James Andrew Broun-Ramsay, 1. Marquess of Dalhousie
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James Andrew Broun-Ramsay, 1. Marquess of Dalhousie
James Andrew Broun-Ramsay, 1. Marquess of Dalhousie, KT, PC (* 22. April 1812 in Dalhousie Castle, Schottland; † 19. Dezember 1860 ebenda) war Generalgouverneur von Britisch-Indien.
Leben
James Broun-Ramsay stammte aus einer alten schottischen Familie und studierte am Christ Church College der University of Oxford. 1837 wurde er für die Grafschaft Haddingtonshire ins Unterhaus gewählt. 1838, nach dem Tod seines Vaters, dessen Titel er erbte, wechselte er ins House of Lords, wo er sich den Tories anschloss.
1843 wurde er Vizepräsident, 1845 Präsident des Board of Trade und Mitglied des Privy Councils. In diesen Ämtern verteidigte er die Aufhebung der Schutzzölle und widmete den Eisenbahnfragen besondere Aufmerksamkeit. Nachdem er im Juli 1846 mit dem Kabinett unter Robert Peel zurückgetreten war und es abgelehnt hatte, sein Amt unter John Russell beizubehalten, wurde er 1847 zum Generalgouverneur von Indien ernannt, wo er im Januar 1848 eintraf.
Bald nach seiner Ankunft brach der Zweite Sikh–Krieg aus, der 1849 nach manchen Wechselfällen mit der Annexion des bisherigen Sikhstaats endete. Mit Birma führte er den Zweiten Anglo–Burmesischen Krieg, der die Annexion des mittleren Teils von Birma zur Folge hatte. Broun-Ramsay erhielt dafür 1849 den Dank des Parlaments und die Ernennung zum Marquess. Insbesondere war aber seine Verwaltung für die innere Entwicklung des Landes und namentlich die Ausbildung seiner Verkehrsmittel wichtig. Wesentlich auf seine Veranlassung entstand das meist durch Aktiengesellschaften erbaute Eisenbahnnetz, 4.000 Meilen Telegraphenleitungen und 2.000 Meilen Landstraßen wurden unter ihm angelegt. Auch die Errichtung von Gesundheitsstationen für Truppen wie Beamte sowie die Organisation einer geordneten Verwaltung im Punjab wie in Birma war sein Verdienst. 1853 wurde er zum Lord Warden of the Cinque Ports ernannt.
Kritisiert wurde dagegen sein Vorgehen gegen das dicht bevölkerte Königreich Avadh, das im Herzen von Hindustan gelegen war. Schlechte Regierung und Nichterfüllung der Verträge, welche die Nawabs von Awadh mit der ostindischen Regierung geschlossen hatten, führten zur Annexion dieses Landes. Sie wurde nach Broun-Ramsays Abtreten von der Regierung vollzogen, musste aber, da sie von Broun-Ramsay eingeleitet wurde, ihm zur Last gelegt werden. Die Vorgänge waren einer der Hauptauslöser für den Sepoy–Aufstand von 1857.
Aus gesundheitlichen Gründen legte Broun–Ramsay im März 1856 sein Amt nieder und lebte seitdem zurückgezogen im Vereinigten Königreich. Er starb nach längerem Leiden auf seinem Stammsitz Dalhousie Castle.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Leben
James Broun-Ramsay stammte aus einer alten schottischen Familie und studierte am Christ Church College der University of Oxford. 1837 wurde er für die Grafschaft Haddingtonshire ins Unterhaus gewählt. 1838, nach dem Tod seines Vaters, dessen Titel er erbte, wechselte er ins House of Lords, wo er sich den Tories anschloss.
1843 wurde er Vizepräsident, 1845 Präsident des Board of Trade und Mitglied des Privy Councils. In diesen Ämtern verteidigte er die Aufhebung der Schutzzölle und widmete den Eisenbahnfragen besondere Aufmerksamkeit. Nachdem er im Juli 1846 mit dem Kabinett unter Robert Peel zurückgetreten war und es abgelehnt hatte, sein Amt unter John Russell beizubehalten, wurde er 1847 zum Generalgouverneur von Indien ernannt, wo er im Januar 1848 eintraf.
Bald nach seiner Ankunft brach der Zweite Sikh–Krieg aus, der 1849 nach manchen Wechselfällen mit der Annexion des bisherigen Sikhstaats endete. Mit Birma führte er den Zweiten Anglo–Burmesischen Krieg, der die Annexion des mittleren Teils von Birma zur Folge hatte. Broun-Ramsay erhielt dafür 1849 den Dank des Parlaments und die Ernennung zum Marquess. Insbesondere war aber seine Verwaltung für die innere Entwicklung des Landes und namentlich die Ausbildung seiner Verkehrsmittel wichtig. Wesentlich auf seine Veranlassung entstand das meist durch Aktiengesellschaften erbaute Eisenbahnnetz, 4.000 Meilen Telegraphenleitungen und 2.000 Meilen Landstraßen wurden unter ihm angelegt. Auch die Errichtung von Gesundheitsstationen für Truppen wie Beamte sowie die Organisation einer geordneten Verwaltung im Punjab wie in Birma war sein Verdienst. 1853 wurde er zum Lord Warden of the Cinque Ports ernannt.
Kritisiert wurde dagegen sein Vorgehen gegen das dicht bevölkerte Königreich Avadh, das im Herzen von Hindustan gelegen war. Schlechte Regierung und Nichterfüllung der Verträge, welche die Nawabs von Awadh mit der ostindischen Regierung geschlossen hatten, führten zur Annexion dieses Landes. Sie wurde nach Broun-Ramsays Abtreten von der Regierung vollzogen, musste aber, da sie von Broun-Ramsay eingeleitet wurde, ihm zur Last gelegt werden. Die Vorgänge waren einer der Hauptauslöser für den Sepoy–Aufstand von 1857.
Aus gesundheitlichen Gründen legte Broun–Ramsay im März 1856 sein Amt nieder und lebte seitdem zurückgezogen im Vereinigten Königreich. Er starb nach längerem Leiden auf seinem Stammsitz Dalhousie Castle.
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