Die Arkade
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Die Arkade
Eine Arkade (von lateinisch arcus ‚Bogen‘) ist im engeren Sinn ein von Pfeilern oder Säulen getragener Bogen. Der Bogen lässt wesentlich größere Spannweiten zu als ein Architrav.
Arkaden am Palacio de Navarra in Pamplona, Spanien, 19. Jahrhundert
Im weiteren Sinn bezeichnet Arkade auch eine Bogenreihe, eine Abfolge mehrerer Arkaden. Dafür ist jedoch der Plural Arkaden besser geeignet oder auch der Begriff Arkatur, der allerdings auch die Gesamtheit aller Arkaden eines Gebäudes bezeichnen kann.
Der Gang, dessen Seite von einer Bogenreihe begrenzt wird, wird wiederum oft einfach als Arkade bezeichnet; genauer ist der Begriff Bogengang oder Arkadengang.
Umgangssprachlich werden häufig auch Kolonnaden als Arkaden bezeichnet.
Entwicklung
Abfolge von Bögen als konstruktive Lösung: römisches Aquädukt in Segovia
Arkaden sind bereits aus der Frühzeit der Architektur in Mesopotamien und Ägypten bekannt. In der antiken abendländischen Architektur wurden in der griechischen Baukunst zunächst Kolonnaden verwendet, also Stützenfolgen mit geradem Gebälk (siehe Architrav).
Die römische Architektur verwendete dann vermehrt auch Arkaden, sowohl bei repräsentativen Bauten wie Stadttoren als auch bei Ingenieurbauten wie Aquädukten.
Im frühchristlichen Kirchenbau und in der Romanik kamen die Arkaden auch im Innenraum vermehrt zum Einsatz, in Zentralbauten zwischen Hauptraum und Umgang, bei Basiliken zwischen Mittelschiff und Seitenschiff. Die Innenräume wurden auf diese Weise untergliedert und blieben gleichzeitig akustisch und optisch miteinander verbunden.
Begriffkombinationen
Arkadenbogen: umgangssprachliche, falsche Bezeichnung für Arkade (Begriffsverdoppelung)
Arkadenfenster: mittels Arkaden gegliederte Fensteröffnung
Arkadengesims: Gesims über einer Arkadenreihe
Arkadenhof: Innenhof, von meist mehrgeschossigen Arkaturen umgeben
Arkadenmauer: Mauer mit Blendarkaden
Blendarkade: ornamentale Arkade ohne Maueröffnung
Klangarkade: auch Schallluke, Arkadenöffnung im Glockenturm, häufig mit Klanglamellen
Eingang zur Burlington Arcade in London, 19. Jahrhundert
Einkaufszentren
Im englischen Sprachraum und in Anlehnung daran bisweilen auch im deutschsprachigen Raum, wird der Begriff Arkade (englisch arcade) auch als Bezeichnung für Ladenpassagen gebraucht. Frühe Vorläufer der heutigen Einkaufszentren, wie beispielsweise die Burlington Arcade in London (1819) oder die Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand (1867), besaßen tatsächlich noch eine durch Arkaden im eigentlichen Sinne geprägte Architektur. Indem Pars pro toto die Bezeichnung arcade auf den ganzen Gebäudekomplex übertragen wurde, kam es im Englischen hier zu einer Bedeutungsverschiebung. Die Bezeichnungen penny arcade (USA) oder amusement arcade (Großbritannien) für große Spielhallen leiten sich davon ab.
Beispiele für die Bezeichnung eines Einkaufszentrums als Arkaden sind die „Münster-Arkaden“ in Münster oder die „Potsdamer Platz Arkaden“ in Berlin. Wenige dieser kommerziellen Gebäude haben Arkaden im architektonischen Sinn; der Name wird in der Regel aus Marketing-Gründen gewählt.
Siehe auch
Lineare Bauteile: Stoa (Architektur), Galerie, Kreuzgang
Punktuelle Bauteile: Portikus, Loggia, Säulenhalle
Arcade-Spiel
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Arkaden am Palacio de Navarra in Pamplona, Spanien, 19. Jahrhundert
Im weiteren Sinn bezeichnet Arkade auch eine Bogenreihe, eine Abfolge mehrerer Arkaden. Dafür ist jedoch der Plural Arkaden besser geeignet oder auch der Begriff Arkatur, der allerdings auch die Gesamtheit aller Arkaden eines Gebäudes bezeichnen kann.
Der Gang, dessen Seite von einer Bogenreihe begrenzt wird, wird wiederum oft einfach als Arkade bezeichnet; genauer ist der Begriff Bogengang oder Arkadengang.
Umgangssprachlich werden häufig auch Kolonnaden als Arkaden bezeichnet.
Entwicklung
Abfolge von Bögen als konstruktive Lösung: römisches Aquädukt in Segovia
Arkaden sind bereits aus der Frühzeit der Architektur in Mesopotamien und Ägypten bekannt. In der antiken abendländischen Architektur wurden in der griechischen Baukunst zunächst Kolonnaden verwendet, also Stützenfolgen mit geradem Gebälk (siehe Architrav).
Die römische Architektur verwendete dann vermehrt auch Arkaden, sowohl bei repräsentativen Bauten wie Stadttoren als auch bei Ingenieurbauten wie Aquädukten.
Im frühchristlichen Kirchenbau und in der Romanik kamen die Arkaden auch im Innenraum vermehrt zum Einsatz, in Zentralbauten zwischen Hauptraum und Umgang, bei Basiliken zwischen Mittelschiff und Seitenschiff. Die Innenräume wurden auf diese Weise untergliedert und blieben gleichzeitig akustisch und optisch miteinander verbunden.
Begriffkombinationen
Arkadenbogen: umgangssprachliche, falsche Bezeichnung für Arkade (Begriffsverdoppelung)
Arkadenfenster: mittels Arkaden gegliederte Fensteröffnung
Arkadengesims: Gesims über einer Arkadenreihe
Arkadenhof: Innenhof, von meist mehrgeschossigen Arkaturen umgeben
Arkadenmauer: Mauer mit Blendarkaden
Blendarkade: ornamentale Arkade ohne Maueröffnung
Klangarkade: auch Schallluke, Arkadenöffnung im Glockenturm, häufig mit Klanglamellen
Eingang zur Burlington Arcade in London, 19. Jahrhundert
Einkaufszentren
Im englischen Sprachraum und in Anlehnung daran bisweilen auch im deutschsprachigen Raum, wird der Begriff Arkade (englisch arcade) auch als Bezeichnung für Ladenpassagen gebraucht. Frühe Vorläufer der heutigen Einkaufszentren, wie beispielsweise die Burlington Arcade in London (1819) oder die Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand (1867), besaßen tatsächlich noch eine durch Arkaden im eigentlichen Sinne geprägte Architektur. Indem Pars pro toto die Bezeichnung arcade auf den ganzen Gebäudekomplex übertragen wurde, kam es im Englischen hier zu einer Bedeutungsverschiebung. Die Bezeichnungen penny arcade (USA) oder amusement arcade (Großbritannien) für große Spielhallen leiten sich davon ab.
Beispiele für die Bezeichnung eines Einkaufszentrums als Arkaden sind die „Münster-Arkaden“ in Münster oder die „Potsdamer Platz Arkaden“ in Berlin. Wenige dieser kommerziellen Gebäude haben Arkaden im architektonischen Sinn; der Name wird in der Regel aus Marketing-Gründen gewählt.
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Lineare Bauteile: Stoa (Architektur), Galerie, Kreuzgang
Punktuelle Bauteile: Portikus, Loggia, Säulenhalle
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