Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Ähnliche Themen
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» R.I.P. Inge Beyer
Erich Müller-Gangloff Icon_minitimeGestern um 9:33 pm von Andy

» R.I.P. Heiko Reineke
Erich Müller-Gangloff Icon_minitimeSa Sep 21, 2024 8:03 am von Admin

» BossHoss V8 DLT in Mecklenburg-Vorpommern, Texas MV, Elefantenhof, Rauchhaus, BossHoss motorcycle
Erich Müller-Gangloff Icon_minitimeSo Jun 16, 2024 5:16 am von Andy

» R.I.P. Karin
Erich Müller-Gangloff Icon_minitimeSa Mai 18, 2024 12:04 am von Admin

» R.I.P. Marcus
Erich Müller-Gangloff Icon_minitimeFr Mai 17, 2024 8:07 am von Admin

» Metallfilter Reinigung Dunstabzugshaube
Erich Müller-Gangloff Icon_minitimeMo Mai 06, 2024 12:17 am von Admin

» Telefunken S950 Settings
Erich Müller-Gangloff Icon_minitimeSo Apr 28, 2024 7:24 am von Admin

» Füllstandanzeige
Erich Müller-Gangloff Icon_minitimeSo Apr 28, 2024 7:16 am von Admin

» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Erich Müller-Gangloff Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
Oktober 2024
MoDiMiDoFrSaSo
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031   

Kalender Kalender


Erich Müller-Gangloff

Nach unten

Erich Müller-Gangloff Empty Erich Müller-Gangloff

Beitrag  Andy Fr Okt 03, 2014 7:09 pm

Erich Müller-Gangloff, Pseudonym Christoph Obermüller (* 12. Februar 1907 in Roth, Landkreis Kusel; † 23. Februar 1980 in West-Berlin) war ein deutscher Publizist und evangelischer Akademie-Direktor.

Leben

Müller-Gangloff besuchte die Oberrealschule in Berlin. Nach dem Abitur 1926 studierte er Germanistik und Geschichte in Berlin, Innsbruck und Marburg, wo er im Fach Germanistik mit einer sprachgeschichtlichen Arbeit zum Dr. phil. promoviert wurde. Er war Mitglied der Deutschen Burse Marburg, leitete das Presseamt der Allgemeinen Marburger Studentenschaft und war Schriftleiter der Marburger Hochschulzeitung. Als Mitglied des NSDAP-nahen Jugendbundes Freischar Schill arbeitete er an deren Zeitschrift Der Umsturz sowie bei Die Kommenden unter der Herausgeberschaft von Werner Lass und Ernst Jünger. Nach der Promotion arbeitete er zunächst als Bibliothekar, ab 1933 als freier Schriftsteller. Er stand in Kontakt zu Ernst Niekisch und hielt sich 1933 mehrere Monate auf dem Gut des Schriftstellers Friedrich Reck-Malleczewen auf.

Im Zweiten Weltkrieg wurde er zur Wehrmacht eingezogen und geriet in Kriegsgefangenschaft, aus der er 1946 fliehen konnte. Im Jahre 1951 gründete er die Evangelische Akademie von Berlin (West), deren Leiter er bis 1970 war. In den von ihr erreichten Kreisen förderte er geschichtsbewusstes Denken und die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Deutschen Reiches, insbesondere der Zeit der Hitlerdiktatur. Im Jahre 1955 prägte er den Begriff der „unbewältigten Vergangenheit“, der seither nicht mehr aus dem Wortschatz der geschichtspolitischen Debatten wegzudenken ist.

Die Zeitschrift der Akademie Kommunität bot u.a. Friedens- und Gerechtigkeitsgruppen ein Forum, deren Gründung Erich Müller-Gangloff und Lothar Kreyssig betrieben hatten:

„Die ersten Jahrgänge der Zeitschrift (der evangelischen Akademie: Kommunität) standen, eigentlich ohne Ziel und Absicht, im Zeichen von Aktionen, die beinahe schlagartig aufeinander folgten: 1957 wurde die Aktionsgemeinschaft „Für die Hungernden“[1], 1958 die Aktion Sühnezeichen, 1959 die Arbeitsgemeinschaft Weltfriedensdienst ins Leben gerufen, die 1960 unter dem Kennwort „Versöhnungsdienste“ zusammengefasst wurden. Hier war die Akademie gleichsam nur als Wehmutter im Spiel, wurde allerdings dann von ihren Kindern zeitweise mehr als eine leibhaftige Mutter strapaziert.[2]“

Die Arbeit dieser drei Friedensdienste begleitete Erich Müller-Gangloff in den Folgejahren mit zahlreichen Tagungen und Aktionen.

Müller-Gangloff engagierte sich ab 1956 gegen die Atombewaffnung der Bundesrepublik und insbesondere nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 für ein geregeltes Miteinander der beiden deutschen Staaten und West-Berlins sowie für eine Versöhnung mit den Völkern Osteuropas. Er nahm an den ersten Versammlungen der Christlichen Friedenskonferenz 1961 teil und plädierte dafür, dass insbesondere die Kirchen ihre Verantwortung für die Entwicklung einer gerechten und solidarischen Weltordnung wahrnehmen. In zahlreichen Büchern und Zeitschriftenaufsätzen verbreitete er seine Gedanken.

In seinem 1965 veröffentlichten Buch „Mit der Teilung leben. Eine gemeindeutsche Aufgabe“ warb er für die politische und völkerrechtliche Anerkennung der DDR als Voraussetzung für eine langfristige Wiedervereinigung Deutschlands.

Mit seinem 1970 erschienenen Buch "Vom gespaltenen zum doppelten Europa" entwickelte er Gedanken zu Überwindung der Spaltung Europas in zwei ideologische und politische-militärische Lager.

Müller-Gangloff war Mitglied der Michaelsbruderschaft und zeitweilig Schriftleiter ihrer Zeitschrift Quatember, die ihm auch ihren Namen verdankt[3]

Die Frage, wieweit Müller-Gangloff durch das Ministerium für Staatssicherheit und insbesondere dessen Agenten Hans-Joachim Seidowsky beeinflusst und benutzt wurde, wird heute sehr unterschiedlich beantwortet. Hubertus Knabe schließt aus den vorhandenen Akten, dass Müller-Gangloff gezielt benutzt wurde, um die Interessen der SED im innerdeutschen Dialog zu fördern.[4] Dagegen folgert Merrilyn Thomas aus ihrer Untersuchung der Akten, dass Müller-Gangloff im Gegenteil erfolgreich im Sinne und eventuell im Auftrag des Westens agierte, indem es ihm gelang, über die Aktion Sühnezeichen christliche Netzwerke in der DDR, in Polen und der Tschechoslowakei aufzubauen und die Ostpolitik vorzubereiten.[5]
Werke

Nationalbolschewismus. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg 1933.
Die deutschen Stämme. Bielefeld und Leipzig: Velhagen & Klasing 1941
Vorläufer des Antichrist. Berlin: Wedding-Verlag 1948
Christen in Kriegsgefangenschaft, Berlin: Verlag Die Schöpfung 1948
Dreifaltigkeit des Bösen? Kassel: Stauda-Verlag 1953
Gottes drittes Vok. Revolution aus dem Evangelium. (Calwer Hefte 41) Stuttgart: Calwer Verlag, 1961
Horizonte der Nachmoderne. Mächte und Ideen im 20. Jahrhundert. Gelnhausen: Burckhardthaus-Verlag, 1962
Mit der Teilung leben. Eine gemeindeutsche Aufgabe. München: List, 1965
Vom gespaltenen zum doppelten Europa. Acht Thesen zur deutschen Ostpolitik, zugleich eine Antwort auf die "deutsche" Frage. Stuttgart: Radius 1970

(Hrg.) Kommunität. Evangelische Akademie Berlin-Brandenburg

Aufsätze

Ostern und die Oikumene in: Quatember 1954
Die Freiheit eines Christenmenschen heute, in: Quatember 1955/56
Christen sprachen mit Chruschtschow, in Gewerkschaftliche Monatshefte 3/1963, Seite 151 (Digitalisat; PDF; 36 kB)

Quelle - Literatur & Einzelnachweise

Andy
Andy
Admin

Anzahl der Beiträge : 36060
Anmeldedatum : 03.04.11

Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten