Johann Martin von Wagner
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Johann Martin von Wagner
Johann Martin von Wagner, geadelt 1825 (* 24. Juni 1777 in Würzburg; † 8. August 1858 in Rom), war ein deutscher Maler, Bildhauer und Kunstsammler sowie Kunstagent König Ludwigs I in Rom. Durch die Schenkung seiner umfangreichen Kunstsammlung wurde das heute nach ihm benannte Martin-von-Wagner-Museum der Julius-Maximilians-Universität Würzburg zu einem der größten Universitätsmuseen Europas.
Johann Martin von Wagner auf einer Zeichnung von Johann Martin Küchler
Leben
Johann Martin Wagner wurde am 24. Juni 1777 als Sohn des fürstbischöflichen Hofbildhauers Johann Peter Wagner in Würzburg geboren. Er studierte in Wien und Paris Malerei, kehrte dann aber – da ihm die Mittel ausgegangen waren – 1802 nach Würzburg zurück.
Hier nahm er 1803 an einem von Johann Wolfgang von Goethe und dem Kreis der „Weimarer Kunstfreunde“ ausgeschriebenen Preis für bildende Künstler teil. Er gewann nicht nur den Preis, sondern erhielt dank der Fürsprache des Dichters außerdem eine Anstellung als Professor der zeichnenden Künste an der Universität Würzburg. Verbunden war dies mit dem Angebot, einen zweijährigen Studienaufenthalt in Italien zu absolvieren.
In Rom angekommen wurde Wagner aufgrund eines Empfehlungsschreibens von Goethe Zeichenlehrer im Hause von Wilhelm von Humboldt, der damals als preußischer Gesandter in Italien weilte. Der Rom-Aufenthalt des Künstlers sollte schließlich vier statt zwei Jahre dauern, und es sollte nicht der letzte sein. Denn auf dem Heimweg nach Würzburg traf Wagner in Innsbruck den bayerischen Kronprinzen Ludwig, und bereits zwei Jahre später (1810) verließ er seine Heimatstadt erneut in Richtung Rom, diesmal in offiziellem Auftrag, als Kunstagent und Kunstberater des Kronprinzen, und diesmal um hier – abgesehen von kurzen Reisen, unter anderem nach Griechenland, wo er Kunstschätze erwarb – sein Leben bis zu seinem Tod im Jahr 1858 zu verbringen.
Wagners eigenes künstlerisches Schaffen, das sich inzwischen von der Malerei auf die Bildhauerei verlagert hatte, trat immer mehr in den Hintergrund. Die Tätigkeit für Ludwig hingegen war so erfolgreich, dass dieser – inzwischen König von Bayern – den Künstler mit seinen herausragenden Kenntnissen in klassischer Archäologie und Kunstgeschichte im Jahr 1825 in den persönlichen Adelsstand erhob.
Wagners größtes eigenes bildhauerisches Werk ist der umfangreiche Relieffries im Auftrag König Ludwigs I. für den Innenraum der Walhalla: Der Zug der Germanen vom Kaukasus nach Mitteleuropa.
Ab 1831 wohnte Martin von Wagner als Custode in der Villa Malta, die Ludwig für seine Rom-Aufenthalte erworben hatte. Kein Wunder, dass der Künstler überhaupt nicht erbaut war, als der König ihn 1841 zum Zentralgaleriedirektor der Münchener Pinakothek ernannte. Wagner reichte umgehend sein Rücktrittsgesuch von diesem Posten ein – was ihm der König nicht verübelte; offensichtlich war ihm bewusst, dass ihm seine „graue Eminenz in Kunstfragen“ mit ihrem sicheren Gespür für Qualität in Rom weit mehr von Nutzen sein konnte.
Insgesamt fast vier Jahrzehnte, bis 1848, übte Martin von Wagner diese Funktion aus, wobei er den König unter anderem beim Aufbau der Münchner Glyptothek ebenso wie bei der Zusammenstellung einer Sammlung griechischer Vasen beriet. Am 7. Dezember 1857 unterzeichnete Martin von Wagner eine Schenkungsurkunde, mit der er der Julius-Maximilians-Universität Würzburg seinen gesamten Kunstbesitz übereignete. Das Würzburger Universitätsmuseum ist darum nach seinem Mäzen benannt: Martin-von-Wagner-Museum.
Martin von Wagner starb am 8. August 1858 in Rom. Sein Grab befindet sich auf dem Campo Santo Teutonico ganz in der Nähe des Petersdoms.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Johann Martin von Wagner auf einer Zeichnung von Johann Martin Küchler
Leben
Johann Martin Wagner wurde am 24. Juni 1777 als Sohn des fürstbischöflichen Hofbildhauers Johann Peter Wagner in Würzburg geboren. Er studierte in Wien und Paris Malerei, kehrte dann aber – da ihm die Mittel ausgegangen waren – 1802 nach Würzburg zurück.
Hier nahm er 1803 an einem von Johann Wolfgang von Goethe und dem Kreis der „Weimarer Kunstfreunde“ ausgeschriebenen Preis für bildende Künstler teil. Er gewann nicht nur den Preis, sondern erhielt dank der Fürsprache des Dichters außerdem eine Anstellung als Professor der zeichnenden Künste an der Universität Würzburg. Verbunden war dies mit dem Angebot, einen zweijährigen Studienaufenthalt in Italien zu absolvieren.
In Rom angekommen wurde Wagner aufgrund eines Empfehlungsschreibens von Goethe Zeichenlehrer im Hause von Wilhelm von Humboldt, der damals als preußischer Gesandter in Italien weilte. Der Rom-Aufenthalt des Künstlers sollte schließlich vier statt zwei Jahre dauern, und es sollte nicht der letzte sein. Denn auf dem Heimweg nach Würzburg traf Wagner in Innsbruck den bayerischen Kronprinzen Ludwig, und bereits zwei Jahre später (1810) verließ er seine Heimatstadt erneut in Richtung Rom, diesmal in offiziellem Auftrag, als Kunstagent und Kunstberater des Kronprinzen, und diesmal um hier – abgesehen von kurzen Reisen, unter anderem nach Griechenland, wo er Kunstschätze erwarb – sein Leben bis zu seinem Tod im Jahr 1858 zu verbringen.
Wagners eigenes künstlerisches Schaffen, das sich inzwischen von der Malerei auf die Bildhauerei verlagert hatte, trat immer mehr in den Hintergrund. Die Tätigkeit für Ludwig hingegen war so erfolgreich, dass dieser – inzwischen König von Bayern – den Künstler mit seinen herausragenden Kenntnissen in klassischer Archäologie und Kunstgeschichte im Jahr 1825 in den persönlichen Adelsstand erhob.
Wagners größtes eigenes bildhauerisches Werk ist der umfangreiche Relieffries im Auftrag König Ludwigs I. für den Innenraum der Walhalla: Der Zug der Germanen vom Kaukasus nach Mitteleuropa.
Ab 1831 wohnte Martin von Wagner als Custode in der Villa Malta, die Ludwig für seine Rom-Aufenthalte erworben hatte. Kein Wunder, dass der Künstler überhaupt nicht erbaut war, als der König ihn 1841 zum Zentralgaleriedirektor der Münchener Pinakothek ernannte. Wagner reichte umgehend sein Rücktrittsgesuch von diesem Posten ein – was ihm der König nicht verübelte; offensichtlich war ihm bewusst, dass ihm seine „graue Eminenz in Kunstfragen“ mit ihrem sicheren Gespür für Qualität in Rom weit mehr von Nutzen sein konnte.
Insgesamt fast vier Jahrzehnte, bis 1848, übte Martin von Wagner diese Funktion aus, wobei er den König unter anderem beim Aufbau der Münchner Glyptothek ebenso wie bei der Zusammenstellung einer Sammlung griechischer Vasen beriet. Am 7. Dezember 1857 unterzeichnete Martin von Wagner eine Schenkungsurkunde, mit der er der Julius-Maximilians-Universität Würzburg seinen gesamten Kunstbesitz übereignete. Das Würzburger Universitätsmuseum ist darum nach seinem Mäzen benannt: Martin-von-Wagner-Museum.
Martin von Wagner starb am 8. August 1858 in Rom. Sein Grab befindet sich auf dem Campo Santo Teutonico ganz in der Nähe des Petersdoms.
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