Die Historienbibel
Braunschweig-aktuell :: Nachrichten :: Aufklärung :: Deutsche NS Geschichte :: Mittelalter & Co. Deutschland
Seite 1 von 1
Die Historienbibel
Als Historienbibeln werden spätmittelalterliche Bearbeitungen des biblischen Stoffes in deutscher Prosa bezeichnet. Sie waren in verschiedenen Fassungen vor allem im späten 14. und im 15. Jahrhundert in Oberdeutschland weit verbreitet.[1]
Vor dem Aufkommen gedruckter Bibelübersetzungen boten Historienbibeln, die oft reich bebildert waren, den lateinunkundigen Laienkreisen des Adels und städtischen Patriziats eine Möglichkeit zur häuslichen Lektüre der biblischen Geschichte. Über 1000 Handschriften sind erhalten. Sie variieren in Textbestand und Wortlaut stark, da die Historienbibeln sich nicht allein auf den Text der Vulgata stützen, sondern auch weitere Quellen in freier Bearbeitung einbeziehen: so vor allem deutsche und lateinische Weltchroniken (Petrus Comestor, Rudolf von Ems, Jans der Enikel, Heinrich von München). Dem Bedürfnis der ungelehrten Leser entsprechend, wird der Bericht der Bibel um apokryphe und profangeschichtliche Erzählungen (z. B. vom Leben Marias oder Alexanders des Großen) erweitert. Erbaulich-kommentierende Anteile werden dafür zurückgedrängt.
Der beliebte Typus verschwand im 16. Jahrhundert, weil der Humanismus und die Reformation die Vermischung biblischer und apokrypher Stoffe ablehnten.
Siehe auch
Bibelepik
Biblische Erzählung
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Vor dem Aufkommen gedruckter Bibelübersetzungen boten Historienbibeln, die oft reich bebildert waren, den lateinunkundigen Laienkreisen des Adels und städtischen Patriziats eine Möglichkeit zur häuslichen Lektüre der biblischen Geschichte. Über 1000 Handschriften sind erhalten. Sie variieren in Textbestand und Wortlaut stark, da die Historienbibeln sich nicht allein auf den Text der Vulgata stützen, sondern auch weitere Quellen in freier Bearbeitung einbeziehen: so vor allem deutsche und lateinische Weltchroniken (Petrus Comestor, Rudolf von Ems, Jans der Enikel, Heinrich von München). Dem Bedürfnis der ungelehrten Leser entsprechend, wird der Bericht der Bibel um apokryphe und profangeschichtliche Erzählungen (z. B. vom Leben Marias oder Alexanders des Großen) erweitert. Erbaulich-kommentierende Anteile werden dafür zurückgedrängt.
Der beliebte Typus verschwand im 16. Jahrhundert, weil der Humanismus und die Reformation die Vermischung biblischer und apokrypher Stoffe ablehnten.
Siehe auch
Bibelepik
Biblische Erzählung
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Andy- Admin
- Anzahl der Beiträge : 36060
Anmeldedatum : 03.04.11
Braunschweig-aktuell :: Nachrichten :: Aufklärung :: Deutsche NS Geschichte :: Mittelalter & Co. Deutschland
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
Gestern um 9:33 pm von Andy
» R.I.P. Heiko Reineke
Sa Sep 21, 2024 8:03 am von Admin
» BossHoss V8 DLT in Mecklenburg-Vorpommern, Texas MV, Elefantenhof, Rauchhaus, BossHoss motorcycle
So Jun 16, 2024 5:16 am von Andy
» R.I.P. Karin
Sa Mai 18, 2024 12:04 am von Admin
» R.I.P. Marcus
Fr Mai 17, 2024 8:07 am von Admin
» Metallfilter Reinigung Dunstabzugshaube
Mo Mai 06, 2024 12:17 am von Admin
» Telefunken S950 Settings
So Apr 28, 2024 7:24 am von Admin
» Füllstandanzeige
So Apr 28, 2024 7:16 am von Admin
» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Mo März 18, 2024 6:23 am von checker