Christian Frederik Carl Georg Valdemar Axel, Prinz von Dänemark
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Christian Frederik Carl Georg Valdemar Axel, Prinz von Dänemark
Haakon VII. (gebürtig Christian Frederik Carl Georg Valdemar Axel, Prinz von Dänemark; * 3. August 1872 auf Schloss Charlottenlund bei Kopenhagen; † 21. September 1957 in Oslo) war ein dänischer Prinz und entstammte der Dynastie Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. 1905 nahm er die Wahl zum norwegischen König an und hatte dieses Amt bis zu seinem Tod inne. Haakon ist damit Stammvater der aktuellen norwegischen Königsfamilie.
Der Monarch wurde während des Zweiten Weltkriegs zum Symbol des nationalen Widerstands gegen die nationalsozialistische Besatzung und genießt in Norwegen bis heute höchstes Ansehen. Norwegen war vom 9. April 1940 bis zum 8. Mai 1945 (dem Tag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht) von deutschen Truppen besetzt.
Herkunft und Jugend
Der gebürtige Prinz Carl erblickte 1872 als zweitgeborener Sohn des dänischen Kronprinzen Friedrich (ab 1906 König Friedrich VIII.) und dessen Gemahlin Prinzessin Louise Josephine von Schweden auf Schloss Charlottenlund das Licht der Welt. Hinter seinem Vater und älterem Bruder stand der Neugeborene an dritter Stelle der dänischen Thronfolge. Seine beiden Großväter waren amtierende Monarchen: Väterlicherseits war Christian IX. König von Dänemark und mütterlicherseits war Karl XV. schwedischer König.
Gemeinsam mit seinen Geschwistern wurde Carl verhältnismäßig einfach erzogen, wenn auch Gouvernanten und Privatlehrer Erziehung und Unterricht übernahmen. Ab 1893 diente er als Leutnant in der dänischen Kriegsmarine.
Ehe und Nachkommen
Am 22. Juli 1896 heiratete Prinz Carl seine Cousine ersten Grades, Prinzessin Maud von Großbritannien und Irland, die jüngste Tochter des zukünftigen britischen Königs Eduard VII. und Alexandra von Dänemark, seiner Tante. Die Trauung wurde in der Schlosskapelle des Buckingham Palace geschlossen. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor:
Prinz Alexander (* 2. Juli 1903 – 17. Januar 1991), als Olav V. König von Norwegen
Als König (1905 bis 1957)
Haakon und Maud, 1906
Haakon VII. in späten Jahren
Im Jahre 1905 zerbrach die seit 91 Jahren bestehende norwegisch-schwedische Staatenunion und Norwegen erklärte sich unabhängig (Vertrag von Karlstad). Ein Komitee wählte Prinz Carl von Dänemark als möglichen Königskandidaten aus. Nach einem Referendum stimmten 79 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung für eine Konstitutionelle Monarchie und der Storting ( das Parlament) trug Carl am 18. November 1905 offiziell die norwegische Königswürde an. Den Antrag nahm er am selben Tag an; er gab sich den alten Königsnamen Haakon, den schon vorherige norwegische Herrscher getragen hatten. Sein Großonkel Oskar II. behielt die schwedische Krone. Die neue königliche Familie schiffte sich auf der Yacht Dannebrog ein und erreichte Kristiania (Oslo) am 25. November. Zwei Tage später leistete Haakon VII. seinen Eid auf die Verfassung. Haakon und Maud wurden am 22. Juni 1906 im Trondheimer Nidaros-Dom gekrönt. Damit bestieg er noch vor seinem Vater (Friedrich VIII. 1906 bis 1912) und seinem älteren Bruder Christian X. (1912 bis 1947) den Thron.
Im sehr egalitär orientierten Norwegen galt es, die Rolle des Königshauses und seiner Mitglieder neu zu definieren. In den ersten Jahren seiner Regentschaft ging es Haakon deshalb vor allem darum, ein Gleichgewicht zwischen unkonventionellen norwegischen Umgangsformen und dem Repräsentationsbedürfnis der Monarchie zu finden. Schon bei ihrer Ankunft war die neue Königsfamilie freudig begrüßt und empfangen worden. Von Anfang an genossen sie die Sympathie der Norweger und bereisten ausgiebig ihre neue Heimat. Besondere Vorliebe entwickelte Haakon für das Skifahren, den norwegischen Nationalsport. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs setzte sich der König, sehr zur Freude seiner Untertanen, intensiv für die Neutralität der skandinavischen Königreiche Norwegen, Dänemark und Schweden ein. Als Königin Maud am 20. November 1938 starb, trauerte das ganze Land mit dem schwer getroffenen Witwer.
Am 1. September 1939 begann das NS-Regime in Europa den Zweiten Weltkrieg. Am 9. April 1940 besetzte die deutsche Wehrmacht Dänemark und griff Norwegen ohne Kriegserklärung an (Unternehmen Weserübung). Trotz militärischer Unterstützung durch die Westalliierten, wurde Oslo rasch erobert und der König musste mit seiner Regierung aus der bedrohten Hauptstadt fliehen. Der deutsche Botschafter forderte von Haakon ultimativ die Kapitulation der Streitkräfte sowie die Ernennung des nationalsozialistisch gesinnten Politikers Vidkun Quisling zum Ministerpräsidenten. Doch der Monarch war zum äußersten Widerstand bereit und nach Rücksprache mit seiner Regierung lehnte er das Ultimatum ab. In den folgenden zwei Monaten floh der König durch sein Land, versteckte sich im Gebirge nahe Molde, später in Tromsø. Als die Alliierten nach dem deutschen Angriff auf Frankreich ihre Truppen abzogen und Norwegen räumen mussten, brach der Widerstand zusammen und die Wehrmacht besetzte das ganze Land. Am 7. Juni 1940 wurden die königliche Familie und die Regierungsmitglieder auf dem britischen Schweren Kreuzer HMS Devonshire nach London ins Exil gebracht. Im Stadtteil Rotherhithe richteten Haakon und Ministerpräsident Johan Nygaardsvold eine Exilregierung ein. Die Marionettenregierung unter Quisling erkannte Haakon nicht an. Der König avancierte zum wichtigen Symbol des norwegischen Widerstands gegen die deutsche Besatzung. Deren Leiter, Reichskommissar Josef Terboven, versuchte den Storting dazu zu bewegen, den König abzusetzen, was ihm das Parlament jedoch verweigerte. In einer Radioansprache über die BBC an das norwegische Volk erklärte Haakon niemals abzudanken. Das „H7“-Monogramm wurde als stilles Zeichen des Widerstands und Solidarität mit dem Monarchen getragen. Von einem reichen schottischen Geschäftsmann norwegischer Abstammung wurde dem König Carbisdale Castle als Residenz zur Verfügung gestellt. Dort wurde am 22. Juni 1941 auf der Carbisdale-Konferenz vereinbart, dass sowjetische Truppen, sollten sie norwegisches Gebiet besetzen, dieses nach Kriegsende wieder räumen sollten, was dann auch tatsächlich so geschah. Eine etwas ungewöhnliche Freundschaft verband ihn mit dem Tresorknacker, Berufsverbrecher und Widerstandskämpfer Johannes Sigfred Andersen, mit dem er während des Krieges in London in Kontakt gekommen war.
Am 7. Juni 1945, genau fünf Jahre nach seiner Flucht, kehrten Haakon und seine Familie auf dem britischen Schweren Kreuzer Norfolk in ihre Heimat zurück. Im Hafen von Oslo wurden sie von einer jubelnden Menschenmenge begeistert empfangen. 1948 erwarb das norwegische Volk die britische Privatyacht Philante und schenkte sie als königliche Yacht Norge dem König für seine Verdienste während des Krieges.
Lebensende
Im Juli 1955 stürzte der 82-jährige Monarch schwer, brach sich dabei den Oberschenkelknochen und war fortan auf einen Rollstuhl angewiesen. Sein gesundheitlicher Zustand verschlechterte sich rapide und zunehmend depressiv zog er sich fast vollständig aus der Öffentlichkeit zurück. Kronprinz Olav vertrat seinen Vater und übte die Amtsgeschäfte für ihn aus. Haakon starb am 21. September 1957 und wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung am 1. Oktober in der Krypta der Schlosskirche von Akershus beigesetzt. Dort ruht er in einem weißen Sarkophag an der Seite seiner Frau.
König Haakon VII., der sein Land 52 Jahre lang regierte, genießt noch immer höchstes Ansehen in der Bevölkerung und gilt als einer der größten Norweger des 20. Jahrhunderts.
Titel und Wappen
Königlich-norwegisches Wappen
3. August 1872 - 18. November 1905: Seine Königliche Hoheit Prinz Carl von Dänemark
18. November 1905 - 21. September 1957: Seine Majestät Haakon VII., von Gottes Gnaden, König von Norwegen
Ehrungen und Namensverleihungen
Bezirk Haakon County im US-Bundesstaat South Dakota
Haakon-VII-Plateau (Haakon den Syvendes Vidde), die Hochebene am Südpolplateau, wo sich der geographische Polpunkt befindet (von Roald Amundsen 1911 erreicht)
Haakon VII, höchster Punkt des Stratovulkans Beerenberg auf der Insel Jan Mayen, 2.277 m.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Der Monarch wurde während des Zweiten Weltkriegs zum Symbol des nationalen Widerstands gegen die nationalsozialistische Besatzung und genießt in Norwegen bis heute höchstes Ansehen. Norwegen war vom 9. April 1940 bis zum 8. Mai 1945 (dem Tag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht) von deutschen Truppen besetzt.
Herkunft und Jugend
Der gebürtige Prinz Carl erblickte 1872 als zweitgeborener Sohn des dänischen Kronprinzen Friedrich (ab 1906 König Friedrich VIII.) und dessen Gemahlin Prinzessin Louise Josephine von Schweden auf Schloss Charlottenlund das Licht der Welt. Hinter seinem Vater und älterem Bruder stand der Neugeborene an dritter Stelle der dänischen Thronfolge. Seine beiden Großväter waren amtierende Monarchen: Väterlicherseits war Christian IX. König von Dänemark und mütterlicherseits war Karl XV. schwedischer König.
Gemeinsam mit seinen Geschwistern wurde Carl verhältnismäßig einfach erzogen, wenn auch Gouvernanten und Privatlehrer Erziehung und Unterricht übernahmen. Ab 1893 diente er als Leutnant in der dänischen Kriegsmarine.
Ehe und Nachkommen
Am 22. Juli 1896 heiratete Prinz Carl seine Cousine ersten Grades, Prinzessin Maud von Großbritannien und Irland, die jüngste Tochter des zukünftigen britischen Königs Eduard VII. und Alexandra von Dänemark, seiner Tante. Die Trauung wurde in der Schlosskapelle des Buckingham Palace geschlossen. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor:
Prinz Alexander (* 2. Juli 1903 – 17. Januar 1991), als Olav V. König von Norwegen
Als König (1905 bis 1957)
Haakon und Maud, 1906
Haakon VII. in späten Jahren
Im Jahre 1905 zerbrach die seit 91 Jahren bestehende norwegisch-schwedische Staatenunion und Norwegen erklärte sich unabhängig (Vertrag von Karlstad). Ein Komitee wählte Prinz Carl von Dänemark als möglichen Königskandidaten aus. Nach einem Referendum stimmten 79 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung für eine Konstitutionelle Monarchie und der Storting ( das Parlament) trug Carl am 18. November 1905 offiziell die norwegische Königswürde an. Den Antrag nahm er am selben Tag an; er gab sich den alten Königsnamen Haakon, den schon vorherige norwegische Herrscher getragen hatten. Sein Großonkel Oskar II. behielt die schwedische Krone. Die neue königliche Familie schiffte sich auf der Yacht Dannebrog ein und erreichte Kristiania (Oslo) am 25. November. Zwei Tage später leistete Haakon VII. seinen Eid auf die Verfassung. Haakon und Maud wurden am 22. Juni 1906 im Trondheimer Nidaros-Dom gekrönt. Damit bestieg er noch vor seinem Vater (Friedrich VIII. 1906 bis 1912) und seinem älteren Bruder Christian X. (1912 bis 1947) den Thron.
Im sehr egalitär orientierten Norwegen galt es, die Rolle des Königshauses und seiner Mitglieder neu zu definieren. In den ersten Jahren seiner Regentschaft ging es Haakon deshalb vor allem darum, ein Gleichgewicht zwischen unkonventionellen norwegischen Umgangsformen und dem Repräsentationsbedürfnis der Monarchie zu finden. Schon bei ihrer Ankunft war die neue Königsfamilie freudig begrüßt und empfangen worden. Von Anfang an genossen sie die Sympathie der Norweger und bereisten ausgiebig ihre neue Heimat. Besondere Vorliebe entwickelte Haakon für das Skifahren, den norwegischen Nationalsport. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs setzte sich der König, sehr zur Freude seiner Untertanen, intensiv für die Neutralität der skandinavischen Königreiche Norwegen, Dänemark und Schweden ein. Als Königin Maud am 20. November 1938 starb, trauerte das ganze Land mit dem schwer getroffenen Witwer.
Am 1. September 1939 begann das NS-Regime in Europa den Zweiten Weltkrieg. Am 9. April 1940 besetzte die deutsche Wehrmacht Dänemark und griff Norwegen ohne Kriegserklärung an (Unternehmen Weserübung). Trotz militärischer Unterstützung durch die Westalliierten, wurde Oslo rasch erobert und der König musste mit seiner Regierung aus der bedrohten Hauptstadt fliehen. Der deutsche Botschafter forderte von Haakon ultimativ die Kapitulation der Streitkräfte sowie die Ernennung des nationalsozialistisch gesinnten Politikers Vidkun Quisling zum Ministerpräsidenten. Doch der Monarch war zum äußersten Widerstand bereit und nach Rücksprache mit seiner Regierung lehnte er das Ultimatum ab. In den folgenden zwei Monaten floh der König durch sein Land, versteckte sich im Gebirge nahe Molde, später in Tromsø. Als die Alliierten nach dem deutschen Angriff auf Frankreich ihre Truppen abzogen und Norwegen räumen mussten, brach der Widerstand zusammen und die Wehrmacht besetzte das ganze Land. Am 7. Juni 1940 wurden die königliche Familie und die Regierungsmitglieder auf dem britischen Schweren Kreuzer HMS Devonshire nach London ins Exil gebracht. Im Stadtteil Rotherhithe richteten Haakon und Ministerpräsident Johan Nygaardsvold eine Exilregierung ein. Die Marionettenregierung unter Quisling erkannte Haakon nicht an. Der König avancierte zum wichtigen Symbol des norwegischen Widerstands gegen die deutsche Besatzung. Deren Leiter, Reichskommissar Josef Terboven, versuchte den Storting dazu zu bewegen, den König abzusetzen, was ihm das Parlament jedoch verweigerte. In einer Radioansprache über die BBC an das norwegische Volk erklärte Haakon niemals abzudanken. Das „H7“-Monogramm wurde als stilles Zeichen des Widerstands und Solidarität mit dem Monarchen getragen. Von einem reichen schottischen Geschäftsmann norwegischer Abstammung wurde dem König Carbisdale Castle als Residenz zur Verfügung gestellt. Dort wurde am 22. Juni 1941 auf der Carbisdale-Konferenz vereinbart, dass sowjetische Truppen, sollten sie norwegisches Gebiet besetzen, dieses nach Kriegsende wieder räumen sollten, was dann auch tatsächlich so geschah. Eine etwas ungewöhnliche Freundschaft verband ihn mit dem Tresorknacker, Berufsverbrecher und Widerstandskämpfer Johannes Sigfred Andersen, mit dem er während des Krieges in London in Kontakt gekommen war.
Am 7. Juni 1945, genau fünf Jahre nach seiner Flucht, kehrten Haakon und seine Familie auf dem britischen Schweren Kreuzer Norfolk in ihre Heimat zurück. Im Hafen von Oslo wurden sie von einer jubelnden Menschenmenge begeistert empfangen. 1948 erwarb das norwegische Volk die britische Privatyacht Philante und schenkte sie als königliche Yacht Norge dem König für seine Verdienste während des Krieges.
Lebensende
Im Juli 1955 stürzte der 82-jährige Monarch schwer, brach sich dabei den Oberschenkelknochen und war fortan auf einen Rollstuhl angewiesen. Sein gesundheitlicher Zustand verschlechterte sich rapide und zunehmend depressiv zog er sich fast vollständig aus der Öffentlichkeit zurück. Kronprinz Olav vertrat seinen Vater und übte die Amtsgeschäfte für ihn aus. Haakon starb am 21. September 1957 und wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung am 1. Oktober in der Krypta der Schlosskirche von Akershus beigesetzt. Dort ruht er in einem weißen Sarkophag an der Seite seiner Frau.
König Haakon VII., der sein Land 52 Jahre lang regierte, genießt noch immer höchstes Ansehen in der Bevölkerung und gilt als einer der größten Norweger des 20. Jahrhunderts.
Titel und Wappen
Königlich-norwegisches Wappen
3. August 1872 - 18. November 1905: Seine Königliche Hoheit Prinz Carl von Dänemark
18. November 1905 - 21. September 1957: Seine Majestät Haakon VII., von Gottes Gnaden, König von Norwegen
Ehrungen und Namensverleihungen
Bezirk Haakon County im US-Bundesstaat South Dakota
Haakon-VII-Plateau (Haakon den Syvendes Vidde), die Hochebene am Südpolplateau, wo sich der geographische Polpunkt befindet (von Roald Amundsen 1911 erreicht)
Haakon VII, höchster Punkt des Stratovulkans Beerenberg auf der Insel Jan Mayen, 2.277 m.
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