Cairn (Steinhügel)
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Cairn (Steinhügel)
Cairn (von schottisch-gälisch: Steinmal) ist die auf den Britischen Inseln und ggf. in Frankreich benutzte Bezeichnung für einen künstlichen Hügel aus Bruchsteinen oder Geröll, mit dem Kammern einer steinzeitlichen Megalithanlage oder andere vorzeitliche Objekte wie Steinkisten bedeckt wurden. Die oft runden Hügeln, die randlich mittels eines Steinkreises Ring Cairn aus Megalithen, Trockenmauerwerk oder (inzwischen vergangener) hölzerner Pfähle gefasst wurden, haben auch komplexe Formen („Horned oder Lobster Cairns“) wie die Cairns von Camster. Es gibt auch Cairns wie Heapstown, Knocknarea oder Keshcorran, bei denen mangels Ausgrabung unklar ist welche Art von Megalithanlage sie bergen.
Steingrab in Ronc Traoucat, Frankreich
Abgrenzung
Die zumeist neolithischen Cairns sind nicht zu verwechseln mit so genannten Steinmännern, Steinhaufen, die mitunter ebenfalls als Cairns bezeichnet werden. Grabhügel aus Erde heißen im Englischen barrow, im Französischen tumulus.
Vorkommen
Chambered Cairns der Britischen Inseln
Chambered Cairns gibt es als runde und gestreckte Hügel, die eine während der Jungsteinzeit errichtete Megalithanlage bedecken. Typischerweise ist die innenliegende randständige Kammer (auch Kammern) größer als eine Steinkiste und birgt Bestattungen, die entweder excarnierte Knochen oder Körpergräber oder Feuerbestattungen enthalten. Chambered Cairns kommen insbesondere in Irland, Schottland und Wales vor. Runde Formen, wie sie einer der Cairns von Camster bzw. die Clava Cairns zeigen, stehen unregelmäßige Formen wie die Gruppe der Clyde tombs und der Court-Cairns gegenüber, die auch als horned bzw. heel-shaped (absatzförmig) oder D-förmig (Ormiegill North, Pettigarth’s Field), bezeichnet werden. Eine Gruppe ostschottischer Anlagen wird als chamberless Longcairns bezeichnet. Die Kammern dieser Anlagen waren, da mit steinzeitlichen Methoden verarbeitbare große Steine in diesem Landesteil nicht zur Verfügung standen, Pfahlbauten, wie sie auch im Kontext mit den englischen Barrows vorkommen. Eine variantenreiche Form von Passage tombs auf den nordschottischen Inseln vertreten. Bei den Passage tombs finden sich mitunter auch Kombinationen von Stein- und Erdhügel. Die waliser Anlagen sind in Langcairns (Carneddau cellog hir) wie Capel Garmon und Rundcairns wie Bryn yr Hen Bobl zu unterscheiden.
Irische Insel
Es gibt über 500 Cairns in Irland. Die Cairns (A−M) von Carrowkeel im County Sligo und die etwa 30 zum Teil mit Felsritzungen versehenen Cairns von Loughcrew im County Meath sowie jene auf dem Slieve Gullion sind rund bis oval. Die Cairns von Heapstown und Knocknarea im County Sligo gehören zu den größten in Irland. Lange, komplex gestaltete Cairns haben die meisten der primär in der Nordhälfte der Insel verbreiteten Court tombs. Einen keilförmigen Hügel haben die frühbronzezeitlichen Wedge tombs (Keilgräber). Hier sind es oft sehr kurze Steinhügel, die an der geraden oder konkaven Zugangsseite der Anlage eine aus größeren Steinen errichtete Schaufassade (forecourt) besitzen.
Auf der der Osthälfte der irischen Insel sind überwiegend Erdhügel anzutreffen. Der wohl bekannteste enthielt die Steinkiste von Linkardstown und ist bronzezeitlich. Aber auch eine Anzahl von Portal tombs war wahrscheinlich von Erdhügeln bedeckt.
Siehe Britische Megalithik.
Frankreich
In Frankreich bezeichnet man mit Cairn (oder „Galgal“) Steinsetzungen unterschiedlicher Art. Der Ort Carnac, wo auch etwa 3000 Menhire stehen, leitet seinen Namen von dem gleichbedeutenden bretonischen Wort Carn ab. Daneben gibt es hier den Begriff Tumulus (plur. Tumuli), der primär aus Erde aufgeschüttete Rund- oder Langhügel bezeichnet, die einen oder mehrere Megalithanlagen (Dolmen) unterschiedlicher Typen enthalten können. Sie sind mit Erde bedeckt (Tumulus von Kercado).
Italien
In Apulien heißen die bis zu 10 m hohen Tumuli, die dort zeitlich nicht genau einzuordnen sind, Specchie.
Skandinavien
Eine bronzezeitliche Variante der Cairns sind die skandinavischen Röser (Röjr), die vor allem in Schweden endneolithische Steinkisten bedecken.
Siehe auch
Specchia (Steingrab)
Röse
Quelle - Literatur & einzelnachweise
Steingrab in Ronc Traoucat, Frankreich
Abgrenzung
Die zumeist neolithischen Cairns sind nicht zu verwechseln mit so genannten Steinmännern, Steinhaufen, die mitunter ebenfalls als Cairns bezeichnet werden. Grabhügel aus Erde heißen im Englischen barrow, im Französischen tumulus.
Vorkommen
Chambered Cairns der Britischen Inseln
Chambered Cairns gibt es als runde und gestreckte Hügel, die eine während der Jungsteinzeit errichtete Megalithanlage bedecken. Typischerweise ist die innenliegende randständige Kammer (auch Kammern) größer als eine Steinkiste und birgt Bestattungen, die entweder excarnierte Knochen oder Körpergräber oder Feuerbestattungen enthalten. Chambered Cairns kommen insbesondere in Irland, Schottland und Wales vor. Runde Formen, wie sie einer der Cairns von Camster bzw. die Clava Cairns zeigen, stehen unregelmäßige Formen wie die Gruppe der Clyde tombs und der Court-Cairns gegenüber, die auch als horned bzw. heel-shaped (absatzförmig) oder D-förmig (Ormiegill North, Pettigarth’s Field), bezeichnet werden. Eine Gruppe ostschottischer Anlagen wird als chamberless Longcairns bezeichnet. Die Kammern dieser Anlagen waren, da mit steinzeitlichen Methoden verarbeitbare große Steine in diesem Landesteil nicht zur Verfügung standen, Pfahlbauten, wie sie auch im Kontext mit den englischen Barrows vorkommen. Eine variantenreiche Form von Passage tombs auf den nordschottischen Inseln vertreten. Bei den Passage tombs finden sich mitunter auch Kombinationen von Stein- und Erdhügel. Die waliser Anlagen sind in Langcairns (Carneddau cellog hir) wie Capel Garmon und Rundcairns wie Bryn yr Hen Bobl zu unterscheiden.
Irische Insel
Es gibt über 500 Cairns in Irland. Die Cairns (A−M) von Carrowkeel im County Sligo und die etwa 30 zum Teil mit Felsritzungen versehenen Cairns von Loughcrew im County Meath sowie jene auf dem Slieve Gullion sind rund bis oval. Die Cairns von Heapstown und Knocknarea im County Sligo gehören zu den größten in Irland. Lange, komplex gestaltete Cairns haben die meisten der primär in der Nordhälfte der Insel verbreiteten Court tombs. Einen keilförmigen Hügel haben die frühbronzezeitlichen Wedge tombs (Keilgräber). Hier sind es oft sehr kurze Steinhügel, die an der geraden oder konkaven Zugangsseite der Anlage eine aus größeren Steinen errichtete Schaufassade (forecourt) besitzen.
Auf der der Osthälfte der irischen Insel sind überwiegend Erdhügel anzutreffen. Der wohl bekannteste enthielt die Steinkiste von Linkardstown und ist bronzezeitlich. Aber auch eine Anzahl von Portal tombs war wahrscheinlich von Erdhügeln bedeckt.
Siehe Britische Megalithik.
Frankreich
In Frankreich bezeichnet man mit Cairn (oder „Galgal“) Steinsetzungen unterschiedlicher Art. Der Ort Carnac, wo auch etwa 3000 Menhire stehen, leitet seinen Namen von dem gleichbedeutenden bretonischen Wort Carn ab. Daneben gibt es hier den Begriff Tumulus (plur. Tumuli), der primär aus Erde aufgeschüttete Rund- oder Langhügel bezeichnet, die einen oder mehrere Megalithanlagen (Dolmen) unterschiedlicher Typen enthalten können. Sie sind mit Erde bedeckt (Tumulus von Kercado).
Italien
In Apulien heißen die bis zu 10 m hohen Tumuli, die dort zeitlich nicht genau einzuordnen sind, Specchie.
Skandinavien
Eine bronzezeitliche Variante der Cairns sind die skandinavischen Röser (Röjr), die vor allem in Schweden endneolithische Steinkisten bedecken.
Siehe auch
Specchia (Steingrab)
Röse
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