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Dag Hammarskjöld

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Dag Hammarskjöld Empty Dag Hammarskjöld

Beitrag  Andy Mi Okt 29, 2014 10:45 pm

Dag Hjalmar Agne Carl Hammarskjöld [dɑːɡ ˈhamaɾˌɧœld] (Aussprache)?/i (* 29. Juli 1905 in Jönköping, Schweden; † 18. September 1961 bei Ndola/Sambia) war ein parteiloser schwedischer Staatssekretär unter sozialdemokratisch geführten Regierungen und zweiter UN-Generalsekretär. Hammarskjöld wurde 1961, kurz nach seinem Tode, der Friedensnobelpreis verliehen. Er starb bei einem Flugzeugabsturz, dessen Ursache ungeklärt blieb, auf einer Friedensmission in Afrika. Dabei wollte er im Konflikt um die rohstoffreiche abgespaltene Region Katanga des gerade unabhängig gewordenen Kongo vermitteln, was auch als Kongo-Krise oder Kongo-Wirren bekannt wurde. Indizien und Zeugenaussagen deuten darauf hin, dass sein Tod Ergebnis eines Komplotts von Geheimdiensten oder Wirtschaftsunternehmen westlicher Staaten war, denen sein friedensstiftendes Engagement im Weg war.

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Leben

Hammarskjöld war der jüngste von vier Söhnen des schwedischen Premierministers Hjalmar Hammarskjöld. Sein 1893 geborener Bruder Åke Hammarskjöld fungierte von 1936 bis zu seinem frühen Tod ein Jahr später als Richter am Ständigen Internationalen Gerichtshof. Nach einer glänzend hinter sich gebrachten Schulzeit studierte Dag Hammarskjöld bis 1928 Philosophie und bis 1930 Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften und habilitierte sich mit der Arbeit „Konjunkturspridningen“ (deutsch svw. „konjunkturelle Ausschläge“), einer theoretischen und historischen Untersuchung, an den Universitäten Uppsala und Stockholm. Nachdem er von 1930 bis 1934 als Sekretär der Arbeitslosenkommission tätig war und in den Jahren 1933 und 1934 eine Dozentenstelle in Stockholm innehatte, war er von 1936 bis 1945 Staatssekretär im schwedischen Finanzministerium. Von 1941 bis 1949 stand er als Bevollmächtigter Minister dem schwedischen Reichsbankdirektorium vor. In jener Zeit war er 1947 und 1948 auch Teilnehmer der OEEC-Gründungskonferenzen und hatte 1948 das Amt des Exekutivausschussvorsitzenden inne. Zudem ging er zwischen 1945 und 1950 einer diplomatischen Tätigkeit nach. 1949 wurde er Unterstaatssekretär im Außenministerium. 1951 war er stellvertretender Außenminister. Von 1951 bis 1953 leitete er das Finanzministerium.

Am 7. April 1953 wurde Hammarskjöld zum Generalsekretär der Vereinten Nationen gewählt[1] und trat das Amt offiziell drei Tage später an. 1957 wurde er von der UN-Generalversammlung einstimmig für eine zweite Amtszeit eingesetzt.

Zu Beginn seiner Amtszeit traute man Dag Hammarskjöld nicht die Härte zu, die zur Lösung internationaler militärischer Konflikte erforderlich war. Als es ihm 1954 aber in hartnäckigen Gesprächen in Peking gelang, amerikanische Kriegsgefangene des Koreakrieges freizubekommen, schlug die Skepsis in Respekt um. 1956 drohte der Konflikt um den Sueskanal zum Weltkrieg zu eskalieren. Hammarskjöld gelang es innerhalb von 48 Stunden, eine internationale Friedens- und Polizeitruppe zu schaffen, 6000 Soldaten von allen Kontinenten zu rekrutieren und so den Konflikt zu entschärfen. Ebenfalls 1956 bemühte er sich um den Friedenserhalt in Ungarn beim Ungarnaufstand.

Die Rolle Hammarskjölds beim Sezessionskrieg 1960 im Kongo ist umstritten, einige Autoren behaupten eine Beteiligung des UN-Generalsekretärs beim Sturz der Regierung Kongos unter Lumumba und dessen Ermordung.[2]

Tod durch Flugzeugabsturz

Hammarskjöld starb in der Nacht auf den 18. September 1961 bei einem ungeklärten Absturz seines UN-Flugzeuges an der Grenze zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Nordrhodesien, dem heutigen Sambia; er war auf dem Weg zu einem Treffen mit dem Präsidenten Katangas Moïse Tschombé, um im Rahmen der ONUC-Mission der Vereinten Nationen in der Kongokrise zu vermitteln. Mit an Bord war auch sein Berater für Afrikafragen, der deutsche Ethnologe Heinrich Wieschhoff.

Hammarskjöld hinterließ ein viel beachtetes spirituelles Tagebuch (Vägmärken, deutsch: Zeichen am Weg), das erst nach seinem Tod bekannt und veröffentlicht wurde.


Verleihung des Friedensnobelpreises

1961 wurde Hammarskjöld postum der Friedensnobelpreis verliehen. Dies war möglich, weil bis 1972 auch ein kürzlich verstorbener Kandidat geehrt werden konnte, wenn er am Stichtag der Nominierung (Ende Januar des jeweiligen Jahres) noch gelebt hatte. Seither wurde die Regelung geändert, um die regelmäßige Vergabe an verstorbene Personen zu verhindern. Der Preis kann nur noch posthum vergeben werden, wenn der Preisträger zwischen der Bekanntgabe Anfang Oktober und der Verleihung am 10. Dezember verstirbt.

Grab und Gedenkstätte für Dag Hammarskjöld

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Gedenktafel auf dem Hammarskjöldplatz in Berlin

Hammarskjölds Grab liegt im alten Teil des Friedhofs von Uppsala etwa 500 Meter westlich des Doms; die Gedenkstätte für ihn befindet sich in der Friedenskapelle im rechten Seitenschiff des Doms von Uppsala.

Der dort im Fußboden eingelassene Gedenkstein trägt die Inschrift:

„Icke jag
utan gud i mig
Dag Hammarskjöld 1905–1961“

(Übersetzung: „Nicht ich, sondern Gott in mir. Dag Hammarskjöld 1905–1961“)


Gedenktag

18. September im Kalender der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika.[3]

Ein Vorschlag zur gottesdienstlichen Feier des Gedenktages auch im deutschsprachigen Raum besteht.[4]
Banknote

Die Schwedische Reichsbank legte 2011 fest, dass Dag Hammarskjöld auf dem neuen 1000-Kronen-Schein abgebildet sein wird, eingebettet in eine Landschaft Lapplands.[5]
Medaille

Im Jahr 1962 brachte Dänemark eine Medaille heraus mit dem Porträt von Dag Hammarskjöld. Sie bezieht sich auf die Entwicklungshilfe Dänemarks.

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Dag Hammarskjöld modelliert von Harald Salomon 1962

Werke

Nur der Frieden lastet nicht auf der Erde. Benziger Verlag, Düsseldorf 2001, ISBN 3-545-20325-5
Jeder Tag – ein Leben. Verlag Neue Stadt, München 2001, ISBN 3-87996-538-2.
Das Unerhörte – in Gottes Hand zu sein. Johannes-Verlag, Leutesdorf 1991, ISBN 3-7794-1208-X.
Zeichen am Weg. Das spirituelle Tagebuch des UN-Generalsekretärs. Droemer/Knaur, München 1965, ISBN 3-426-77767-3. (Erweiterte und kommentierte Neuausgabe. Urachhaus, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-8251-7770-6)


Quelle - literatur & Einzelnachweise
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