Friedrich VII. Karl Christian
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Friedrich VII. Karl Christian
Friedrich VII. Karl Christian (* 6. Oktober 1808 auf Schloss Amalienborg in Kopenhagen; † 15. November 1863 auf Schloss Glücksburg) war König von Dänemark von 1848 bis 1863.
Leben und Wirken
Friedrich VII. Karl Christian war der zweite und einzige überlebende Sohn (sein älterer Bruder starb am Tag seiner Geburt) von König Christian VIII. von Dänemark und dessen Gemahlin, Prinzessin Charlotte Friederike von Mecklenburg-Schwerin.
Am 20. Januar 1848 trat er die Nachfolge seines Vaters an. Als König folgte er bald dem Wunsch der Liberalen, eine Gesamtstaatsverfassung für die ganze Monarchie mit Einschluss Schleswigs und Holsteins ausarbeiten zu lassen. Die politische Unruhe wurde durch die Februarrevolution in Paris verstärkt. Da sich die nationalen Beziehungen zwischen den Deutschen und Dänemark verschärften und namentlich die Stellung des Herzogtums Schleswig zwischen beiden nationalliberalen Gruppierungen umstritten war, eskalierte der Konflikt im März 1848 in der Märzrevolution, worauf der dreijährige Bürgerkrieg ausbrach, der in Schleswig-Holstein Erhebung, in Dänemark Aufruhr genannt wurde. Der Krieg konnte bei einigen Unterbrechungen erst Ende 1850 beendet werden.
Nach einer internationalen Übereinkunft, die im Londoner Protokoll vom 8. Mai 1852 festgehalten wurde, wurde Prinz Christian von Glücksburg endgültig zum Thronfolger in der ganzen Monarchie ernannt. Herzog Christian August von Augustenburg aus der ältesten Nebenlinie des Königshauses wurde wegen seiner Rolle bei der Eskalation des Konflikts des Landes verwiesen, musste seine Güter verkaufen und auf seine Thronansprüche verzichten.
Während die Revolution in den Herzogtümern einstweilen scheiterte, war sie im Königreich selbst erfolgreich: das Staatsgrundgesetz vom 5. Juni 1849 stellte die dänische Verfassung auf entschieden demokratische Grundlagen und ist bis heute die Grundlage des dänischen Grundgesetzes. Persönlich bekümmerte sich Friedrich wenig um die Politik und überließ als konstitutioneller König die Staatsleitung ganz den neuen nach dem Ministerialsystem organisierten Regierungen, in denen sich nationalliberale Eiderdänen und konservative Gesamtstaatspolitiker die Waage hielten. Obwohl gerade seine Passivität den Systemumschwung möglich machte, wurde er seither als „Geber des Grundgesetzes“ in Dänemark verehrt, und sein Denkmal steht bis heute auf dem Vorplatz des dänischen Parlamentsgebäudes, dem Schloss Christiansborg.
Friedrich VII. starb unerwartet am 15. November 1863 auf dem schleswigschen Schloss Glücksburg, auf dem er einen Teil des Herbstes zuzubringen pflegte. Mit ihm erlosch die ältere Linie des Hauses Oldenburg, und es folgte ihm in Dänemark der Prinz Christian von Glücksburg als König Christian IX.
Tätigkeiten
Friedrichs liebste Beschäftigung war die Erforschung der vaterländischen Altertümer, der er uneingeschränkt nachging und an der Ausgrabung von Megalithanlagen wie der Dæmpegårdsdyssen und den Rokkestenen beteiligt war. Er war Vorsitzender der Königlichen und Nordischen Altertumsgesellschaft zu Kopenhagen. In den Schriften dieser Gesellschaft veröffentlichte er auch wiederholt Abhandlungen, von denen eine, Über den Bau der Riesenbetten der Vorzeit, 1857 in besonderem Abdruck erschienen ist.
Der größte Teil seiner Sammlungen ging durch einen Brand in seinem Lieblingsschloss, Frederiksborg auf Seeland, 1859 verloren. Was übrigblieb, kam nach seinem Tod in das Museum nordischer Altertümer zu Kopenhagen.
Reform der Freimaurerei in Dänemark
Friedrich VII. wurde 1827 auf einer Reise nach Genf in die Freimaurerei aufgenommen. 1839 wurde er in Anwesenheit seines Vaters Christian VIII. in die dänische Freimaurerloge Maria zu den drei Herzen in Odense affiliiert.
1855 reformierte er die Freimaurerei in Dänemark, das bis dahin geltende rektifizierte System wurde durch das schwedische System ersetzt.
1858 wurde unter seiner Leitung die Große Landesloge von Dänemark, „Den Danske Store Landsloge“ (heute „Den Danske Frimurerorden“), eingesetzt.
Ehen
König Friedrich VII. war dreimal verheiratet:
1828 ∞ Prinzessin Wilhelmine von Dänemark, seine Cousine 2. Grades. Die Eheleute trennten sich 1834, 1837 wurde die Ehe geschieden.
1841 ∞ Prinzessin Caroline Marianne von Mecklenburg-Strelitz. Die Ehe wurde 1846 geschieden.
1850 ∞ (morganatisch) Louise Rasmussen. Die frühere Balletttänzerin und Geliebte des Verlegers Carl Berling, eines Freundes des Königs, wurde anlässlich der Eheschließung zur Lehnsgräfin Danner erhoben. Die Trauung nahm der Bischof von Kopenhagen Jacob Peter Mynster vor.
Alle Ehen blieben kinderlos.
Quelle - Literatur & einzelnachweise
Leben und Wirken
Friedrich VII. Karl Christian war der zweite und einzige überlebende Sohn (sein älterer Bruder starb am Tag seiner Geburt) von König Christian VIII. von Dänemark und dessen Gemahlin, Prinzessin Charlotte Friederike von Mecklenburg-Schwerin.
Am 20. Januar 1848 trat er die Nachfolge seines Vaters an. Als König folgte er bald dem Wunsch der Liberalen, eine Gesamtstaatsverfassung für die ganze Monarchie mit Einschluss Schleswigs und Holsteins ausarbeiten zu lassen. Die politische Unruhe wurde durch die Februarrevolution in Paris verstärkt. Da sich die nationalen Beziehungen zwischen den Deutschen und Dänemark verschärften und namentlich die Stellung des Herzogtums Schleswig zwischen beiden nationalliberalen Gruppierungen umstritten war, eskalierte der Konflikt im März 1848 in der Märzrevolution, worauf der dreijährige Bürgerkrieg ausbrach, der in Schleswig-Holstein Erhebung, in Dänemark Aufruhr genannt wurde. Der Krieg konnte bei einigen Unterbrechungen erst Ende 1850 beendet werden.
Nach einer internationalen Übereinkunft, die im Londoner Protokoll vom 8. Mai 1852 festgehalten wurde, wurde Prinz Christian von Glücksburg endgültig zum Thronfolger in der ganzen Monarchie ernannt. Herzog Christian August von Augustenburg aus der ältesten Nebenlinie des Königshauses wurde wegen seiner Rolle bei der Eskalation des Konflikts des Landes verwiesen, musste seine Güter verkaufen und auf seine Thronansprüche verzichten.
Während die Revolution in den Herzogtümern einstweilen scheiterte, war sie im Königreich selbst erfolgreich: das Staatsgrundgesetz vom 5. Juni 1849 stellte die dänische Verfassung auf entschieden demokratische Grundlagen und ist bis heute die Grundlage des dänischen Grundgesetzes. Persönlich bekümmerte sich Friedrich wenig um die Politik und überließ als konstitutioneller König die Staatsleitung ganz den neuen nach dem Ministerialsystem organisierten Regierungen, in denen sich nationalliberale Eiderdänen und konservative Gesamtstaatspolitiker die Waage hielten. Obwohl gerade seine Passivität den Systemumschwung möglich machte, wurde er seither als „Geber des Grundgesetzes“ in Dänemark verehrt, und sein Denkmal steht bis heute auf dem Vorplatz des dänischen Parlamentsgebäudes, dem Schloss Christiansborg.
Friedrich VII. starb unerwartet am 15. November 1863 auf dem schleswigschen Schloss Glücksburg, auf dem er einen Teil des Herbstes zuzubringen pflegte. Mit ihm erlosch die ältere Linie des Hauses Oldenburg, und es folgte ihm in Dänemark der Prinz Christian von Glücksburg als König Christian IX.
Tätigkeiten
Friedrichs liebste Beschäftigung war die Erforschung der vaterländischen Altertümer, der er uneingeschränkt nachging und an der Ausgrabung von Megalithanlagen wie der Dæmpegårdsdyssen und den Rokkestenen beteiligt war. Er war Vorsitzender der Königlichen und Nordischen Altertumsgesellschaft zu Kopenhagen. In den Schriften dieser Gesellschaft veröffentlichte er auch wiederholt Abhandlungen, von denen eine, Über den Bau der Riesenbetten der Vorzeit, 1857 in besonderem Abdruck erschienen ist.
Der größte Teil seiner Sammlungen ging durch einen Brand in seinem Lieblingsschloss, Frederiksborg auf Seeland, 1859 verloren. Was übrigblieb, kam nach seinem Tod in das Museum nordischer Altertümer zu Kopenhagen.
Reform der Freimaurerei in Dänemark
Friedrich VII. wurde 1827 auf einer Reise nach Genf in die Freimaurerei aufgenommen. 1839 wurde er in Anwesenheit seines Vaters Christian VIII. in die dänische Freimaurerloge Maria zu den drei Herzen in Odense affiliiert.
1855 reformierte er die Freimaurerei in Dänemark, das bis dahin geltende rektifizierte System wurde durch das schwedische System ersetzt.
1858 wurde unter seiner Leitung die Große Landesloge von Dänemark, „Den Danske Store Landsloge“ (heute „Den Danske Frimurerorden“), eingesetzt.
Ehen
König Friedrich VII. war dreimal verheiratet:
1828 ∞ Prinzessin Wilhelmine von Dänemark, seine Cousine 2. Grades. Die Eheleute trennten sich 1834, 1837 wurde die Ehe geschieden.
1841 ∞ Prinzessin Caroline Marianne von Mecklenburg-Strelitz. Die Ehe wurde 1846 geschieden.
1850 ∞ (morganatisch) Louise Rasmussen. Die frühere Balletttänzerin und Geliebte des Verlegers Carl Berling, eines Freundes des Königs, wurde anlässlich der Eheschließung zur Lehnsgräfin Danner erhoben. Die Trauung nahm der Bischof von Kopenhagen Jacob Peter Mynster vor.
Alle Ehen blieben kinderlos.
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