Die Krim-Konferenz oder Konferenz von Jalta
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Die Krim-Konferenz oder Konferenz von Jalta
Die Konferenz von Jalta (auch: Krim-Konferenz) war ein diplomatisches Treffen der alliierten Staatschefs Franklin D. Roosevelt (USA), Winston Churchill (Vereinigtes Königreich) und Josef Stalin (UdSSR) im auf der Krim gelegenen Badeort Jalta vom 4. bis zum 11. Februar 1945. Es war das zweite von insgesamt drei alliierten Gipfeltreffen der „Großen Drei“ während des Zweiten Weltkriegs (1939–1945). Themen der Konferenz waren vor allem die Aufteilung Deutschlands, die Machtverteilung in Europa nach dem Ende des Krieges und der Krieg gegen das Japanische Kaiserreich. Ort der Konferenz war der Liwadija-Palast.
Gruppenfoto nach dem Abschluss der Verhandlungen; von links: Winston Churchill, Franklin D. Roosevelt und Josef Stalin
U.S. Department of State, Karte 10. Januar 1945: Germany – Poland Proposed Territorial Changes – Secret („Vorschlag zur Gebietsveränderung – Geheim“)
Liwadija-Palast 2008, Ort der Jalta-Konferenz 1945
Liwadija-Palast, Juli 1968
Beschlüsse
In den Beschlüssen fanden u. a. die sowjetischen Interessen in Asien (Mongolei und Kurilen mit Sachalin) gegenüber Japan und China ihren Niederschlag.
Deutschland wurde zunächst in drei, später dann in vier Besatzungszonen aufgeteilt – die Französische Besatzungszone wurde aus Teilen der anderen beiden Zonen der Westalliierten gebildet. Ebenso wurden die Sektorengrenzen in der Hauptstadt Berlin gezogen.
Generalissimus Stalin forderte für die Sowjetunion zusätzliche Sicherheiten. Die besetzten Länder von Italien über die Tschechoslowakei bis zum Baltikum und praktisch der ganze Balkan sollten einen Sicherheitsring von Satellitenstaaten um die Sowjetunion bilden. Darauf gingen Churchill und Roosevelt nur teilweise ein. Italien wurde der westlichen Einflusssphäre zugeschlagen, während man die Tschechoslowakei und die baltischen Staaten Stalin überließ. Über die Regierung von Polen wurde keine Einigung erzielt, und auch der Grenzverlauf blieb unklar. Die Einflusszonen in Südosteuropa hatten Stalin und Churchill bereits auf ihrer Moskauer Konferenz im Oktober 1944 in informeller Weise auf einem kleinen Zettel aufgeteilt. Churchill hatte geschrieben:
Rumänien: Russland 90 % – die anderen 10 %
Griechenland: Großbritannien 90 % – Russland 10 %
Jugoslawien: 50 % – 50 %
Ungarn: 50 % – 50 %
Bulgarien: Russland 75 % – die anderen 25 %
Stalin bestätigte laut Churchill den Vorschlag, indem er einen Haken auf das Blatt setzte.[2]
In einer Geheimabsprache verpflichtete sich die Sowjetunion, zwei bis drei Monate nach der deutschen Kapitulation den Krieg gegen Japan zu eröffnen und ein Bündnis mit China einzugehen. Im Gegenzug erhielt sie territoriale Zugeständnisse in den Kurilen und Südsachalin sowie politische Vorrechte in der Mandschurei, Besatzungsrechte in Korea und die Autonomie der Äußeren Mongolei.
Wie bereits die frühere Konferenz von Teheran ließ auch die Konferenz von Jalta viel Auslegungsspielraum offen. Nur über eine bedingungslose Kapitulation und die Entnazifizierung sowie die Entmilitarisierung Deutschlands war man sich von vornherein einig. Definitive Absprachen, Einzelheiten über die Abtretung der deutschen Ostgebiete oder die künftige polnische Westgrenze wurden nicht getroffen. Verabredet war allenfalls, dass Polen im Norden und Westen deutsche Gebiete erhalten solle, nach den Vorstellungen der USA und Großbritanniens jedoch keine westlich der Oder. Auch Absprachen über die Vertreibung von Millionen von Menschen sollten erst später auf der Potsdamer Konferenz folgen. Als Ostgrenze Polens wurde die Curzon-Linie festgelegt.
Auf der Konferenz von Jalta einigten sich Franklin D. Roosevelt, Winston Churchill und Josef Stalin über die letzten noch strittigen Punkte des Entwurfs zur Charta der Vereinten Nationen. Es ging insbesondere um den Abstimmungsmodus im mächtigsten Gremium der künftigen Organisation, dem Sicherheitsrat. Den ständigen Sicherheitsratsmitgliedern – der UdSSR, den USA, Großbritannien, Frankreich und China – räumte man auf Betreiben der UdSSR ein Vetorecht in allen wichtigen Fragen ein. Ohne dieses Zugeständnis wäre keine Einigung möglich gewesen.
Außerdem wurde ein Abkommen mit der Sowjetunion unterzeichnet, das eine Repatriierung sowjetischer Displaced Persons vorsah, die in der Obhut der Westalliierten waren. Dies betraf nicht nur die sowjetischen Zwangsarbeiter in Deutschland, sondern auch ehemalige Soldaten der Roten Armee, die als Angehörige der Wlassow-Armee in deutschen Uniformen gefangen genommen worden waren. Das Abkommen wurde weder im Abschlusskommuniqué der Konferenz erläutert noch veröffentlicht.[3]
Siehe auch
Teheran-Konferenz
Potsdamer Konferenz
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Gruppenfoto nach dem Abschluss der Verhandlungen; von links: Winston Churchill, Franklin D. Roosevelt und Josef Stalin
U.S. Department of State, Karte 10. Januar 1945: Germany – Poland Proposed Territorial Changes – Secret („Vorschlag zur Gebietsveränderung – Geheim“)
Liwadija-Palast 2008, Ort der Jalta-Konferenz 1945
Liwadija-Palast, Juli 1968
Beschlüsse
In den Beschlüssen fanden u. a. die sowjetischen Interessen in Asien (Mongolei und Kurilen mit Sachalin) gegenüber Japan und China ihren Niederschlag.
Deutschland wurde zunächst in drei, später dann in vier Besatzungszonen aufgeteilt – die Französische Besatzungszone wurde aus Teilen der anderen beiden Zonen der Westalliierten gebildet. Ebenso wurden die Sektorengrenzen in der Hauptstadt Berlin gezogen.
Generalissimus Stalin forderte für die Sowjetunion zusätzliche Sicherheiten. Die besetzten Länder von Italien über die Tschechoslowakei bis zum Baltikum und praktisch der ganze Balkan sollten einen Sicherheitsring von Satellitenstaaten um die Sowjetunion bilden. Darauf gingen Churchill und Roosevelt nur teilweise ein. Italien wurde der westlichen Einflusssphäre zugeschlagen, während man die Tschechoslowakei und die baltischen Staaten Stalin überließ. Über die Regierung von Polen wurde keine Einigung erzielt, und auch der Grenzverlauf blieb unklar. Die Einflusszonen in Südosteuropa hatten Stalin und Churchill bereits auf ihrer Moskauer Konferenz im Oktober 1944 in informeller Weise auf einem kleinen Zettel aufgeteilt. Churchill hatte geschrieben:
Rumänien: Russland 90 % – die anderen 10 %
Griechenland: Großbritannien 90 % – Russland 10 %
Jugoslawien: 50 % – 50 %
Ungarn: 50 % – 50 %
Bulgarien: Russland 75 % – die anderen 25 %
Stalin bestätigte laut Churchill den Vorschlag, indem er einen Haken auf das Blatt setzte.[2]
In einer Geheimabsprache verpflichtete sich die Sowjetunion, zwei bis drei Monate nach der deutschen Kapitulation den Krieg gegen Japan zu eröffnen und ein Bündnis mit China einzugehen. Im Gegenzug erhielt sie territoriale Zugeständnisse in den Kurilen und Südsachalin sowie politische Vorrechte in der Mandschurei, Besatzungsrechte in Korea und die Autonomie der Äußeren Mongolei.
Wie bereits die frühere Konferenz von Teheran ließ auch die Konferenz von Jalta viel Auslegungsspielraum offen. Nur über eine bedingungslose Kapitulation und die Entnazifizierung sowie die Entmilitarisierung Deutschlands war man sich von vornherein einig. Definitive Absprachen, Einzelheiten über die Abtretung der deutschen Ostgebiete oder die künftige polnische Westgrenze wurden nicht getroffen. Verabredet war allenfalls, dass Polen im Norden und Westen deutsche Gebiete erhalten solle, nach den Vorstellungen der USA und Großbritanniens jedoch keine westlich der Oder. Auch Absprachen über die Vertreibung von Millionen von Menschen sollten erst später auf der Potsdamer Konferenz folgen. Als Ostgrenze Polens wurde die Curzon-Linie festgelegt.
Auf der Konferenz von Jalta einigten sich Franklin D. Roosevelt, Winston Churchill und Josef Stalin über die letzten noch strittigen Punkte des Entwurfs zur Charta der Vereinten Nationen. Es ging insbesondere um den Abstimmungsmodus im mächtigsten Gremium der künftigen Organisation, dem Sicherheitsrat. Den ständigen Sicherheitsratsmitgliedern – der UdSSR, den USA, Großbritannien, Frankreich und China – räumte man auf Betreiben der UdSSR ein Vetorecht in allen wichtigen Fragen ein. Ohne dieses Zugeständnis wäre keine Einigung möglich gewesen.
Außerdem wurde ein Abkommen mit der Sowjetunion unterzeichnet, das eine Repatriierung sowjetischer Displaced Persons vorsah, die in der Obhut der Westalliierten waren. Dies betraf nicht nur die sowjetischen Zwangsarbeiter in Deutschland, sondern auch ehemalige Soldaten der Roten Armee, die als Angehörige der Wlassow-Armee in deutschen Uniformen gefangen genommen worden waren. Das Abkommen wurde weder im Abschlusskommuniqué der Konferenz erläutert noch veröffentlicht.[3]
Siehe auch
Teheran-Konferenz
Potsdamer Konferenz
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