Tom Stafford
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Tom Stafford
Thomas Patten „Tom“ Stafford (* 17. September 1930 in Weatherford, Oklahoma, USA) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Astronaut.
Im Anschluss an die High School studierte Stafford an der Marineakademie in Maryland und erwarb im Jahr 1952 ein Ingenieursdiplom mit Auszeichnung. Er trat in die US-Luftwaffe ein und wurde auf der Connally Air Force Base in Texas zum Piloten ausgebildet. Nach dem Grundlehrgang, den er im September 1953 erfolgreich beendete, erhielt er einen Kurs zum Abfangjäger und tat Dienst bei einer Einheit in South Dakota.
Im Dezember 1955 wurde Stafford nach Übersee versetzt und kam für drei Jahre in die Bundesrepublik. Auf der inzwischen geschlossenen Hahn Air Base im Rhein-Hunsrück-Kreis war er Pilot und Staffelführer der 496th Fighter Interceptor Squadron.
Zurück in den USA kam Stafford nach Kalifornien auf die Edwards Air Force Base (EAFB). Ab August 1958 wurde er auf der Experimental Flight Test Pilot School ausgebildet. Seine Testpilotenlizenz erwarb er im April des folgenden Jahres, verbunden mit einer Auszeichnung als Klassenbester. Er blieb als Ausbilder auf der EAFB und wurde später zum Chef der Leistungsabteilung befördert.
Astronautentätigkeit
Stafford hatte gerade die Testpilotenausbildung beendet, als die ersten US-amerikanischen Raumfahrer im April 1959 ausgewählt wurden. Astronaut zu werden reizte ihn, deshalb reichte er seine Bewerbungsunterlagen ein, kaum dass die zweite Gruppe zusammengestellt wurde. Gleichzeitig wollte er in der Air Force weiterkommen und sich an der Harvard Business School ausbilden lassen, weil Führungspersonal gefragt war. Es gelang ihm auch, einen der wenigen USAF-Plätze zu bekommen. An seinem dritten Tag an der Schule erhielt er die Nachricht aus Houston, dass er als Astronaut angenommen war. Er entschied sich, das Wirtschaftsstudium zugunsten einer Raumfahrerkarriere aufzugeben.
Tom Stafford (1974)
Stafford kam im September 1962 als Mitglied der zweiten Astronautengruppe zur NASA. Drei Jahre später, im Dezember 1965, startete er als Pilot von Gemini 6 zusammen mit Walter Schirra ins All. Hauptaufgabe war das erste Rendezvous von zwei bemannten Raumschiffen in der Erdumlaufbahn. Erfolgreich näherte man sich dem zuvor gestarteten Raumschiff Gemini 7 bis auf etwa vierzig Meter und behielt diese Position fünfeinhalb Stunden bei.
Bereits ein halbes Jahr später bestritt Stafford seinen zweiten Raumflug. Er war in die Flugmannschaft von Gemini 9 aufgerückt, weil die ursprünglich benannten Astronauten bei einem Unfall ums Leben gekommen waren. Zusammen mit seinem Piloten Eugene Cernan führte er im Juni 1966 Rendezvousmanöver mit einem zuvor gestarteten Zielsatelliten durch. Zu der geplanten Kopplung kam es jedoch nicht, weil sich die Verkleidung nicht vom Satelliten gelöst hatte.
Im Rahmen des Apollo-Programms war Stafford mit der Missionsplanung befasst. Daneben trainierte er in Ersatzbesatzungen mehrerer abgesagter Apollo-Flüge, bevor er nach der Katastrophe von Apollo 1 als Ersatzpilot von Apollo 7 aufgestellt wurde.
Zwei Monate vor der ersten bemannten Mondlandung war Stafford Kommandant von Apollo 10 – der Apollo-11-Generalprobe. Gemeinsam mit John Young und Eugene Cernan testete er im Mai 1969 erstmals die Mondlandefähre in der Umlaufbahn des Erdtrabanten.
Im Anschluss an seinen dritten Flug leitete Stafford zunächst das Astronautenbüro und wurde damit Nachfolger von Alan Shepard, der sich auf seinen Mondflug vorbereitete. Nach Shepards Rückkehr im Juni 1971 wurde Stafford Stellvertreter des Flight Crew Operations Directorate, das unter anderem für das Training der Raumfahrer zuständig ist. Diese Stellung gab er auf, als er erneut eine Zuteilung zu einem Raumflug erhielt.
Seinen vierten und letzten Raumflug unternahm Stafford als Teilnehmer des ersten sowjetisch-US-amerikanischen Kopplungsfluges im Juli 1975. Er kommandierte beim ASTP-Unternehmen das Apollo-Raumschiff. Dieses dockte mit dem sowjetischen Raumschiff Sojus 19 und blieb fast zwei Tage mit ihm verbunden.
Nach der NASA
Nach diesem neuntägigen Raumflug beendete Stafford seine Astronautenkarriere. Er kehrte zur EAFB zurück, seiner letzten Wirkungsstätte, bevor er zur NASA ging. Drei Jahre lang leitete er das Flugerprobungszentrum. Dann wechselte er nach Washington, D.C. und wurde stellvertretender USAF-Stabschef für Forschung und Entwicklung.
Im November 1979 verließ Stafford die US-Luftwaffe und wurde Manager in der Privatwirtschaft. So war er beispielsweise im Vorstand von OMEGA-Uhren oder der Bendix Corporation. Er beriet weiterhin die USAF und die NASA sowie Ronald Reagan während seines Präsidentschaftswahlkampfes in Fragen der Landesverteidigung. Im Juni 1990 wurde er als Vorsitzender eines Komitees berufen, das die zukünftigen Möglichkeiten der bemannten Raumfahrt zu untersuchen hatte.
Besonderheiten und Rekorde
höchste Geschwindigkeit, die Menschen erreicht haben (39.897 km/h, zusammen mit John Young und Eugene Cernan bei Apollo 10)
Stafford war am 3. Juli 1971 einer der Sargträger beim Staatsbegräbnis der bei der Landung von Sojus 11 ums Leben gekommenen Kosmonauten Dobrowolski, Wolkow und Pazajew.
Ehrungen
Tom Stafford wurde 1997 in die National Aviation Hall of Fame aufgenommen.
Siehe auch
Liste der Raumfahrer
Rekorde der bemannten Raumfahrt
Curt Newport
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Im Anschluss an die High School studierte Stafford an der Marineakademie in Maryland und erwarb im Jahr 1952 ein Ingenieursdiplom mit Auszeichnung. Er trat in die US-Luftwaffe ein und wurde auf der Connally Air Force Base in Texas zum Piloten ausgebildet. Nach dem Grundlehrgang, den er im September 1953 erfolgreich beendete, erhielt er einen Kurs zum Abfangjäger und tat Dienst bei einer Einheit in South Dakota.
Im Dezember 1955 wurde Stafford nach Übersee versetzt und kam für drei Jahre in die Bundesrepublik. Auf der inzwischen geschlossenen Hahn Air Base im Rhein-Hunsrück-Kreis war er Pilot und Staffelführer der 496th Fighter Interceptor Squadron.
Zurück in den USA kam Stafford nach Kalifornien auf die Edwards Air Force Base (EAFB). Ab August 1958 wurde er auf der Experimental Flight Test Pilot School ausgebildet. Seine Testpilotenlizenz erwarb er im April des folgenden Jahres, verbunden mit einer Auszeichnung als Klassenbester. Er blieb als Ausbilder auf der EAFB und wurde später zum Chef der Leistungsabteilung befördert.
Astronautentätigkeit
Stafford hatte gerade die Testpilotenausbildung beendet, als die ersten US-amerikanischen Raumfahrer im April 1959 ausgewählt wurden. Astronaut zu werden reizte ihn, deshalb reichte er seine Bewerbungsunterlagen ein, kaum dass die zweite Gruppe zusammengestellt wurde. Gleichzeitig wollte er in der Air Force weiterkommen und sich an der Harvard Business School ausbilden lassen, weil Führungspersonal gefragt war. Es gelang ihm auch, einen der wenigen USAF-Plätze zu bekommen. An seinem dritten Tag an der Schule erhielt er die Nachricht aus Houston, dass er als Astronaut angenommen war. Er entschied sich, das Wirtschaftsstudium zugunsten einer Raumfahrerkarriere aufzugeben.
Tom Stafford (1974)
Stafford kam im September 1962 als Mitglied der zweiten Astronautengruppe zur NASA. Drei Jahre später, im Dezember 1965, startete er als Pilot von Gemini 6 zusammen mit Walter Schirra ins All. Hauptaufgabe war das erste Rendezvous von zwei bemannten Raumschiffen in der Erdumlaufbahn. Erfolgreich näherte man sich dem zuvor gestarteten Raumschiff Gemini 7 bis auf etwa vierzig Meter und behielt diese Position fünfeinhalb Stunden bei.
Bereits ein halbes Jahr später bestritt Stafford seinen zweiten Raumflug. Er war in die Flugmannschaft von Gemini 9 aufgerückt, weil die ursprünglich benannten Astronauten bei einem Unfall ums Leben gekommen waren. Zusammen mit seinem Piloten Eugene Cernan führte er im Juni 1966 Rendezvousmanöver mit einem zuvor gestarteten Zielsatelliten durch. Zu der geplanten Kopplung kam es jedoch nicht, weil sich die Verkleidung nicht vom Satelliten gelöst hatte.
Im Rahmen des Apollo-Programms war Stafford mit der Missionsplanung befasst. Daneben trainierte er in Ersatzbesatzungen mehrerer abgesagter Apollo-Flüge, bevor er nach der Katastrophe von Apollo 1 als Ersatzpilot von Apollo 7 aufgestellt wurde.
Zwei Monate vor der ersten bemannten Mondlandung war Stafford Kommandant von Apollo 10 – der Apollo-11-Generalprobe. Gemeinsam mit John Young und Eugene Cernan testete er im Mai 1969 erstmals die Mondlandefähre in der Umlaufbahn des Erdtrabanten.
Im Anschluss an seinen dritten Flug leitete Stafford zunächst das Astronautenbüro und wurde damit Nachfolger von Alan Shepard, der sich auf seinen Mondflug vorbereitete. Nach Shepards Rückkehr im Juni 1971 wurde Stafford Stellvertreter des Flight Crew Operations Directorate, das unter anderem für das Training der Raumfahrer zuständig ist. Diese Stellung gab er auf, als er erneut eine Zuteilung zu einem Raumflug erhielt.
Seinen vierten und letzten Raumflug unternahm Stafford als Teilnehmer des ersten sowjetisch-US-amerikanischen Kopplungsfluges im Juli 1975. Er kommandierte beim ASTP-Unternehmen das Apollo-Raumschiff. Dieses dockte mit dem sowjetischen Raumschiff Sojus 19 und blieb fast zwei Tage mit ihm verbunden.
Nach der NASA
Nach diesem neuntägigen Raumflug beendete Stafford seine Astronautenkarriere. Er kehrte zur EAFB zurück, seiner letzten Wirkungsstätte, bevor er zur NASA ging. Drei Jahre lang leitete er das Flugerprobungszentrum. Dann wechselte er nach Washington, D.C. und wurde stellvertretender USAF-Stabschef für Forschung und Entwicklung.
Im November 1979 verließ Stafford die US-Luftwaffe und wurde Manager in der Privatwirtschaft. So war er beispielsweise im Vorstand von OMEGA-Uhren oder der Bendix Corporation. Er beriet weiterhin die USAF und die NASA sowie Ronald Reagan während seines Präsidentschaftswahlkampfes in Fragen der Landesverteidigung. Im Juni 1990 wurde er als Vorsitzender eines Komitees berufen, das die zukünftigen Möglichkeiten der bemannten Raumfahrt zu untersuchen hatte.
Besonderheiten und Rekorde
höchste Geschwindigkeit, die Menschen erreicht haben (39.897 km/h, zusammen mit John Young und Eugene Cernan bei Apollo 10)
Stafford war am 3. Juli 1971 einer der Sargträger beim Staatsbegräbnis der bei der Landung von Sojus 11 ums Leben gekommenen Kosmonauten Dobrowolski, Wolkow und Pazajew.
Ehrungen
Tom Stafford wurde 1997 in die National Aviation Hall of Fame aufgenommen.
Siehe auch
Liste der Raumfahrer
Rekorde der bemannten Raumfahrt
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