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Innerdeutsche Beziehungen

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Innerdeutsche Beziehungen Empty Innerdeutsche Beziehungen

Beitrag  Andy Sa Nov 01, 2014 1:15 am

Mit den innerdeutschen Beziehungen oder deutsch-deutschen Beziehungen werden die politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und menschlichen Kontakte zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zur Zeit der deutschen Teilung zwischen 1945 und 1990 bezeichnet.

Innerdeutsche Beziehungen 220px-Ost-Westdeutsche_Flaggen
Flaggen der beiden deutschen Staaten

Zeitabschnitte

Innerdeutsche Beziehungen 800px-2011-04-22_Biedenkopf_Landratsamt_Park_Gedenktafel
Gedenktafel in Biedenkopf (2011)

Prozess der deutschen Teilung im Schatten internationaler Machtverhältnisse

Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht im Mai 1945 zerbrach die Anti-Hitler-Koalition zwischen den USA und der Sowjetunion, und die Idee der Teilung des besiegten Landes wurde von nun an durch den aufkommenden Ost-West-Konflikt (Kalter Krieg) bestimmt, der die innerdeutsche Spaltung zum Exempel für den die Welt entzweienden „Eisernen Vorhang“ werden ließ.

Wichtige Wegmarken der allmählichen Abgrenzung waren der US-amerikanische Marshallplan 1947 sowie die westliche Währungsreform und die Berlin-Blockade 1948. Die Integration der westlichen Besatzungszonen in die Gemeinschaft der Westmächte und die des östlichen Teils in das System der Sowjetunion begleitete schließlich im Jahr 1949 die Gründungen der Bundesrepublik und der DDR.
Zuspitzung des Kalten Krieges

Der Ausbruch des Koreakrieges 1950 führte in Westdeutschland zu einer intensiven Debatte über eine deutsche Wiederbewaffnung als Beitrag zur Verteidigung Westeuropas im Rahmen einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG). Im Jahr 1955 mündete die Diskussion schließlich im Beitritt zum westlichen Militärbündnis der NATO und dem Aufbau einer Verteidigungsarmee, der Bundeswehr.

Wirtschaftlich wurde die junge Bundesrepublik auf der Basis der Römischen Verträge von 1957 an die Westmächte gebunden, was zu einer Mitgliedschaft in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) führte, den Vorformen der heutigen Europäischen Union (EU). Die DDR wurde währenddessen in den Ostblock eingegliedert: Die DDR trat dem Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) und mit ihrer neu gegründeten Nationalen Volksarmee dem Warschauer Pakt bei.

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August 1961: Wasserwerfer beschützt den Bau der Berliner Mauer

Während es Bundeskanzler Konrad Adenauer gelang, die Bundesrepublik Deutschland schrittweise an den Westen anzunähern, das Land mit seinen europäischen Nachbarn zu versöhnen und in Frankreich einen engen Partner zu finden, profitierten die Bundesbürger vom „deutschen Wirtschaftswunder“, dem durch die Marktwirtschaft bescherten Aufschwung. Die DDR-Regierung setzte hingegen auf Fünfjahrpläne und konnte die wirtschaftliche Situation nur langsam stabilisieren. Aus Mangel an freien Wahlen fehlte es der SED außerdem an Legitimität, was u. a. zum Volksaufstand am 17. Juni 1953 führte, der mit sowjetischer militärischer Hilfe beendet wurde.

Am 13. August 1961 trennte das kommunistische Regime Berlin durch den Bau der Berliner Mauer de facto in Ost- und West-Berlin. Damit setzte die DDR der zunehmenden Abwanderung der leistungsstarken Bevölkerung und verbliebenen Hoffnungen auf eine baldige Wiedervereinigung ein vorläufiges Ende. Die DDR wurde auf diese Weise stabilisiert. Die in der DDR verbliebenen Menschen hatten nicht mehr die Möglichkeit über West-Berlin in den Westen zu gelangen und mussten sich mit dem Regime arrangieren.
Zeichen der Entspannung

Die Kubakrise im Jahr 1962, als die Welt am Rande eines Atomkrieges stand, markierte den Wendepunkt des Kalten Krieges, hin zu einer Kooperations- und Entspannungspolitik, die sich durch ein verändertes Klima auch auf die innerdeutschen Beziehungen auswirkte.

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Vorsitzender des Ministerrats Willi Stoph (links) und Bundeskanzler Willy Brandt in Erfurt 1970, das erste Treffen der Regierungschefs

Die neue Ostpolitik der sozialliberalen Regierung unter Bundeskanzler Willy Brandt hatte daran einen entscheidenden Anteil. Bereits in der Zeit vor der Großen Koalition, welche 1966 die Ära Adenauer beendete, hatte Brandt zusammen mit seinem Pressesprecher Egon Bahr diese außenpolitischen Leitgedanken der „Politik der kleinen Schritte“, dem „Wandel durch Annäherung“ und der „menschlichen Erleichterungen“ vorbereitet. Innerhalb von nur drei Jahren kam es nach dem symbolischen Auftakt mit dem Erfurter Gipfeltreffen 1970 zu den Ostverträgen mit Moskau, Warschau und Prag, dem Viermächteabkommen über Berlin, der Gewaltverzichtserklärung gegenüber den osteuropäischen Staaten und dem Grundlagenvertrag mit der DDR. Erstmals wurden damit Souveränität des anderen und die bestehende innerdeutsche Grenze gegenseitig anerkannt und der Status Berlins gesichert. Strategien wie die Hallstein-Doktrin, in welcher die Bundesrepublik Mitte der 1950er einen Alleinvertretungsanspruch formuliert und jegliche diplomatischen Beziehungen zu Ländern, welche die DDR anerkennen, abgelehnt hatte, gehörten nun der Vergangenheit an.

Diese Politik der „Normalisierung“ diente auch reaktiv der Entschärfung des internationalen Ost-West-Konfliktes und setzt die Voraussetzung für die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) 1975 und die Gespräche über Truppenbegrenzungen. Doch wurde durch das erreichte „geregelte Nebeneinander“ der Status quo derart zementiert, dass nach mehr als 20 Jahren in beiden deutschen Staaten nur noch wenige an die Realisierbarkeit einer Wiedervereinigung glaubten.

In der DDR reagierte man auf die neuen Entspannungsentwicklungen sogar mit neuer Abgrenzung, um eine eigene staatliche Identität zu finden. Mit der Bereitschaft zum Dialog hatte der Staat internationale Anerkennung erlangt. 1973 wurden die Bundesrepublik und die DDR Mitglieder der UNO. Durch die zunehmende wirtschaftliche Leistung stieg auch das Selbstbewusstsein der Nation, was 1974 die Volkskammer dazu bewog, die Begriffe deutsche Nation und Wiedervereinigung aus der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik zu streichen. Dass eine zu große Eigenständigkeit auch zum Konflikt mit der Sowjetunion führen konnte, hatte 1971 bereits Walter Ulbricht zu spüren bekommen, der wegen seiner Reformverweigerung in der Funktion als erster Sekretär der SED durch Erich Honecker ersetzt worden war.
Neue Herausforderungen und Chancen

Die beiden Ölkrisen in den 1970er-Jahren wirken sich indessen verheerend auf die wirtschaftliche Entwicklung der DDR aus und führen zu Unzufriedenheit in der Bevölkerung, nicht aber zu strukturellen Reformen. Aufkommende oppositionelle Gruppen werden durch das engmaschige Spitzelnetzwerk der Staatssicherheit bekämpft, um die politische Stabilität im Land zu bewahren.

Eine Störung der innerdeutschen Beziehungen folgte durch die Spiegel-Veröffentlichung des Manifests des Bundes Demokratischer Kommunisten Deutschlands im Januar 1978.

Zwischenzeitlich werden die innerdeutschen Beziehungen von einer neuen Welle internationaler Aufrüstung belastet, die im NATO-Doppelbeschluss und der sowjetischen Besetzung Afghanistans 1979 ihren Höhepunkt fand. Innenpolitisch war die Regierung unter Bundeskanzler Helmut Schmidt diesen Belastungen nicht mehr gewachsen und ebnete schließlich einer schwarz-gelben Koalition unter Kanzler Helmut Kohl den Weg. Diese versuchte, den Kontakt zum deutschen Nachbarstaat, welcher auch durch Schmidts Besuch in der DDR 1981 gefestigt worden war, nicht abreißen zu lassen. Auch war es allein durch Milliardenkredite aus Westdeutschland möglich, die DDR vor dem finanziellen Ruin zu bewahren. Die Weigerung der SED, die von dem sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow eingeleiteten Reformen auf die DDR zu übertragen, isolierte die SED-Diktatur teilweise auch innerhalb des kommunistischen Lagers.

Im Jahr 1987 holte Honecker den seit langem geplanten Gegenbesuch zu Schmidts Besuch nach. Der Empfang als Staatsgast mit allen militärischen und sonstigen Ehren wurde von der DDR-Führung als Höhepunkt der (De-facto-)Anerkennung angesehen.
Auf dem Weg zur Einheit

Gorbatschows Reformen zogen allerdings noch weitere Konsequenzen nach sich. Neben der spürbaren Entschärfung des internationalen Ost-West-Konfliktes, insbesondere des Kalten Krieges durch verbindliche Abrüstungsvereinbarungen zwischen der UdSSR und den USA, eröffnete die Politik des „Tauwetters“ auch den Einzelstaaten des Ostblocks neue Perspektiven.

Innerdeutsche Beziehungen Bundesarchiv_Bild_183-1990-0922-002%2C_Leipzig%2C_Montagsdemonstration
Montagsdemonstration in Leipzig am 16. Oktober 1989

Nachdem Moskau einer allmählichen Demokratisierung nicht mehr im Wege stand, öffnete Ungarn im August 1989 seine Grenzen zu Österreich. Mit der einsetzenden Massenflucht erfuhren auch die Oppositionsbewegungen innerhalb der DDR neuen Zulauf. Nicht allein in Leipzig kam es zu regelmäßigen Protestmärschen, den so genannten Montagsdemonstrationen. Für die Rettung der SED-Macht war es hingegen längst zu spät: In der Nacht des 9. zum 10. Novembers 1989 kapitulierte der Staatsapparat der DDR vor seinem eigenen Volk. Die Öffnung der Berliner Mauer stellte einen Höhepunkt im Verlauf der „friedlichen Revolution“ dar.

Das nun für eine Wiedervereinigung geöffnete „Zeitfenster der Geschichte“ bewegte alle Beteiligten zu schnellem Handeln: Die SED bot der Opposition Gespräche am Runden Tisch an, Helmut Kohl legte im Alleingang sein Zehn-Punkte-Programm zur Überwindung der Teilung vor und die erste rechtmäßig gewählte Regierung der DDR unter Lothar de Maizière machte den Weg frei für die Übernahme des westdeutschen Wirtschafts- und Sozialsystems und den Beitritt zum Geltungsbereich des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland.

Da jedoch die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges über den Zusammenschluss der beiden deutschen Staaten mitentscheiden mussten, wurden im Rahmen der „Zwei-plus-Vier-Gespräche“ genannten Verhandlungen gemeinsam letzte Rahmenbedingungen erarbeitet.

Mit dem Hissen der deutschen Bundesflagge um 0:00 Uhr in der Nacht vom 2. zum 3. Oktober 1990 am Reichstagsgebäude in Berlin war Deutschland nach 40 Jahren der Teilung wieder offiziell vereint. Die Frage der innerdeutschen Beziehungen ist damit als gegenstandslos anzusehen.
Verträge zwischen der Bundesrepublik und der DDR

Grundlagenvertrag von 1972
Status der Ständigen Vertretungen
Transitabkommen
Berlinabkommen
DDR-Kredit in den 1980ern unter maßgeblicher Mitwirkung von Franz Josef Strauß
Deutsch-deutsches Kulturabkommen vom 6. Mai 1986
Einigungsvertrag von 1990

Siehe auch

Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen

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