Die Luftbestattung
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Die Luftbestattung
Die Luftbestattung ist eine in vielen Regionen der Welt verbreitete, heute jedoch nur noch selten praktizierte Bestattungsart. Im Unterschied zur Erdbestattung, Feuerbestattung oder Einbalsamierung werden die Leichen mehr oder weniger hoch über dem Erdboden in freier Luft beigesetzt und dort - in Gänze oder zerteilt, unverwest oder teilverwest - Aasfressern überlassen. Manchmal werden die Leichen aber auch verhüllt oder in Baumsärgen vor Fraß geschützt.
Bekannte Formen sind die Himmelsbestattung in Tibet und in der Mongolei, Bestattungen in sogenannten „Türmen der Stille“ in Persien oder die Baum- und Gerüstbestattungen bei nordamerikanischen Indianern und etwa in Ost-Indonesien.[1][2]
Luftbestattung im heutigen Europa
Im heutigen Europa wird unter dem Begriff Luftbestattung das Verstreuen der Asche eines Verstorbenen von einem Heißluftballon, einem Hubschrauber oder von einem Flugzeug aus verstanden. Nach der Kremierung wird die Asche verstreut. Die Angehörigen können an der Zeremonie teilnehmen. Im Anschluss bekommen sie eine Urkunde mit den genauen Koordinaten des Verstreuungsortes.[3]
Erlaubt ist diese Art der Luftbestattung in einigen europäischen Ländern, beispielsweise in Frankreich, der Schweiz und Tschechien. Das deutsche Bestattungsgesetz verbietet die Luftbestattung, da in Deutschland Friedhofspflicht besteht. Einzige Ausnahme ist die Verstreuung der Asche über bestimmten Gebieten der Ost- und Nordsee.[3]
Die Anzahl der Teilnehmer an der Zeremonie ist – abhängig von der Kapazität des gewählten Flugmittels – begrenzt. In einem Heißluftballon ist beispielsweise nur die Mitnahme von etwa drei Personen möglich.[3]
In der Schweiz kann in einer speziell konstruierten Kapsel die Asche eines Verstorbenen an einem Wetterballon befestigt und in 30 Kilometer Höhe transportiert werden. An der Grenze zum Weltall öffnet sich die Kapsel und verstreut die Asche im Himmel. Eine Kamera hält den Aufstieg und die Zeremonie fest und gelangt an einem Fallschirm wieder zur Erde. Eine solche Luftbestattung kann bei Teilnahme von 20 Personen und Komplettdokumentation bis zu 9000 Euro kosten.[4]
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Die Himmelsbestattung ist als Form der Luftbestattung eine in verschiedenen Ländern Zentralasiens praktizierte Bestattungsart. Objektiv begründet ist sie durch für eine Erdbestattung zu harte Steppenerde und für eine Feuerbestattung den Mangel an Brennholz. In der Tradition sind dann die ethischen Grundsätze und religiösen Begründungen dazu entstanden.
Tibet
Diese für den Buddhismus sonst unübliche Art der Bestattung ist auf den Mangel von Brennholz sowie den im Winter gefrorenen Boden in der Region zurückzuführen. So wurde die Himmelsbestattung in den regionalen Buddhismus eingebracht. In Tibet wird diese Form heute noch regelmäßig durchgeführt neben Feuer- und Erdbestattungen. Himmelsbestattungen finden im „Tal des Buddha“ statt. Dieses befindet sich in der Nähe des Kailash, dem tibetischen „Sitz der Götter“.
Ein Leichnam wird für die Himmelsbestattung vorbereitet
Die Himmelsbestattung ist bis heute in Tibet am meisten verbreitet. Der Leichnam wird einige Tage im Haus weiter symbolisch mit Essen versorgt. In dieser Zeit von drei bis fünf Tagen wird dem Toten von einem Lama aus dem Tibetischen Buch der Toten vorgelesen, um die Seele des Toten zum Verlassen des Körpers zu bewegen. Am Tag der Bestattung wird der Leichnam nach einer letzten Beschwörung des Lamas noch vor Sonnenaufgang zum Bestattungsplatz gebracht. Dort wird der Körper von den Leichenbestattern, den Ragyapas, zerteilt und den – zuvor angelockten – Geiern zum Fressen überlassen. Diese tragen nach tibetischer Vorstellung den Verstorbenen ins Bardo, einen Zustand zwischen dem Tod und der Wiedergeburt.
Mongolei
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war die Himmelsbestattung auch in der Mongolei und bei den benachbarten Steppenvölkern üblich. Es handelt sich dabei um einen schamanistischen Brauch, mit einer jahrhundertealten Tradition schon vor der Einführung des Buddhismus.
Im Unterschied zu Tibet wurde der Körper hier nicht zerkleinert, sondern als Ganzes in die Steppe gelegt. Beim Transport durfte er nicht durch die Tür der Jurte getragen werden, da die Schwelle ein Hindernis für seinen Geist darstellte. Stattdessen wurde neben der Tür das Scherengitter der Wand geöffnet, um einen Durchlass zu schaffen. Die Geschwindigkeit, mit der Vögel und andere Wildtiere den Leichnam beseitigten, galt als Indikator für den Lebenswandel des Verstorbenen. In der Zeit des Sozialismus wurde dieser Brauch bekämpft, zugunsten der Erdbestattung im europäischen Stil. Diese hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts als die übliche Bestattungsform weitgehend durchgesetzt.
Persien und Indien
Im Zoroastrismus wurde die Himmelsbestattung in den sogenannten „Türmen der Stille“ oder Dakhmahs praktiziert, heute beispielsweise noch von Parsen in Bombay. In „Türmen des Schweigens“ werden die Toten in zum Himmel offene Türme gebracht und Geiern überlassen.
Siehe auch
Dekarnation
Luftbestattung
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Bekannte Formen sind die Himmelsbestattung in Tibet und in der Mongolei, Bestattungen in sogenannten „Türmen der Stille“ in Persien oder die Baum- und Gerüstbestattungen bei nordamerikanischen Indianern und etwa in Ost-Indonesien.[1][2]
Luftbestattung im heutigen Europa
Im heutigen Europa wird unter dem Begriff Luftbestattung das Verstreuen der Asche eines Verstorbenen von einem Heißluftballon, einem Hubschrauber oder von einem Flugzeug aus verstanden. Nach der Kremierung wird die Asche verstreut. Die Angehörigen können an der Zeremonie teilnehmen. Im Anschluss bekommen sie eine Urkunde mit den genauen Koordinaten des Verstreuungsortes.[3]
Erlaubt ist diese Art der Luftbestattung in einigen europäischen Ländern, beispielsweise in Frankreich, der Schweiz und Tschechien. Das deutsche Bestattungsgesetz verbietet die Luftbestattung, da in Deutschland Friedhofspflicht besteht. Einzige Ausnahme ist die Verstreuung der Asche über bestimmten Gebieten der Ost- und Nordsee.[3]
Die Anzahl der Teilnehmer an der Zeremonie ist – abhängig von der Kapazität des gewählten Flugmittels – begrenzt. In einem Heißluftballon ist beispielsweise nur die Mitnahme von etwa drei Personen möglich.[3]
In der Schweiz kann in einer speziell konstruierten Kapsel die Asche eines Verstorbenen an einem Wetterballon befestigt und in 30 Kilometer Höhe transportiert werden. An der Grenze zum Weltall öffnet sich die Kapsel und verstreut die Asche im Himmel. Eine Kamera hält den Aufstieg und die Zeremonie fest und gelangt an einem Fallschirm wieder zur Erde. Eine solche Luftbestattung kann bei Teilnahme von 20 Personen und Komplettdokumentation bis zu 9000 Euro kosten.[4]
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Die Himmelsbestattung ist als Form der Luftbestattung eine in verschiedenen Ländern Zentralasiens praktizierte Bestattungsart. Objektiv begründet ist sie durch für eine Erdbestattung zu harte Steppenerde und für eine Feuerbestattung den Mangel an Brennholz. In der Tradition sind dann die ethischen Grundsätze und religiösen Begründungen dazu entstanden.
Tibet
Diese für den Buddhismus sonst unübliche Art der Bestattung ist auf den Mangel von Brennholz sowie den im Winter gefrorenen Boden in der Region zurückzuführen. So wurde die Himmelsbestattung in den regionalen Buddhismus eingebracht. In Tibet wird diese Form heute noch regelmäßig durchgeführt neben Feuer- und Erdbestattungen. Himmelsbestattungen finden im „Tal des Buddha“ statt. Dieses befindet sich in der Nähe des Kailash, dem tibetischen „Sitz der Götter“.
Ein Leichnam wird für die Himmelsbestattung vorbereitet
Die Himmelsbestattung ist bis heute in Tibet am meisten verbreitet. Der Leichnam wird einige Tage im Haus weiter symbolisch mit Essen versorgt. In dieser Zeit von drei bis fünf Tagen wird dem Toten von einem Lama aus dem Tibetischen Buch der Toten vorgelesen, um die Seele des Toten zum Verlassen des Körpers zu bewegen. Am Tag der Bestattung wird der Leichnam nach einer letzten Beschwörung des Lamas noch vor Sonnenaufgang zum Bestattungsplatz gebracht. Dort wird der Körper von den Leichenbestattern, den Ragyapas, zerteilt und den – zuvor angelockten – Geiern zum Fressen überlassen. Diese tragen nach tibetischer Vorstellung den Verstorbenen ins Bardo, einen Zustand zwischen dem Tod und der Wiedergeburt.
Mongolei
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war die Himmelsbestattung auch in der Mongolei und bei den benachbarten Steppenvölkern üblich. Es handelt sich dabei um einen schamanistischen Brauch, mit einer jahrhundertealten Tradition schon vor der Einführung des Buddhismus.
Im Unterschied zu Tibet wurde der Körper hier nicht zerkleinert, sondern als Ganzes in die Steppe gelegt. Beim Transport durfte er nicht durch die Tür der Jurte getragen werden, da die Schwelle ein Hindernis für seinen Geist darstellte. Stattdessen wurde neben der Tür das Scherengitter der Wand geöffnet, um einen Durchlass zu schaffen. Die Geschwindigkeit, mit der Vögel und andere Wildtiere den Leichnam beseitigten, galt als Indikator für den Lebenswandel des Verstorbenen. In der Zeit des Sozialismus wurde dieser Brauch bekämpft, zugunsten der Erdbestattung im europäischen Stil. Diese hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts als die übliche Bestattungsform weitgehend durchgesetzt.
Persien und Indien
Im Zoroastrismus wurde die Himmelsbestattung in den sogenannten „Türmen der Stille“ oder Dakhmahs praktiziert, heute beispielsweise noch von Parsen in Bombay. In „Türmen des Schweigens“ werden die Toten in zum Himmel offene Türme gebracht und Geiern überlassen.
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Dekarnation
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