Kehlkoffer
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Kehlkoffer
Kehlkoffer (abgeleitet aus dem französischen Wort „le coffre“ = Truhe, Kasten. In der älteren deutschen Festungsliteratur verstand man unter einem Koffre/Koffer allerdings eine nach oben offene Grabenstreiche; sie stand im Gegensatz zu einer Kaponniere, die geschlossen war [1].) ist ein Begriff aus dem Festungsbau und bezeichnet eine Grabenstreiche, die sich in der Kehle eines Festungswerks befindet und zur Geschütz- oder Gewehrverteidigung eingerichtet ist.[2]
Fort mit Kehlkoffer
Auf der dem Feind abgewandten Seite einer Befestigungsanlage liegen die Arbeits, Aufenthalts- und Versorgungsräume. In Friedenszeiten müssen sie leicht zugänglich sein. Sie sind weniger stark befestigt, weshalb diese Seite als Kehle der Festung bezeichnet wird. Während der Frontgraben die Angriffsseite schützt, übernimmt diese Aufgabe auf der Rückseite der Kehlgraben.
Kehlgraben mit Kehlkoffer. Festungswerk Forte Airolo in Airolo (Schweiz)
Aufgabe eines „Kehlkoffers“ ist die Verteidigung des Kehlgrabens und damit häufig auch des Zugangs zum betreffenden Werk. Auch nach Entwicklung der Brisanzgranaten Mitte der 1880er Jahre wurden – nunmehr meist aus Beton und Stahl – weiterhin auch Kehlkoffer errichtet, während die übrigen Grabenstreichen überwiegend in der Contreescarpe eingebaut wurden. Der Grund zur Beibehaltung der Kehlkoffer bestand vor allem darin, dass die Kehlseite vom Feind abgewandt und somit nicht durch die Belagerungsartillerie bedroht wurde, auch war die Bauausführung einfacher und billiger, zumal die Kehlkoffer im Gegensatz zu den in der Contreescarpe (die Grabenaußenwand) als Kasematten angelegten Grabenstreichen keinen unter die Grabensohle führenden Zugangsweg (Poterne) benötigten. Zudem bestand das Problem nicht mehr, dass eine vom Gegner eroberte Grabenstreiche in der Außenwand des Grabens nur schwer zurückzuerobern war, da dieser in der Zwischenzeit damit selbst einen Teil des Grabens beherrschte.
Der Begriff als solcher stammt wahrscheinlich aus dem österreichisch-ungarischen Militärjargon und taucht in der Beschreibung der, ab dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts an der Reichsgrenze zu Italien erbauten k.u.k. Festungswerken vermehrt auf.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Fort mit Kehlkoffer
Auf der dem Feind abgewandten Seite einer Befestigungsanlage liegen die Arbeits, Aufenthalts- und Versorgungsräume. In Friedenszeiten müssen sie leicht zugänglich sein. Sie sind weniger stark befestigt, weshalb diese Seite als Kehle der Festung bezeichnet wird. Während der Frontgraben die Angriffsseite schützt, übernimmt diese Aufgabe auf der Rückseite der Kehlgraben.
Kehlgraben mit Kehlkoffer. Festungswerk Forte Airolo in Airolo (Schweiz)
Aufgabe eines „Kehlkoffers“ ist die Verteidigung des Kehlgrabens und damit häufig auch des Zugangs zum betreffenden Werk. Auch nach Entwicklung der Brisanzgranaten Mitte der 1880er Jahre wurden – nunmehr meist aus Beton und Stahl – weiterhin auch Kehlkoffer errichtet, während die übrigen Grabenstreichen überwiegend in der Contreescarpe eingebaut wurden. Der Grund zur Beibehaltung der Kehlkoffer bestand vor allem darin, dass die Kehlseite vom Feind abgewandt und somit nicht durch die Belagerungsartillerie bedroht wurde, auch war die Bauausführung einfacher und billiger, zumal die Kehlkoffer im Gegensatz zu den in der Contreescarpe (die Grabenaußenwand) als Kasematten angelegten Grabenstreichen keinen unter die Grabensohle führenden Zugangsweg (Poterne) benötigten. Zudem bestand das Problem nicht mehr, dass eine vom Gegner eroberte Grabenstreiche in der Außenwand des Grabens nur schwer zurückzuerobern war, da dieser in der Zwischenzeit damit selbst einen Teil des Grabens beherrschte.
Der Begriff als solcher stammt wahrscheinlich aus dem österreichisch-ungarischen Militärjargon und taucht in der Beschreibung der, ab dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts an der Reichsgrenze zu Italien erbauten k.u.k. Festungswerken vermehrt auf.
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