** Der Ghul **
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** Der Ghul **
Ein Ghul (auch in der englischen Schreibweise: Ghoul; von arabisch غُول, DMG ġūl [ɣuːl]) ist üblicherweise ein leichenfressendes Fabelwesen und erscheint in verschiedenen mythologischen und literarischen Formen.
Traditionelle Darstellungen
Persisch-arabischer Kulturkreis
Der Ghul ist im persisch-arabischen Kulturkreis ein gefährlicher Dämon. Er ähnelt dem Dschinn, doch im Gegensatz zum Ghul kann ein Dschinn dem Menschen auch wohlgesinnt sein. Sein weibliches Gegenstück wird Ghula genannt. Der Ghul kann in verschiedene Gestalten schlüpfen, sie locken zum Beispiel Reisende in der Wüste vom Weg ab und verschlingen sie. In zahlreichen Mythen und Märchen, vor allem in den Erzählungen aus Tausendundeine Nacht, spielen Ghule eine Rolle.
Europa
In der klassischen europäischen Literatur und Mythologie ist der menschen- und leichenfressende Ghul im eigentlichen Sinn nicht anzutreffen. Erst nach der Veröffentlichung der Erzählungen aus Tausendundeine Nacht in Europa wurde der Ghul dort zum Begriff; im 20. Jahrhundert erlangte er besonders durch die Schauerliteratur des amerikanischen Schriftstellers H. P. Lovecraft, der stark durch diese Sammlung von Erzählungen beeinflusst wurde, mehr Bekanntheit. In Lovecrafts Werken haben Ghule hundeähnliche Gesichtszüge und leben unterirdisch in der Nähe von Friedhöfen gemeinschaftlich zusammen.
Moderne Darstellungen
Literatur
Ghule treten häufig als leichenfressende Dämonen in Horror- oder Grusel-Heftromanen auf, wo sie meist als schleimig und Verwesungsgestank absondernd beschrieben werden. So beinhalten Serien wie Geisterjäger John Sinclair oder Professor Zamorra in vielen Romanen den Kampf gegen Ghule. Das ursprüngliche Motiv kann dabei stark verändert sein, teilweise wird das Wort ohne Bezug zur Historie für nicht menschliche Wesen verwendet.
Ghule spielen auch in der Bücherreihe von Dennis L. McKiernan eine große Rolle. Dort werden sie als leichenblasse Wesen von Menschengröße, mit hohlen Augen und rissigen Lippen beschrieben.
In Terry Pratchetts Scheibenwelt-Romanen werden Ghule (teilweise auch „Gule“) als beinahe ausgestorben bezeichnet. Wie viele andere mythologische Gestalten auch sind sie zwar weitgehend in die Gesellschaft integriert, allerdings nicht sehr beliebt.
Wolfgang Hohlbein greift das Motiv der Ghule u. a. in seinen Romanen Anubis und Unterland auf.
In Joanne K. Rowlings Harry Potter-Romanen kommt ein Ghul vor, der in der Dachkammer der Familie Weasley haust. Im 7. Band macht sich Ronald Weasley den Ghul zu Nutze, indem dieser Ronalds alten Schlafanzug anzieht und sich als „Ronald mit schwerer Erkrankung“ ausgibt („Grieselkrätze“, schwer ansteckend), während Ronald selbst tatsächlich zusammen mit Harry Potter und Hermine Granger auf der Flucht ist.
Ghule kommen auch in der Bücherreihe von Jeaniene Frost (The Night Huntress Serie) vor. Dort sind sie durch die Art, wie sie erschaffen werden, artverwandt mit den Vampiren.
Videospiele
In Computerspielen wird Ghul gelegentlich als Bezeichnung genutzt, die auch hier häufig vom historischen Kontext losgelöst ist.
Im Echtzeit-Strategiespiel WarCraft 3 heißt eine untote Kampf- und Arbeitseinheit Ghul, die durch den Verzehr von Leichen schnell Lebenspunkte regeneriert. Sie kommt ebenfalls im Online-Rollenspiel World of Warcraft vor.
In der Fallout-Reihe, die nach einem nuklearen Weltkrieg angesiedelt ist, tauchen Ghule als entweder normale, durch radioaktive Strahlung mutierte Menschen oder als menschenfressende Bestien auf.
Im Spiel Dark Messiah of Might and Magic kommen Ghule als Gefangene zwischen Leben und Tod sowie als Ausgeschlossene aus dem Kreis der Wiedergeburt vor, es sind Menschen, welche in Ghule verwandelt wurden.
In den Spielen Risen und Risen 2 Dark Waters sind Ghule schwarze, koboldähnliche Wesen, welche die Leiche des Spielers nach dessen Tod verzehren.
Rollenspiele
In Fantasy-Rollenspielen tauchen Ghule ebenfalls häufig als zu überwindende Gegner auf und haben meist die Gemeinsamkeit, sich von Leichen zu ernähren. Die besonderen Eigenschaften können aber auch hier stark variieren.
So sind Ghule im Pen-&-Paper-Rollenspiel Vampire: The Masquerade normale Menschen, die ein Mal im Monat das Blut ihrer Vampirmeister zu trinken bekommen. Dieser Konsum macht sie stärker, heilt Wunden und stoppt jede Alterung, führt aber auch zur Sucht. Bricht die Nachfuhr von Vampirblut ab, so wird die natürliche Alterung nachgeholt, was bei jahrhundertealten Ghulen bedeutet, dass sie zu Staub zerfallen.
Ähnliche Ghul-Arten lassen sich auch in anderen Rollenspielen finden.
Film
Im Film wird der Begriff Ghul oft für wiederbelebte Tote – Untote – verwendet, darunter vor allem Zombies und Vampire. Der Film-Regisseur Ed Wood zum Beispiel drehte mehrere Filme um das Fabelwesen, darunter Plan 9 aus dem Weltall und Night of the Ghouls. Einen gewissen Kultstatus erlangte die Spielfilm-Tetralogie Ghoulies I–IV (USA 1983–1994).
Quelle - Literatur & einzlnachweise
Traditionelle Darstellungen
Persisch-arabischer Kulturkreis
Der Ghul ist im persisch-arabischen Kulturkreis ein gefährlicher Dämon. Er ähnelt dem Dschinn, doch im Gegensatz zum Ghul kann ein Dschinn dem Menschen auch wohlgesinnt sein. Sein weibliches Gegenstück wird Ghula genannt. Der Ghul kann in verschiedene Gestalten schlüpfen, sie locken zum Beispiel Reisende in der Wüste vom Weg ab und verschlingen sie. In zahlreichen Mythen und Märchen, vor allem in den Erzählungen aus Tausendundeine Nacht, spielen Ghule eine Rolle.
Europa
In der klassischen europäischen Literatur und Mythologie ist der menschen- und leichenfressende Ghul im eigentlichen Sinn nicht anzutreffen. Erst nach der Veröffentlichung der Erzählungen aus Tausendundeine Nacht in Europa wurde der Ghul dort zum Begriff; im 20. Jahrhundert erlangte er besonders durch die Schauerliteratur des amerikanischen Schriftstellers H. P. Lovecraft, der stark durch diese Sammlung von Erzählungen beeinflusst wurde, mehr Bekanntheit. In Lovecrafts Werken haben Ghule hundeähnliche Gesichtszüge und leben unterirdisch in der Nähe von Friedhöfen gemeinschaftlich zusammen.
Moderne Darstellungen
Literatur
Ghule treten häufig als leichenfressende Dämonen in Horror- oder Grusel-Heftromanen auf, wo sie meist als schleimig und Verwesungsgestank absondernd beschrieben werden. So beinhalten Serien wie Geisterjäger John Sinclair oder Professor Zamorra in vielen Romanen den Kampf gegen Ghule. Das ursprüngliche Motiv kann dabei stark verändert sein, teilweise wird das Wort ohne Bezug zur Historie für nicht menschliche Wesen verwendet.
Ghule spielen auch in der Bücherreihe von Dennis L. McKiernan eine große Rolle. Dort werden sie als leichenblasse Wesen von Menschengröße, mit hohlen Augen und rissigen Lippen beschrieben.
In Terry Pratchetts Scheibenwelt-Romanen werden Ghule (teilweise auch „Gule“) als beinahe ausgestorben bezeichnet. Wie viele andere mythologische Gestalten auch sind sie zwar weitgehend in die Gesellschaft integriert, allerdings nicht sehr beliebt.
Wolfgang Hohlbein greift das Motiv der Ghule u. a. in seinen Romanen Anubis und Unterland auf.
In Joanne K. Rowlings Harry Potter-Romanen kommt ein Ghul vor, der in der Dachkammer der Familie Weasley haust. Im 7. Band macht sich Ronald Weasley den Ghul zu Nutze, indem dieser Ronalds alten Schlafanzug anzieht und sich als „Ronald mit schwerer Erkrankung“ ausgibt („Grieselkrätze“, schwer ansteckend), während Ronald selbst tatsächlich zusammen mit Harry Potter und Hermine Granger auf der Flucht ist.
Ghule kommen auch in der Bücherreihe von Jeaniene Frost (The Night Huntress Serie) vor. Dort sind sie durch die Art, wie sie erschaffen werden, artverwandt mit den Vampiren.
Videospiele
In Computerspielen wird Ghul gelegentlich als Bezeichnung genutzt, die auch hier häufig vom historischen Kontext losgelöst ist.
Im Echtzeit-Strategiespiel WarCraft 3 heißt eine untote Kampf- und Arbeitseinheit Ghul, die durch den Verzehr von Leichen schnell Lebenspunkte regeneriert. Sie kommt ebenfalls im Online-Rollenspiel World of Warcraft vor.
In der Fallout-Reihe, die nach einem nuklearen Weltkrieg angesiedelt ist, tauchen Ghule als entweder normale, durch radioaktive Strahlung mutierte Menschen oder als menschenfressende Bestien auf.
Im Spiel Dark Messiah of Might and Magic kommen Ghule als Gefangene zwischen Leben und Tod sowie als Ausgeschlossene aus dem Kreis der Wiedergeburt vor, es sind Menschen, welche in Ghule verwandelt wurden.
In den Spielen Risen und Risen 2 Dark Waters sind Ghule schwarze, koboldähnliche Wesen, welche die Leiche des Spielers nach dessen Tod verzehren.
Rollenspiele
In Fantasy-Rollenspielen tauchen Ghule ebenfalls häufig als zu überwindende Gegner auf und haben meist die Gemeinsamkeit, sich von Leichen zu ernähren. Die besonderen Eigenschaften können aber auch hier stark variieren.
So sind Ghule im Pen-&-Paper-Rollenspiel Vampire: The Masquerade normale Menschen, die ein Mal im Monat das Blut ihrer Vampirmeister zu trinken bekommen. Dieser Konsum macht sie stärker, heilt Wunden und stoppt jede Alterung, führt aber auch zur Sucht. Bricht die Nachfuhr von Vampirblut ab, so wird die natürliche Alterung nachgeholt, was bei jahrhundertealten Ghulen bedeutet, dass sie zu Staub zerfallen.
Ähnliche Ghul-Arten lassen sich auch in anderen Rollenspielen finden.
Film
Im Film wird der Begriff Ghul oft für wiederbelebte Tote – Untote – verwendet, darunter vor allem Zombies und Vampire. Der Film-Regisseur Ed Wood zum Beispiel drehte mehrere Filme um das Fabelwesen, darunter Plan 9 aus dem Weltall und Night of the Ghouls. Einen gewissen Kultstatus erlangte die Spielfilm-Tetralogie Ghoulies I–IV (USA 1983–1994).
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