Der Neidkopf
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Der Neidkopf
Als Neidkopf bezeichnet man Fratzen, die an Mauern, Türen oder Giebeln von Häusern und anderen Gebäuden angebracht sind. Der Begriff stammt vom althochdeutschen Wort nid ab, das für Hass, Zorn oder Neid steht.[1]
Neidkopf in Waiblingen
Beschaffenheit
Um das Böse abzuwehren, brachte man in Europa fratzenhafte Köpfe von Tieren, Menschen oder fabelhaften Ungeheuern aus Stein oder Holz an Türen an. Der Neidkopf soll nach Volkes Glaube das Unheil und Böse abwehren (Apotropäische Handlung). Die bösen Mächte und Geister sollten den Menschen in den damit bedachten Gebäuden nichts neiden und sie damit nicht gegen die Bewohner aufbringen. Neidköpfe gab es von der Größe eines Handtellers bis zu Kopfgröße. Mitunter erreichten sie in Steinform als Stufe zur Haustreppe eine Größe bis 1,50 m. Neidköpfe befanden sich besonders an nach Westen ausgerichteten Pfeilern und Gebäudeteilen, da man die Dämonen hauptsächlich dort vermutete.
Der Alt-Berliner Neidkopf
In den Straßen von Alt-Berlin gab es an dem Haus Heiligegeistgasse 38 bis zum Abriss des gesamten Viertels in den späten 1960er Jahren den rechts gezeigten Neidkopf. Das über der Haustür angebrachte Sandstein-Relief als böses Frauengesicht mit Schlangenhaaren und einer herausgestreckten Zunge sollte angeblich dem Ziel dienen, einer neugierigen und böswilligen Nachbarin einen Charakterspiegel vorzuhalten. Die Skulptur befindet sich jetzt im Märkischen Museum Berlin.[2]
Ursprünge
Der Brauch geht vermutlich auf keltischen Ursprung zurück, als man feindliche Schädel an den äußeren Begrenzungen der Bauten anbrachte, um Feinde abzuschrecken. Er galt außerdem als Glückssymbol und wurde auch auf Rüstungen angebracht. Man glaubte, mit der Zurschaustellung des Kopfes habe man Gewalt über die Seele und den Geist des Feindes. Ohne Kenntnis dieses Kults wurde der Brauch mit Steinköpfen vom inzwischen christianisierten Volk weiterhin beibehalten.[3]
Siehe auch
Apotropaion
Giebelkreuz
Maskaron
Gaffkopf
Drolerie
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Neidkopf in Waiblingen
Beschaffenheit
Um das Böse abzuwehren, brachte man in Europa fratzenhafte Köpfe von Tieren, Menschen oder fabelhaften Ungeheuern aus Stein oder Holz an Türen an. Der Neidkopf soll nach Volkes Glaube das Unheil und Böse abwehren (Apotropäische Handlung). Die bösen Mächte und Geister sollten den Menschen in den damit bedachten Gebäuden nichts neiden und sie damit nicht gegen die Bewohner aufbringen. Neidköpfe gab es von der Größe eines Handtellers bis zu Kopfgröße. Mitunter erreichten sie in Steinform als Stufe zur Haustreppe eine Größe bis 1,50 m. Neidköpfe befanden sich besonders an nach Westen ausgerichteten Pfeilern und Gebäudeteilen, da man die Dämonen hauptsächlich dort vermutete.
Der Alt-Berliner Neidkopf
In den Straßen von Alt-Berlin gab es an dem Haus Heiligegeistgasse 38 bis zum Abriss des gesamten Viertels in den späten 1960er Jahren den rechts gezeigten Neidkopf. Das über der Haustür angebrachte Sandstein-Relief als böses Frauengesicht mit Schlangenhaaren und einer herausgestreckten Zunge sollte angeblich dem Ziel dienen, einer neugierigen und böswilligen Nachbarin einen Charakterspiegel vorzuhalten. Die Skulptur befindet sich jetzt im Märkischen Museum Berlin.[2]
Ursprünge
Der Brauch geht vermutlich auf keltischen Ursprung zurück, als man feindliche Schädel an den äußeren Begrenzungen der Bauten anbrachte, um Feinde abzuschrecken. Er galt außerdem als Glückssymbol und wurde auch auf Rüstungen angebracht. Man glaubte, mit der Zurschaustellung des Kopfes habe man Gewalt über die Seele und den Geist des Feindes. Ohne Kenntnis dieses Kults wurde der Brauch mit Steinköpfen vom inzwischen christianisierten Volk weiterhin beibehalten.[3]
Siehe auch
Apotropaion
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