Burgruine Brackenburg
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Burgruine Brackenburg
Die Burgruine Brackenburg (auch Ruine Brackenberg genannt) ist eine Burgruine bei Meensen im Landkreis Göttingen, Niedersachsen (Deutschland).
Geographische Lage
Die Reste der ehemaligen Brackenburg befinden sich im Mittelteil des Naturparks Münden auf dem Brackenberg (461 m ü. NN), einem dicht bewaldeten Basaltkegel bei Meensen, das ein südöstlicher Gemeindeteil von Scheden ist.
Burgruine
Die Burgruine Brackenburg liegt direkt auf der Bergkuppe und ist frei zugänglich. Ihre bei der Erbauung vermutlich künstlich geschaffenen Steilabhänge gestalten noch heute den Aufstieg zum Kernbereich der Burg schwierig. Von der einstigen Burganlage, die aus Basaltsteinen errichtet wurde, sind noch Graben-, Wall- und zwei Mauerreste vorhanden. Im Südwesten der Anlage steht ein turmartiges Mauerteil, das sich knapp 6 m hoch über das Gelände erhebt.
Geschichte
Die einstige Höhenburg ließ Herzog Ernst in den Jahren 1303/04 bis 1353 nahe der einstigen Heer- und Handelsstraße von Hann. Münden nach Göttingen als strategisch wichtigen Schutz gegen Überfälle hessischer Fürsten erbauen. Die ersten Burgbewohner waren die Herren von Stockhausen. Nach Johannes Letzner soll die Brackenburg jedoch noch weitaus älter, und im Jahre 1079 von den Edlen von Berlepsch errichtet worden sein. Diese sollten anschließend viele Jahre auf der Burg gewohnt haben.
Die Burg wurde im Jahr 1370 mit den Dörfern Atzenhausen, Lippoldshausen, Meensen, Mollenfelde, der Wüstung Posthagen und dem Leineholz mit Gericht und Recht für 400 Silber Mark den Brüdern Hermann und Heinz von Kolmatsch aus Thüringen durch Herzog Otto den Quaden verpfändet.
Blick von Nordosten auf den Basaltkegel des Brackenbergs im Naturpark Münden mit der Burgruine Brackenburg
Wall- und Graben im Vorfeld unterhalb der Burgruine
Mauerstück im Gelände der ehemaligen Burg mit Hinweisschild, rechts der Steilabhang
Die einstige Höhenburg ließ Herzog Ernst in den Jahren 1303/04 bis 1353 nahe der einstigen Heer- und Handelsstraße von Hann. Münden nach Göttingen als strategisch wichtigen Schutz gegen Überfälle hessischer Fürsten erbauen. Die ersten Burgbewohner waren die Herren von Stockhausen. Nach Johannes Letzner soll die Brackenburg jedoch noch weitaus älter, und im Jahre 1079 von den Edlen von Berlepsch errichtet worden sein. Diese sollten anschließend viele Jahre auf der Burg gewohnt haben.
Die Burg wurde im Jahr 1370 mit den Dörfern Atzenhausen, Lippoldshausen, Meensen, Mollenfelde, der Wüstung Posthagen und dem Leineholz mit Gericht und Recht für 400 Silber Mark den Brüdern Hermann und Heinz von Kolmatsch aus Thüringen durch Herzog Otto den Quaden verpfändet.
Herzog Otto der Einäugige beschloss 1411 eine große Heerfahrt gegen die Raubritter auf der Brackenburg. Die Burg wurde belagert und beschossen, bis das schwer beschädigte Bauwerk nach etwa drei Wochen eingenommen werden konnte. 1427 schenkte Otto die Burg seiner Frau Agnes. Ab Mitte des 15. Jahrhunderts treten sodann die Herren von Gieme als Eigentümer der Burg auf, da 1458 Janus von Gieme als Eigentümer bezeugt ist. Kurz Zeit darauf wurde die Burg belagert und geplündert, das Geschlecht derer von Gieme erlitt dabei enormen materiellen Schaden und starb kurz darauf aus. Die Schäden an der Burg wurden allerdings bald behoben und als Besitzer traten in der Folge für 22 Jahre die Herren von Boventen, neben den Junkern von Grone, die ebenfalls ein eigenes Burghaus auf der Brackenburg bewohnten, auf.[1]
1486, während der großen Städtefehde, wurde die Brackenburg ausgebrannt. Zu dieser Zeit gehörte die Burg Hermann von Haus, ein Verwandter Bertholt von Hildesheim. Die Göttinger zogen, unter der Führung des Hauptmanns Hinterthür, gegen die Burg, eroberten sie und nahmen Hermann von Haus gefangen. Die Burg verkauften sie anschließend an die Herren von Adelebsen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts findet sich ein Nachweis, dass die Herren von Bodenhausen im Besitze der Burg waren. Eine Urkunde, ausgestellt am 9. Dezember 1573 in Münden, besagt, dass Wilken der Ältere von Bodenhausen an Laetare 1574 Herzog Erich II. von Münden 5000 rheinischen Goldgulden und 6000 harte Reichstaler als Pfand für das Haus und Amt Brackenberg bezahlt.[2] Sechs Jahre war Wilken Verwalter des Hauses und Amtes. 1583 wurde die Summe von Wilkens Sohn, Melchior von Bodenhausen, erneut gezahlt. Später geriet die Burg in Vergessenheit, erlebte jedoch einen neuen Popularitätsschub als im Rahmen Goethes "Götz von Berlichingen" das Interesse an der Ritterherrlichkeit wieder zunahm. Die Brackenburg sollte ein ähnliches Schauspiel erhalten. 1776 wurde das Schauspiel gedruckt und zehn Jahre später in Göttingen unter dem Titel "Hermann Riedel von der Brackenburg oder Eigensinn schadet den Ehen" uraufgeführt. Seitdem ist sie dem Verfall preisgegeben.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Geographische Lage
Die Reste der ehemaligen Brackenburg befinden sich im Mittelteil des Naturparks Münden auf dem Brackenberg (461 m ü. NN), einem dicht bewaldeten Basaltkegel bei Meensen, das ein südöstlicher Gemeindeteil von Scheden ist.
Burgruine
Die Burgruine Brackenburg liegt direkt auf der Bergkuppe und ist frei zugänglich. Ihre bei der Erbauung vermutlich künstlich geschaffenen Steilabhänge gestalten noch heute den Aufstieg zum Kernbereich der Burg schwierig. Von der einstigen Burganlage, die aus Basaltsteinen errichtet wurde, sind noch Graben-, Wall- und zwei Mauerreste vorhanden. Im Südwesten der Anlage steht ein turmartiges Mauerteil, das sich knapp 6 m hoch über das Gelände erhebt.
Geschichte
Die einstige Höhenburg ließ Herzog Ernst in den Jahren 1303/04 bis 1353 nahe der einstigen Heer- und Handelsstraße von Hann. Münden nach Göttingen als strategisch wichtigen Schutz gegen Überfälle hessischer Fürsten erbauen. Die ersten Burgbewohner waren die Herren von Stockhausen. Nach Johannes Letzner soll die Brackenburg jedoch noch weitaus älter, und im Jahre 1079 von den Edlen von Berlepsch errichtet worden sein. Diese sollten anschließend viele Jahre auf der Burg gewohnt haben.
Die Burg wurde im Jahr 1370 mit den Dörfern Atzenhausen, Lippoldshausen, Meensen, Mollenfelde, der Wüstung Posthagen und dem Leineholz mit Gericht und Recht für 400 Silber Mark den Brüdern Hermann und Heinz von Kolmatsch aus Thüringen durch Herzog Otto den Quaden verpfändet.
Blick von Nordosten auf den Basaltkegel des Brackenbergs im Naturpark Münden mit der Burgruine Brackenburg
Wall- und Graben im Vorfeld unterhalb der Burgruine
Mauerstück im Gelände der ehemaligen Burg mit Hinweisschild, rechts der Steilabhang
Die einstige Höhenburg ließ Herzog Ernst in den Jahren 1303/04 bis 1353 nahe der einstigen Heer- und Handelsstraße von Hann. Münden nach Göttingen als strategisch wichtigen Schutz gegen Überfälle hessischer Fürsten erbauen. Die ersten Burgbewohner waren die Herren von Stockhausen. Nach Johannes Letzner soll die Brackenburg jedoch noch weitaus älter, und im Jahre 1079 von den Edlen von Berlepsch errichtet worden sein. Diese sollten anschließend viele Jahre auf der Burg gewohnt haben.
Die Burg wurde im Jahr 1370 mit den Dörfern Atzenhausen, Lippoldshausen, Meensen, Mollenfelde, der Wüstung Posthagen und dem Leineholz mit Gericht und Recht für 400 Silber Mark den Brüdern Hermann und Heinz von Kolmatsch aus Thüringen durch Herzog Otto den Quaden verpfändet.
Herzog Otto der Einäugige beschloss 1411 eine große Heerfahrt gegen die Raubritter auf der Brackenburg. Die Burg wurde belagert und beschossen, bis das schwer beschädigte Bauwerk nach etwa drei Wochen eingenommen werden konnte. 1427 schenkte Otto die Burg seiner Frau Agnes. Ab Mitte des 15. Jahrhunderts treten sodann die Herren von Gieme als Eigentümer der Burg auf, da 1458 Janus von Gieme als Eigentümer bezeugt ist. Kurz Zeit darauf wurde die Burg belagert und geplündert, das Geschlecht derer von Gieme erlitt dabei enormen materiellen Schaden und starb kurz darauf aus. Die Schäden an der Burg wurden allerdings bald behoben und als Besitzer traten in der Folge für 22 Jahre die Herren von Boventen, neben den Junkern von Grone, die ebenfalls ein eigenes Burghaus auf der Brackenburg bewohnten, auf.[1]
1486, während der großen Städtefehde, wurde die Brackenburg ausgebrannt. Zu dieser Zeit gehörte die Burg Hermann von Haus, ein Verwandter Bertholt von Hildesheim. Die Göttinger zogen, unter der Führung des Hauptmanns Hinterthür, gegen die Burg, eroberten sie und nahmen Hermann von Haus gefangen. Die Burg verkauften sie anschließend an die Herren von Adelebsen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts findet sich ein Nachweis, dass die Herren von Bodenhausen im Besitze der Burg waren. Eine Urkunde, ausgestellt am 9. Dezember 1573 in Münden, besagt, dass Wilken der Ältere von Bodenhausen an Laetare 1574 Herzog Erich II. von Münden 5000 rheinischen Goldgulden und 6000 harte Reichstaler als Pfand für das Haus und Amt Brackenberg bezahlt.[2] Sechs Jahre war Wilken Verwalter des Hauses und Amtes. 1583 wurde die Summe von Wilkens Sohn, Melchior von Bodenhausen, erneut gezahlt. Später geriet die Burg in Vergessenheit, erlebte jedoch einen neuen Popularitätsschub als im Rahmen Goethes "Götz von Berlichingen" das Interesse an der Ritterherrlichkeit wieder zunahm. Die Brackenburg sollte ein ähnliches Schauspiel erhalten. 1776 wurde das Schauspiel gedruckt und zehn Jahre später in Göttingen unter dem Titel "Hermann Riedel von der Brackenburg oder Eigensinn schadet den Ehen" uraufgeführt. Seitdem ist sie dem Verfall preisgegeben.
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