Die Verklärung des Herrn
Seite 1 von 1
Die Verklärung des Herrn
Verklärung des Herrn (lateinisch Transfiguration[1][2]; griechisch Metamorphosis) bezeichnet ein Offenbarungsereignis, das nach dem Zeugnis der Evangelien drei Apostel mit Jesus Christus erlebten, als sie ihn in besonderer, verklärter Form in Begleitung von Mose und Elija sahen.
Raffael: Transfiguration, 1520 (Detail)
Das Geschehen
Jesus nimmt die Jünger Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führt sie auf einen hohen, nicht näher bezeichneten Berg. Es wird ein Bezug zu der alttestamentlichen Bibelstelle Exodus 24 EU erkennbar, in der Mose in seinem Aufstieg Aaron, Nadab und Abihu, freilich auch noch 70 Älteste Israels, mitnimmt.
Beim Evangelisten Lukas heißt es: „Er stieg mit ihnen hinauf, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß.“, Lk 9,28–36 EU. Auf dem Gipfel eines Berges wird Jesus vor den drei Jüngern von überirdischem Licht („Taborlicht“) überstrahlt („verklärt“). Im Markusevangelium steht darüber: „Seine Kleider wurden strahlend weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann.“, Mk 9,2–9 EU. Der Evangelist Matthäus schreibt: „Sein Antlitz strahlte wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.“, Mt 17,1–8 EU.
Nun erscheinen Mose und Elija – Gesetzesordnung und Prophetie des Alten Bundes verkörpernd – und sprechen mit ihm. Die drei Apostel fallen vor Schrecken zu Boden. Der Apostel Petrus schlägt vor, drei Hütten zu bauen, somit ergibt sich wieder ein Bezug zum jüdischen Laubhüttenfest.
Da kommt eine Wolke (Schechina), und aus der Wolke ruft eine Stimme: „Dies ist mein geliebter Sohn.“ Dies ist die Proklamation der Sohnschaft. Die Taufszene (Mt 3,13 EU; Mk 1,9 EU; Lk 3,21 EU), wo die Stimme aus der Wolke dieselben Worte gesprochen hat, scheint sich zu wiederholen. Aber Gott fügt noch einen Imperativ hinzu: „Auf ihn sollt ihr hören.“
Zeitangabe
In den Evangelien erfolgt zunächst eine Zeitangabe. Matthäus und Markus sprechen von sechs Tagen. Lukas schreibt in seinem Bericht von etwa acht Tagen. Im jüdischen Festkalender trennen nur fünf Tage zwei bedeutende Feste: Jom Kippur, das große Versöhnungsfest, und das eine Woche lang dauernde Laubhüttenfest (Sukkot). An diesem Versöhnungsfest spricht der Hohepriester der Juden feierlich den Namen JHWH im Allerheiligsten des Tempels aus. Die Datierung des Ereignisses spricht für den letzten Tag des Sukkot.
Festtag
In den Ostkirchen mit ihrer ausformulierten Lehre vom ungeschaffenen Licht spielt das Fest der Verklärung Christi eine deutlich wichtigere Rolle als in den Westkirchen. Es bildete sich dort heraus im Zusammenhang mit einer von Kaiserin Helena auf dem Tabor gestifteten Kirche und wurde schon seit dem 5. Jahrhundert als Metamorphosis begangen. Wie das Kontakion lehrt, wird das Fest in Zusammenhang gesetzt mit dem Passionsgeschehen: „[...] und die Jünger schauten deine Herrlichkeit, [...] auf dass sie zu erkennen vermöchten, dass dein Leiden freiwillig sei, wenn sie dich am Kreuze sähen, und der Welt verkündeten, dass wahrhaftig du des Vaters Abglanz bist.“ – Im armenischen Ritus erscheint es im Wardawar-Brauch.
Als im Mittelalter die einzelnen Stationen des Lebensweges Jesu in den Blick genommen wurden, fand das Fest Eingang in Liturgie der lateinischen Kirche. Im Jahr 1457 wurde es durch Papst Callistus III. nach dem Sieg über die Türken bei der Belagerung von Belgrad (1456) in den liturgischen Kalender der lateinischen Kirche aufgenommen ("In Transfiguratione Domini Nostri Iesu Christi"). Es wird nach dem liturgischen Kalender der orthodoxen Kirchen, der römisch-katholischen Kirche, der anglikanischen und der alt-katholischen Kirche am 6. August gefeiert, in den lutherischen Gemeinden stets am letzten Sonntag nach Epiphanias. In den Kalendern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika und der Lutherischen Kirche – Missouri-Synode findet sich der 6. August als zusätzlicher Gedenktag[3], ebenso wie auch im Evangelischen Tagzeitenbuch der Evangelischen Michaelsbruderschaft.
Berg Tabor in Galiläa
Mosaik in der Verklärungsbasilika auf dem Berg Tabor mit der Inschrift aus Mt 17,2 et transfiguratus est ante eos („Und er wurde vor ihren Augen verklärt“)
Patrozinien und identifizierte Berge
Nach der außerbiblischen Überlieferung handelte es sich um den Berg Tabor in Galiläa.
Die Kirchen mit dem Patrozinium des Ereignisses nennt man Verklärungskirchen.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Raffael: Transfiguration, 1520 (Detail)
Das Geschehen
Jesus nimmt die Jünger Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führt sie auf einen hohen, nicht näher bezeichneten Berg. Es wird ein Bezug zu der alttestamentlichen Bibelstelle Exodus 24 EU erkennbar, in der Mose in seinem Aufstieg Aaron, Nadab und Abihu, freilich auch noch 70 Älteste Israels, mitnimmt.
Beim Evangelisten Lukas heißt es: „Er stieg mit ihnen hinauf, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß.“, Lk 9,28–36 EU. Auf dem Gipfel eines Berges wird Jesus vor den drei Jüngern von überirdischem Licht („Taborlicht“) überstrahlt („verklärt“). Im Markusevangelium steht darüber: „Seine Kleider wurden strahlend weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann.“, Mk 9,2–9 EU. Der Evangelist Matthäus schreibt: „Sein Antlitz strahlte wie die Sonne und seine Kleider wurden weiß wie das Licht.“, Mt 17,1–8 EU.
Nun erscheinen Mose und Elija – Gesetzesordnung und Prophetie des Alten Bundes verkörpernd – und sprechen mit ihm. Die drei Apostel fallen vor Schrecken zu Boden. Der Apostel Petrus schlägt vor, drei Hütten zu bauen, somit ergibt sich wieder ein Bezug zum jüdischen Laubhüttenfest.
Da kommt eine Wolke (Schechina), und aus der Wolke ruft eine Stimme: „Dies ist mein geliebter Sohn.“ Dies ist die Proklamation der Sohnschaft. Die Taufszene (Mt 3,13 EU; Mk 1,9 EU; Lk 3,21 EU), wo die Stimme aus der Wolke dieselben Worte gesprochen hat, scheint sich zu wiederholen. Aber Gott fügt noch einen Imperativ hinzu: „Auf ihn sollt ihr hören.“
Zeitangabe
In den Evangelien erfolgt zunächst eine Zeitangabe. Matthäus und Markus sprechen von sechs Tagen. Lukas schreibt in seinem Bericht von etwa acht Tagen. Im jüdischen Festkalender trennen nur fünf Tage zwei bedeutende Feste: Jom Kippur, das große Versöhnungsfest, und das eine Woche lang dauernde Laubhüttenfest (Sukkot). An diesem Versöhnungsfest spricht der Hohepriester der Juden feierlich den Namen JHWH im Allerheiligsten des Tempels aus. Die Datierung des Ereignisses spricht für den letzten Tag des Sukkot.
Festtag
In den Ostkirchen mit ihrer ausformulierten Lehre vom ungeschaffenen Licht spielt das Fest der Verklärung Christi eine deutlich wichtigere Rolle als in den Westkirchen. Es bildete sich dort heraus im Zusammenhang mit einer von Kaiserin Helena auf dem Tabor gestifteten Kirche und wurde schon seit dem 5. Jahrhundert als Metamorphosis begangen. Wie das Kontakion lehrt, wird das Fest in Zusammenhang gesetzt mit dem Passionsgeschehen: „[...] und die Jünger schauten deine Herrlichkeit, [...] auf dass sie zu erkennen vermöchten, dass dein Leiden freiwillig sei, wenn sie dich am Kreuze sähen, und der Welt verkündeten, dass wahrhaftig du des Vaters Abglanz bist.“ – Im armenischen Ritus erscheint es im Wardawar-Brauch.
Als im Mittelalter die einzelnen Stationen des Lebensweges Jesu in den Blick genommen wurden, fand das Fest Eingang in Liturgie der lateinischen Kirche. Im Jahr 1457 wurde es durch Papst Callistus III. nach dem Sieg über die Türken bei der Belagerung von Belgrad (1456) in den liturgischen Kalender der lateinischen Kirche aufgenommen ("In Transfiguratione Domini Nostri Iesu Christi"). Es wird nach dem liturgischen Kalender der orthodoxen Kirchen, der römisch-katholischen Kirche, der anglikanischen und der alt-katholischen Kirche am 6. August gefeiert, in den lutherischen Gemeinden stets am letzten Sonntag nach Epiphanias. In den Kalendern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika und der Lutherischen Kirche – Missouri-Synode findet sich der 6. August als zusätzlicher Gedenktag[3], ebenso wie auch im Evangelischen Tagzeitenbuch der Evangelischen Michaelsbruderschaft.
Berg Tabor in Galiläa
Mosaik in der Verklärungsbasilika auf dem Berg Tabor mit der Inschrift aus Mt 17,2 et transfiguratus est ante eos („Und er wurde vor ihren Augen verklärt“)
Patrozinien und identifizierte Berge
Nach der außerbiblischen Überlieferung handelte es sich um den Berg Tabor in Galiläa.
Die Kirchen mit dem Patrozinium des Ereignisses nennt man Verklärungskirchen.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Andy- Admin
- Anzahl der Beiträge : 36186
Anmeldedatum : 03.04.11
Ähnliche Themen
» Die Ringe des Herrn - Opferrituale der Rothschilds, Windsors & NWO-Konspiranten
» INTENT:OUTTAKE
» Ohne Vandalismus - Die Villa des Herrn R.
» INTENT:OUTTAKE
» Ohne Vandalismus - Die Villa des Herrn R.
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
Gestern um 3:20 am von Heiliger Hotze
» Halflives
Gestern um 3:18 am von Heiliger Hotze
» Kupfergold
Gestern um 3:15 am von Heiliger Hotze
» Whitesnake
Gestern um 3:13 am von Heiliger Hotze
» ( ENGELSEIN ) ENGELHAI
Gestern um 3:11 am von Heiliger Hotze
» MALIGNANT TUMOUR
Gestern um 3:04 am von Heiliger Hotze
» - LEEAAV -
Gestern um 3:02 am von Heiliger Hotze
» (( ifa ))
Gestern um 3:00 am von Heiliger Hotze
» AOP Records
Gestern um 2:57 am von Heiliger Hotze