Der Manipel
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Der Manipel
Der Manipel (von lat. manipulus) ist ein nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil nicht mehr vorgeschriebenes und daher – mit Ausnahme der Messfeier in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus' – ungebräuchlich gewordenes liturgisches Gewand römisch-katholischer Geistlicher während der Messfeier. Vereinzelt wird der Manipel auch von lutherischen Pfarrern verwandt, beispielsweise in der Lutherischen Kirche - Missouri-Synode.
Priester mit Manipel am linken Arm
Form, Trageweise und Gebrauch
Der Manipel ist streifenförmig, zwischen 5 und 10 cm breit, und wird am linken Unterarm getragen, so dass die Enden gleich lang herunterhängen. An den Enden kann er breiter werden; dies war in Italien üblich, wo Manipel insgesamt auch breiter waren. In der Mitte und an den Enden sind kleine Kreuze aufgestickt. Wegen der leichteren Tragbarkeit sind die beiden Hälften des Manipels in der Mitte geheftet oder miteinander vernäht, so dass ein Durchschlupf für den Arm entsteht. Der Manipel hat dieselbe liturgische Farbe wie das Messgewand.
Der Manipel wurde vom katholischen Klerus ab der Weihestufe des Subdiakons getragen; für den Subdiakon, der keine Stola trug, war der Manipel die Amtsinsignie, der ihm nach der Subdiakonsweihe in einem eigenen Ritus vom Bischof angezogen wurde.
Der Manipel wird nur zu Kasel, Dalmatik und Tunicella getragen, nie zum Pluviale. Er wird vom Priester vor der Stola angelegt, ggf. hilft ihm dabei der Diakon. Im Pontifikalamt legt der Diakon dem Bischof den Manipel nach dem Confiteor an.[1]
Mit dem Manipel wurde jeweils die linke Hand verhüllt, wenn man damit liturgische Geräte (Kelch, Hostienschale, leere Monstranz) und die liturgischen Bücher überreichte.
Historische Manipeldarstellung auf dem Grabstein des Wormser Domherrrn Reinbold Beyer von Boppard († 1364), Bruder des Bischofs Dietrich Bayer von Boppard
Geschichte
Ursprünglich war der Manipel eine Art Schweiß-, Hand- oder Mundtuch. Später wurde aus ihm ein Etikettetuch, mit dem der Römische Kaiser durch Fallenlassen das Zeichen für den Start der Zirkusspiele gab. Ob es auch als Etikettetuch, d. h. als Zeichen feiner Sitte von den Klerikern der frühen Christen übernommen wurde, oder ob es von Anfang an als Insignie dieser diente, ist nicht abschließend geklärt.
Spätestens ab dem 11. Jh. war der Manipel jedoch endgültig Rangabzeichen der höheren Kleriker (Subdiakon, Diakon, Priester, Bischof). Subdiakone wurden bei ihrer Weihe mit dem Manipel investiert. Schon zu dieser Zeit hatte er aber seinen ursprünglichen Sinn verloren und war zum bloßen Zierstreifen geworden. Er galt – da aus einem Schweißtuch entsprungen – auch als liturgisches Symbol von Mühe, Arbeit und Schweiß im priesterlichen Amt.
Nachdem durch Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils die liturgische Kleidung allgemein vereinfacht worden war, ist der Gebrauch des Manipels nicht mehr verpflichtend. Dementsprechend kommt es heute in der sogenannten ordentlichen Form des Ritus der Hl. Messe nur noch selten vor, dass ein Priester während der Messe den Manipel trägt. Abgeschafft ist er jedoch nicht. Wenn die Hl. Messe in der sogenannten außerordentlichen Form des lateinischen Ritus (Messe nach dem Messbuch von 1962) gefeiert wird, ist der Manipel üblich.
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Priester mit Manipel am linken Arm
Form, Trageweise und Gebrauch
Der Manipel ist streifenförmig, zwischen 5 und 10 cm breit, und wird am linken Unterarm getragen, so dass die Enden gleich lang herunterhängen. An den Enden kann er breiter werden; dies war in Italien üblich, wo Manipel insgesamt auch breiter waren. In der Mitte und an den Enden sind kleine Kreuze aufgestickt. Wegen der leichteren Tragbarkeit sind die beiden Hälften des Manipels in der Mitte geheftet oder miteinander vernäht, so dass ein Durchschlupf für den Arm entsteht. Der Manipel hat dieselbe liturgische Farbe wie das Messgewand.
Der Manipel wurde vom katholischen Klerus ab der Weihestufe des Subdiakons getragen; für den Subdiakon, der keine Stola trug, war der Manipel die Amtsinsignie, der ihm nach der Subdiakonsweihe in einem eigenen Ritus vom Bischof angezogen wurde.
Der Manipel wird nur zu Kasel, Dalmatik und Tunicella getragen, nie zum Pluviale. Er wird vom Priester vor der Stola angelegt, ggf. hilft ihm dabei der Diakon. Im Pontifikalamt legt der Diakon dem Bischof den Manipel nach dem Confiteor an.[1]
Mit dem Manipel wurde jeweils die linke Hand verhüllt, wenn man damit liturgische Geräte (Kelch, Hostienschale, leere Monstranz) und die liturgischen Bücher überreichte.
Historische Manipeldarstellung auf dem Grabstein des Wormser Domherrrn Reinbold Beyer von Boppard († 1364), Bruder des Bischofs Dietrich Bayer von Boppard
Geschichte
Ursprünglich war der Manipel eine Art Schweiß-, Hand- oder Mundtuch. Später wurde aus ihm ein Etikettetuch, mit dem der Römische Kaiser durch Fallenlassen das Zeichen für den Start der Zirkusspiele gab. Ob es auch als Etikettetuch, d. h. als Zeichen feiner Sitte von den Klerikern der frühen Christen übernommen wurde, oder ob es von Anfang an als Insignie dieser diente, ist nicht abschließend geklärt.
Spätestens ab dem 11. Jh. war der Manipel jedoch endgültig Rangabzeichen der höheren Kleriker (Subdiakon, Diakon, Priester, Bischof). Subdiakone wurden bei ihrer Weihe mit dem Manipel investiert. Schon zu dieser Zeit hatte er aber seinen ursprünglichen Sinn verloren und war zum bloßen Zierstreifen geworden. Er galt – da aus einem Schweißtuch entsprungen – auch als liturgisches Symbol von Mühe, Arbeit und Schweiß im priesterlichen Amt.
Nachdem durch Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils die liturgische Kleidung allgemein vereinfacht worden war, ist der Gebrauch des Manipels nicht mehr verpflichtend. Dementsprechend kommt es heute in der sogenannten ordentlichen Form des Ritus der Hl. Messe nur noch selten vor, dass ein Priester während der Messe den Manipel trägt. Abgeschafft ist er jedoch nicht. Wenn die Hl. Messe in der sogenannten außerordentlichen Form des lateinischen Ritus (Messe nach dem Messbuch von 1962) gefeiert wird, ist der Manipel üblich.
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