Die Steinreihe
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Die Steinreihe
Als Steinreihe bezeichnet man in der Archäologie eine Aufreihung von Menhiren (aufrecht stehender Megalith). Von einer solchen Reihe spricht man, wenn mindestens drei Menhire in Sichtweite und deutlich im Kontext zueinander angeordnet sind. Die Abstände variieren zwischen 0 und 100 m. Mehrere Steinreihen nebeneinander werden als Alleen oder „multiple Steinreihen“ bezeichnet. Diese können aus bis zu elf Reihen von Menhiren bestehen (Carnac in der Bretagne).
Megalithalleen bei Carnac, Bretagne, Frankreich
Die Alignements von Lagatjar bei Camaret-sur-Mer
Vorkommen
Steinreihen kommen vor allem in Westeuropa einschließlich der Westschweiz (Clendy, Lutry), aber auch auf Korsika (Palaggiu) und auf Sardinien (Biru e' Concas und Pranu Muteddu) vor. Ausgesprochen häufig und ausgedehnt sind sie in der Bretagne Alignements de Cojoux, (Champ des Roches, Kerlescan, Kermario, Kerzerho, Lagatjar, Le Menec, Le Petit Menec, Pierres Droites, St. Barbe und St. Pierre-Quiberon).
Alignements von Kerzerho, Erdeven, Bretagne
Megalithreihe von Clooney Irland
Etwa 550 Meter lang ist die Steinreihe auf dem Flachmoor westlich von Fox Tor im Bodmin Moor. Selbst Anlagen aus kleinen Steinen wie Hwylfa’r Ceirw, englisch The Path of the Deer („Pfad der Hirsche“), und eine Doppelreihe von Steinen bei Llandudno in Wales werden manchmal als Steinreihe bezeichnet. Unter den Steinreihen Irlands ragt die Steinreihe von Eightercua bei Waterville im County Kerry und die Graves of the Leinstermen im County Tipperary aufgrund der Steinhöhen heraus.
Datierung
Die 2004 entdeckte Steinreihe am Cut Hill im nördlichen Dartmoor in Cornwall in England ist die erste, die datiert werden konnte. Sie stammt von 3.500 v. Chr. Man war bisher davon ausgegangen, dass sie aus der Bronzezeit stammen (etwa 2.000 v. Chr.) aber die ältesten (nordwesteuropäischen) stammen aus der Jungsteinzeit.
Skandinavien und nördliches Mitteleuropa
Die Steinreihen von Palaggiu auf Korsika auch als Campu dei Morti (Friedhof) bezeichnet
In Dänemark sind 154 m lange Steinreihe (dänisch Stenrækken) am Myrhøj bei Ertebølle und die etwa 90 m lange Doppelreihe bei Refsnæs (Stenrækkerne ved Refsnæs) im Osthimmerland die beachtlichsten. Im schwedischen Bohuslän gibt es die Steinreihe bei Hällevadsholm in Svarteborg und auf dem Gräberfeld von Stenehed. In Deutschland ist das Phänomen Steinreihe nur bei einer 53 m langen, nicht mehr lückenlos erhaltenen Reihe bekannt, die die beiden Megalithanlagen Hekeser Steine von Berge-Hekese, im Landkreis Osnabrück, Niedersachsen, verbindet.
Andere Ordnung der Monolithe
Nichtlineare Steinsetzungen von Menhiren, z. B. als halbkreis-, D- oder U-förmige, wie Achavanich in den schottischen Highlands oder Saint-Pierre-Quiberon in der Bretagne, werden auf den Britischen Inseln als Stone settings, in Frankreich als Gehege (Enceintes), im übrigen Westeuropa allgemein mit dem bretonischen Wort für Steinkreis, als Cromlechs bezeichnet (Cromlech von Almendres in Portugal).
Ein ovales Gehege aus eng gesetzten Steinen wurde unter dem Tumulus von Tossen-Keler, bei Penvénan (Bretagne) gefunden. Es steht heute am Quai von Tréguier. Es gibt auch einige quadratische Gehege (franz. Quadrilatére) wie Crucuno und de Mario bei Carnac und Lagatjar nahe Brest in der Bretagne. Die Formation von Le Manio stellt hingegen die Randsteine eines ehemaligen Hügels dar. Der französische Archäologe Pierre-Roland Giot geht davon aus, dass die bescheidene Anzahl von Kreisen und Gehegen in der Bretagne darauf zurückzuführen ist, dass viele davon im Laufe der Zeit vernichtet oder in anderen Anlagen verbaut worden sind.
Siehe auch
Steinreihen in Dartmoor
Steinreihen in Schottland
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Megalithalleen bei Carnac, Bretagne, Frankreich
Die Alignements von Lagatjar bei Camaret-sur-Mer
Vorkommen
Steinreihen kommen vor allem in Westeuropa einschließlich der Westschweiz (Clendy, Lutry), aber auch auf Korsika (Palaggiu) und auf Sardinien (Biru e' Concas und Pranu Muteddu) vor. Ausgesprochen häufig und ausgedehnt sind sie in der Bretagne Alignements de Cojoux, (Champ des Roches, Kerlescan, Kermario, Kerzerho, Lagatjar, Le Menec, Le Petit Menec, Pierres Droites, St. Barbe und St. Pierre-Quiberon).
Alignements von Kerzerho, Erdeven, Bretagne
Megalithreihe von Clooney Irland
Etwa 550 Meter lang ist die Steinreihe auf dem Flachmoor westlich von Fox Tor im Bodmin Moor. Selbst Anlagen aus kleinen Steinen wie Hwylfa’r Ceirw, englisch The Path of the Deer („Pfad der Hirsche“), und eine Doppelreihe von Steinen bei Llandudno in Wales werden manchmal als Steinreihe bezeichnet. Unter den Steinreihen Irlands ragt die Steinreihe von Eightercua bei Waterville im County Kerry und die Graves of the Leinstermen im County Tipperary aufgrund der Steinhöhen heraus.
Datierung
Die 2004 entdeckte Steinreihe am Cut Hill im nördlichen Dartmoor in Cornwall in England ist die erste, die datiert werden konnte. Sie stammt von 3.500 v. Chr. Man war bisher davon ausgegangen, dass sie aus der Bronzezeit stammen (etwa 2.000 v. Chr.) aber die ältesten (nordwesteuropäischen) stammen aus der Jungsteinzeit.
Skandinavien und nördliches Mitteleuropa
Die Steinreihen von Palaggiu auf Korsika auch als Campu dei Morti (Friedhof) bezeichnet
In Dänemark sind 154 m lange Steinreihe (dänisch Stenrækken) am Myrhøj bei Ertebølle und die etwa 90 m lange Doppelreihe bei Refsnæs (Stenrækkerne ved Refsnæs) im Osthimmerland die beachtlichsten. Im schwedischen Bohuslän gibt es die Steinreihe bei Hällevadsholm in Svarteborg und auf dem Gräberfeld von Stenehed. In Deutschland ist das Phänomen Steinreihe nur bei einer 53 m langen, nicht mehr lückenlos erhaltenen Reihe bekannt, die die beiden Megalithanlagen Hekeser Steine von Berge-Hekese, im Landkreis Osnabrück, Niedersachsen, verbindet.
Andere Ordnung der Monolithe
Nichtlineare Steinsetzungen von Menhiren, z. B. als halbkreis-, D- oder U-förmige, wie Achavanich in den schottischen Highlands oder Saint-Pierre-Quiberon in der Bretagne, werden auf den Britischen Inseln als Stone settings, in Frankreich als Gehege (Enceintes), im übrigen Westeuropa allgemein mit dem bretonischen Wort für Steinkreis, als Cromlechs bezeichnet (Cromlech von Almendres in Portugal).
Ein ovales Gehege aus eng gesetzten Steinen wurde unter dem Tumulus von Tossen-Keler, bei Penvénan (Bretagne) gefunden. Es steht heute am Quai von Tréguier. Es gibt auch einige quadratische Gehege (franz. Quadrilatére) wie Crucuno und de Mario bei Carnac und Lagatjar nahe Brest in der Bretagne. Die Formation von Le Manio stellt hingegen die Randsteine eines ehemaligen Hügels dar. Der französische Archäologe Pierre-Roland Giot geht davon aus, dass die bescheidene Anzahl von Kreisen und Gehegen in der Bretagne darauf zurückzuführen ist, dass viele davon im Laufe der Zeit vernichtet oder in anderen Anlagen verbaut worden sind.
Siehe auch
Steinreihen in Dartmoor
Steinreihen in Schottland
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