Arnold Zweig
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Arnold Zweig
Arnold Zweig (* 10. November 1887 in Glogau, Provinz Schlesien; † 26. November 1968 in Ost-Berlin) war ein deutscher Schriftsteller.
Arnold Zweig (links) mit Otto Nagel, 1955
Berliner Gedenktafel am Haus Zikadenweg 59, in Berlin-Westend
Biographie
1887–1918
Arnold Zweig wurde als Sohn eines jüdischen Sattlers geboren (er ist nicht verwandt mit Stefan Zweig). Nach dem Besuch der Oberrealschule zu Kattowitz nahm er 1907 das Studium der Germanistik, Philosophie, Psychologie, Kunstgeschichte und Nationalökonomie an der Universität Breslau auf. Später wechselte er nach München, Berlin, Göttingen, Rostock[1] und Tübingen. Während dieser Zeit wurde er stark von Nietzsches Philosophie beeinflusst.
Sein literarisches Debüt war 1912 der Band Novellen um Claudia. 1915 erhielt er für die Tragödie Ritualmord in Ungarn den Kleist-Preis. 1915 wurde Zweig zum Militärdienst eingezogen. War er zuvor deutlich preußisch-national gesinnt, wandelte er sich unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs, wo er unter anderem in Serbien, Belgien und bei Verdun eingesetzt wurde, zum Pazifisten. Ab 1917 war Zweig Mitarbeiter der Presseabteilung des Oberbefehlshabers Ost. Dort kam der säkulare Jude Zweig in Kontakt mit dem Ostjudentum, das bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterließ.
1916 heiratete Zweig seine Cousine, die Malerin Beatrice Zweig. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor, Adam und Michael. Adam Zweig lebt in der Schweiz.
1918–1933
Gedenktafel am Haus Homeyerstraße 13, in Berlin-Niederschönhausen
Nach dem Ersten Weltkrieg ließ sich Zweig als freier Schriftsteller am Starnberger See nieder. Es entwickelte sich eine Freundschaft mit Lion Feuchtwanger und Sigmund Freud (dem er auch seinen Sergeanten Grischa widmete). In Essays, Theaterstücken und Kurzprosa gestaltete Zweig seine Kriegserlebnisse und seine Auseinandersetzung mit dem Judentum. Zweig bekannte sich nun zu einem humanistisch geprägten Sozialismus.
Nach dem Hitlerputsch 1923 musste Zweig Starnberg verlassen. Er zog nach Berlin, wo er als Redakteur für die Jüdische Rundschau arbeitete. Der Kontakt zu Martin Buber, der bereits während des Krieges begann, führte Zweig in die Nähe des Zionismus, dem er in den folgenden Jahren eng verbunden blieb.
1927 erschien Zweigs bekanntestes Werk, der Roman Der Streit um den Sergeanten Grischa. Das Buch behandelt einen militärischen Justizmord gegen Ende des Ersten Weltkriegs. Der Roman, stilistisch zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit, gestaltet den Zusammenprall zwischen säkularisiertem Judentum und ostjüdischer Frömmigkeit, zwischen aufgeklärter preußischer Tradition und wilhelminischem Kadavergehorsam – vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs des Kaiserreichs. Der Roman gehört zu dem Zyklus Der große Krieg der weißen Männer über den Ersten Weltkrieg, dessen weitere Teile Junge Frau von 1914 (1931), Erziehung vor Verdun (1935), Einsetzung eines Königs (1937), Die Feuerpause (1954) und Die Zeit ist reif (1957) sind.
1930–1931 ließ sich Zweig nach Plänen des Architekten Harry Rosenthal ein Atelierhaus in Berlin-Westend, Kühler Weg 9, bauen, das heute unter Denkmalschutz steht.
1933–1948
Arnold Zweig auf einer DDR-Briefmarke
Nach der Übernahme der Macht durch die Nationalsozialisten wurden Zweigs Bücher im Rahmen von Bücherverbrennungen öffentlich verbrannt.
Zweig emigrierte zuerst in die Tschechoslowakei, dann in die Schweiz und schließlich nach Sanary-sur-Mer (Frankreich). Seine zionistische Einstellung führte ihn von dort weiter ins Exil nach Palästina, wo er sich 1934 in Haifa niederließ.
1936 wurde ihm die deutsche Staatsangehörigkeit genommen und sein Vermögen beschlagnahmt.[2]
In Haifa geriet er bald schon in Konflikt mit national-jüdischen Gruppen, die sowohl die deutsche wie auch die jiddische Sprache ablehnten – während Zweig in der deutschsprachigen Zeitschrift Orient publizierte. Die Situation führte soweit, dass für eine „Hebräisierung“ eintretende, anti-arabische Nationalisten einen Bombenanschlag auf die Redaktion des Orient ausführten – was zur Einstellung der Zeitschrift zwang. Bereits 1932, vor der Flucht ins Exil, hatte Zweig in seinem Roman De Vriendt kehrt heim eine ähnliche Situation geschildert; wie ein in Palästina lebender holländischer Jude durch einen neu einwandernden zionistisch orientierten Juden aus Osteuropa nach einer diffamierenden, zionistischen Pressekampagne ermordet wird, weil ersterer sich auf der Grundlage orthodoxen Judentums für Verständigung mit der arabischen Bevölkerung einsetzte.
Ehrengrab von Arnold Zweig auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof, Abt. CM in Berlin.
Abgeschnitten von seinem literarischen Umfeld wurde Zweigs Existenz in Palästina auch wirtschaftlich unhaltbar. Über die Verbindung mit Feuchtwanger und anderen Linksintellektuellen engagierte sich Zweig während des Exils verstärkt für den Sozialismus, publizierte in antifaschistischen Publikationen wie der Neuen Weltbühne und der Deutschen Volkszeitung und wurde Ehrenvorsitzender der Gruppe Komitee Freies Deutschland. 1947 erschien der Roman Das Beil von Wandsbek, in dem Zweig psychologisch dicht und historisch stimmig die Anpassung kleiner Leute an den Nationalsozialismus gestaltete.
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Arnold Zweig (links) mit Otto Nagel, 1955
Berliner Gedenktafel am Haus Zikadenweg 59, in Berlin-Westend
Biographie
1887–1918
Arnold Zweig wurde als Sohn eines jüdischen Sattlers geboren (er ist nicht verwandt mit Stefan Zweig). Nach dem Besuch der Oberrealschule zu Kattowitz nahm er 1907 das Studium der Germanistik, Philosophie, Psychologie, Kunstgeschichte und Nationalökonomie an der Universität Breslau auf. Später wechselte er nach München, Berlin, Göttingen, Rostock[1] und Tübingen. Während dieser Zeit wurde er stark von Nietzsches Philosophie beeinflusst.
Sein literarisches Debüt war 1912 der Band Novellen um Claudia. 1915 erhielt er für die Tragödie Ritualmord in Ungarn den Kleist-Preis. 1915 wurde Zweig zum Militärdienst eingezogen. War er zuvor deutlich preußisch-national gesinnt, wandelte er sich unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs, wo er unter anderem in Serbien, Belgien und bei Verdun eingesetzt wurde, zum Pazifisten. Ab 1917 war Zweig Mitarbeiter der Presseabteilung des Oberbefehlshabers Ost. Dort kam der säkulare Jude Zweig in Kontakt mit dem Ostjudentum, das bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterließ.
1916 heiratete Zweig seine Cousine, die Malerin Beatrice Zweig. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor, Adam und Michael. Adam Zweig lebt in der Schweiz.
1918–1933
Gedenktafel am Haus Homeyerstraße 13, in Berlin-Niederschönhausen
Nach dem Ersten Weltkrieg ließ sich Zweig als freier Schriftsteller am Starnberger See nieder. Es entwickelte sich eine Freundschaft mit Lion Feuchtwanger und Sigmund Freud (dem er auch seinen Sergeanten Grischa widmete). In Essays, Theaterstücken und Kurzprosa gestaltete Zweig seine Kriegserlebnisse und seine Auseinandersetzung mit dem Judentum. Zweig bekannte sich nun zu einem humanistisch geprägten Sozialismus.
Nach dem Hitlerputsch 1923 musste Zweig Starnberg verlassen. Er zog nach Berlin, wo er als Redakteur für die Jüdische Rundschau arbeitete. Der Kontakt zu Martin Buber, der bereits während des Krieges begann, führte Zweig in die Nähe des Zionismus, dem er in den folgenden Jahren eng verbunden blieb.
1927 erschien Zweigs bekanntestes Werk, der Roman Der Streit um den Sergeanten Grischa. Das Buch behandelt einen militärischen Justizmord gegen Ende des Ersten Weltkriegs. Der Roman, stilistisch zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit, gestaltet den Zusammenprall zwischen säkularisiertem Judentum und ostjüdischer Frömmigkeit, zwischen aufgeklärter preußischer Tradition und wilhelminischem Kadavergehorsam – vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs des Kaiserreichs. Der Roman gehört zu dem Zyklus Der große Krieg der weißen Männer über den Ersten Weltkrieg, dessen weitere Teile Junge Frau von 1914 (1931), Erziehung vor Verdun (1935), Einsetzung eines Königs (1937), Die Feuerpause (1954) und Die Zeit ist reif (1957) sind.
1930–1931 ließ sich Zweig nach Plänen des Architekten Harry Rosenthal ein Atelierhaus in Berlin-Westend, Kühler Weg 9, bauen, das heute unter Denkmalschutz steht.
1933–1948
Arnold Zweig auf einer DDR-Briefmarke
Nach der Übernahme der Macht durch die Nationalsozialisten wurden Zweigs Bücher im Rahmen von Bücherverbrennungen öffentlich verbrannt.
Zweig emigrierte zuerst in die Tschechoslowakei, dann in die Schweiz und schließlich nach Sanary-sur-Mer (Frankreich). Seine zionistische Einstellung führte ihn von dort weiter ins Exil nach Palästina, wo er sich 1934 in Haifa niederließ.
1936 wurde ihm die deutsche Staatsangehörigkeit genommen und sein Vermögen beschlagnahmt.[2]
In Haifa geriet er bald schon in Konflikt mit national-jüdischen Gruppen, die sowohl die deutsche wie auch die jiddische Sprache ablehnten – während Zweig in der deutschsprachigen Zeitschrift Orient publizierte. Die Situation führte soweit, dass für eine „Hebräisierung“ eintretende, anti-arabische Nationalisten einen Bombenanschlag auf die Redaktion des Orient ausführten – was zur Einstellung der Zeitschrift zwang. Bereits 1932, vor der Flucht ins Exil, hatte Zweig in seinem Roman De Vriendt kehrt heim eine ähnliche Situation geschildert; wie ein in Palästina lebender holländischer Jude durch einen neu einwandernden zionistisch orientierten Juden aus Osteuropa nach einer diffamierenden, zionistischen Pressekampagne ermordet wird, weil ersterer sich auf der Grundlage orthodoxen Judentums für Verständigung mit der arabischen Bevölkerung einsetzte.
Ehrengrab von Arnold Zweig auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof, Abt. CM in Berlin.
Abgeschnitten von seinem literarischen Umfeld wurde Zweigs Existenz in Palästina auch wirtschaftlich unhaltbar. Über die Verbindung mit Feuchtwanger und anderen Linksintellektuellen engagierte sich Zweig während des Exils verstärkt für den Sozialismus, publizierte in antifaschistischen Publikationen wie der Neuen Weltbühne und der Deutschen Volkszeitung und wurde Ehrenvorsitzender der Gruppe Komitee Freies Deutschland. 1947 erschien der Roman Das Beil von Wandsbek, in dem Zweig psychologisch dicht und historisch stimmig die Anpassung kleiner Leute an den Nationalsozialismus gestaltete.
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Teil 2
1948–1968
1948 kehrte Arnold Zweig aus dem Exil nach Ost-Berlin zurück. Als bekennender Sozialist wurde er in der Sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR geehrt. Zu Zweigs Anerkennung trug besonders bei, dass Georg Lukács sein Werk im Vergleich zur vermeintlich „dekadenten“ Moderne lobte und ihn in einen Traditionszusammenhang zu den Autoren des realistischen Romans des 19. Jahrhunderts stellte. Wegen seines Eintretens für den Sozialismus und die DDR fand Zweigs Werk für lange Jahre in der Bundesrepublik Deutschland kaum Anerkennung.
Arnold Zweig (DDR-Briefmarke 1987)
1949 wurde Arnold Zweig Mitglied des Weltfriedensrates und trat in dieser Funktion als Redner bei Kongressen in Paris und Warschau auf. 1951 wurde unter der Regie von Falk Harnack sein Roman Das Beil von Wandsbek in den DEFA-Studios verfilmt. Von 1949 bis 1967 war er Abgeordneter der Volkskammer der DDR, und 1950 wurde ihm der Nationalpreis der DDR 1. Klasse verliehen. Von 1950 bis 1953 war Zweig Präsident der Deutschen Akademie der Künste der DDR, danach ihr Ehrenpräsident. Zweig war Gründungsmitglied (1956) der Pirckheimer-Gesellschaft beim Kulturbund der DDR. 1957 wurde er zum Präsidenten des Deutschen P.E.N.-Zentrums Ost und West (ab 1967: „P.E.N.-Zentrum DDR“) ernannt. In Berlin gibt es eine nach ihm benannte Grundschule (Wollankstraße 131), dort finden auch Ausstellungen über ihn statt.
Werke (Auswahl)
Aufzeichnungen über eine Familie Klopfer, 1911 (7. Aufl. 1923)
Novellen um Claudia, 1912, ISBN 3-351-03401-6
Abigail und Nabal, 1912 (Tragödie, 4. Aufl. 1921)
Ritualmord in Ungarn (Tragödie), 1915
Quartettsatz von Schönberg, 1916 (Erzählung)
Judenzählung vor Verdun, 1916
Geschichtenbuch, 1916
Die Sendung Semaels, 1920 (Umarbeitung von Ritualmord in Ungarn)
Das ostjüdische Antlitz, 1920 (gemeinsam mit Hermann Struck)
Gerufene Schatten, 1923
Frühe Fährten, 1925
Lessing, Kleist, Büchner, 1925 (Essayband)
Das neue Kanaan, 1925
Die Umkehr des Abtrünnigen, 1925
Der Regenbogen, 1926
Der Spiegel des grossen Kaisers, 1926
Caliban oder Politik und Leidenschaft: Versuch über die menschlichen Gruppenleidenschaften dargetan am Antisemitismus, 1926, Neuausgabe: Berlin: Aufbau-Verlag, 2000, ISBN 3351034210
Gerufene Schatten, Berlin 1926
Der Streit um den Sergeanten Grischa, 1927, ISBN 3-7466-5207-3
Pont und Anna, Kiepenheuer, Berlin, 1928
Juden auf der deutschen Bühne, 1928 (20 Charakteristiken bedeutender Schauspieler)
Junge Frau von 1914, 1931, ISBN 3-7466-5210-3
De Vriendt kehrt heim, 1932, ISBN 3-7466-5202-2
Die Aufgabe des Judentums, 1933 (mit Lion Feuchtwanger)
Bilanz der deutschen Judenheit. Ein Versuch, Amsterdam: Querido, 1934; Neuaufl. Berlin: Aufbau, 2000
Erziehung vor Verdun, 1935, ISBN 3-7466-5211-1
Einsetzung eines Königs, 1937, ISBN 3-351-03406-7
Versunkene Tage, 1938
Bonaparte in Jaffa, 1939
Das Beil von Wandsbek, hebräisch 1943, dt.1947 (siehe auch Altonaer Blutsonntag), ISBN 3-7466-5209-X
Die Feuerpause, 1954
Früchtekorb, 1956
Die Zeit ist reif, 1957
Traum ist teuer, 1962 (Roman)
Über Schriftsteller, 1967
Verfilmungen
Das Beil von Wandsbek (1951), Regie: Falk Harnack
Das Beil von Wandsbek (1982), Regie: Horst Königstein und Heinrich Breloer
The Case of Sergeant Grischa, 1930, Regie: Herbert Brenon, (Film gilt als verschollen)
Der Streit um den Sergeanten Grischa, 1968, Regie: Helmut Schiemann
Junge Frau von 1914, 1970, Regie: Egon Günther
Erziehung vor Verdun, 1973, Regie: Egon Günther
Briefe
E. L. Freud (Hrsg.), Briefwechsel Sigmund Freud-Arnold Zweig, 1968
Arnold Zweig, Beatrice Zweig, Helene Weyl, Ilse Lange (Hrsg.): Komm her, wir lieben dich. Briefe einer ungewöhnlichen Freundschaft zu dritt. Aufbau-Verlag, 1996.
Bibliographie
Maritta Rost: Bibliographie Arnold Zweig. 2 Bde. Berlin u. Weimar: Aufbau Verl., 1987
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
1948 kehrte Arnold Zweig aus dem Exil nach Ost-Berlin zurück. Als bekennender Sozialist wurde er in der Sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR geehrt. Zu Zweigs Anerkennung trug besonders bei, dass Georg Lukács sein Werk im Vergleich zur vermeintlich „dekadenten“ Moderne lobte und ihn in einen Traditionszusammenhang zu den Autoren des realistischen Romans des 19. Jahrhunderts stellte. Wegen seines Eintretens für den Sozialismus und die DDR fand Zweigs Werk für lange Jahre in der Bundesrepublik Deutschland kaum Anerkennung.
Arnold Zweig (DDR-Briefmarke 1987)
1949 wurde Arnold Zweig Mitglied des Weltfriedensrates und trat in dieser Funktion als Redner bei Kongressen in Paris und Warschau auf. 1951 wurde unter der Regie von Falk Harnack sein Roman Das Beil von Wandsbek in den DEFA-Studios verfilmt. Von 1949 bis 1967 war er Abgeordneter der Volkskammer der DDR, und 1950 wurde ihm der Nationalpreis der DDR 1. Klasse verliehen. Von 1950 bis 1953 war Zweig Präsident der Deutschen Akademie der Künste der DDR, danach ihr Ehrenpräsident. Zweig war Gründungsmitglied (1956) der Pirckheimer-Gesellschaft beim Kulturbund der DDR. 1957 wurde er zum Präsidenten des Deutschen P.E.N.-Zentrums Ost und West (ab 1967: „P.E.N.-Zentrum DDR“) ernannt. In Berlin gibt es eine nach ihm benannte Grundschule (Wollankstraße 131), dort finden auch Ausstellungen über ihn statt.
Werke (Auswahl)
Aufzeichnungen über eine Familie Klopfer, 1911 (7. Aufl. 1923)
Novellen um Claudia, 1912, ISBN 3-351-03401-6
Abigail und Nabal, 1912 (Tragödie, 4. Aufl. 1921)
Ritualmord in Ungarn (Tragödie), 1915
Quartettsatz von Schönberg, 1916 (Erzählung)
Judenzählung vor Verdun, 1916
Geschichtenbuch, 1916
Die Sendung Semaels, 1920 (Umarbeitung von Ritualmord in Ungarn)
Das ostjüdische Antlitz, 1920 (gemeinsam mit Hermann Struck)
Gerufene Schatten, 1923
Frühe Fährten, 1925
Lessing, Kleist, Büchner, 1925 (Essayband)
Das neue Kanaan, 1925
Die Umkehr des Abtrünnigen, 1925
Der Regenbogen, 1926
Der Spiegel des grossen Kaisers, 1926
Caliban oder Politik und Leidenschaft: Versuch über die menschlichen Gruppenleidenschaften dargetan am Antisemitismus, 1926, Neuausgabe: Berlin: Aufbau-Verlag, 2000, ISBN 3351034210
Gerufene Schatten, Berlin 1926
Der Streit um den Sergeanten Grischa, 1927, ISBN 3-7466-5207-3
Pont und Anna, Kiepenheuer, Berlin, 1928
Juden auf der deutschen Bühne, 1928 (20 Charakteristiken bedeutender Schauspieler)
Junge Frau von 1914, 1931, ISBN 3-7466-5210-3
De Vriendt kehrt heim, 1932, ISBN 3-7466-5202-2
Die Aufgabe des Judentums, 1933 (mit Lion Feuchtwanger)
Bilanz der deutschen Judenheit. Ein Versuch, Amsterdam: Querido, 1934; Neuaufl. Berlin: Aufbau, 2000
Erziehung vor Verdun, 1935, ISBN 3-7466-5211-1
Einsetzung eines Königs, 1937, ISBN 3-351-03406-7
Versunkene Tage, 1938
Bonaparte in Jaffa, 1939
Das Beil von Wandsbek, hebräisch 1943, dt.1947 (siehe auch Altonaer Blutsonntag), ISBN 3-7466-5209-X
Die Feuerpause, 1954
Früchtekorb, 1956
Die Zeit ist reif, 1957
Traum ist teuer, 1962 (Roman)
Über Schriftsteller, 1967
Verfilmungen
Das Beil von Wandsbek (1951), Regie: Falk Harnack
Das Beil von Wandsbek (1982), Regie: Horst Königstein und Heinrich Breloer
The Case of Sergeant Grischa, 1930, Regie: Herbert Brenon, (Film gilt als verschollen)
Der Streit um den Sergeanten Grischa, 1968, Regie: Helmut Schiemann
Junge Frau von 1914, 1970, Regie: Egon Günther
Erziehung vor Verdun, 1973, Regie: Egon Günther
Briefe
E. L. Freud (Hrsg.), Briefwechsel Sigmund Freud-Arnold Zweig, 1968
Arnold Zweig, Beatrice Zweig, Helene Weyl, Ilse Lange (Hrsg.): Komm her, wir lieben dich. Briefe einer ungewöhnlichen Freundschaft zu dritt. Aufbau-Verlag, 1996.
Bibliographie
Maritta Rost: Bibliographie Arnold Zweig. 2 Bde. Berlin u. Weimar: Aufbau Verl., 1987
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