bewohnten, erwähnt Plinius auch die Namnetes aus der Gegend des heutigen Nantes.
In der Notitia dignitatum wird später der Dux tractus Armoricani et Nervicani als militärischer Befehlshaber der Küstenprovinzen in Gallien erwähnt.
Bretagne
Zu Anfang des 5. Jahrhunderts, unter dem weströmischen Kaiser Honorius, schlossen die aremorischen Häuptlinge und Städte einen Bund zum Schutz gegen die Überfälle der Germanen. Dieses Waffenbündnis hielt bis zur Eroberung des Landes durch den merowingischen König Chlodwig I. um 500. Bald darauf wanderten viele von den Angelsachsen verdrängte Britonen ein, wovon das Land den Namen Bretagne erhielt.[2]
Trivia
Aremorica und die Gallier sind in der neueren Zeit durch die Asterix-Comics (von Albert Uderzo und René Goscinny) einem breiteren Publikum bekannt geworden. In jedem Band wird zu Beginn eine Karte der Gegend gezeigt, in der das kleine gallische Heimatdorf von Asterix und Obelix liegt. Dieses Küstenland wird Aremorica genannt. Ab dem ersten Band Asterix der Gallier[3] wird Aremorica auch immer wieder im Inhalt der Bände erwähnt.
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