Die Zitadelle Wesel
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Die Zitadelle Wesel
Die Zitadelle Wesel ist die größte erhaltene Festungsanlage des Rheinlands und wurde 1688–1722 in Wesel nach Plänen von Johan de Corbin in Form eines fünfzackigen Sternes angelegt, wobei jede Zacke eine Bastion darstellte. Die Zitadelle war der Kern der Festung Wesel. Heute wird die Zitadelle als Kulturzentrum genutzt.
Das Haupttor der Zitadelle Wesel vom zentralen Waffenplatz aus gesehen
Architektur
Die architektonischen Grundzüge der Zitadelle gehen auf die Grundsätze von Sébastien Le Prestre de Vauban zurück, dem zu seiner Zeit bedeutendsten Festungsbauer. Die Baukosten des zwischen 1668 und 1700 erstellten Bauabschnittes werden mit 373.452 Reichstalern beziffert. Auch in den Folgejahren flossen erhebliche finanzielle Mittel in den Bau, für die Jahre 1701 und 1702 schätzt man einen Aufwand von 221.600 Reichstalern. Die gesamte Festung Wesel war in diesem Zeitraum mit 250 Geschützen ausgestattet.
Im Jahre 1687 befahl Friedrich Wilhelm von Brandenburg den Bau einer Zitadelle zum Ausbau Wesels als Festungsstadt. Sie sollte im Süden der Stadt mit Anbindung an die bestehende Stadtbefestigung errichtet und mit fünf Bastionen und fünf Ravelins, die dazu noch zurückliegende Flanken erhielten, ausgestattet werden. Das Haupttor der Zitadelle wurde 1718 errichtet. Vermutlich bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Zitadelle auf ihrer Süd- und Ostseite mit ausgedehnten Werken verstärkt. In der Zeit ihrer Besatzung von 1805–1814 errichteten die Franzosen in der Zitadelle ein zweigeschossiges Ziegelsteingebäude ohne Unterkellerung, das noch heute Bestand hat: die ehemalige Kaserne VIII.
Das Haupttor ist repräsentativ gestaltet. Im südlichen der beiden Flügel befindet sich eine Gefängniszelle, in der unter anderem die elf Schillschen Offiziere auf ihren Prozess warteten.
Das Haupttor der Zitadelle in Wesel von der Stadtseite aus gesehen
Ein ehemaliger französischer Mörser, der nach 1871 hier aufgestellt wurde
Die Tenaille vor der Kurtine der Zitadelle
Der Übergang der Tenaille auf die Bastion in der Zitadelle
heutige Nutzung
Kaserne No. VIII der Zitadelle, heute Musik- und Kunstschule
Durch die Entfestigungen nach dem Ersten Weltkrieg 1919/1920 sind die einstigen Befestigungsanlagen heute verschwunden. Insbesondere ist die Anlage zu Rhein und Lippe hin offen, der ursprünglichen Feindseite. An das dortige Feldtor erinnert nur noch ein Straßenname.
Folgende Gebäude blieben erhalten:
Haupttoranlage mit Kurtine, Brücke, Tenaille, Brücke und Graben von 1718 (Jean de Bodt), renoviert 1823, dient heute dem Städtischen Museum, Abteilung Schill-Kasematte. Dieses Tor ist zwar auch befestigt, stellte aber eigentlich die Verbindung zur Stadt hin dar.
Offiziersgefängnis von 1727 (in Privatbesitz) beherbergt die Tanzschule Bodywave (Schule für Orientalischen Tanz und Kultur, inh. Sahéla S. Brock), Jefimowa Ballett (Ballett und Bühnentanzschule), die Korsettschneiderei „Hellmade Corsetts“, das Kunstatelier von Steve McNeely und die Werkstatt der Künstlerin Anja Weinberg.
Garnisonsbäckerei No. II von 1809, wird vom Stadtarchiv mit Restaurierungswerkstatt genutzt.
Kaserne No. VIII von 1809, wurde für die Musik- und Kunstschule der Stadt Wesel renoviert.
Körnermagazin um 1835, hier ist heute das Preußen-Museum Wesel untergebracht.
List der Gouverneure der Zitadelle Wesel
1675 Freiherr Alexander von Spaen , Generalfeldmarschall.
1692 Friedrich von Heiden (1633–1706), General der Infanterie
1702 Philipp Karl von Wylich und Lottum (1650–1719) , Generalfeldmarschall.
1719 Freiherr Johann Sigismund von Heyden. († 1730)
1730 Konrad Heinrich von der Mosel (1663–1733) General-Leutnant
1733 Hans Christoph von Bardeleben, General-Major (1766-1736)
175? Friedrich Wilhelm von Dossow (1669–1758) , General der Infanterie
1756 Friedrich von Hessen-Kassel , General-Leutnant
1757 Heinrich August de la Motte Fouqué (1698–1774), General der Infanterie
1787–1788 Friedrich Wilhelm von Gaudi (1725–1788), General-Leutnant
1790 Martin Ernst von Schlieffen (1732–1825), General-Leutnant
1792 Alexander Friedrich von Woldeck (1720–1795), General-Leutnant
1796 Friedrich August Albrecht von Tschirschky (1734–1799), General-Major
1797 Landgraf Wilhelm von Hessen-Kassel, Generalfeldmarschall.
1814 Karl Friedrich Franciscus von Steinmetz (1768–1837), General-Major
Siehe auch
Fort Blücher
Fort Fusternberg
Fort I
Berliner Tor
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Das Haupttor der Zitadelle Wesel vom zentralen Waffenplatz aus gesehen
Architektur
Die architektonischen Grundzüge der Zitadelle gehen auf die Grundsätze von Sébastien Le Prestre de Vauban zurück, dem zu seiner Zeit bedeutendsten Festungsbauer. Die Baukosten des zwischen 1668 und 1700 erstellten Bauabschnittes werden mit 373.452 Reichstalern beziffert. Auch in den Folgejahren flossen erhebliche finanzielle Mittel in den Bau, für die Jahre 1701 und 1702 schätzt man einen Aufwand von 221.600 Reichstalern. Die gesamte Festung Wesel war in diesem Zeitraum mit 250 Geschützen ausgestattet.
Im Jahre 1687 befahl Friedrich Wilhelm von Brandenburg den Bau einer Zitadelle zum Ausbau Wesels als Festungsstadt. Sie sollte im Süden der Stadt mit Anbindung an die bestehende Stadtbefestigung errichtet und mit fünf Bastionen und fünf Ravelins, die dazu noch zurückliegende Flanken erhielten, ausgestattet werden. Das Haupttor der Zitadelle wurde 1718 errichtet. Vermutlich bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Zitadelle auf ihrer Süd- und Ostseite mit ausgedehnten Werken verstärkt. In der Zeit ihrer Besatzung von 1805–1814 errichteten die Franzosen in der Zitadelle ein zweigeschossiges Ziegelsteingebäude ohne Unterkellerung, das noch heute Bestand hat: die ehemalige Kaserne VIII.
Das Haupttor ist repräsentativ gestaltet. Im südlichen der beiden Flügel befindet sich eine Gefängniszelle, in der unter anderem die elf Schillschen Offiziere auf ihren Prozess warteten.
Das Haupttor der Zitadelle in Wesel von der Stadtseite aus gesehen
Ein ehemaliger französischer Mörser, der nach 1871 hier aufgestellt wurde
Die Tenaille vor der Kurtine der Zitadelle
Der Übergang der Tenaille auf die Bastion in der Zitadelle
heutige Nutzung
Kaserne No. VIII der Zitadelle, heute Musik- und Kunstschule
Durch die Entfestigungen nach dem Ersten Weltkrieg 1919/1920 sind die einstigen Befestigungsanlagen heute verschwunden. Insbesondere ist die Anlage zu Rhein und Lippe hin offen, der ursprünglichen Feindseite. An das dortige Feldtor erinnert nur noch ein Straßenname.
Folgende Gebäude blieben erhalten:
Haupttoranlage mit Kurtine, Brücke, Tenaille, Brücke und Graben von 1718 (Jean de Bodt), renoviert 1823, dient heute dem Städtischen Museum, Abteilung Schill-Kasematte. Dieses Tor ist zwar auch befestigt, stellte aber eigentlich die Verbindung zur Stadt hin dar.
Offiziersgefängnis von 1727 (in Privatbesitz) beherbergt die Tanzschule Bodywave (Schule für Orientalischen Tanz und Kultur, inh. Sahéla S. Brock), Jefimowa Ballett (Ballett und Bühnentanzschule), die Korsettschneiderei „Hellmade Corsetts“, das Kunstatelier von Steve McNeely und die Werkstatt der Künstlerin Anja Weinberg.
Garnisonsbäckerei No. II von 1809, wird vom Stadtarchiv mit Restaurierungswerkstatt genutzt.
Kaserne No. VIII von 1809, wurde für die Musik- und Kunstschule der Stadt Wesel renoviert.
Körnermagazin um 1835, hier ist heute das Preußen-Museum Wesel untergebracht.
List der Gouverneure der Zitadelle Wesel
1675 Freiherr Alexander von Spaen , Generalfeldmarschall.
1692 Friedrich von Heiden (1633–1706), General der Infanterie
1702 Philipp Karl von Wylich und Lottum (1650–1719) , Generalfeldmarschall.
1719 Freiherr Johann Sigismund von Heyden. († 1730)
1730 Konrad Heinrich von der Mosel (1663–1733) General-Leutnant
1733 Hans Christoph von Bardeleben, General-Major (1766-1736)
175? Friedrich Wilhelm von Dossow (1669–1758) , General der Infanterie
1756 Friedrich von Hessen-Kassel , General-Leutnant
1757 Heinrich August de la Motte Fouqué (1698–1774), General der Infanterie
1787–1788 Friedrich Wilhelm von Gaudi (1725–1788), General-Leutnant
1790 Martin Ernst von Schlieffen (1732–1825), General-Leutnant
1792 Alexander Friedrich von Woldeck (1720–1795), General-Leutnant
1796 Friedrich August Albrecht von Tschirschky (1734–1799), General-Major
1797 Landgraf Wilhelm von Hessen-Kassel, Generalfeldmarschall.
1814 Karl Friedrich Franciscus von Steinmetz (1768–1837), General-Major
Siehe auch
Fort Blücher
Fort Fusternberg
Fort I
Berliner Tor
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