Karl Bernhard von Sachsen-Weimar-Eisenach
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Karl Bernhard von Sachsen-Weimar-Eisenach
Karl Bernhard von Sachsen-Weimar-Eisenach (* 30. Mai 1792 in Weimar; † 31. Juli 1862 in Bad Liebenstein) war Prinz und Herzog von Sachsen-Weimar-Eisenach sowie Reiseschriftsteller und Mathematiker.
Herzog Karl Bernhard von Sachsen-Weimar-Eisenach
Bernhard - Denkmal in Den Haag, Lange Voorhout (Ausschnitt)
Leben
Herkunft und Familie
Bernhard stammt aus dem Haus der ernestinischen Wettiner. Er war der zweite Sohn des Großherzogs Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757–1828) aus dessen Ehe mit Luise (1757–1830), Tochter des Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt. Sein älterer Bruder Karl Friedrich wurde 1828 Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach, seine Schwester Karoline war seit 1810 Erbgroßherzogin von Mecklenburg. Bernhard war durch Johann Gottfried Herder getauft und sorgfältigst ausgebildet worden.
Militärlaufbahn
Als jüngerer Sohn des Hauses war Bernhard für eine Militärlaufbahn bestimmt und wurde im sächsischen Gardegrenadierregiment in Dresden ausgebildet. Mit der sächsischen Armee, die zum Rheinbund gehörte, kämpfte Bernhard als 17-jähriger in der Schlacht bei Wagram und wurde im Anschluss wegen seiner Tapferkeit von Napoleon mit dem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet. Nach Intervention seiner Familie machte er den Russlandfeldzug allerdings nicht mit, sondern wurde auf seine Kavaliersreise geschickt, die ihn nach Italien und Paris führte.
Nach der Völkerschlacht bei Leipzig ging er wiederum in sächsischen Militärdienst, den er nach dem Wiener Kongress allerdings verließ, da hier die Stärke der sächsischen Armee halbiert worden war, und nahm Dienst in den Niederlanden an. Als Oberst kämpfte er in der Schlacht von Waterloo. Danach wurde er Kommandeur einer Infanteriebrigade in Gent und zum Generalmajor befördert. Er wurde Militär-Kommandant der Provinz Ostflandern.
1825 und vor allem 1828, wo er von Russland auf der Londoner Konferenz vorgeschlagen wurde, war Bernhard Kandidat für den neu geschaffenen Thron von Griechenland, was er aber entschieden ablehnte.
Im Jahr 1830 kam es zur Belgischen Revolution. Bernhard, an der Spitze einer niederländischen Division, konnte bei Hasselt das fliehende belgische Corps vernichtend schlagen und Tirlemont erobern. Danach war er, von seiner Familie getrennt, Kommandeur des Observationscorps in Nordbrabant.
Nach dem Tod seines ältesten Sohnes und der Reduktion des niederländischen Heeres, verließ Bernhard den Militärdienst und lebte als Privatmann. Er übernahm aber kurz darauf für drei Jahre das Kommando der niederländisch-ostindischen Armee in Java.
Freimaurerei
Bernhard war Freimaurer. Nach der Schlacht bei Wagram wurde er von seinem Vater in die Weimarer Loge Amalia eingeführt. Über die Freimaurerei versuchte er in seiner Militärzeit in Gent, wo er mit Gleichgesinnten eine Militärloge gründete, auf den moralischen Lebenswandel seiner Soldaten einzuwirken, aber auch den protestantischen Einfluss der Niederlande im französisch dominierten, katholischen Belgien zu erhöhen.
Reise und Mathematik
Näherungskonstruktion des regelmäßigen 7-Ecks nach Karl Bernhard
Bereits in jungen Jahren tätigte Bernhard in Begleitung seines Vaters einige Reisen. Im Jahre 1811 bereiste er Wien, Graz, Bologna und besichtigte Anfang 1812 Antikensammlungen in Rom. Bernhard begann ab 1823 Studienreisen. Zunächst für mehrere Monate nach Großbritannien und ab 1825 für über ein Jahr kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten, mit dem Gedanken sich auf Dauer dort niederzulassen. Auf Einladung Zar Nikolaus I. weilte Bernhard mit seinem ältesten Sohn 1837 in Russland und danach längere Zeit bei seiner Schwägerin Adelheid in Madeira.
Über seine Reise nach Amerika verfasste er Reiseerinnerungen.
Er beschäftigte sich auch mit Mathematik. Bekannt ist eine von ihm gefundene Näherungskonstruktion der Seite eines regelmäßigen Vielecks, veröffentlicht in einem 1842 in Jena erschienenen Lehrbuch der Geometrie in 2 Bänden.
Ehe und Nachkommen
Bernhard heiratete am 30. Mai 1816 in Meiningen Ida (1794–1852), Tochter von Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen und Schwester der späteren britischen Königin Adelaide, mit der er folgende Kinder hatte:
Luise (1817–1832)
Wilhelm (1819–1839)
Amalie (*/† 1822)
Eduard (1823–1902)
∞ 1851 Lady Augusta Gordon-Lennox (1827–1904), „Gräfin von Dornburg“
Hermann (1825–1901)
∞ 1851 Prinzessin Auguste von Württemberg (1826–1898)
Gustav (1827–1892)
∞ 1870 Pierina Marocchia di Marcaini (1845–1879), „Freiin von Neiperg“
Anna (1828–1864)
Amalia (1830–1872)
∞ 1853 Prinz Heinrich der Niederlande (1820–1879)
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Herzog Karl Bernhard von Sachsen-Weimar-Eisenach
Bernhard - Denkmal in Den Haag, Lange Voorhout (Ausschnitt)
Leben
Herkunft und Familie
Bernhard stammt aus dem Haus der ernestinischen Wettiner. Er war der zweite Sohn des Großherzogs Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1757–1828) aus dessen Ehe mit Luise (1757–1830), Tochter des Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt. Sein älterer Bruder Karl Friedrich wurde 1828 Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach, seine Schwester Karoline war seit 1810 Erbgroßherzogin von Mecklenburg. Bernhard war durch Johann Gottfried Herder getauft und sorgfältigst ausgebildet worden.
Militärlaufbahn
Als jüngerer Sohn des Hauses war Bernhard für eine Militärlaufbahn bestimmt und wurde im sächsischen Gardegrenadierregiment in Dresden ausgebildet. Mit der sächsischen Armee, die zum Rheinbund gehörte, kämpfte Bernhard als 17-jähriger in der Schlacht bei Wagram und wurde im Anschluss wegen seiner Tapferkeit von Napoleon mit dem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet. Nach Intervention seiner Familie machte er den Russlandfeldzug allerdings nicht mit, sondern wurde auf seine Kavaliersreise geschickt, die ihn nach Italien und Paris führte.
Nach der Völkerschlacht bei Leipzig ging er wiederum in sächsischen Militärdienst, den er nach dem Wiener Kongress allerdings verließ, da hier die Stärke der sächsischen Armee halbiert worden war, und nahm Dienst in den Niederlanden an. Als Oberst kämpfte er in der Schlacht von Waterloo. Danach wurde er Kommandeur einer Infanteriebrigade in Gent und zum Generalmajor befördert. Er wurde Militär-Kommandant der Provinz Ostflandern.
1825 und vor allem 1828, wo er von Russland auf der Londoner Konferenz vorgeschlagen wurde, war Bernhard Kandidat für den neu geschaffenen Thron von Griechenland, was er aber entschieden ablehnte.
Im Jahr 1830 kam es zur Belgischen Revolution. Bernhard, an der Spitze einer niederländischen Division, konnte bei Hasselt das fliehende belgische Corps vernichtend schlagen und Tirlemont erobern. Danach war er, von seiner Familie getrennt, Kommandeur des Observationscorps in Nordbrabant.
Nach dem Tod seines ältesten Sohnes und der Reduktion des niederländischen Heeres, verließ Bernhard den Militärdienst und lebte als Privatmann. Er übernahm aber kurz darauf für drei Jahre das Kommando der niederländisch-ostindischen Armee in Java.
Freimaurerei
Bernhard war Freimaurer. Nach der Schlacht bei Wagram wurde er von seinem Vater in die Weimarer Loge Amalia eingeführt. Über die Freimaurerei versuchte er in seiner Militärzeit in Gent, wo er mit Gleichgesinnten eine Militärloge gründete, auf den moralischen Lebenswandel seiner Soldaten einzuwirken, aber auch den protestantischen Einfluss der Niederlande im französisch dominierten, katholischen Belgien zu erhöhen.
Reise und Mathematik
Näherungskonstruktion des regelmäßigen 7-Ecks nach Karl Bernhard
Bereits in jungen Jahren tätigte Bernhard in Begleitung seines Vaters einige Reisen. Im Jahre 1811 bereiste er Wien, Graz, Bologna und besichtigte Anfang 1812 Antikensammlungen in Rom. Bernhard begann ab 1823 Studienreisen. Zunächst für mehrere Monate nach Großbritannien und ab 1825 für über ein Jahr kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten, mit dem Gedanken sich auf Dauer dort niederzulassen. Auf Einladung Zar Nikolaus I. weilte Bernhard mit seinem ältesten Sohn 1837 in Russland und danach längere Zeit bei seiner Schwägerin Adelheid in Madeira.
Über seine Reise nach Amerika verfasste er Reiseerinnerungen.
Er beschäftigte sich auch mit Mathematik. Bekannt ist eine von ihm gefundene Näherungskonstruktion der Seite eines regelmäßigen Vielecks, veröffentlicht in einem 1842 in Jena erschienenen Lehrbuch der Geometrie in 2 Bänden.
Ehe und Nachkommen
Bernhard heiratete am 30. Mai 1816 in Meiningen Ida (1794–1852), Tochter von Herzog Georg I. von Sachsen-Meiningen und Schwester der späteren britischen Königin Adelaide, mit der er folgende Kinder hatte:
Luise (1817–1832)
Wilhelm (1819–1839)
Amalie (*/† 1822)
Eduard (1823–1902)
∞ 1851 Lady Augusta Gordon-Lennox (1827–1904), „Gräfin von Dornburg“
Hermann (1825–1901)
∞ 1851 Prinzessin Auguste von Württemberg (1826–1898)
Gustav (1827–1892)
∞ 1870 Pierina Marocchia di Marcaini (1845–1879), „Freiin von Neiperg“
Anna (1828–1864)
Amalia (1830–1872)
∞ 1853 Prinz Heinrich der Niederlande (1820–1879)
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