Die Alt- und Jungmoräne
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Die Alt- und Jungmoräne
Die Begriffe Altmoräne und Jungmoräne kennzeichnen unterschiedlich alte Landschaftsformen in ehemals vergletscherten Gebieten Mitteleuropas. Während die meisten heute noch sichtbaren Altmoränen in der Saaleeiszeit bzw. Riß-Kaltzeit vor ca. 130.000 bis 140.000 Jahren gebildet wurden, oder noch viel älter sind und bis in die Günz-Kaltzeit (600.000 bis 800.000 Jahre alt) zurückgehen, sind die Jungmoränenlandschaften in Mitteleuropa deutlich jünger und meist ca. 15.000 bis 20.000 Jahre alt, jedenfalls nicht älter als etwa 100.000 Jahre. Letztere entstanden in der Weichseleiszeit bzw. im alpinen Vergletscherungsgebiet in der Würmeiszeit. Der Begriff Alt- und Jungmoräne wird auf alle Elemente der Glazialen Serie übertragen, auch wenn die Schmelzwasserablagerungen und -formen streng genommen keine Moränen darstellen.
Altmoränen
Typische flachwellige Altmoränenlandschaft im Fläming zwischen Preußnitz und Bad Belzig
Die Altmoränenlandschaften waren in der letzten Eiszeit Tundren oder Kältewüsten. Durch periglaziale Prozesse kam es dort zu bedeutender Abtragung (vor allem Denudation, weniger Erosion) und andererseits zur Akkumulation von Sedimenten in den Niederungen. Auf Grund dessen sind die alten glazialen Formen bereits deutlich verwischt und abgeflacht. Weiterhin sind fast alle geschlossenen Hohlformen (z. B. Toteiskessel und Seen) vollständig verfüllt. Das Altmoränenland ist daher reliefärmer als das Jungmoränenland und besitzt kaum noch natürliche Seen. Das Flusssystem des Altmoränenlandes ist normal und hierarchisch ausgebildet.
Auf Grund der fortschreitenden Verwitterung der oberflächennahen Sedimente sind die Böden stärker ausgelaugt (verbraunt, entkalkt und/oder podsoliert). Der Geschiebemergel ist meist 3–4 Meter entkalkt, bei geringeren Mächtigkeiten sogar vollständig. Häufig sind Abtragungs- und Akkumulationsformen des Windes, da während der Kaltzeiten der Wind Sand und Schluff auf Grund des Fehlens einer Vegetationsdecke problemlos verblasen konnte. Typisch für viele Altmoränengebiete ist daher das Vorkommen von Windkantern, Dünen und Löss.
Jungmoränen
Typische, sehr wellige Jungmoränenlandschaft, Stauchmoräne der Brohmer Berge
Das Jungmoränenland hingegen besitzt frische, noch gut als solche zu erkennende Glazialformen. Es existieren zahlreiche geschlossene Hohlformen, von denen zahlreiche mit Wasser gefüllt sind. Das Flusssystem ist oft noch unreif und chaotisch ausgebildet. Es gibt zahlreiche Binnenentwässerungsgebiete. Windkanter und Dünen kommen zwar vor; jedoch sind diese Formen viel jünger und weniger intensiv ausgebildet als im Altmoränenland. Die Böden sind deutlich weniger verwittert als im Altmoränenland. Auf den Grundmoränenflächen beträgt die Entkalkung des Geschiebemergels daher oft weniger als 1 Meter.
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Altmoränen
Typische flachwellige Altmoränenlandschaft im Fläming zwischen Preußnitz und Bad Belzig
Die Altmoränenlandschaften waren in der letzten Eiszeit Tundren oder Kältewüsten. Durch periglaziale Prozesse kam es dort zu bedeutender Abtragung (vor allem Denudation, weniger Erosion) und andererseits zur Akkumulation von Sedimenten in den Niederungen. Auf Grund dessen sind die alten glazialen Formen bereits deutlich verwischt und abgeflacht. Weiterhin sind fast alle geschlossenen Hohlformen (z. B. Toteiskessel und Seen) vollständig verfüllt. Das Altmoränenland ist daher reliefärmer als das Jungmoränenland und besitzt kaum noch natürliche Seen. Das Flusssystem des Altmoränenlandes ist normal und hierarchisch ausgebildet.
Auf Grund der fortschreitenden Verwitterung der oberflächennahen Sedimente sind die Böden stärker ausgelaugt (verbraunt, entkalkt und/oder podsoliert). Der Geschiebemergel ist meist 3–4 Meter entkalkt, bei geringeren Mächtigkeiten sogar vollständig. Häufig sind Abtragungs- und Akkumulationsformen des Windes, da während der Kaltzeiten der Wind Sand und Schluff auf Grund des Fehlens einer Vegetationsdecke problemlos verblasen konnte. Typisch für viele Altmoränengebiete ist daher das Vorkommen von Windkantern, Dünen und Löss.
Jungmoränen
Typische, sehr wellige Jungmoränenlandschaft, Stauchmoräne der Brohmer Berge
Das Jungmoränenland hingegen besitzt frische, noch gut als solche zu erkennende Glazialformen. Es existieren zahlreiche geschlossene Hohlformen, von denen zahlreiche mit Wasser gefüllt sind. Das Flusssystem ist oft noch unreif und chaotisch ausgebildet. Es gibt zahlreiche Binnenentwässerungsgebiete. Windkanter und Dünen kommen zwar vor; jedoch sind diese Formen viel jünger und weniger intensiv ausgebildet als im Altmoränenland. Die Böden sind deutlich weniger verwittert als im Altmoränenland. Auf den Grundmoränenflächen beträgt die Entkalkung des Geschiebemergels daher oft weniger als 1 Meter.
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