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Der Unicode

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Beitrag  checker Fr Sep 26, 2014 8:42 am

Unicode (Aussprachen: am. Englisch [ˈjuːnikoʊd], brit. Englisch [ˈjuːnikəʊd], deutsch [ˈjuːnikoːt]) ist ein internationaler Standard, in dem langfristig für jedes sinntragende Schriftzeichen oder Textelement aller bekannten Schriftkulturen und Zeichensysteme ein digitaler Code festgelegt wird. Ziel ist es, die Verwendung unterschiedlicher und inkompatibler Kodierungen in verschiedenen Ländern oder Kulturkreisen zu beseitigen. Unicode wird ständig um Zeichen weiterer Schriftsysteme ergänzt.

Der Unicode 108px-Unicode_logo.svg

ISO 10646 ist die von ISO verwendete, praktisch bedeutungsgleiche Bezeichnung des Unicode-Zeichensatzes; er wird dort als Universal Character Set (UCS) bezeichnet.

Geschichte

Herkömmliche Computer-Zeichensätze umfassen nur einen begrenzten Vorrat an Zeichen, bei westlichen Zeichenkodierungen liegt diese Grenze meistens bei 128 (7 Bit) Codepositionen – wie bei dem sehr bekannten ASCII-Standard – oder 256 (8 Bit) Positionen, wie z. B. bei ISO 8859-1 (auch als Latin-1 bekannt) oder EBCDIC. Davon sind nach Abzug der Steuerzeichen 95 Elemente bei ASCII und 191 Elemente bei den 8-Bit ISO-Zeichensätzen als Schrift- und Sonderzeichen darstellbar. Diese Zeichenkodierungen erlauben die gleichzeitige Darstellung nur weniger Sprachen im selben Text, wenn man sich nicht damit behilft, in einem Text verschiedene Schriften mit unterschiedlichen Zeichensätzen zu verwenden. Das behinderte den internationalen Datenaustausch in den 1980er und 1990er Jahren erheblich.

ISO 2022[1] war ein erster Versuch, mehrere Sprachen mit nur einer Zeichenkodierung darstellen zu können. Die Kodierung benutzt Escapesequenzen, um zwischen verschiedenen Zeichensätzen (z. B. zwischen Latin-1 und Latin-2) wechseln zu können. Das System setzte sich jedoch nur in Ostasien durch.[2]

Joseph D. Becker von Xerox schrieb 1988 den ersten Entwurf für einen universalen Zeichensatz. Dieser 16-Bit-Zeichensatz sollte nach den ursprünglichen Plänen lediglich die Zeichen moderner Sprachen kodieren:

“Unicode gives higher priority to ensuring utility for the future than to preserving past antiquities. Unicode aims in the first instance at the characters published in modern text (e.g. in the union of all newspapers and magazines printed in the world in 1988), whose number is undoubtedly far below 214 = 16,384. Beyond those modern-use characters, all others may be defined to be obsolete or rare, these are better candidates for private-use registration than for congesting the public list of generally-useful Unicodes.”

„Unicode stellt einen höheren Anspruch darauf, die Verwendbarkeit für die Zukunft sicherzustellen, als vergangene Altertümlichkeiten zu erhalten. Unicode zielt in erster Linie auf alle Zeichen, die in modernen Texten veröffentlicht werden (etwa in allen Zeitungen und Zeitschriften der Welt des Jahres 1988), deren Anzahl zweifelsfrei weit unter 214 = 16.384 liegt. Weitere Zeichen, die über diese heutigen Zeichen hinausgehen, können als veraltet oder selten erachtet werden, diese sollten besser über einen privaten Modus registriert werden, statt die öffentliche Liste der allgemein nützlichen Unicodes zu überfüllen.“

– Joseph D. Becker[3]


Im Oktober 1991[4] wurde nach mehrjähriger Entwicklungszeit die Version 1.0.0 des Unicode-Standards veröffentlicht, die damals nur die europäischen, nahöstlichen und indischen Schriften kodierte.[5] Erst acht Monate später, nachdem die Han-Vereinheitlichung abgeschlossen war, erschien Version 1.0.1, die erstmals ostasiatische Zeichen kodierte. Mit der Veröffentlichung von Unicode 2.0 im Juli 1996 wurde der Standard von ursprünglich 65.536 auf die heutigen 1.114.112 Codepunkte, von U+0000 bis U+10FFFF erweitert.[6]

Versionen

Version Datum Schriftsysteme Zeichen Erweiterungen

1.0.0[7] Oktober 1991 24 7.161 erste Version

1.0.1[8] Juni 1992 25 28.359 CJK-Schriftzeichen

1.1[9] Juni 1993 24 34.233 zusätzliche koreanische Silbenzeichen, Entfernung der tibetischen Schrift aus dem Standard[10]

2.0[11] Juli 1996 25 38.950 neuer Unicodeblock für Hangeul-Silbenzeichen, Wiedereinführung der tibetischen Schrift[10]

2.1[12] Mai 1998 25 38.952 Eurozeichen sowie ein Objektersetzungszeichen

3.0[13] September 1999 38 49.259 Syrisches Alphabet, Thaana-Alphabet, singhalesische Schrift, birmanische Schrift, äthiopische Schrift, Cherokee-Alphabet, Cree-Schrift, Ogham, Runen, Khmer-Schrift, mongolische Schrift, Brailleschrift, Yi, zusätzliche CJK-Schriftzeichen

3.1[14] März 2001 41 94.205 Altitalisches Alphabet, gotisches Alphabet, Deseret-Alphabet, Notenschrift, weitere CJK-Schriftzeichen

3.2[15] März 2002 45 95.221 Baybayin, Hanunó'o, Buid-Schrift, Tagbanuwa-Schrift

4.0[16] April 2003 52 96.447 Limbu-Schrift, Tai Nüa, Linearschrift B, ugaritische Schrift, Shaw-Alphabet, Osmaniya-Schrift, kyprische Schrift

4.1[17] März 2005 59 97.720 Koptische Schrift (als eigenständig vom griechischen Alphabet), Tai Lü, Lontara, glagolitische Schrift, Nuschuri, Tifinagh-Schrift, Sylheti Nagari, Persische Keilschrift, Kharoshthi-Schrift

5.0[18] Juli 2006 64 99.089 N’Ko, balinesische Schrift, Phagpa-Schrift, phönizische Schrift, Keilschrift

5.1[19] April 2008 75 100.713 Sundanesische Schrift, Lepcha-Schrift, Ol Chiki, Vai-Schrift, Saurashtri-Schrift, Kayah Li, Rejang-Schrift, Cham-Schrift, lykische Schrift, karische Schrift, lydische Schrift

5.2[20] Oktober 2009 90 107.361 Samaritanische Schrift, Lanna-Schrift, Fraser-Alphabet, Bamun-Schrift, javanische Schrift, Tai-Viet-Schrift, Meitei-Mayek, aramäische Schrift, altsüdarabische Schrift, avestische Schrift, parthische Schrift, Pahlavi-Schrift, Orchon-Runen, Kaithi-Schrift, ägyptische Hieroglyphen, zusätzliche CJK-Schriftzeichen

6.0[21] Oktober 2010 93 109.242 Batak-Schrift, Brahmi-Schrift, mandäische Schrift, Emoji

6.1[22] Januar 2012 100 110.181 Meroitische Schrift, Sora-Sompeng, Chakma-Schrift, Sharada-Schrift, Takri-Schrift, Pollard-Schrift

6.2[23] September 2012 100 110.182 Währungszeichen der türkischen Lira

6.3[24] September 2013 100 110.187 5 weitere bidirektionale Steuerzeichen mit Änderungen des Unicode-Bidi-Algorithmus, Variantenselektoren für CJK-Kompatibilitätsideogramme, verbesserter hebräischer Wortumbruch und CJK-Zeilenumbruch

7.0[25] Juni 2014 123 113.021 Währungssymbole für Manat und Rubel, piktografische Symbole, Altnordarabische Schrift, Altpermische Schrift, Bassa-Schrift, Duployé-Kurzschrift, Elbasan-Schrift, Grantha-Schrift, Kaukasisch-Albanische Schrift, Khojki-Schrift, Khudabadi-Schrift, Linearschrift A, Mahajani-Schrift, Manichäische Schrift, Mende-Schrift, Modi-Schrift, Mro-Schrift, Nabatäische Schrift, Pahawh Hmong, Palmyrenische Schrift, Pau Cin Hau, Psalter Pahlavi, Siddham, Tirhuta, Warang Citi

Beginnend mit der Version 7.0 im Juni 2014 sollen neue Hauptversionen regelmäßig jedes Jahr im Juni veröffentlicht werden.[26]
Inhalt des Standards

Das Unicode-Konsortium stellt mehrere Dokumente zur Unterstützung von Unicode bereit. Neben dem eigentlichen Zeichensatz sind dies des Weiteren auch andere Dokumente, die zwar nicht zwingend notwendig, aber dennoch hilfreich zur Interpretation des Unicode-Standards sind.

Gliederung

Der Unicode 800px-Roadmap_to_Unicode_BMP_de.svg
Grafische Darstellung der Basic Multilingual Plane

Im Gegensatz zu früheren Zeichenkodierungen, die meist nur ein bestimmtes Schriftsystem kodierten, ist es das Ziel von Unicode, alle in Gebrauch befindlichen Schriftsysteme und Zeichen zu kodieren.[27] Der Zeichenumfang ist dazu in 17 Ebenen (englisch planes) gegliedert, welche jeweils 216 = 65.536 Zeichen umfassen.[28] Sechs dieser Ebenen werden bereits verwendet, die restlichen sind für spätere Nutzung reserviert:

Die Basic Multilingual Plane (BMP; deutsch Mehrsprachige Basis-Ebene, auch als Plane 0 bezeichnet) enthält hauptsächlich Schriftsysteme, die aktuell in Gebrauch sind, Satzzeichen und Symbole, Kontrollzeichen und Surrogate-Paare, und einen privat nutzbaren Bereich (PUA).[28] Der Block ist stark fragmentiert und weitgehend belegt, sodass neu zu codierende Schriftsysteme hier keinen Platz mehr finden. Der Zugriff auf andere Ebenen als der BMP ist in manchen Programmen noch nicht oder nur eingeschränkt möglich.
Die Supplementary Multilingual Plane (SMP; dt. Ergänzende mehrsprachige Ebene, auch als Plane 1 bezeichnet) wurde mit Unicode 3.1 eingeführt. Sie enthält vor allem historische Schriftsysteme, aber auch größere Ansammlungen an Zeichen, die selten in Gebrauch sind, wie z. B. Domino- und Mahjonggsteine und Emoji. Mittlerweile werden auch Schriftsysteme in der SMP codiert, die noch in Benutzung sind, aber in der BMP keinen Platz mehr finden.[28]
Die Supplementary Ideographic Plane (SIP; dt. Ergänzende ideographische Ebene, auch als Plane 2 bezeichnet), die ebenfalls mit Unicode 3.1 eingeführt wurde, enthält ausschließlich CJK-Schriftzeichen, die selten benutzt werden, dazu zählen unter anderem auch die Chữ nôm, die früher in Vietnam benutzt wurden.[28] Sollte diese Ebene dafür nicht ausreichen, ist Plane 3 für weitere CJK-Schriftzeichen reserviert.[29]
Die Supplementary Special-purpose Plane (SSP; dt. Ergänzende Ebene für spezielle Verwendungen, auch als Plane 14 bezeichnet) enthält einige wenige Kontrollzeichen zur Sprachmarkierung.[28]
Die letzten beiden Ebenen, jeweils Supplementary Private Use Area-A und -B (PUA; auch Plane 15 und Plane 16), stehen als privat nutzbare Bereiche (PUA) zur Verfügung.[30] Sie werden teilweise auch als Private Use Planes[31] (PUP) bezeichnet.

Innerhalb dieser Ebenen werden zusammengehörende Zeichen in Blöcken (engl. blocks) zusammengefasst. Meist behandelt ein Unicodeblock ein Schriftsystem, aus historischen Gründen hat sich allerdings ein gewisses Maß an Fragmentierung eingestellt. Oft wurden später noch Zeichen hinzugefügt und in anderen Blöcken als Ergänzung untergebracht.[30]
Codepunkte und Zeichen

Jedes im Unicode-Standard codierte elementare Zeichen ist einem Codepunkt (engl. code points) zugeordnet. Diese werden üblicherweise hexadezimal (mindestens vierstellig, d. h. ggf. mit führenden Nullen) und mit einem vorangestellten U+ dargestellt, z. B. U+00DF für das ß.[32]

Der gesamte vom Unicode-Standard beschriebene Bereich umfasst 1.114.112 Codepunkte (U+0000 … U+10FFFF, 17 Ebenen zu je 2^16, d. h. 65536 Zeichen). Davon lässt der Standard jedoch für einige Bereiche die Verwendung zur Zeichenkodierung nicht zu:

2048 Codepunkte im Bereich U+D800 … U+DFFF werden als Teile von Surrogate-Paaren im Kodierungsschema UTF-16 zur Darstellung von Codepunkten oberhalb der BMP (also im Bereich U+10000 … U+10FFFF) verwendet und stehen deshalb nicht selbst als Codepunkt für einzelne Zeichen zur Verfügung.
66 Codepunkte, 32 im Bereich U+FDD0 … U+FDEF sowie je 2 am Ende jeder der 17 Ebenen (also U+FFFE … U+FFFF, U+1FFFE … U+1FFFF, …, U+10FFFE … U+10FFFF) sind für process-internal uses reserviert und nicht für die Verwendung als einzelne Zeichen vorgesehen.

Somit stehen für die Zeichencodierung insgesamt 1.111.998 Codepunkte zur Verfügung. Die Anzahl der tatsächlich zugewiesenen Codepunkte ist jedoch deutlich niedriger; eine Übersicht, wieviele Codepunkte in den verschiedenen Versionen jeweils zugewiesen sind und wofür sie genutzt werden, bieten die Tabellen D-2 und D-3 im Anhang D des Unicode-Standards.[33]
PUA (“Private Use Area”, privat nutzbarer Bereich)

Spezielle Bereiche sind für private Nutzung reserviert, d. h. in diesen werden niemals Codepunkte für in Unicode standardisierte Zeichen zugewiesen. Diese können für privat definierte Zeichen verwendet werden, die zwischen den Erzeugern und Verwendern der Texte, die sie enthalten, individuell abgesprochen sein müssen. Diese Bereiche sind:

in der BMP: U+E000 … U+F8FF
in anderen Ebenen: U+F0000 … U+FFFFD und U+100000 … U+10FFFD

Es haben sich für verschiedene Anwendungen spezielle Konventionen entwickelt, die speziell für den PUA-Bereich der BMP Zeichenbelegungen vorgeben. Zum einen finden sich hier häufig precomposed characters aus Grundzeichen und diakritischen Zeichen, da in vielen (speziell älteren) Software-Anwendungen nicht davon ausgegangen werden kann, dass solche Zeichen gemäß den Unicode-Regeln bei Eingabe als Folge aus Grundzeichen und diakritischem Zeichen korrekt dargestellt werden. Zum anderen finden sich Zeichen, die nicht den Regeln für eine Aufnahme in Unicode entsprechen, oder deren Beantragung zur Aufnahme in Unicode aus anderen Gründen erfolglos war oder unterblieb. So findet sich in vielen Fonts auf der Position U+F000 ein Hersteller-Logo (Logos werden in Unicode prinzipiell nicht codiert).

Quellen für PUA-Zeichen sind z. B.:

MUFI (Medieval Unicode Font Initiative)[34]
SIL PUA für Sonderbuchstaben diverser Minderheitensprachen weltweit[35]
Languagegeek für indigene Sprachen Nordamerikas[36]
ConScript[37] für erfundene Schriftsysteme wie Klingonisch

Kodierung

Neben dem eigentlichen Zeichensatz sind auch eine Reihe von Zeichenkodierungen definiert, die den Unicode-Zeichensatz implementieren und die benutzt werden können, um den vollen Zugriff auf alle Unicode-Zeichen zu haben. Sie werden Unicode Transformation Format (kurz UTF) genannt; am weitesten verbreitet sind zum einen UTF-16, das sich als interne Zeichendarstellung einiger Betriebssysteme (Windows[38], OS X) und Softwareentwicklungs-Frameworks (Java[39], .NET[40]) etabliert hat, zum anderen UTF-8, das ebenfalls in Betriebssystemen (GNU/Linux, Unix) sowie in verschiedenen Internetdiensten (E-Mail, WWW) eine große Rolle spielt. Basierend auf dem proprietären EBCDIC-Format von IBM-Großrechnern ist die UTF-EBCDIC-Kodierung definiert. Punycode dient dazu, Domainnamen mit Nicht-ASCII-Zeichen zu kodieren. Mit dem Standard Compression Scheme for Unicode existiert ein Kodierungsformat, das die Texte gleichzeitig komprimiert. Weitere Formate zur Kodierung von Unicode-Zeichen sind u. a. CESU-8 und GB 18030.
Normalisierung

Viele Zeichen, die im Unicode-Standard enthalten sind, sind sogenannte Kompatibilitätszeichen, die aus Unicode-Sicht bereits mit anderen in Unicode kodierten Zeichen bzw. Zeichensequenzen dargestellt werden können, so z. B. die deutschen Umlaute, die theoretisch mit einer Sequenz aus dem Basisbuchstaben und einem kombinierenden Trema (horizontaler Doppelpunkt) dargestellt werden können. Bei der Unicode-Normalisierung werden die Kompatibilitätszeichen automatisch durch die in Unicode vorgesehenen Sequenzen ersetzt. Dies erleichtert die Verarbeitung von Unicode-Texten erheblich, da so nur eine mögliche Kombination für ein bestimmtes Zeichen steht, und nicht mehrere verschiedene.
Sortierung

Für viele Schriftsysteme sind die Zeichen in Unicode nicht in einer Reihenfolge codiert, die einer bei den Anwendern dieses Schriftsystems üblichen Sortierung entspricht. Deshalb kann bei einer Sortierung z. B. in einer Datenbankanwendung üblicherweise nicht die Reihenfolge der Codepunkte verwendet werden. Außerdem sind die Sortierungen in vielen Schriftsystemen von komplexen, kontextabhängigen Regelungen geprägt. Hier definiert der Unicode Collation Algorithm, wie Zeichenfolgen innerhalb eines bestimmten Schriftsystems oder auch schriftsystemübergreifend sortiert werden können.

In vielen Fällen ist jedoch die tatsächlich anzuwendende Reihenfolge von anderen Faktoren (z. B. der verwendeten Sprache) abhängig (z. B. sortiert „ä“ im Deutschen anwendungsabhängig wie „ae“ oder „a“, im Schwedischen jedoch hinter „z“ und „å“), sodass der Unicode-Sortierungsalgorithmus dann anzuwenden ist, wenn die Sortierung nicht von spezielleren Rahmenbedingungen bestimmt wird.
Normierungsinstitutionen

Das gemeinnützige Unicode-Konsortium wurde 1991 gegründet und ist für den Industriestandard Unicode verantwortlich. Von der ISO (Internationale Organisation für Normung) wird in Zusammenarbeit mit IEC die internationale Norm ISO 10646 herausgegeben. Beide Institutionen arbeiten eng zusammen. Seit 1993 sind Unicode und ISO 10646 bezüglich der Zeichenkodierung praktisch identisch. Während ISO 10646 lediglich die eigentliche Zeichenkodierung festlegt, gehört zum Unicode ein umfassendes Regelwerk, das unter anderem für alle Zeichen weitere zur konkreten Anwendung wichtige Eigenschaften (sogenannte Properties) eindeutig festlegt wie Sortierreihenfolge, Leserichtung und Regeln für das Kombinieren von Zeichen.[41]

Seit einiger Zeit entspricht der Codeumfang von ISO 10646 exakt dem von Unicode, da auch dort der Codebereich auf 17 Ebenen, darstellbar mit 21 Bit, beschränkt wurde.[42]
Kodierungskriterien

Gegenüber anderen Normen gibt es bei Unicode die Besonderheit, dass einmal kodierte Zeichen niemals wieder entfernt werden, um die Langlebigkeit digitaler Daten zu gewährleisten.[43] Sollte sich die Normierung eines Zeichens nachträglich als Fehler erweisen, wird allenfalls von seiner Verwendung abgeraten. Daher bedarf die Aufnahme eines Zeichens in den Standard einer äußerst sorgfältigen Prüfung, die sich über Jahre hinziehen kann.

Im Unicode werden lediglich „abstrakte Zeichen“ (englisch: characters) kodiert, nicht dagegen die grafische Darstellung (Glyphen) dieser Zeichen, die von Schriftart zu Schriftart extrem unterschiedlich ausfallen kann, beim lateinischen Alphabet etwa in Form der Antiqua, Fraktur, der irischen Schrift oder der verschiedenen Handschriften.[44] Für Glyphenvarianten, deren Normierung als sinnvoll und notwendig nachgewiesen wird, sind dabei allerdings vorsorglich 256 „Variation Selectors“ reserviert, die ggf. dem eigentlichen Code nachgestellt werden können. In vielen Schriftsystemen können Zeichen außerdem je nach Position unterschiedliche Formen annehmen oder Ligaturen bilden. Von Ausnahmen abgesehen (z. B. Arabisch) werden solche Varianten ebenfalls nicht in den Unicode-Standard übernommen, sondern es wird eine sogenannte Smartfont-Technik wie OpenType vorausgesetzt, die die Formen angemessen ersetzen kann.

Andererseits werden identische Glyphen, wenn sie verschiedene Bedeutungen haben, auch mehrfach kodiert, etwa die Glyphen А, В, Е, K, М, Н, О, Р, Т und Х, die – mit zum Teil unterschiedlicher Bedeutung – sowohl im lateinischen als auch im griechischen und kyrillischen Alphabet vorkommen.

In Grenzfällen wird hart um die Entscheidung gerungen, ob es sich um Glyphenvarianten oder tatsächlich unterschiedliche, einer eigenen Kodierung würdige Zeichen (Grapheme) handelt. Beispielsweise sind nicht wenige Fachleute der Meinung, man könne das phönizische Alphabet als Glyphenvarianten des hebräischen Alphabets betrachten, da der gesamte Zeichenvorrat des Phönizischen dort eindeutige Entsprechungen hat und auch beide Sprachen sehr eng miteinander verwandt sind. Letztlich durchgesetzt hat sich allerdings schließlich die Auffassung, es handele sich um separate Zeichensysteme, in der Unicode-Terminologie „scripts“ genannt.[45]

Anders verhält es sich bei CJK (Chinesisch, Japanisch und Koreanisch): Hier haben sich in den letzten Jahrhunderten die Formen vieler gleichbedeutender Schriftzeichen auseinanderentwickelt. Dennoch teilen sich die sprachspezifischen Glyphen dieselben Codes im Unicode (mit Ausnahme einiger Zeichen aus Kompatibilitätsgründen). In der Praxis werden hier überwiegend sprachspezifische Schriftarten verwendet, wodurch der Platzbedarf der Schriften zusammen hoch ist. Die einheitliche Kodierung der CJK-Schriftzeichen (Han Unification) war eine der wichtigsten und umfangreichsten Vorarbeiten für die Entwicklung von Unicode. Besonders in Japan ist sie durchaus umstritten.

Als der Grundstein für Unicode gelegt wurde, musste berücksichtigt werden, dass bereits eine Vielzahl unterschiedlicher Kodierungen im Einsatz waren. Unicode-basierte Systeme sollten herkömmlich kodierte Daten mit geringem Aufwand handhaben können. Dazu wurde für die unteren 256 Zeichen die weit verbreitete ISO 8859-1-Kodierung (Latin1) ebenso wie die Kodierungsarten verschiedener nationaler Normen beibehalten, z. B. TIS-620 für Thailändisch (fast identisch mit ISO 8859-11) oder ISCII für indische Schriften, die in der ursprünglichen Reihenfolge lediglich in höhere Bereiche verschoben wurden.

Jedes Zeichen maßgeblicher überkommener Kodierungen wurde in den Standard übernommen, auch wenn es den normalerweise angelegten Maßstäben nicht gerecht wird. Hierbei handelt es sich zu einem großen Teil um Zeichen, die aus zwei oder mehr Zeichen zusammengesetzt sind, wie Buchstaben mit diakritischen Zeichen. Im übrigen verfügt auch heute noch ein großer Teil der Software nicht über die Möglichkeit, Zeichen mit Diakritika ordentlich zusammenzusetzen. Die exakte Festlegung von äquivalenten Kodierungen ist Teil des zum Unicode gehörenden umfangreichen Regelwerks.

Darüber hinaus gibt es viele Unicode-Zeichen, denen keine Glyphe zugeordnet ist und die trotzdem als „characters“ behandelt werden. So sind neben Steuerzeichen wie dem Tabulator (U+0009), dem Zeilenvorschub (U+000A) usw. allein 19 verschiedene Zeichen explizit als Leerzeichen definiert, sogar solche ohne Breite, die u. a. für Sprachen wie Thai, die ohne Wortzwischenraum geschrieben werden, als Worttrenner eingesetzt werden. Für bidirektionalen Text, z. B. Arabisch mit Lateinisch, sind sieben Formatierungszeichen kodiert. Darüber hinaus gibt es weitere unsichtbare Zeichen, die nur unter bestimmten Umständen ausgewertet werden sollen, etwa der Combining Grapheme Joiner.
Verwendung auf Computersystemen
Codepunkt-Eingabemethoden
Direkte Eingabe auf Betriebssystemebene
Microsoft Windows

Unter Windows (ab Windows 2000) kann in einigen Programmen (genauer in RichEdit-Feldern) der Code dezimal als Alt+<dezimales Unicode> (bei eingeschaltetem Num-Lock) auf dem numerischen Tastaturfeld eingegeben werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass Zeichennummern kleiner als 1000 um eine führende Null zu ergänzen sind (z. B. Alt+0234 für Codepoint 23410 [ê]). Diese Maßnahme ist notwendig, da die (immer noch in Windows verfügbare) Eingabemethode Alt+<ein- bis dreistellige dezimale Zeichennummer ohne führende Null> bereits in MS-DOS-Zeiten genutzt wurde, um die Zeichen der Codepage 850 (vor allem bei früheren MS-DOS-Versionen auch Codepage 437) einzugeben. Siehe auch: Alt-Code.

Eine weitere Eingabemethode setzt voraus, dass in der Windows Registry im Schlüssel HKEY_CURRENT_USER\Control Panel\Input Method ein Eintrag EnableHexNumpad existiert und ihm der Wert 1 zugewiesen ist. Dann können Unicode-Zeichen auch wie folgt eingegeben werden: Zuerst die (linke) Alt-Taste drücken und halten, dann auf dem Ziffernblock die Plus-Taste zu drücken und wieder loszulassen und anschließend den hexadezimalen Code des Zeichens eingeben, wobei die Alt-Taste bis zum Schluss gedrückt bleiben muss.

Zwar funktioniert diese Eingabemethode prinzipiell in jedem Eingabefeld jedes Windows-Programms, allerdings kann es vorkommen, dass Schnellzugriffstasten für Menüfunktionen die Eingabe hexadezimaler Codepunkte verhindern: Will man beispielsweise den Buchstaben Ø (U+00D8) eingeben, so führt die Kombination Alt+D in vielen Programmen dazu, dass statt dessen das Menü Datei geöffnet wird.

Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass Windows hier die explizite Angabe der (intern in Windows verwendeten) UTF-16-Codierung statt der Unicode-Kodierung selbst verlangt[46] und daher nur die Eingabe vierstelliger Codewerte zulässt; für Zeichen, die oberhalb der BMP liegen und über Codepunkte mit fünf- oder sechsstelliger Hexadezimaldarstellug verfügen, sind statt dessen sogenannte Surrogate Pairs zu verwenden, bei denen ein fünf- oder sechsstelliger Codepunkt auf zwei je vierstellige Ersatzcodepunkte abgebildet wird. So ist etwa der Violinschlüssel
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