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Der Heiliger Hain

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Der Heiliger Hain Empty Der Heiliger Hain

Beitrag  Andy Di Sep 09, 2014 9:36 pm

In der Antike sind Heilige Haine in Griechenland und Rom, aber auch im Barbaricum belegt. Sie dienten dem Gebet und dem Opfer.

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Arnold Böcklin, „Heiliger Hain“

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Platos Akademie in Athen

Griechenland

In Griechenland waren Heilige Haine (αλσος) bestimmten Göttern, aber auch Nymphen [1]geweiht. In Dodona in Epirus weissagte Zeus aus einer heiligen Eiche[2]. Die ältesten Belege für Heilige Haine stammen aus Homers Ilias und Odyssee. Hier werden Haine beschrieben, die Athena, Poseidon, Apollon, Aphrodite und Zeus geweiht sind. Der Hain kann aus Pappeln bestehen[3] und enthält gewöhnlich eine Quelle[4]. Sie scheinen nicht umzäunt gewesen zu sein. Nach Wickham symbolisierte die Quelle die Erdmutter Gaia und der umgebende Wald den Himmelsgott Uranos[5]. Die seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesenen Lehr-Gärten der Philosophen am Stadtrand von Athen, deren bekanntester Platons Akademie war, scheinen diese Heiligen Haine nachgeahmt zu haben; auch sie enthielten meist eine Quelle[6]. Heilige Haine konnten zu Bestattungen genutzt werden, zum Beispiel nach der Schlacht von Marathon.

Heilige Haine der Aphrodite sind auf Zypern archäologisch seit der späten Bronzezeit nachgewiesen, so in Kition[7]. Am Athener Hephaistos-Tempel sind Pflanzlöcher für Bäume archäologisch nachgewiesen[8].
Römer und römisches Reich

Auf römischen Münzen wurde der Tempel einer Stadtgöttin manchmal zwischen zwei Bäumen abgebildet, was einen Heiligen Hain (lucus oder nemus[9]) andeuten könnte[10]. Diese Haine werden als schattig beschrieben (lucus a non lucendo). Aus Aricia ist ein rex Nemorensis als Priester der Diana bekannt[11].

Hadrian und Cicero ahmten die griechischen gymnasia in Hainen nach[12]. Nach Ansicht von Maureen Carroll stand der Tempel der Venus in der Via Marina in Pompeii in einem Heiligen Hain, archäologische Belege fehlen jedoch[13].
Kelten

Bei den Kelten wurden Heilige Haine als nementon bezeichnet. Sie sind durch Inschriften[14] und Ortsnamen überliefert. Letztere finden sich in Frankreich, Spanien und England[15]. Nach Richard Dunn kann sich in England die Nutzung in einigen Fällen bis in die römische Zeit erstreckt haben[16].
Germanen

Tacitus erwähnt einen Heiligen Hain der Göttin Nerthus auf einer Insel in der Ostsee, in dem Menschenopfer stattfanden[17]. Auch im Kapitel 19 seiner Germania beschreibt er einen heiligen Wald, in dem von den Abgesandten mehrerer Stämme Menschenopfer dargebracht werden. Er darf nur in Fesseln betreten werden, "gleichsam als Untertan und um von der Macht des Gottes zu zeugen."
Siehe auch: Semnonenhain
Andere Kulturen

Heilige Haine sind aus vielen Weltgegenden bekannt und dienen noch heute sakralen Zwecken[18]. So gibt es etwa in Nigeria den Heiligen Hain der Göttin Osun. Auch in Armenien sind heilige Haine belegt[19].

In völkischen und neu-heidnischen Kreisen im Deutschland der 1920er Jahre wurden "Heilige Haine" als Begräbnisstätten eingerichtet[20]

Siehe auch

Baumkult

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