Die Bananenkriege
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Die Bananenkriege
Bananenkriege (banana wars) nannte man im amerikanischen Sprachbereich umgangssprachlich die von den Vereinigten Staaten Anfang des 20. Jahrhunderts in Mittel- und Südamerika durchgeführten Militäraktionen, die im Kontext einer erweiterten Kanonenbootpolitik standen. Diese Interventionen erfolgten durch die US Navy und das United States Marine Corps; gelegentlich wurden auch Truppen der U.S. Army herangezogen.
Die USA und Mittelamerika, historische Karte von 1905
Die Bananenkriege wurden 1934 mit der Politik der guten Nachbarschaft unter Präsident Franklin D. Roosevelt beendet; seither wurden keine amerikanischen Kolonien mehr gegründet.
Politische Karikatur von 1904 zur Kanonenbootpolitik: US-Präsident Theodore Roosevelt trägt einen großen Knüppel („Big Stick“) und zieht einen Konvoi von Kriegsschiffen durch das Karibische Meer
Bezeichnung
Der Ausdruck Bananenkrieg rührt angeblich aus den engen Beziehungen zwischen den Interventionen und dem existenziellen Interesse der USA an der Wahrung ihrer Handelsinteressen in der Region. Besonders Anteil an finanziellen Investitionen hatte die United Fruit Company beim Anbau von Bananen, Tabak, Zuckerrohr sowie zahlreichen anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen im karibischen Raum, Mittelamerika und dem Norden Südamerikas.
Marines gehen unter Beschuss bei Santo Domingo an Land
Bewertung
Verfechter des Imperialismus vor dem Ersten Weltkrieg rechtfertigten das militärische Vorgehen oft mit dem Argument, diese Konflikte würden den Mittel- und Südamerikanern zu einer Stabilisierung verhelfen. Einige Imperialisten kritisierten sogar die Dimensionen der Interventionen im Sinne der US-Interessen als nicht ausreichend und plädierten für erweiterte Truppeneinsätze in der Region.
Amerikanische Imperialismuskritiker sahen diese Aktionen als einen ersten Schritt in einen abenteuerlichen amerikanischen Kolonialismus in der Region.
Spätere Beobachter wiesen darauf hin, dass diese Interventionen zu einer Erweiterung des US-amerikanischen Kolonialreichs geführt hätten, wenn der Erste Weltkrieg die amerikanische Begeisterung für internationale Aktivitäten nicht gedämpft hätte. Die mittelamerikanischen Staaten wären dann entweder (wie Hawaii) annektiert oder (wie die Philippinen, Puerto Rico oder Guam) zum abhängigen amerikanischen Außengebiet geworden. Diese Überlegungen wurden laut, als die US-Interventionsaktivität in den 1920er Jahren erneut aufflammte, nachdem sie während und nach dem Ersten Weltkrieg zurückgegangen war.
Chinandega, Nicaragua. Marines and Bluejackets who returned with ballot box from Somotillo. They started out with Bulloc – NARA – 532591
Betroffene Länder
Zu den von den Bananenkriegen betroffenen Ländern zählten:
Kuba Kuba (1898–1922)
Dominikanische Republik Dominikanische Republik (1916–1924)
Haiti Haiti (1915–1934)
Mexiko Mexiko (1914)
Nicaragua Nicaragua (1909–1933)
Panama Panama
Honduras Honduras (1903, 1907, 1911, 1912, 1919, 1924, 1925)
Beispiele
Erhängung von Moro-Rebellen 1911 auf der Insel Jolo
Philippinisch-Amerikanischer Krieg
Moro-Aufstand auf den Philippinen 1902–1913
US-Militärintervention auf Kuba 1906–1909
US-Militärintervention in Nicaragua 1909–1925
US-Militärintervention in Veracruz 1914
US-Militärinvention in Haiti 1915–1934
US-Militärintervention in der Dominikanischen Republik 1916-1924
US-Militärintervention in Nicaragua 1926–1933
Filme
The Marines Are Coming, USA 1934, Regie: David Howard
The Fighting Marines, USA 1935, Regie: B. Reeves Eason/Joseph Kane
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Die USA und Mittelamerika, historische Karte von 1905
Die Bananenkriege wurden 1934 mit der Politik der guten Nachbarschaft unter Präsident Franklin D. Roosevelt beendet; seither wurden keine amerikanischen Kolonien mehr gegründet.
Politische Karikatur von 1904 zur Kanonenbootpolitik: US-Präsident Theodore Roosevelt trägt einen großen Knüppel („Big Stick“) und zieht einen Konvoi von Kriegsschiffen durch das Karibische Meer
Bezeichnung
Der Ausdruck Bananenkrieg rührt angeblich aus den engen Beziehungen zwischen den Interventionen und dem existenziellen Interesse der USA an der Wahrung ihrer Handelsinteressen in der Region. Besonders Anteil an finanziellen Investitionen hatte die United Fruit Company beim Anbau von Bananen, Tabak, Zuckerrohr sowie zahlreichen anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen im karibischen Raum, Mittelamerika und dem Norden Südamerikas.
Marines gehen unter Beschuss bei Santo Domingo an Land
Bewertung
Verfechter des Imperialismus vor dem Ersten Weltkrieg rechtfertigten das militärische Vorgehen oft mit dem Argument, diese Konflikte würden den Mittel- und Südamerikanern zu einer Stabilisierung verhelfen. Einige Imperialisten kritisierten sogar die Dimensionen der Interventionen im Sinne der US-Interessen als nicht ausreichend und plädierten für erweiterte Truppeneinsätze in der Region.
Amerikanische Imperialismuskritiker sahen diese Aktionen als einen ersten Schritt in einen abenteuerlichen amerikanischen Kolonialismus in der Region.
Spätere Beobachter wiesen darauf hin, dass diese Interventionen zu einer Erweiterung des US-amerikanischen Kolonialreichs geführt hätten, wenn der Erste Weltkrieg die amerikanische Begeisterung für internationale Aktivitäten nicht gedämpft hätte. Die mittelamerikanischen Staaten wären dann entweder (wie Hawaii) annektiert oder (wie die Philippinen, Puerto Rico oder Guam) zum abhängigen amerikanischen Außengebiet geworden. Diese Überlegungen wurden laut, als die US-Interventionsaktivität in den 1920er Jahren erneut aufflammte, nachdem sie während und nach dem Ersten Weltkrieg zurückgegangen war.
Chinandega, Nicaragua. Marines and Bluejackets who returned with ballot box from Somotillo. They started out with Bulloc – NARA – 532591
Betroffene Länder
Zu den von den Bananenkriegen betroffenen Ländern zählten:
Kuba Kuba (1898–1922)
Dominikanische Republik Dominikanische Republik (1916–1924)
Haiti Haiti (1915–1934)
Mexiko Mexiko (1914)
Nicaragua Nicaragua (1909–1933)
Panama Panama
Honduras Honduras (1903, 1907, 1911, 1912, 1919, 1924, 1925)
Beispiele
Erhängung von Moro-Rebellen 1911 auf der Insel Jolo
Philippinisch-Amerikanischer Krieg
Moro-Aufstand auf den Philippinen 1902–1913
US-Militärintervention auf Kuba 1906–1909
US-Militärintervention in Nicaragua 1909–1925
US-Militärintervention in Veracruz 1914
US-Militärinvention in Haiti 1915–1934
US-Militärintervention in der Dominikanischen Republik 1916-1924
US-Militärintervention in Nicaragua 1926–1933
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The Marines Are Coming, USA 1934, Regie: David Howard
The Fighting Marines, USA 1935, Regie: B. Reeves Eason/Joseph Kane
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