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Franklin D. Roosevelt

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Franklin D. Roosevelt Empty Franklin D. Roosevelt

Beitrag  Andy Do Nov 13, 2014 9:29 pm

Franklin Delano Roosevelt [ˈfɹæŋklɪn ˈdɛlənoʊ ˈɹoʊzəvɛlt] (* 30. Januar 1882 in Hyde Park, New York; † 12. April 1945 in Warm Springs, Georgia), oft mit seinen Initialen FDR abgekürzt, war von 1933 bis zu seinem Tod 1945 der 32. Präsident der Vereinigten Staaten. Er war Kandidat der Demokratischen Partei und wurde nach seiner ersten Amtszeit dreimal wiedergewählt (1936, 1940, 1944) – er ist damit der einzige Präsident der USA, der länger als zwei Wahlperioden amtierte. Seine Präsidentschaft ist durch innenpolitische Reformen unter dem Schlagwort New Deal zur Bekämpfung der Weltwirtschaftskrise geprägt. Sie brachten mit der Einführung der Sozialversicherung nachhaltige Veränderungen im Sozialwesen der USA. Das bedeutendste außenpolitische Ereignis war der Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg im Dezember 1941. Trotz des bevorstehenden Kriegsendes in Europa erlebte Roosevelt die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht sowie den Sieg über das Kaiserreich Japan nicht mehr.

Franklin D. Roosevelt 220px-FDRoosevelt1938

Frühere Jahre

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Springwood, das Geburts- und lebenslange Wohnhaus von Roosevelt in der Home of Franklin D. Roosevelt National Historic Site

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Roosevelt (links) mit seinem Vater und einer Verwandten beim Segeln (1899)

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Franklin und Eleanor Roosevelt auf Campobello Island (1903)

Familie

Franklin D. Roosevelt entstammte einer der wohlhabendsten und vornehmsten Familien New Yorks, deren Vorfahren aus den Niederlanden kamen. Der episkopalische Christ war entfernt mit dem republikanischen 26. US-Präsidenten Theodore Roosevelt verwandt (Cousin 5. Grades).

Vater James Roosevelt, der das Leben eines „Landedelmannes“ pflegte,[1] investierte die Gewinne aus seinem 500 Hektar großen Landgut in Eisenbahnbau und Stahlindustrie und war Vorstandsmitglied bei mehreren Unternehmen. Er legte viel Wert auf klassische Kultur- und Bildungsstandards. Seine gesellschaftlichen Aktivitäten beschränkten sich auf die Unterstützung von Hilfsorganisationen. Politische Ambitionen verfolgte James nicht, er war jedoch ein Stammwähler der Demokraten.

Mutter Sara Ann Delano Roosevelt war 26 Jahre jünger als ihr Mann James, für den es die zweite Ehe war. Sie entstammte einer der wohlhabenden Kaufmannsfamilien Neuenglands und brachte eine Mitgift von einer Million Dollar in die Ehe.

Franklin D. Roosevelt wuchs wohlbehütet als Einzelkind auf. Bis zu seinem 14. Lebensjahr hatte er Privatunterricht, unter anderem in Latein, Französisch, Deutsch und europäischer Geschichte. Die Roosevelts unternahmen häufig Europareisen. Zwischen 1891 und 1896 verbrachte Roosevelt einen Teil seiner Kindheit in Europa. Unter anderem hielt er sich als Neunjähriger drei Monate während eines Kuraufenthalts seiner Eltern in Bad Nauheim in Hessen auf. Dort besuchte er auch einige Zeit die Schule.[2]

Seit dem 17. März 1905 war Franklin D. Roosevelt mit Eleanor Roosevelt verheiratet, einer Nichte von Theodore Roosevelt. Sie wurde später selbst zu einer bekannten Person des öffentlichen Lebens. Aus der Verbindung gingen zwischen 1906 und 1916 sechs Kinder (eine Tochter und fünf Söhne) hervor, von denen zwei ebenfalls eine politische Laufbahn einschlugen. Der älteste Sohn, James (1907–1991), war von 1955 bis 1965 Kongressabgeordneter für Kalifornien; sein jüngerer Bruder Franklin (1914–1988) saß von 1949 bis 1955 für den Staat New York im US-Repräsentantenhaus. Beide scheiterten mit Kandidaturen als Gouverneure ihrer jeweiligen Staaten.

Schul- und Universitätsausbildung

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Porträt Roosevelts aus dem Jahr 1903

1896 trat Franklin D. Roosevelt in die Groton School (nordwestlich von Boston) ein. In dieser Eliteschule, die nach englischem Vorbild gegründet und von dem episkopalen Geistlichen Endicott Peabody geleitet wurde, stand die Erziehung zu einem „christlich geprägten Gentleman“, der ganz im Einsatz für Volk und Vaterland aufgehen sollte, im Vordergrund.[3] Die Lernanstalt legte besonderen Wert auf klassisch-humanistische Fächer, Religiosität, asketische Lebensführung und sportliche Aktivitäten. Politische oder gesellschaftliche Themen fanden keinen Einzug. Trotz seines Ehrgeizes blieb Roosevelt im Schulischen und Sportlichen nur Mittelmaß. Besondere Hingabe entwickelte er jedoch bei seinen gemeinnützigen Aufgaben.

In seinen jungen Jahren haben zwei Menschen auf Roosevelt besonderen Eindruck gemacht: der US-Admiral Alfred Thayer Mahan und sein Werk „The Influence of Sea Power upon History, 1660–1783“, das die Bedeutung der Flotte für die Weltmachtstellung eines Staates hervorhob. (Ein Buch, das übrigens auch bei Wilhelm II. viel Anklang fand, so auch bei Franklins Vetter Theodore Roosevelt, der sich im Spanisch-Amerikanischen Krieg besonders auszeichnete und von 1901 bis 1909 US-Präsident war.)

Von 1900 bis 1904 studierte Roosevelt an der Harvard University in Cambridge (Massachusetts). An der bedeutendsten Lehranstalt des Landes ging es Roosevelt (wie seinen Mitstudenten) nicht vorwiegend um ausgezeichnete Studienleistungen, sondern auch um das Knüpfen von Netzwerken und den Ausbau seiner Führungsqualitäten. Deshalb spielten Nebenaktivitäten eine große Rolle. Roosevelt war Mitglied der Studentenverbindung „Alpha Delta Phi“ und engagierte sich in der Uni-Zeitung „Crimson“, deren Chefredakteur er wurde. Nach drei Jahren schloss er das Studium, das sich aus verschiedenen Fächern (unter anderem Volkswirtschaftslehre, Kunstgeschichte und Rhetorik) zusammensetzte, mit einem „Bachelor of Arts“ ab.

Politisch blieb Roosevelt noch unentschieden. Er stand zwischen der demokratischen Tradition seiner Familie und dem Republikaner Theodore Roosevelt.

Ab 1904 studierte Roosevelt Jura an der Columbia University. Das Fach weckte in ihm kaum Begeisterung. Trotz einer nur befriedigenden Abschlussnote fing er dank guter Kontakte in einer renommierten New Yorker Anwaltskanzlei an.[4] Der Anwaltsberuf brachte Roosevelt keine Erfüllung, so entschied er sich, in der Politik seine Berufung zu sehen und es seinem berühmten Vetter gleichzumachen: die politische Karriereleiter bis zum Amt des US-Präsidenten zu erklimmen.
Erkrankung

Im Sommer 1921 erkrankte Roosevelt schwer. Seine Krankheit wurde seinerzeit als Poliomyelitis (Kinderlähmung) angesehen. Neuere Forschungen (Universität Texas, 2003) anhand der Krankenakten haben ergeben, dass es sich möglicherweise um das damals noch weitgehend unbekannte Guillain-Barré-Syndrom gehandelt hat – eine seltene Nervenkrankheit, die wie in Roosevelts Fall zu Lähmungen führen kann. Roosevelt konnte seither auch mit Krücken nur mühsam gehen und war weitgehend auf die Benutzung eines Rollstuhls angewiesen. Zusammen mit seinem Freund und Kanzleipartner Basil O’Connor gründete er zwei Stiftungen zur Hilfe für Poliokranke. Seine Erkrankung und die daraus entstandene körperliche Einschränkung war – entgegen der heute landläufigen Ansicht – der amerikanischen Öffentlichkeit und somit den Wählern bekannt, obwohl Roosevelt es vermied, in seinem Rollstuhl fotografiert zu werden.[5]
Politischer Werdegang bis zur Präsidentschaft

Zum einen brachte Roosevelt von Haus aus die nötigen Eigenschaften für eine politische Karriere mit: Spross einer der vornehmsten Familien, beste Ausbildung, Selbstbewusstsein, Ehrgeiz, Erfahrung im Umgang mit Menschen, Interessenvielfalt, Führungsqualitäten und Durchsetzungsfähigkeit. Zum anderen suchten die New Yorker Demokraten zu dieser Zeit einen geeigneten Kandidaten mit hoher Stellung und Vermögen, um die republikanischen Stammwähler für sich zu gewinnen.
Abgeordneter im Senat von New York

1910 wurde Roosevelt im Alter von 28 Jahren für den Bezirk um Hyde Park im Dutchess County in den Senat von New York gewählt, der seit 1884 für keinen demokratischen Kandidaten mehr gestimmt hatte. Ausschlaggebend für seinen Wahlerfolg (15.708 Stimmen für Roosevelt und 14.568 Stimmen für den republikanischen Gegenkandidaten John F. Schlosser) war neben dem Bekanntheitsgrad seiner Familie und seines Vetters Theodore der unorthodoxe Wahlkampfstil: Er fuhr mit einem mit Fahnen bestückten roten Auto durch die Gegend und sprach mit den einfachen Leuten. Im Vordergrund der Wahlkampfrhetorik stand die Bekämpfung der Korruption in der Politik und Verwaltung. Zwar konnte er mit anderen Demokraten nicht die Macht der korrupten Parteibosse in der eigenen Partei brechen, aber die interne „Revolte“ war für den Neuling Roosevelt ein nützliches Lehrstück in Sachen Politik und trug wesentlich zu seiner Popularität bei.

Während seiner Senatorentätigkeit (1910–1913) setzte er sich für Reformen der politischen Willensbildung (Direktwahl der Senatoren auf Bundesebene, Frauenwahlrecht) ein, bekämpfte die rigorose Abholzung der Wälder – das deutlichste Erbe seines Vetters Theodore – und setzte sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Farmern und Arbeitern ein.

Als Senator erwarb Roosevelt das nötige politische Handwerk und den Ruf eines „progressiven Demokraten“. Somit stand er in seiner politischen Überzeugung der „progressive movement“ nahe, die als Antwort auf die negativen Auswüchse des Kapitalismus galt und zu einer dominierenden Geisteshaltung der Zeit wurde. Dank seiner „fortschrittlichen“ Überzeugungen und seiner energischen Unterstützung der Präsidentschaftskandidatur von Woodrow Wilson, dem Hauptvertreter des „progressive movements“, gelang Roosevelt der Sprung nach Washington.
Staatssekretär im Marineministerium

1913 wurde Roosevelt (jüngster) Staatssekretär im Marineministerium – ein entscheidender Posten für seine Laufbahn. Roosevelt ging in seiner Position auf, baute seine Stellung im Ministerium aus und knüpfte wichtige Kontakte zu Militärs, Schiffbau-Unternehmen und Gewerkschaften. Da er die Bedeutung der Marine für die Verteidigung des Landes, aber auch für die Kontrolle der Wirtschaftswege erkannte, befürwortete er den Ausbau der Flotte, was ihm die Sympathie der Admiräle einbrachte.

Im Gegensatz zu Wilson war Roosevelt für den Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg, um die Sicherheit der Märkte zu garantieren und um die liberalen-demokratischen Werte der USA in die Welt zu „exportieren“.[6] Im Oktober 1918 wollte Roosevelt sogar den Kriegsdienst aufnehmen, das Ende des Krieges verhindert dies jedoch.
Politische Grundüberzeugung

Roosevelts „progressive“ Einstellung begrenzte sich nicht nur auf innenpolitische Reformen (Stärkung der demokratischen Mechanismen, Stärkung des Gemeinwohls, Umweltschutz), sondern bestimmte auch seine außenpolitische Ausrichtung: er war ein „Internationalist“, der für eine aktive Rolle der USA im Weltgeschehen eintrat. Doch für eine globale Machtstellung schienen die USA noch nicht bereit zu sein. Der US-Senat lehnte mit seiner republikanischen Mehrheit den Versailler Vertrag und den Beitritt zum Völkerbund ab, der auf der Idee von Wilson beruhte. Auch Roosevelt begrüßte die Einrichtung einer internationalen Organisation, die zwischenstaatliche Konflikte friedlich lösen sollte. Noch sollten für die nächsten 20 Jahre die „Isolationisten“ den außenpolitischen Kurs der USA bestimmen.

Kandidatur als Vizepräsident 1920

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Roosevelt (rechts) bei einem Wahlkampfauftritt mit James Cox in Dayton, Ohio im August 1920

Mit dem Ende der Präsidentschaft Wilsons kam auch für Roosevelt der Abschied aus Washington. Im politischen Geschehen wollte er jedoch nicht vergessen werden. Durch eine Aufsehen erregenden Rede, in der er die Republikaner als die Partei der Reaktion und der Millionäre bezeichnete, machte er seinen Namen bei den Demokraten bekannt. Sie rechneten mit ihm als dem neuen Präsidentschaftskandidaten, aber Roosevelt lehnte ab, da ihm bewusst war, dass die Demokraten gerade jetzt nicht siegen würden.

Er ließ sich zumindest als Vizepräsidentschaftskandidat (demokratischer Präsidentschaftsanwärter war James M. Cox) aufstellen, um so seine Popularität bundesweit zu steigern. Im Wahlkampf von 1920 präsentierte er sich als energischer Reformer und global ausgerichteter Außenpolitiker. Von dem haushohen – und vorhersehbaren – Sieg der Republikaner ließ sich Roosevelt nicht entmutigen; im Alter von 38 Jahren standen ihm politisch alle Türen offen. Er kehrte im gleichen Jahr nach New York zurück und eröffnete eine Anwaltskanzlei. Unter anderem war er als Vizepräsident einer Finanzgesellschaft tätig.

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Beitrag  Andy Do Nov 13, 2014 9:37 pm

Gouverneur von New York

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Roosevelt im Jahr 1930 als Gouverneur von New York

Nach der Wahlniederlage von 1920, auch bedingt durch seine Krankheit, betätigte sich Roosevelt einige Jahre nicht politisch, doch 1926 beschloss er, seine politische Karriere wieder aufzunehmen.

Die Vorwahlen der Demokratischen Partei zum Anwärter auf das Amt des Gouverneur von New York gewann Roosevelt. Der wirtschaftliche Boom der 1920er-Jahre wurde der republikanischen Regierung zugerechnet. Trotzdem errang er im November 1928 einen knappen Sieg bei den Gouverneurswahlen. Wieder einmal setzte Roosevelt auf einen überaus aktiven und unorthodoxen Wahlkampf und griff aktuelle Themen auf, die für die Republikaner ohne Bedeutung waren: Verbesserung der Lage der Farmer, Reformen im Gesundheits-, Bildungs- und Justizwesen, Schaffung eines menschenwürdigen Gesundheitssystems und einer Altersfürsorge, Kontrolle der Energiekonzerne und Befürwortung einer aktiven Außenpolitik. Vor allem in der Erhöhung der Kaufkraft sah Roosevelt die Lösung der langjährigen Krise der Landwirtschaft. Auch mit seinen Auftritten gewann Roosevelt die Herzen der Wähler: Trotz seiner schweren Krankheit versprühte er Optimismus und Lebensfreude.[7]

Sein neues Amt als Regierungschef des zu jener Zeit bevölkerungsreichsten US-Bundesstaates trat er zum Jahreswechsel an. Seine erste Amtsperiode umfasste zwei Jahre (erst 1938 wurde die Amtszeit des Gouverneurs auf vier Jahre verlängert). Als Gouverneur kämpfte Roosevelt für die Verwirklichung der Wahlversprechen, scheiterte aber nicht selten am Übergewicht der Republikaner im New Yorker Parlament. Viele angesprochene Probleme konnten nur auf Bundesebene gelöst werden. Roosevelt setzte auf gut sichtbaren Aktivismus: Zusammen mit seinen Beratern entwickelte er zahlreiche Gesetzesvorlagen. Energische Öffentlichkeitsarbeit – vor allem setzte er auf das neue Medium Radio – brachte seine politischen Ziele einem breiten Publikum näher.

1930 wurde Roosevelt mit einer Stimmenmehrheit von über 700.000 Stimmen erneut zum Gouverneur von New York gewählt und besiegte den republikanischen Kandidaten Charles H. Tuttle, wobei die Popularität des Roosevelt’schen Reformeifers offenbar wurde. In den nächsten zwei Jahren kämpfte Roosevelt gegen die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise. Einmalig in der Geschichte der USA bis zu jener Zeit war sein im August 1931 verabschiedetes Notprogramm: Der Staat New York übernahm die Hilfsmaßnahmen für die Arbeitslosen, die Einkommensteuer wurde um 50 Prozent erhöht und lokale Hilfsprogramme durch Obligationen finanziert. Schneller und effizienter konnte die Krise jedoch nur von Washington aus gelöst werden.[8]

Die Wirtschaftskrise sollte Roosevelt die Türen zum Weißen Hauses öffnen. Durch seine Präsidentschaftskandidatur stellte er sich 1932 keiner erneuten Wiederwahl als Gouverneur mehr. Zu seinem Nachfolger wurde der bisherige Vizegouverneur Herbert H. Lehman gewählt.

Präsidentschaftswahl 1932

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Roosevelt (links) mit seinem Vizepräsidentschaftskandidaten John Nance Garner (rechts) während des Wahlkampfs von 1932

Dem Börsenkrach von 1929 (Schwarzer Donnerstag) folgte die Weltwirtschaftskrise. In der US-amerikanischen Ausformung wurde sie als „Great Depression“ („Große Depression“) bezeichnet. Eine Verringerung der Wirtschaftsleistung und Massenarbeitslosigkeit waren die Folge. Roosevelts Reformen als Gouverneur von New York machten ihn im Anbetracht der wirtschaftlichen Depression zu einem aussichtsreichen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl des Jahres 1932. Als die Demokraten im Juli 1932 ihren Nominierungsparteitag abhielten, ging Roosevelt als klarer Favorit in die Abstimmung. Er sah sich zunächst den Gegenkandidaturen von Alfred E. Smith, sein Vorgänger im Amt des New Yorker Gouverneurs und Präsidentschaftskandidat von 1928, und dem Sprecher des US-Repräsentantenhauses John Nance Garner gegenüber. Obwohl Roosevelt bereits im ersten Wahlgang eine Pluralität der Stimmen erhielt, konnte er sich die notwendige Zweidrittelmehrheit der Delegiertenstimmen erst im vierten Wahldurchlauf sichern. Garner zog seine Bewerbung nach dem dritten Wahlgang zurück und wurde folgend als Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten aufgestellt. Zu dem aus dem Nordwesten der USA stammenden, progressiv und linksliberal eingestellten Roosevelt schien der Texaner Garner eine sinnvolle Ergänzung, um den konservativen Parteiflügel zu befrieden.

Die Republikaner stellten erneut den amtierenden Präsidenten Herbert Hoover auf. Da es Hoover aber nicht gelungen war, mit seiner Politik die Wirtschaftskrise effektiv zu bekämpfen, war er in Bevölkerung sehr unbeliebt. Anders als Hoover gelang es Roosevelt, im Wahlkampf Optimismus zu verbreiten. Bei der Präsidentschaftswahl am 8. November 1932 siegte Roosevelt mit 57,4 Prozent der Stimmen deutlich vor Hoover, für den 39,7 Prozent der Wähler stimmten. Von damals 48 Bundesstaaten erlangte Roosevelt in 42 eine Mehrheit der Stimmen. Damit sicherte er sich 472 Wahlmänner, auf seinen Kontrahenten entfielen 59 Elektoren aus sechs Bundesstaaten.[9]

Präsidentschaft (1933–1945)
„New Deal“

Franklin D. Roosevelt 640px-FDR_Inauguration_1933
Roosevelt vor seiner Amtseinführung am 4. März 1933, links neben ihm der scheidende Präsident Herbert Hoover

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Roosevelt bei der Unterzeichnung des Social Security Act am 15. August 1935

Von Roosevelt erwartete man vor allem radikale Reformen, um die weit verbreitete soziale Not zu lindern und die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Außerdem war er entschiedener Gegner der Prohibition in den Vereinigten Staaten.[10] Unter dem Schlagwort New Deal führte er einschneidende Wirtschaftsreformen zugunsten größerer sozialer Verantwortung durch. Allgemein gab es in den 1930er-Jahren eine für US-Verhältnisse stark ausgeprägte linke soziale Bewegung, die Popular Front.

Am 15. Februar 1933 verübte Giuseppe Zangara einen Anschlag auf Roosevelt. Roosevelt entkam, allerdings wurde der Bürgermeister von Chicago, Anton Cermak, getötet. Das Amt des Präsidenten trat FDR am 4. März 1933 an. John Nance Garner trat an seiner Seite das Amt des Vizepräsidenten an.

Roosevelt erfreute sich aufgrund seiner Reformen im Sozialwesen großer Popularität in der Bevölkerung, sodass er im Rahmen der Präsidentschaftswahl des Jahres 1936 einen Erdrutschsieg verbuchen konnte: Er errang 60,8 Prozent der Stimmen im Popular Vote, den bis dato höchsten Sieg für seine Partei. Im entscheidenden Wahlmännergremium sah sein Sieg noch deutlicher aus: 523 stimmten für Roosevelt, sein republikanischer Herausforderer Alf Landon erhielt acht. Landon hatte lediglich in Maine und Vermont eine knappe Mehrheit erreichen können.

„Good Neighbor Policy“

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Präsident Roosevelt bei einer Rede im Wahlkampf 1936

Roosevelt ist vor allem für seine staatsinterventionistische Sozial- und Wirtschaftspolitik und als Führerpersönlichkeit während der Zeit des Zweiten Weltkrieges bekannt (insgesamt über 600 Vetos gegen den Kongress[11]). Aber auch schon vor dem Krieg hatte er sich Verdienste um die Etablierung einer gerechteren Weltordnung erworben. In der Amtseinführungsrede vor dem Kongress im März 1933 verkündete er seine außenpolitische Vision der „Good Neighbor Policy“ („Außenpolitik der Guten Nachbarschaft“). Roosevelt war überzeugt, dass die weltweiten imperialistischen Überdehnungen der USA den revolutionären Ursprungsidealen seines Landes zuwiderliefen.

Die kooperativen, gutnachbarschaftlichen und gleichberechtigten Austauschbeziehungen der ländlichen Gemeinden Amerikas untereinander waren das Modell, nach dem die USA unter Roosevelt auch die internationalen Beziehungen eingerichtet wissen wollten. Aus diesem pragmatischen, vom „common sense“ (Vernunft) geprägten Ansatz heraus war für Roosevelt die Außenpolitik immer auch eine unmittelbare Funktion einer auf Ausgleich, Entwicklung und Gerechtigkeit gegründeten humanen Gesellschaftspolitik im Innern.

Dies machte den Präsidenten zwangsläufig zu einem natürlichen Antagonisten der europäischen Diktatoren Hitler und Mussolini sowie des japanischen Kaiserreiches. In seiner weltweit aufsehenerregenden Quarantäne-Rede vom 5. Oktober 1937 während der Einweihung der „Outer Link Bridge“ an Chicagos „Lake Shore Drive“ forderte Roosevelt, das Deutsche Reich, Italien und Japan unter politische „Quarantäne“ zu stellen. Dabei nannte er diese Staaten nicht explizit. Laut dem Historiker Richard Overy waren Roosevelts private Ansichten gegenüber Nazi-Deutschland von einer für ihn unüblichen Brutalität. So unterstützte er die Ideen von Staatssekretär Henry Morgenthau, Deutschland nach dem Krieg in einen Agrarstaat umzuwandeln.[12]

Anstelle eines engen Nationalismus versuchte Roosevelt, dem Gedanken der globalen Abhängigkeit aller von allen („One World“) in seiner Außenpolitik zur Geltung zu verhelfen. Diesem sollten sich auch die weltweiten industriellen und die Finanzinteressen der amerikanischen Konzerne unterordnen:

“We now realize, as we have never realized before, our interdependence with each other – that we cannot merely take but we must give as well.”

„Wir stellen nun fest, wie wir es nie zuvor festgestellt haben, dass wir voneinander abhängen – dass wir nicht nur nehmen können, sondern auch geben müssen.“


Wenige Monate vor seinem Tod schrieb Roosevelt:

“[…] that we cannot live alone, at peace; that our own well-being is dependent on the well-being of other nations – far away. We have learned to be citizens of the world, members of the human community. We have learned the simple truth of Emerson that ‘the only way to have a friend is to be one.’”

„[…] dass wir nicht alleine in Frieden leben können; dass unser eigenes Wohlergehen vom Wohlergehen anderer Nationen abhängt – weit entfernten Nationen. Wir haben gelernt, Bürger der Welt zu sein, Mitglieder der menschlichen Gemeinschaft. Wir haben die einfache Wahrheit Emersons gelernt, dass der einzige Weg, einen Freund zu haben, ist, einer zu sein‘.“


Mit diesen Worten hat Roosevelt seine Vision von den internationalen Beziehungen und von der Außenpolitik der USA am konzentriertesten zusammengefasst.

Es ist daher kein Zufall, dass Roosevelt schon in den Kriegsjahren an die Ausarbeitung einer gerechten Nachkriegsordnung heranging und 1944 die Gründung der Vereinten Nationen (1945) in San Francisco vorantrieb.

Zweiter Weltkrieg

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Präsident Roosevelt unterzeichnet am 11. Dezember 1941 die Kriegserklärung an das Deutsche Reich

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Roosevelt (rechts) mit Winston Churchill 1943

Am 24. August 1939 wurde Roosevelt über den in der Nacht zuvor unterzeichneten Hitler-Stalin-Pakt unterrichtet. Wie Charles E. Bohlen in seinen Memoiren (Charles Bohlen, Witness to History: 1929–1969 Norton, 1973)[13] schreibt, war der deutsche Diplomat Hans-Heinrich Herwarth von Bittenfeld derjenige, der ihm den um zwei Uhr nachts am 24. August (mit Datum vom 23. August 1939) in Moskau vom Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop und dem sowjetischen Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten Wjatscheslaw Molotow in Anwesenheit Josef Stalins und des deutschen Botschafters Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg unterzeichneten Hitler-Stalin-Pakt bereits um neun Uhr morgens samt dem Inhalt des geheimen Zusatzprotokolls in seinem Büro in der deutschen Botschaft in Moskau übergeben hat, welcher, nach Angaben von Bohlen, umgehend an Präsident Roosevelt weitergeleitet wurde. Roosevelt hat jedoch die zur Aufteilung durch Hitler und Stalin vorgesehenen Staaten Osteuropas von dem Inhalt nicht unterrichtet.

Trotz formaler Neutralität (Neutralitätsgesetze) unterstützte Roosevelt Großbritannien seit Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939, unter anderem mit dem Leih- und Pachtgesetz, das die „leihweise“ Lieferung von Waffen und Material bis hin zu ganzen Kriegsschiffen an England ermöglichte. Wegen dieser Aktivitäten zog er sich den Widerstand des America First Committee zu, das 1940/41 für eine isolationistische US-Politik eintrat. Trotzdem führte er am 16. September 1940, mehr als ein Jahr vor dem US-Kriegseintritt, erstmals die Wehrpflicht in Friedenszeiten ein.

Zur Entlastung der britischen Armee übernahmen die USA am 7. Juni 1941 – ein halbes Jahr vor ihrem offiziellen Kriegseintritt – das von den Briten am 10. Mai 1940, unter Verletzung seiner Neutralität, besetzte Island.[14]

Erst der japanische Angriff auf Pearl Harbor vom 7. Dezember 1941 und die Kriegserklärung Deutschlands und Italiens an die Vereinigten Staaten vier Tage später sorgten für einen Stimmungsumschwung in den USA und ermöglichten es Roosevelt, direkt an der Seite Großbritanniens und der Sowjetunion in den Krieg einzutreten. Er begründete mit dem Office of the Coordinator of Information den Vorläufer der CIA. Zwei Monate nach Beginn des Krieges unterzeichnete Roosevelt eine Anordnung, welche die Internierung japanischstämmiger Amerikaner vorsah. Entsprechende Maßnahmen gegen italienisch- oder deutschstämmige Amerikaner wurden nicht vorgenommen.

Aufgrund des Kriegsausbruchs wurde in politischen Kreisen lange spekuliert, ob Roosevelt 1940 für eine dritte Amtsperiode kandidieren würde. Zwar gab es zu jener Zeit noch keine gesetzliche Beschränkung der Amtszeit eines Präsidenten, jedoch war es seit Gründung der Vereinigten Staaten Tradition, dass kein Staatsoberhaupt mehr als zwei Amtsperioden amtierte. Letztlich gewann Roosevelt die Präsidentschaftswahl 1940 ohne Probleme. Sein neuer Vizepräsident wurde Henry A. Wallace, da sich Roosevelts bisheriger Stellvertreter John Nance Garner gegen ihn gewandt hatte und es ablehnte, dass der Präsident für eine dritte Amtszeit antrat. Garners Gegenkandidatur um die Gunst der Demokratischen Partei scheiterte allerdings deutlich.

Roosevelt wies 1940 FBI-Chef Hoover und den Staatssekretär im Außenministerium Adolf Augustus Berle an, die Umorganisation des FBI durch Etablierung des Special Intelligence Service (SIS) – der Auslandsgeheimdienstabteilung – zu einem weltweit operierendem Geheimdienst vorzunehmen. Bemerkenswert hieran war, dass es unter bewusstem Ausschluss zwingend daran zu beteiligender Verfassungsorgane erfolgte.[15] Das Geld für die Gründung des SIS stammte von einem Geheimkonto des Präsidenten.[16] Mit dem britischen Premier Winston Churchill einigte er sich auf den Grundsatz „Germany first“, also gegen das nationalsozialistische Deutsche Reich den Vorrang der Kriegsanstrengungen zu legen. Auf der Konferenz von Casablanca im Januar 1943 setzte er gegen Churchills Bedenken die Forderung nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands durch.

In der Atlantik-Charta, welche die Gründungsurkunde der Vereinten Nationen vorwegnahm, einigte er sich mit Churchill auf die Grundsätze einer Nachkriegsordnung. Sie sollte auf den „Vier Freiheiten“ begründet sein. Diese hatte er bereits in einer Rede vom 6. Januar 1941 skizziert:

„Von der Zukunft, die wir zu einer Zukunft der Sicherheit machen wollen, erhoffen wir eine Welt, die sich auf vier entscheidende Freiheiten der Menschheit gründet.

Die erste Freiheit ist die Freiheit der Rede und der Meinungsäußerung – überall in der Welt.
Die zweite Freiheit ist die Freiheit eines jeden, Gott auf seine Weise zu dienen – überall in der Welt.
Die dritte Freiheit ist Freiheit von Not. Das bedeutet, gesehen vom Gesichtspunkt der Welt, wirtschaftliche Verständigung, die für jede Nation ein gesundes, friedliches Leben gewährleistet – überall in der Welt.
Die vierte Freiheit ist Freiheit von Furcht. Das bedeutet, gesehen vom Gesichtspunkt der Welt, weltweite Abrüstung, so gründlich und so weitgehend, dass kein Volk mehr in der Lage sein wird, irgendeinen Nachbarn mit Waffengewalt anzugreifen – überall in der Welt.

Das ist keine Vision eines fernen tausendjährigen Reiches. Es ist eine feste Grundlage für eine Welt, die schon in unserer Zeit und für unsere Generation verwirklicht werden kann. Diese Welt steht in tiefstem Gegensatz zu der sogenannten ‚Neuen Ordnung‘ der Tyrannei, welche die Diktatoren im Krachen der Bomben zu errichten suchen.“

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Beitrag  Andy Do Nov 13, 2014 9:41 pm

Endphase des Krieges, dritte Wiederwahl und Tod

Franklin D. Roosevelt 800px-Jalta_1945
Churchill, Roosevelt und Stalin in Jalta

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Trauerzug mit dem Sarg des verstorbenen Präsidenten am 14. April 1945

Franklin D. Roosevelt 1024px-Franklin_Delano_Roosevelt_Gravesite_August_21%2C_2012
Franklin D. Roosevelts Grabstein in Hyde Park, New York

Roosevelt entschied sich, für eine dritte und vierte Amtszeit als US-Präsident anzutreten, was er mit der kritischen außenpolitischen Lage bedingt durch den Zweiten Weltkrieg begründete. Damit setzte er sich über die von George Washington eingeführte freiwillige Selbstbeschränkung hinweg. Erst seit einer Verfassungsergänzung (22nd Amendment to the U.S. Constitution) im Jahre 1947 gibt es seit 1951 eine formale Begrenzung auf zwei Amtszeiten.

So kandidierte er bei der Präsidentschaftswahl im Jahre 1944 schließlich zu vierten Mal, was in der Geschichte der USA noch nie vorgekommen war. Da er auch weiterhin populär in der US-Bevölkerung war, erhielt er 53 Prozent der Wahlstimmen und konnte mit 432 Wahlmännerstimmen seinen republikanischen Gegenkandidaten Thomas E. Dewey deutlich besiegen (99 Wahlmännerstimmen). Am 20. Januar 1945 leistete er vor dem Weißen Haus zum vierten Mal den Amtseid.

Als wichtigstes Mittel, diese Freiheiten in der internationalen politischen Ordnung nach dem Zweiten Weltkrieg zu realisieren, trieb er die Gründung der Vereinten Nationen voran. Um auch die Sowjetunion in die Weltorganisation einzubinden, war er zu erheblichen Zugeständnissen an Stalin bereit, so zum Beispiel auf den Konferenzen von Teheran 1943 und Jalta im Februar 1945.

Am 1. März 1945 berichtete Roosevelt dem Kongress von der Konferenz auf Jalta. Er sah noch einen weiten Weg bis Tokio und damit dem Sieg über Japan. Bereits Ende 1943 hatte sich der Gesundheitszustand Roosevelts nach und nach verschlechtert. Er war stark gealtert und konsumierte zahlreiche Zigaretten. Wenige Wochen nach der Konferenz von Jalta, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa, starb Franklin Delano Roosevelt am 12. April 1945 im Alter von 63 Jahren in Little White House, seinem Ruhesitz in Georgia, während einer Porträtsitzung für die Malerin Elizabeth Shoumatoff an einer Hirnblutung. Das Präsidentenamt übernahm noch am selben Tag sein dritter Vizepräsident Harry S. Truman. Dieser war erst im Januar zuvor auf Henry A. Wallace gefolgt, den Roosevelt auf Druck der demokratischen Parteiführung durch den eher unbekannten Senator aus Missouri bei der Wahl von 1944 ersetzt hatte.

Nachleben

Franklin D. Roosevelt Franklin_Roosevelt_-_Presidential_portrait
Offizielles Porträt von Roosevelt im Weißen Haus

Franklin D. Roosevelt gilt bis heute nicht nur als einer der bedeutendsten Präsidenten der USA, sondern auch als eine der prägendsten Figuren im 20. Jahrhundert. In den zwölf Jahren seiner Zeit im Weißen Haus vollzogen sich sowohl innen- wie außenpolitisch maßgebliche Wendungen in der Geschichte der USA und der Welt. Seine progressiven Reformen mit dem New Deal schufen das Grundgerüst für den amerikanischen Sozialstaat und bescherten dem Land wirtschaftlichen Aufschwung, der später durch den Zweiten Weltkrieg weiter begünstigt wurde und damit die USA endgültig aus der Weltwirtschaftskrise holte. Seine Wahl zum Präsidenten beendete die Politik des Laissez-faire seiner drei republikanischen Vorgänger Harding, Coolidge und Hoover und führte damit zu deutlich mehr staatlichen Eingriffen als zuvor. Viele ihm nachfolgende Präsidenten beriefen sich auf die Fortsetzung von Roosevelts Innenpolitik, wie Lyndon B. Johnson mit dem Great Society-Programm in den 1960er-Jahren. Roosevelts Reformpolitik prägt die Vereinigten Staaten bis heute. Die Einführung der Sozialversicherung kann hier in besonderem Maße genannt werden. Mit dem amerikanischen Eingreifen in den Zweiten Weltkrieg traten die USA nach einer Phase der Konzentration auf innere Angelegenheiten nach dem Ersten Weltkrieg erneut als globale Supermacht auf. Roosevelts Agieren in diesem globalen Konflikt resultierte einerseits in einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung (sowie den Nachkriegsboom nach seiner Amtszeit) und andererseits in die Festigung der Vereinigten Staaten als führende Supermacht in der Westlichen Welt (neben der UdSSR im Ostblock).[17][18]

Unter Roosevelt wurde außerdem die Zahl der Bundesbehörden und weiteren dem Präsidenten unterstehenden Institutionen stark ausgedehnt. Dies führte dazu, dass der US-Präsident mehr exekutive Macht auf sich vereinigte als je zuvor. Wie kein Präsident zuvor schaltete sich Roosevelt in die Gesetzgebungsinitiative ein, was von vielen Historikern als eine Machtverschiebung von der Legislative hin zur Exekutive gesehen wird. Spätere amerikanische Präsidenten haben auf diesem oder ähnlichen Weg ein Initiativrecht in der Gesetzgebung beansprucht. Durch diese Ausweitung der Macht des Präsidenten wird Roosevelt von vielen Historikern als Begründer der modernen amerikanischen Präsidentschaft angesehen.[19]

Roosevelt ist seit 1946 auf der Vorderseite des US-Dime abgebildet. Nach Roosevelt sind in den USA außerdem mehrere Plätze und Straßen benannt. Roosevelt Island in New York City wurde ebenfalls nach dem 32. US-Präsidenten benannt. Nach seinem Vorgänger Herbert Hoover war er der zweite Präsident, der sich bereits zu Lebzeiten der Errichtung einer Präsidentenbibliothek widmete.
Mitgliedschaften

Roosevelt war (wie auch sein Nachfolger Truman) ein sehr aktives Mitglied der Freimaurer und empfing während seiner Präsidentschaftsjahre zahlreiche Freimaurer-Delegationen im Weißen Haus. Außerdem war Roosevelt Mitglied im Rotary Club.[20]

Siehe auch

Kabinett Roosevelt
Roosevelt-Insel
Franklin Delano Roosevelt Memorial

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