** Kuelap **
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** Kuelap **
Kuelap ist der Name einer ehemaligen Festung der Chachapoya und eines Dorfes, die hoch über dem Tal des Flusses Utcubamba, in der Nähe von Chachapoyas, in der Provinz Luya in den nordperuanischen Anden liegen.
Restaurierung der Mauer um die Festung von Kuelap
Blick in einen der drei schmalen Zugänge zur Festung
Die Festungsmauern in ihrer imposanten Länge
Rekonstruiertes Haus in der Festung
Verzierungen auf einem Stein in der Festung
Das Dorf Kuelap (ca. 2900 m über dem Meeresspiegel., Distrikt Tingo) ist eines der ärmsten der Region.
In dem Ort befindet sich eine Festung, die auf ihren drei Stockwerken über 300 einzelne Häuser beherbergte. Archäologen sind sich dabei nicht ganz einig, ob es sich bei der Festung um ein dauerhaft bewohntes Dorf handelte oder sich die Bewohner der umliegenden Dörfer nur im Notfall dorthin zurückzogen. Sie bezeichnen die Gegend im Umkreis als die Gegend mit der vielleicht höchsten Dichte an unentdeckten und unerforschten "Orten von historischem Interesse" in ganz Südamerika.
Aufbau
Festung
Die Festung wurde in den Jahren 800 und 1300 n. Chr. gebaut und konnte bis zu 2000 Menschen beherbergen. Sie wurde im Jahre 1843 von Don Juan Crisóstomo Nieto, einem Richter aus Chachapoyas wiederentdeckt. Der Ruinenkomplex ist in der Nord-Süd-Ausdehnung 580 m lang und die größte Breite in Ost-West Richtung beträgt 110 Meter. An den Stellen, an welchen es nicht sowieso schon einen sehr steilen Abhang gibt, ist sie mit einer bis zu 21 Meter hohen Mauer gesichert. Der Eintritt ist nur über einen der drei hohen, aber extrem schmalen, Eingänge möglich, durch die, aus strategischen Gründen, immer nur eine Person gelangen kann. Der Haupteingang ist dabei so konstruiert, dass, sollte ein Feind doch eindringen, er direkt zum Ausgang wieder hinausgeworfen werden kann, der direkt gegenüber ist.
In den verschiedenen Stockwerken der Festung waren verschiedene Gesellschaftsklassen angesiedelt, was man an der Verzierung der Häuser mit typischen Chachapoyas-Elementen und -Mustern erkennen kann. Im obersten Stockwerk, dem "Castillo", lebte vermutlich der Adel; das "obere Dorf" wurde von Angehörigen des Militärs bewohnt. Im "unteren Dorf" finden sich einfache Wohnhäuser, oftmals unterkellert. Die Struktur der Aufteilung des Raumes mit Küche und Mahlstein ist an manchen Stellen noch gut zu erkennen. In der Mitte der Festung findet sich zudem ein viereckiges Haus, das vermutlich auf die Inkas zurückgeht, da die Chachapoya ihre Häuser traditionell rund gebaut haben. Es wird vermutet, dass es zu Versammlungen der höchsten gesellschaftlichen Klasse verwendet wurde.
Wachtürme
An der Nord- und Südseite wird die Festung begrenzt von Wachtürmen, von denen aus man erkennen kann, welche der heute existierenden Dörfer in der Umgebung auf die Chachapoya zurückgehen. Von den Wachtürmen aus hat man einen Blick auf fast alle Dörfer in der Umgebung, auch auf La Jalca, dem Ort, an dem sich die Chachapoya vermutlich zuerst niederlassen wollten und in dessen Umgebung sich neben vielen archäologischen Fundstätten auch eine mit Chachapoyas-Symbolen verzierte Kirche aus dem 16. Jahrhundert findet.
El Tintero
El Tintero, auf Deutsch Tintenfass, ist eines der großen Mysterien Kuelaps, da bis heute niemand sicher sagen kann, wofür er gedient hat. Das Gebäude heißt so, weil es Ähnlichkeit mit einem Tintenfass hat, das sich von oben nach unten verjüngt. Wie die Konstruktion zustande kam, ist noch nicht geklärt. Inzwischen muss sie von vielen Seiten gestützt werden, um nicht einzustürzen. Im Inneren des "Tintero" wurden Knochen von Raubtieren gefunden. Es gibt zahlreiche Theorien, wofür es gedient haben könnte. Manche meinen, er wäre zu Folterzwecken, als Gefängnis oder zur Todesstrafe benutzt worden, andere halten es für ein Observatorium, da sich die Lichtstrahlen aus manchen Ritzen zu bestimmten wichtigen Tagen in der Mitte treffen.
Da Kuelap nicht so berühmt ist wie Machu Picchu, fließen die Gelder auch nur spärlich. Die Bauarbeiter und Archäologen vom INC ("instituto nacional de cultura", Nationales Kulturinstitut), die mit der Restaurierung der Festung betraut sind, arbeiten wohl mit den gleichen Mitteln, wie die Chachapoya, nämlich mit Holzgerüsten und Muskelkraft; Elektrizität gibt es im Dorf Kuelap nicht. Das Haus der Archäologen hat zwar einen Generator, aber die Wasserversorgung ist auch nicht sehr zuverlässig. Die Straße endet etwa einen Kilometer vor der Festung in der "Malca", kurz nach dem Dorf Quisango. Von dort aus kommt man nur zu Fuß oder auf dem Maulesel nach Kuelap.
Panorama des Tingo-Tales (1700 m) mit Kuelap (3000 m) im Hintergrund (Mitte rechts oben)
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Restaurierung der Mauer um die Festung von Kuelap
Blick in einen der drei schmalen Zugänge zur Festung
Die Festungsmauern in ihrer imposanten Länge
Rekonstruiertes Haus in der Festung
Verzierungen auf einem Stein in der Festung
Das Dorf Kuelap (ca. 2900 m über dem Meeresspiegel., Distrikt Tingo) ist eines der ärmsten der Region.
In dem Ort befindet sich eine Festung, die auf ihren drei Stockwerken über 300 einzelne Häuser beherbergte. Archäologen sind sich dabei nicht ganz einig, ob es sich bei der Festung um ein dauerhaft bewohntes Dorf handelte oder sich die Bewohner der umliegenden Dörfer nur im Notfall dorthin zurückzogen. Sie bezeichnen die Gegend im Umkreis als die Gegend mit der vielleicht höchsten Dichte an unentdeckten und unerforschten "Orten von historischem Interesse" in ganz Südamerika.
Aufbau
Festung
Die Festung wurde in den Jahren 800 und 1300 n. Chr. gebaut und konnte bis zu 2000 Menschen beherbergen. Sie wurde im Jahre 1843 von Don Juan Crisóstomo Nieto, einem Richter aus Chachapoyas wiederentdeckt. Der Ruinenkomplex ist in der Nord-Süd-Ausdehnung 580 m lang und die größte Breite in Ost-West Richtung beträgt 110 Meter. An den Stellen, an welchen es nicht sowieso schon einen sehr steilen Abhang gibt, ist sie mit einer bis zu 21 Meter hohen Mauer gesichert. Der Eintritt ist nur über einen der drei hohen, aber extrem schmalen, Eingänge möglich, durch die, aus strategischen Gründen, immer nur eine Person gelangen kann. Der Haupteingang ist dabei so konstruiert, dass, sollte ein Feind doch eindringen, er direkt zum Ausgang wieder hinausgeworfen werden kann, der direkt gegenüber ist.
In den verschiedenen Stockwerken der Festung waren verschiedene Gesellschaftsklassen angesiedelt, was man an der Verzierung der Häuser mit typischen Chachapoyas-Elementen und -Mustern erkennen kann. Im obersten Stockwerk, dem "Castillo", lebte vermutlich der Adel; das "obere Dorf" wurde von Angehörigen des Militärs bewohnt. Im "unteren Dorf" finden sich einfache Wohnhäuser, oftmals unterkellert. Die Struktur der Aufteilung des Raumes mit Küche und Mahlstein ist an manchen Stellen noch gut zu erkennen. In der Mitte der Festung findet sich zudem ein viereckiges Haus, das vermutlich auf die Inkas zurückgeht, da die Chachapoya ihre Häuser traditionell rund gebaut haben. Es wird vermutet, dass es zu Versammlungen der höchsten gesellschaftlichen Klasse verwendet wurde.
Wachtürme
An der Nord- und Südseite wird die Festung begrenzt von Wachtürmen, von denen aus man erkennen kann, welche der heute existierenden Dörfer in der Umgebung auf die Chachapoya zurückgehen. Von den Wachtürmen aus hat man einen Blick auf fast alle Dörfer in der Umgebung, auch auf La Jalca, dem Ort, an dem sich die Chachapoya vermutlich zuerst niederlassen wollten und in dessen Umgebung sich neben vielen archäologischen Fundstätten auch eine mit Chachapoyas-Symbolen verzierte Kirche aus dem 16. Jahrhundert findet.
El Tintero
El Tintero, auf Deutsch Tintenfass, ist eines der großen Mysterien Kuelaps, da bis heute niemand sicher sagen kann, wofür er gedient hat. Das Gebäude heißt so, weil es Ähnlichkeit mit einem Tintenfass hat, das sich von oben nach unten verjüngt. Wie die Konstruktion zustande kam, ist noch nicht geklärt. Inzwischen muss sie von vielen Seiten gestützt werden, um nicht einzustürzen. Im Inneren des "Tintero" wurden Knochen von Raubtieren gefunden. Es gibt zahlreiche Theorien, wofür es gedient haben könnte. Manche meinen, er wäre zu Folterzwecken, als Gefängnis oder zur Todesstrafe benutzt worden, andere halten es für ein Observatorium, da sich die Lichtstrahlen aus manchen Ritzen zu bestimmten wichtigen Tagen in der Mitte treffen.
Da Kuelap nicht so berühmt ist wie Machu Picchu, fließen die Gelder auch nur spärlich. Die Bauarbeiter und Archäologen vom INC ("instituto nacional de cultura", Nationales Kulturinstitut), die mit der Restaurierung der Festung betraut sind, arbeiten wohl mit den gleichen Mitteln, wie die Chachapoya, nämlich mit Holzgerüsten und Muskelkraft; Elektrizität gibt es im Dorf Kuelap nicht. Das Haus der Archäologen hat zwar einen Generator, aber die Wasserversorgung ist auch nicht sehr zuverlässig. Die Straße endet etwa einen Kilometer vor der Festung in der "Malca", kurz nach dem Dorf Quisango. Von dort aus kommt man nur zu Fuß oder auf dem Maulesel nach Kuelap.
Panorama des Tingo-Tales (1700 m) mit Kuelap (3000 m) im Hintergrund (Mitte rechts oben)
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So Nov 17, 2024 4:25 am von Andy
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So Nov 17, 2024 4:02 am von Andy