Johann Beckmann
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Johann Beckmann
Johann Beckmann (* 4. Juni 1739 in Hoya; † 3. Februar 1811 in Göttingen) war ein deutscher Wissenschaftler in der Zeit der Aufklärung. Sein Hauptwerk zielte auf die Begründung einer allgemeinen Technologie als ganzheitliche Wissenschaft von der Technik und ihren Einsatzmöglichkeiten. Der Begriff „Technologie“ wurde 1772 von ihm eingeführt. Er gilt auch als Begründer der Warenkunde und der kritischen Technikgeschichtsschreibung sowie als einer der Väter der Agrarwissenschaften.
Leben und Werk
Beckmann wurde 1739 in Hoya an der Weser geboren. Er besuchte dort die öffentliche Lateinschule, das Abitur legte er in Stade ab. Ab 1759 studierte er Theologie, Mathematik, Physik und Naturlehre an der Georg-August-Universität Göttingen. Studienreisen führten ihn an einige der seinerzeit bedeutendsten Universitäten Europas.
Ab 1763 war Beckmann Professor der Physik und Naturgeschichte am lutherischen Gymnasium in Sankt Petersburg. Im Jahr 1765 ging er nach Schweden, wo er u. a. Schüler Carl von Linnés in Uppsala war. 1766 wurde er zum außerordentlichen Professor für Weltweisheit (Philosophie) an die Göttinger Universität berufen. 1770 wurde er ebenfalls in Göttingen zum ordentlichen Professor der Ökonomie und zum Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften ernannt. 1771 wurde Beckmann in die Leopoldina aufgenommen.
In seinen Vorlesungen zur Ökonomie verband Beckmann Theorie und Praxis, indem er den Weg eines Produktes vom Rohstoff über die Verarbeitung bis zum Verkauf und sachgerechten Einsatz veranschaulichte. Bald war er so bekannt, dass Studenten aus allen Teilen Europas - unter ihnen Alexander von Humboldt - seine Vorlesungen in Göttingen besuchten. Seine wesentlichen Erkenntnisse veröffentlichte er 1769 in dem Lehrbuch Grundsätze der teutschen Landwirthschaft. Dieses Werk, das sechs Auflagen erlebte, gilt als das bedeutendste landwirtschaftliche Hochschullehrbuch jener Zeit, Beckmann hatte damit für die Landwirtschaft ein eigenständiges wissenschaftliches Lehrgebäude geschaffen. Seine Bedeutung liegt vor allem in der Einführung einer Methodik, die das traditionelle Erfahrungswissen im Landbau unter Einbeziehung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse ordnet, systematisiert und klassifiziert.
Wichtigste Leistung Beckmanns ist die Begründung der Wissenschaft von der Technologie. Hierzu untersuchte er systematisch handwerkliche Tätigkeiten nach technischen Prinzipien, um zu beschreiben, wie sich durch den Einsatz von geeigneten Verfahren und Werkzeugen die Produktion effizienter gestalten ließ.
Titelblatt der Waarenkunde (1793)
Der Aufklärer ist am 26. November 1762 im niederländischen Leiden in die dortige Freimaurerloge aufgenommen worden.
Zu Ehren Beckmanns wurde das Gymnasium in seiner Geburtsstadt Hoya im Jahr 2000 auf den Namen Johann-Beckmann-Gymnasium (JBG) getauft.
Werke
Über Einrichtung der oeconomischen Vorlesungen. Göttingen 1767.
Anleitung zur Technologie. Göttingen 1777, 5. Auflage 1809.
Beiträge zur Geschichte der Erfindungen. 5 Bände, Leipzig und Göttingen 1780-1805.
Entwurf einer algemeinen Technologie. Leipzig und Göttingen 1806.
Anleitung zur Handlungswissenschaft. Göttingen 1789.
Vorbereitung zur Waarenkunde. 2 Bände, Göttingen 1795 bis 1800.
Physikalisch-oeconomische Bibliothek. 23 Bände Göttingen 1770-1807.
Grundsätze der teutschen Landwirthschaft. Göttingen 1769; weitere Auflagen 1775, 1783, 1790, 1802 u. 1806.
Beiträge zur Oeconomie, Technologie, Polizey- und Cameralwissenschaft. 12 Bände Göttingen 1777-1791.
Anweisung, die Rechnungen kleiner Haushaltungen zu führen. Göttingen 1797, 2. Aufl. 1802.
Litteratur der älteren Reisebeschreibungen. 2 Bände, 1808–1810.
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Leben und Werk
Beckmann wurde 1739 in Hoya an der Weser geboren. Er besuchte dort die öffentliche Lateinschule, das Abitur legte er in Stade ab. Ab 1759 studierte er Theologie, Mathematik, Physik und Naturlehre an der Georg-August-Universität Göttingen. Studienreisen führten ihn an einige der seinerzeit bedeutendsten Universitäten Europas.
Ab 1763 war Beckmann Professor der Physik und Naturgeschichte am lutherischen Gymnasium in Sankt Petersburg. Im Jahr 1765 ging er nach Schweden, wo er u. a. Schüler Carl von Linnés in Uppsala war. 1766 wurde er zum außerordentlichen Professor für Weltweisheit (Philosophie) an die Göttinger Universität berufen. 1770 wurde er ebenfalls in Göttingen zum ordentlichen Professor der Ökonomie und zum Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften ernannt. 1771 wurde Beckmann in die Leopoldina aufgenommen.
In seinen Vorlesungen zur Ökonomie verband Beckmann Theorie und Praxis, indem er den Weg eines Produktes vom Rohstoff über die Verarbeitung bis zum Verkauf und sachgerechten Einsatz veranschaulichte. Bald war er so bekannt, dass Studenten aus allen Teilen Europas - unter ihnen Alexander von Humboldt - seine Vorlesungen in Göttingen besuchten. Seine wesentlichen Erkenntnisse veröffentlichte er 1769 in dem Lehrbuch Grundsätze der teutschen Landwirthschaft. Dieses Werk, das sechs Auflagen erlebte, gilt als das bedeutendste landwirtschaftliche Hochschullehrbuch jener Zeit, Beckmann hatte damit für die Landwirtschaft ein eigenständiges wissenschaftliches Lehrgebäude geschaffen. Seine Bedeutung liegt vor allem in der Einführung einer Methodik, die das traditionelle Erfahrungswissen im Landbau unter Einbeziehung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse ordnet, systematisiert und klassifiziert.
Wichtigste Leistung Beckmanns ist die Begründung der Wissenschaft von der Technologie. Hierzu untersuchte er systematisch handwerkliche Tätigkeiten nach technischen Prinzipien, um zu beschreiben, wie sich durch den Einsatz von geeigneten Verfahren und Werkzeugen die Produktion effizienter gestalten ließ.
Titelblatt der Waarenkunde (1793)
Der Aufklärer ist am 26. November 1762 im niederländischen Leiden in die dortige Freimaurerloge aufgenommen worden.
Zu Ehren Beckmanns wurde das Gymnasium in seiner Geburtsstadt Hoya im Jahr 2000 auf den Namen Johann-Beckmann-Gymnasium (JBG) getauft.
Werke
Über Einrichtung der oeconomischen Vorlesungen. Göttingen 1767.
Anleitung zur Technologie. Göttingen 1777, 5. Auflage 1809.
Beiträge zur Geschichte der Erfindungen. 5 Bände, Leipzig und Göttingen 1780-1805.
Entwurf einer algemeinen Technologie. Leipzig und Göttingen 1806.
Anleitung zur Handlungswissenschaft. Göttingen 1789.
Vorbereitung zur Waarenkunde. 2 Bände, Göttingen 1795 bis 1800.
Physikalisch-oeconomische Bibliothek. 23 Bände Göttingen 1770-1807.
Grundsätze der teutschen Landwirthschaft. Göttingen 1769; weitere Auflagen 1775, 1783, 1790, 1802 u. 1806.
Beiträge zur Oeconomie, Technologie, Polizey- und Cameralwissenschaft. 12 Bände Göttingen 1777-1791.
Anweisung, die Rechnungen kleiner Haushaltungen zu führen. Göttingen 1797, 2. Aufl. 1802.
Litteratur der älteren Reisebeschreibungen. 2 Bände, 1808–1810.
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