John Fisher
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John Fisher
John Kardinal Fisher (* 1469 in Beverley (Yorkshire); † 22. Juni 1535 in London) war katholischer Geistlicher in England.
John Fisher (Hans Holbein der Jüngere)
Wappen von Kardinal John Fisher
Leben
Fisher trat 1483 in das College Michaelhouse in Cambridge ein, 1491 wurde er Magister Artium, 1495 wurde er Priester, 1501 Doktor der Theologie und Vizekanzler, 1502 Theologieprofessor und 1504 schließlich Bischof von Rochester. 1504 und in den folgenden zehn aufeinanderfolgenden Jahren wurde er zum Kanzler der Universität in Cambridge gewählt, bis er 1514 das Amt auf Lebenszeit erhielt – es wurde tatsächlich erst nach seinem Tod neu besetzt. Damals hoch angesehen hielt Fisher 1509 die Grabrede auf König Heinrich VII. Prediger war er ebenfalls am 12. Mai 1521 in St. Pauls Cross in London bei der Verbrennung protestantischer Schriften, die in das zu jener Zeit kaum von der Reformation tangierte England gekommen waren.
Fisher war Gelehrter, ein Kenner des Humanismus und der katholischen Tradition. Er war mit anderen Humanisten befreundet (unter anderen mit Erasmus von Rotterdam, der ihn im Juni 1516 besuchte, und Stephen Gardiner). Schließlich war er ein Reformer in der Katholischen Kirche Englands (Klerusreform).
Theologie
In den theologischen Streitfragen seiner Zeit bezog Fisher eine klare Position: er wandte sich gegen die antiklerikale Haltung des englischen Unterhauses und gegen die protestantischen Bestrebungen seiner Zeit. Seiner Feder entstammen wichtige Werke, auch Streitschriften gegen den damals aufkeimenden Protestantismus und insbesondere gegen Luther:
Assertionis Lutheranae, Antwerpen 1523
Contra captivitatem Babylonicam Lutheri. 1525
Sacri sacerdotii defensio contra Lutherum, Köln 1525
De veritate corporis et sanguinis Christi in Eucharistia, Köln 1527
Streit mit Heinrich VIII.
In dem Streit Heinrich VIII. hinsichtlich der angestrebten Scheidung von Katharina von Aragón, deren Beichtvater Fisher war, vertrat er die katholische Position, die er in mehreren Schriften darlegte. Er wurde 1534 im Tower eingekerkert, weil er den Suprematseid nicht leistete, mit dem der englische König als Oberhaupt der englischen Kirche anerkannt werden sollte. Während seiner Gefangenschaft erhob ihn Papst Paul III. am 21. Mai 1535 zum Kardinal mit der Titelkirche San Vitale[1]. Er wurde des Hochverrats angeklagt, zum Tode verurteilt und am 22. Juni 1535 enthauptet, wenige Tage vor Thomas Morus.
John Fisher wurde im Jahr 1886 selig und im Jahr 1935 durch Papst Pius XI. heiliggesprochen, er wird als Märtyrer in der Katholischen Kirche verehrt (Gedenktag: 22. Juni). Mittlerweile wird seiner auch in der anglikanischen Church of England (Gedenktag: 6. Juli)[2] gedacht.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
John Fisher (Hans Holbein der Jüngere)
Wappen von Kardinal John Fisher
Leben
Fisher trat 1483 in das College Michaelhouse in Cambridge ein, 1491 wurde er Magister Artium, 1495 wurde er Priester, 1501 Doktor der Theologie und Vizekanzler, 1502 Theologieprofessor und 1504 schließlich Bischof von Rochester. 1504 und in den folgenden zehn aufeinanderfolgenden Jahren wurde er zum Kanzler der Universität in Cambridge gewählt, bis er 1514 das Amt auf Lebenszeit erhielt – es wurde tatsächlich erst nach seinem Tod neu besetzt. Damals hoch angesehen hielt Fisher 1509 die Grabrede auf König Heinrich VII. Prediger war er ebenfalls am 12. Mai 1521 in St. Pauls Cross in London bei der Verbrennung protestantischer Schriften, die in das zu jener Zeit kaum von der Reformation tangierte England gekommen waren.
Fisher war Gelehrter, ein Kenner des Humanismus und der katholischen Tradition. Er war mit anderen Humanisten befreundet (unter anderen mit Erasmus von Rotterdam, der ihn im Juni 1516 besuchte, und Stephen Gardiner). Schließlich war er ein Reformer in der Katholischen Kirche Englands (Klerusreform).
Theologie
In den theologischen Streitfragen seiner Zeit bezog Fisher eine klare Position: er wandte sich gegen die antiklerikale Haltung des englischen Unterhauses und gegen die protestantischen Bestrebungen seiner Zeit. Seiner Feder entstammen wichtige Werke, auch Streitschriften gegen den damals aufkeimenden Protestantismus und insbesondere gegen Luther:
Assertionis Lutheranae, Antwerpen 1523
Contra captivitatem Babylonicam Lutheri. 1525
Sacri sacerdotii defensio contra Lutherum, Köln 1525
De veritate corporis et sanguinis Christi in Eucharistia, Köln 1527
Streit mit Heinrich VIII.
In dem Streit Heinrich VIII. hinsichtlich der angestrebten Scheidung von Katharina von Aragón, deren Beichtvater Fisher war, vertrat er die katholische Position, die er in mehreren Schriften darlegte. Er wurde 1534 im Tower eingekerkert, weil er den Suprematseid nicht leistete, mit dem der englische König als Oberhaupt der englischen Kirche anerkannt werden sollte. Während seiner Gefangenschaft erhob ihn Papst Paul III. am 21. Mai 1535 zum Kardinal mit der Titelkirche San Vitale[1]. Er wurde des Hochverrats angeklagt, zum Tode verurteilt und am 22. Juni 1535 enthauptet, wenige Tage vor Thomas Morus.
John Fisher wurde im Jahr 1886 selig und im Jahr 1935 durch Papst Pius XI. heiliggesprochen, er wird als Märtyrer in der Katholischen Kirche verehrt (Gedenktag: 22. Juni). Mittlerweile wird seiner auch in der anglikanischen Church of England (Gedenktag: 6. Juli)[2] gedacht.
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