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Leo Slezak

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Leo Slezak Empty Leo Slezak

Beitrag  Andy Mo Nov 17, 2014 8:29 pm

Leo Slezak (* 18. August 1873 in Mährisch-Schönberg, Österreich-Ungarn; † 1. Juni 1946 in Rottach-Egern, Amerikanische Besatzungszone) war ein populärer Sänger (Tenor) und Schauspieler.

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Skulptur von Leo Slezak im Kurpark Rottach-Egern.

Leben

Leo Slezak wurde als Sohn eines Müllers in Mährisch-Schönberg geboren. Seine Kindheit war von materieller Not geprägt. Als eher schlechter und disziplinär „schwieriger“ Schüler musste er die Realschule vorzeitig beenden. Er versuchte darauf kurzzeitig eine Gärtnerlehre in Gmunden am Traunsee und schließlich lernte er drei Jahre lang Maschinenschlosser in Brünn. In dieser Zeit wuchs seine Begeisterung für das Theater, vor allem für komische Rollen. Über einen Chorsänger des Stadttheaters wurde er Statist. Eines Abends „brüllte er die Chorstellen, welche ihm im Ohr geblieben waren“ während einer Aufführung des „Bajazzo“ mit, dabei wurde der Bariton Adolf Robinson auf ihn aufmerksam, der ihn in selbstloser Weise als Schüler aufnahm und ausbildete. Da sich das Singen wenig mit dem Beruf eines Maschinenschlossers vertrug, ging er zum Militär und schlug sich danach mit Gelegenheitsarbeiten als Schreiber in einer Anwaltskanzlei und Vertreter „für Powidl“ durch.[1]

Er debütierte 1896 in Brünn als Lohengrin, 1898 ging er an die Königliche Hofoper nach Berlin, wurde jedoch nicht beschäftigt, weshalb er schon nach einem Jahr an das Theater in Breslau wechselte. Hier lernte er seine spätere Frau, die Schauspielerin Elisabeth Wertheim (* 25. April 1874; † 27. Mai 1944) kennen. Es folgten Gastspiele in London und Wien, wo er jeweils enthusiastisch gefeiert wurde. Ab September 1901 war er ständiges Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper (1926 Ehrenmitglied) und seine erfolgreiche Karriere begann. 1907 studierte er in Paris bei dem weltberühmten Tenor Jean de Reszke um sich den letzten Schliff für eine Weltkarriere zu geben. 1909 bekam er einen Drei-Jahres-Vertrag an der Metropolitan Opera in New York City und wurde als Wagner- und Verdi-Sänger gefeiert. Als während eines Gastspiels in Russland der Erste Weltkrieg ausbrach, musste er fliehen und wurde von den Wienern mit offenen Armen wieder empfangen. Nicht nur auf der Opernbühne, auch als Liedsänger war er weltweit erfolgreich. Im April 1934 betrat er das letzte Mal als Otello die Bühne der Wiener Staatsoper.

Slezaks Stimme war ein Heldentenor, sein pianissimo war legendär, selbst auf den technisch noch unzulänglichen Schallplattenaufnahmen seiner Zeit fasziniert seine Stimme unter anderem mit erstaunlicher Textverständlichkeit. Mit einer Körpergröße von 195 cm und einem Gewicht von etwa 150 kg war er auch optisch eine markante Erscheinung.

Unzählige Anekdoten, deren Wahrheitsgehalt allerdings nicht immer zweifelsfrei ist, berichten von Slezaks großem Humor, der ihn auch auf der Bühne nicht verließ: Als in „Lohengrin“ ein Bühnentechniker den Schwan zu früh in Bewegung setzte, bevor der Tenor aufgestiegen war, soll er das verdutzte Publikum gefragt haben: „Entschuldigen Sie, wann geht der nächste Schwan?“ Dieses Bonmot fand sogar Eingang in die Umgangssprache.[2]

1932 begann seine zweite Karriere als Star in deutschen und österreichischen Filmen, in denen er meistens komische Rollen verkörperte und fast immer auch sang. Die bekannteren Titel sind La Paloma (1934), Rendezvous in Wien (1936), Konfetti (1936), Gasparone (1937) und Es war eine rauschende Ballnacht (1939).

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Grab von Leo Slezak

Leo Slezak lebte hauptsächlich in Wien, ab Mai 1938 in Berlin, in Ferienzeiten ab 1911 in einem alten Bauernhaus in Rottach-Egern, wo er auch mit Georg Hirth und den Schriftstellern Ludwig Thoma und Ludwig Ganghofer befreundet war. In Wien war er Mitglied einer Freimaurerloge. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Rottach-Egern, wo er auch auf dem dortigen Friedhof neben seiner Frau Elisabeth begraben liegt.

Seine Kinder Walter und Margarete Slezak entschieden sich auch für die Bühnenlaufbahn, Walter wurde in den Vereinigten Staaten ein bekannter Filmstar. Als dieser während des Zweiten Weltkriegs in Hollywood in antinazistischen Filmen auftrat, wurde Slezak 1943 im Großdeutschen Reich mit einem Filmverbot belegt.

Im Jahr 1960 wurde in Wien Währing (18. Bezirk) die Leo-Slezak-Gasse und 1977 in der Berlin-Neuköllner High-Deck-Siedlung die Leo-Slezak-Straße nach ihm benannt.
Schriften

Als Schriftsteller verfasste Leo Slezak mehrere Bücher, in denen er sein bewegtes Leben auf humorvolle Weise schildert:

1922: Meine sämtlichen Werke. Rowohlt, Berlin.
1927: Der Wortbruch. Rowohlt, Berlin.
1940: Rückfall. Rowohlt, Berlin.
1948: Mein Lebensmärchen. (herausgegeben durch Margarete Slezak) Piper, München.

Filmografie

1922: Sodom und Gomorrha
1932: Der Frauendiplomat
1932: Skandal in der Parkstraße
1932: Ein toller Einfall
1932: Moderne Mitgift
1932: Die Galavorstellung der Fratinellis / Spione im Savoy-Hotel
1932: Die Herren vom Maxim
1933: Ich und die Kaiserin
1933: Unser Kaiser / Mein Liebster ist ein Jägersmann
1933: Großfürstin Alexandra
1934: Freut Euch des Lebens
1934: Musik im Blut
1934: La Paloma
1934: G'schichten aus dem Wienerwald
1934: Ihr größter Erfolg
1934: Der Herr ohne Wohnung
1934: Die Fahrt in die Jugend
1935: Die blonde Carmen
1935: Tanzmusik
1935: Die ganze Welt dreht sich um Liebe
1935: Die Pompadour
1935: Zirkus Saran / Knox und die lustigen Vagabunden
1935: Sylvia und ihr Chauffeur / Ein Walzer um den Stephansturm
1935: Eine Nacht an der Donau
1935: Herbstmanöver
1935: Unsterbliche Melodien
1935: Die lustigen Weiber
1935: Der König lächelt – Paris lacht
1936: Rendezvous in Wien
1936: Konfetti (Confetti)
1936: Das Frauenparadies
1936: Liebe im Dreivierteltakt / Der letzte Wiener Fiaker
1937: Die glücklichste Ehe der Welt / Die glücklichste Ehe von Wien
1937: Husaren, heraus!
1937: Gasparone
1938: Der Mann, der nicht nein sagen kann
1938: Heimat
1938: Die 4 Gesellen
1939: Frau am Steuer
1939: Es war eine rauschende Ballnacht
1940: Golowin geht durch die Stadt
1940: Der Herr im Haus
1940: Rosen in Tirol
1940: Operette
1941: Alles für Gloria
1943: Münchhausen
1943: Geliebter Schatz


Hörbeispiele

„Magische Töne“ Assad in Die Königin von Saba / Goldmark / mit Klavier1905 (MP3; 766 kB)
„Magische Töne“ Assad in Die Königin von Saba / Goldmark / mit Orchester 1909 (MP3; 728 kB)


Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Andy
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