Proserpina
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Proserpina
Proserpina war eine römische Gottheit. Sie war die Tochter des Jupiter und der Ceres und Gattin des Pluto, der sie in die Unterwelt entführte und zu seiner Gemahlin machte. Sie ist die Herrscherin über die Toten und Königin der Unterwelt. Sie entspricht der Persephone in der griechischen Mythologie.[1]
Proserpina, Ölgemälde von Dante Gabriel Rossetti (1874)
Die Entführung auf dem Einhorn (Der Raub der Proserpina), Eisenradierung von Albrecht Dürer (1516)
Bei Varro wird der Name abgeleitet von proserpere („hervorkriechen“, „hervorschlängeln“), bezogen auf den aus der (Unterwelt der) Erde kriechenden Getreidekeim.[2]
Mythos
Der Raub der Proserpina, Tusche und Gouache, von Ulpiano Checa (1888)
Die Liebe der Götter: Pluto und Proserpina, Mezzotinto, von John Smith, nach Tizian (1709)
Pluto bat Jupiter um die Hand der Proserpina, doch der meinte, dass ihre Mutter Ceres es niemals gestatten würde, dass ihre Tochter im düsteren Tartaros leben müsste, stellte es ihm aber frei, sie zu entführen, was Pluto dann auch tat. Auf einer Wiese an den Hängen des Ätna, wo Proserpina Blumen pflückte, erschien Pluto mit seinem von vier schwarzen Rossen gezogenen Wagen und schleppte die sich sträubende Proserpina hinab in die Unterwelt. Die untröstliche Mutter erzwang schließlich Jupiters Einverständnis, dass Proserpina nur die Hälfte des Jahres in der Unterwelt verbringen müsse.[3]
Die Mythologie der Proserpina entspricht der Mythologie der Persephone, es handelt sich überhaupt wohl um eine sehr weitgehende Übernahme der eleusinischen Gottheit durch die Römer, verknüpft mit dem Populärwerden der Mysterien von Eleusis im Römischen Reich ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. Als Auswirkung der Zerstörung des Heiligtums von Eleusis durch Alarich I. 395/396 könnte der spätantike Dichter Claudian dazu angeregt worden sein, um 400 ein Epos über den „Raub der Proserpina“ (De raptu Proserpinae) zu schreiben, das den Gründungsmythos von Eleusis behandelt.
Kult
In der Grabplastik und Grabmalerei erscheint der Raub der Proserpina ab etwa 100. Dabei wurden bei weiblichen Toten die Gesichtszüge der in die Unterwelt verschleppten Proserpina denen der Verstorbenen angeglichen, so beim Grab der Vibia, wo die Identifizierung auch in der Beischrift verdeutlicht wird: abreptio Vibies et discensio („Raub und Entschwinden der Vibia“).[4]
In der Domschatzkammer des Aachener Doms befindet sich der Proserpina-Sarkophag Karls des Großen
Ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. ist der Gebrauch des Namens der Proserpina in Fluchtexten belegt.[5] In den Provinzen des römischen Reiches ist der Kult der Proserpina aus Votivinschriften vielfach belegt, besonders in Spanien[6] und in den Donauprovinzen.[7] Heiligtümer und Kultbilder sind in Vibo Valentia und auf Malta bezeugt.[8]
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Proserpina, Ölgemälde von Dante Gabriel Rossetti (1874)
Die Entführung auf dem Einhorn (Der Raub der Proserpina), Eisenradierung von Albrecht Dürer (1516)
Bei Varro wird der Name abgeleitet von proserpere („hervorkriechen“, „hervorschlängeln“), bezogen auf den aus der (Unterwelt der) Erde kriechenden Getreidekeim.[2]
Mythos
Der Raub der Proserpina, Tusche und Gouache, von Ulpiano Checa (1888)
Die Liebe der Götter: Pluto und Proserpina, Mezzotinto, von John Smith, nach Tizian (1709)
Pluto bat Jupiter um die Hand der Proserpina, doch der meinte, dass ihre Mutter Ceres es niemals gestatten würde, dass ihre Tochter im düsteren Tartaros leben müsste, stellte es ihm aber frei, sie zu entführen, was Pluto dann auch tat. Auf einer Wiese an den Hängen des Ätna, wo Proserpina Blumen pflückte, erschien Pluto mit seinem von vier schwarzen Rossen gezogenen Wagen und schleppte die sich sträubende Proserpina hinab in die Unterwelt. Die untröstliche Mutter erzwang schließlich Jupiters Einverständnis, dass Proserpina nur die Hälfte des Jahres in der Unterwelt verbringen müsse.[3]
Die Mythologie der Proserpina entspricht der Mythologie der Persephone, es handelt sich überhaupt wohl um eine sehr weitgehende Übernahme der eleusinischen Gottheit durch die Römer, verknüpft mit dem Populärwerden der Mysterien von Eleusis im Römischen Reich ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. Als Auswirkung der Zerstörung des Heiligtums von Eleusis durch Alarich I. 395/396 könnte der spätantike Dichter Claudian dazu angeregt worden sein, um 400 ein Epos über den „Raub der Proserpina“ (De raptu Proserpinae) zu schreiben, das den Gründungsmythos von Eleusis behandelt.
Kult
In der Grabplastik und Grabmalerei erscheint der Raub der Proserpina ab etwa 100. Dabei wurden bei weiblichen Toten die Gesichtszüge der in die Unterwelt verschleppten Proserpina denen der Verstorbenen angeglichen, so beim Grab der Vibia, wo die Identifizierung auch in der Beischrift verdeutlicht wird: abreptio Vibies et discensio („Raub und Entschwinden der Vibia“).[4]
In der Domschatzkammer des Aachener Doms befindet sich der Proserpina-Sarkophag Karls des Großen
Ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. ist der Gebrauch des Namens der Proserpina in Fluchtexten belegt.[5] In den Provinzen des römischen Reiches ist der Kult der Proserpina aus Votivinschriften vielfach belegt, besonders in Spanien[6] und in den Donauprovinzen.[7] Heiligtümer und Kultbilder sind in Vibo Valentia und auf Malta bezeugt.[8]
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