Die Ehrenlegion
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Die Ehrenlegion
Die Ehrenlegion (französisch Légion d’honneur) ist ein französischer Verdienstorden. Der Orden wurde am 19. Mai 1802 von Napoléon Bonaparte, damals noch erster Konsul, in der Absicht gestiftet, militärische und zivile Verdienste, ausgezeichnete Talente und große Tugenden zu belohnen. Kein Staatsbürger ist aufgrund seiner Geburt, seines Standes oder seines Religionsbekenntnisses von diesem Orden ausgeschlossen. Die Ehrenlegion ist die ranghöchste Auszeichnung Frankreichs. In Zivilkleidung wird die Miniatur je nach Rang als rotes Band oder als rote Rosette im Knopfloch getragen.[1]
Jacques-Louis David: Porträt Napoleons in seinem Arbeitszimmer, Öl auf Leinwand, 1812
Geschichte
Durch die Französische Revolution von 1789 veränderte sich das Auszeichnungswesen grundlegend. Das Ordenssystem des Adels wurde in Frankreich abgeschafft. Die neue Ordnung wollte jedoch auf ein Auszeichnungssystem nicht verzichten. Die durch die revolutionäre Umgestaltung geschaffenen Verwaltungs- und Staatsbehörden basierten auf einer aktiven Mitarbeit von Vertretern unterer Bevölkerungsschichten. In den Koalitionskriegen, die gegen Frankreich geführt wurden, erschien die Schaffung von Auszeichnungen notwendig, die den Leistungswillen der Massenheere (levée en masse) zum Ausdruck brachten und vor allem der Motivation dienten. Durch die veränderten Gesellschaftsstrukturen konnte auf das aus dynastischen Zeiten stammende Ordenswesen nicht zurückgegriffen werden. Eine Belohnung erfolgte durch Geldgeschenke oder durch die Vergabe von Ehrenwaffen in Form von gravierten Degen und Säbeln.
In der Nationalversammlung wurde 1802 die auf einer Idee Napoleon Bonapartes beruhende Ehrenlegion ins Leben gerufen. Die Ehrenlegion berücksichtigte gleichermaßen zivile und militärische Verdienste. Orientierung gaben römische Vorbilder, was auch in den Bezeichnungen seinen Niederschlag fand. Entsprechend der Zahl der Landesregionen bestand die Legion aus 16 Kohorten. Jede von ihnen zählte 350 Legionäre, 30 Offiziere, 20 Kommandeure und 7 Großoffiziere. Den Kohorten stand der Große Rat vor; Chef des Rates und der Legion war der Erste Konsul. In die Legion konnte jeder unabhängig vom Rang oder Stand sowie unabhängig von der konfessionellen Bindung aufgenommen werden. Aufnahme und Mitgliedschaft stellten die Auszeichnung dar. Bis 1804 gab es auch keine sichtbar zu tragende Insignie.
Wandel vom Ritterorden zum Verdienstorden
Jean-Baptiste Debret: Erste Verteilung der Dekorationen der Ehrenlegion in der Kirche des Invalidenheimes am 14. Juli 1804 (1812), Musée national du château de Versailles
Ehemaliges Staatswappen der französischen Republik
Die Auszeichnung unterschied sich grundlegend von den Orden des Ancien Régime und entsprach in dieser Form den gesellschaftlichen Notwendigkeiten und Erfordernissen der Konsulatszeit. Als sich Napoleon 1804 zum Kaiser krönte, wurden auch die Statuten der Ehrenlegion geändert. Von einer Organisation wurde sie zum Verdienstorden umfunktioniert. In den folgenden Jahren entstand eine fünfklassige Einteilung in Großkreuz (maximal 75), Großoffizier (maximal 250), Kommandeur (maximal 1.250), Offizier (maximal 10.000) und Ritter (maximal 125.000), die von der Ein- bzw. Dreistufigkeit bisheriger Orden abwich. Ein Ausdruck für die nationale Bedeutung dieser Auszeichnung ist ihr Bestand durch den politischen und zeitlichen Wandel bis zur Gegenwart. Als ziviler und militärischer Verdienstorden stand und steht sie allen Personen ohne Rücksicht auf Rang oder Stand offen. Im Laufe der Jahre wurden lediglich Modifizierungen der Verleihung oder Änderungen in der Größe und am Bild sowie der Devise im Medaillon des Ordenszeichens vorgenommen. Die Änderungen entsprachen dem jeweiligen politischen Umfeld. Seit 1871 ist das Zeichen der Ehrenlegion auch Bestandteil des Staatswappens der Republik Frankreich.
Internationale Vorbildfunktion
Verleihungsurkunde für den Hanseatischen Ministerresidenten in Paris Hermann von Heeren (1868)
Offizierskreuz der Ehrenlegion in Gold, III. Republik um 1880
Die Ehrenlegion als ein äußeres Zeichen der gesellschaftlichen Veränderungen war auch für das Auszeichnungswesen anderer Länder ein Vorbild. Die Entwicklung Europas wurde nachhaltig durch die Französische Revolution, die Auswirkungen der Koalitionskriege sowie die Napoleonischen Kriege beeinflusst. Staaten, die in einem Abhängigkeits- oder Besatzungsverhältnis zu Frankreich standen, übernahmen Teile der bürgerlichen Gesellschaftsstrukturen. Auch in den monarchisch geprägten Ländern Deutschlands nahm im 19. Jahrhundert die Zahl der Orden für Verdienste zu. Obwohl der Adel keine Verleihungsvoraussetzung mehr war, blieben die hohen Klassen (Großkreuz und Kommandeur) noch an Rang und Stand gebunden. Das Auszeichnungswesen war im 19. Jahrhundert durch eine Vielzahl von Stiftungen gekennzeichnet. Von 1800 bis 1945 entstanden in den deutschen Ländern 3.500 staatliche tragbare Auszeichnungen aller Kategorien und Klassen. Verdienstauszeichnungen wurden geschaffen für ein breites Leistungs- und Verdienstspektrum verschiedener Bereiche, Berufe, Ämter und Dienststellungen. Leistungen im wissenschaftlich-technischen Bereich, bei der industriellen Entwicklung und bei der Bewältigung von Verwaltungsaufgaben fanden mit der Verleihung von Verdienstorden eine Würdigung. Vertreter des Bürgertums wurden politisch gesehen im 19. Jahrhundert zu anerkannten Kräften in der Gesellschaft.
Viele Orden wurden um eine vierte Klasse oder eine Medaille bzw. ein Kreuz erweitert. In der Fachsprache nennt man diese Ehrenzeichen, die einem Orden angeschlossen sind, affiliierte Medaillen oder Kreuze. Untere Berufsgruppen im Staatsapparat und niedere Ranggruppen des Militärs konnten so ebenfalls in den Genuss von Auszeichnungen kommen. Ordensverleihungen an Arbeiter oder Bauern blieben eine Ausnahme. Stiftungen und Statuten, Klasseneinteilung und Verleihungsmodalitäten sowie Gestaltung und Form der Orden des 19. Jahrhunderts wurden inhaltlich von den deutschen Fürsten vorgegeben. Sie waren auf die Würdigung von Leistungen zur Wahrung monarchischer Strukturen ausgerichtet. Verleihungen an Vertreter des Bürgertums sind innerhalb des monarchischen Systems Ausdruck der Würdigung ihrer Arbeit auf politischem, wirtschaftlichem, wissenschaftlichem und kulturellem Gebiet.
Ordensklassen
Außer dem Grand Maître (Großmeister), eine Stufe, die dem Staatsoberhaupt (er trägt die Collane mit Orden) als Amtsinsignie vorbehalten ist, gibt es fünf Ordensklassen.
Besondere Auszeichnungen
Legion Honneur GC ribbon.svg Großkreuz – Grand-croix de la Légion d’Honneur, vorher Grande Décoration, Grand Aigle oder Grand Cordon; Ordensstern auf der linken Brust, dazu Ordensband getragen über rechter Schulter
Legion Honneur GO ribbon.svg Großoffizier – Grand Officier de la Légion d’Honneur; Orden am Band, getragen auf der linken Brust, dazu Ordensstern auf der rechten Brust
Drei Rangklassen
Legion Honneur Commandeur ribbon.svg Kommandeur – Commandeur de la Légion d’Honneur, vorher Commandant; Halsorden
Legion Honneur Officier ribbon.svg Offizier – Officier de la Légion d’Honneur; Orden mit einer Rosette auf dem Band, getragen auf der linken Brust
Legion Honneur Chevalier ribbon.svg Ritter – Chevalier de la Légion d’Honneur, vorher Légionnaire; Orden am Band, getragen auf der linken Brust
Auch Gruppen und Gemeinschaften können mit der Ehrenlegion à titre collectif ausgezeichnet werden, beispielsweise Schulen, Militärakademien und -Regimenter und insbesondere Städte. Von letzteren wurden mehr als 60 mit der Ehrenlegion ausgezeichnet, weil sie in besonderem Maße unter Kampfhandlungen zu leiden hatten oder sich durch besonderen kollektiven Widerstand gegen den Feind auszeichneten.[2]
Ehrensold
Mit der Aufnahme in die Ehrenlegion ist bis heute ein Ehrensold verbunden. Die jährliche Gratifikation blieb seit Gründung bis Mitte des 19. Jahrhunderts nahezu unverändert:
Es erhielt ein
Legionär (légionnaire, 1808 umbenannt in Ritter/chevalier): 250 Goldfranken (F);
Offizier (officier): 1000 F;
Kommandant (commandant, seit 1816 Kommandeur/commandeur): 2000 F;
Großoffizier (grand officier): 5000 F;
Großer Adler (grand-aigle, seit 1805) / Großes Band (grand-cordon, während der Ersten Restauration 1814) / Großkreuz (grand-croix,1816): 20.000 F.
Der Ehrensold bedeutete eine beträchtliche Aufbesserung des zivilen oder militärischen Gehalts. So bezog im Jahr 1805 ein einfacher Infanterist rund 100 F jährlich, ein Unterleutnant 1000 F, ein Hauptmann 2000 F, ein Oberst 5000 F und ein Divisionsgeneral 20.000 F.
Napoleon III. reduzierte 1852 die Pensionshöhe für alle Ordenstufen, mit Ausnahme der Ritter. Fortan erhielt der
Offizier: 500 F;
Kommandeur: 1000 F;
Großoffizier: 2000 F;
das Großkreuz: 3000 F.
Heute besitzt der Ehrensold nur noch symbolischen Charakter, da seit Ende des 19. Jahrhunderts ein Inflationsausgleich unterbleibt. Eine Verringerung des Nominalwerts bedeuteten im Jahr 1960 die Umstellung von alten Francs auf neue Francs (Nouveau Franc) im Verhältnis 100:1 sowie die Einführung des Euro (€) 1999/2002.
Im Jahr 2009 betrug die jährliche Zahlung an einen
Ritter: 6,10 €;
Offizier: 9,15 €;
Kommandeur: 12,20 €;
Großoffizier: 24,39 €;
das Großkreuz: 36,59 €.
Bekannte Ordensträger
Seit seiner Stiftung ist der Orden von allen politischen Systemen und Regierungen gleichermaßen anerkannt. Die Träger der Auszeichnung bilden eine Gemeinschaft, welcher der Staatspräsident vorsteht. Die Entscheidung darüber, wer mit einem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet wird, kommt nur dem jeweils amtierenden französischen Staatspräsidenten zu, der zugleich Großmeister der Ehrenlegion ist.
Grand Chancelier de la Légion d’Honneur
1803–1814: Bernard Germain Étienne Médard de La Ville-sur-Illon
1814–1815: Dominique Dufour de Pradt
1815–1815: Bernard Germain Étienne Médard de La Ville-sur-Illon
1815–1831: Jacques MacDonald
1831–1836: Édouard Adolphe Mortier
1836–1839: Étienne-Maurice Gérard
1839–1842: Charles Nicolas Oudinot
1842–1848: Étienne-Maurice Gérard
1848–1848: Jacques-Gervais Subervie
1848–1849: Gabriel Jean Joseph Molitor
1849–1852: Rémy-Isidore Exelmans
1852–1853: Philippe-Antoine d’Ornano
1853–1859: Anne Charles Lebrun
1859–1860: Aimable Pélissier
1860–1864: Ferdinand Alphonse Hamelin
1864–1871: Charles-Joseph de Flahaut
1871–1880: Joseph Vinoy
1880–1889: Louis Faidherbe
1889–1895: Victor Février
1895–1901: Léopold Davout
1901–1918: Georges-Auguste Florentin
1918–1934: Auguste Dubail
1934–1940: Charles Nollet
1940–1944: Charles Brécard
1944–1954: Darius Paul Dassault
1954–1969: Georges Catroux
1969–1975: Georges Cabanier
1975–1981: Alain de Boissieu
1981–1992: André Biard
1992–1998: Gilbert Forray
1998–2004: Jean-Philippe Douin
2004–2010: Jean-Pierre Kelche
seit 2010: Jean-Louis Georgelin
Grand Maître de la Légion d’Honneur (G. M. LH)
1804–1814: Napoleon Bonaparte
1814–1824: Ludwig XVIII.
1849–1870: Napoleon III. (1849 bis 1852 und 1852 bis 1870)
1871–1873: Adolphe Thiers
1873–1879: Patrice de Mac-Mahon
1879–1887: Jules Grévy
1887–1894: Marie François Sadi Carnot
1894–1895: Jean Casimir-Perier
1895–1899: Félix Faure
1899–1906: Émile Loubet
1906–1913: Armand Fallières
1913–1920: Raymond Poincaré
1920–1924: Alexandre Millerand
1924–1931: Gaston Doumergue
1931–1932: Paul Doumer
1932–1940: Albert Lebrun
1947–1954: Vincent Auriol
1954–1959: René Coty
1959–1969: Charles de Gaulle
1969–1974: Georges Pompidou
1974–1981: Valéry Giscard d'Estaing
1981–1995: François Mitterrand
1995–2007: Jacques Chirac
2007–2012: Nicolas Sarkozy
seit 2012: François Hollande
Grand-croix de la Légion d’Honneur (G. C. LH)
1805: Louis-Nicolas Davout
1807: Alexander I.
1807: Jérôme Bonaparte
1808: Jean-Baptiste Bessières
1808: Joseph Bonaparte
1814: Pierre Riel de Beurnonville
1814: Jean Rapp
1816: Levin August von Bennigsen
1844: Pierre François Marie Auguste Dejean
1856: Pierre Bosquet
1859: Louis Arrighi de Casanova
1871: Peter I. (Jugoslawien)
1872: Louis d’Aurelle de Paladines
1881: Louis Pasteur
1914: Louis Archinard
1918: Émile Fayolle
1920: Gabriel Fauré
1924: Haile Selassie
1926: Henri Le Rond
1929: Fulgence Bienvenüe
1952: Harold Alexander, 1. Earl Alexander of Tunis
1956: Josip Broz Tito
1962: Konrad Adenauer
1969: Georges Pompidou
1973: Willy Brandt
1974: Valéry Giscard d’Estaing
1975: Carl XVI. Gustaf
1986: Hans-Dietrich Genscher
1988: Andrew Bertie
1996: Léopold Sédar Senghor
1998: Thomas Klestil
2004: Abbé Pierre
2006: Wladimir Putin
2008: Christiane Desroches-Noblecourt
2009: Otto von Habsburg
2012: Jean-Pierre Serre
2013: Heinz Fischer
2014: Roger Etchegaray
Grand Officier de la Légion d’Honneur (G. O. LH)
1804: Louis Antoine de Bougainville
1811: Jan Willem de Winter
1815: Pierre Cambronne
1815: Aimé Marie Gaspard de Clermont-Tonnerre
1826: François Fournier-Sarlovèse
1857: Ferdinand Barrot
1860: Marie-Alphonse Bedeau
1878: Jean Baptiste Boussingault
1884: Louis Alexandre Brière de l’Isle
1910: Auguste Rodin
1911: Henri Harpignies
1919: Paul Séjourné
1937: André Siegfried
1946: Pau Casals
1951: Théophile Alajouanine
1953: Arthur Honegger
1953: Colette
1956: Henri Mondor
1962: Franz Josef Strauß
1963: Le Corbusier
1976: Louise Weiss
1977: Marc Chagall
1980: Emilio Colombo
1984: Lucie Aubrac
1984: Raymond Aubrac
1989: Hans Hartung
2000: Jacques Dewatre
2005: Maurice Allais
2005: Jean-François Deniau
2007: Yves Saint Laurent
2008: Maurice Herzog
2008: Tahar Ben Jelloun
2008: Emmanuelle Cinquin
2009: Jean-Paul Paloméros
2011: Claude Lanzmann
2012: Gesine Schwan
2014: Jean-Marie Lehn
Commandeur de la Légion d’Honneur (C. LH)
1804: Louis Joseph Charles Amable d’Albert de Luynes
1836: Jean Cruveilhier
1857: Jean Antoine Théodore Gudin
1864: Wilhelm Lenk von Wolfsberg
1868: Hermann von Heeren
1880: Pierre Puvis de Chavannes
1882: Frédéric-Auguste Bartholdi
1903: Louis Duchesne
1906: Jacques de Morgan
1918: Alfred Baudrillart
1918 (?): Auguste Rateau
1923: Robert Baden-Powell
1924: Antoine Bourdelle
1927: Walter Gay
1932: Paul Bar
1939: Wilhelm Furtwängler
1946: Władysław Anders
1952: Florent Schmitt
1959: Robert Nünlist
1966: Johann Adolf Graf von Kielmansegg
1976: Karl Böhm
1977: Jean Borotra
1979: Oscar Cullmann
1980: Marguerite Yourcenar
1983: Akram Ojjeh
1983: Christian Feit
1984: Yaşar Kemal
1985: Horst Teltschik
1987: Michel Hollard
1989: Marlene Dietrich
1995: Marie-Claude Vaillant-Couturier
1996: Mikis Theodorakis
1998: Joseph Aloisius Ratzinger (von 2005 bis 2013 Papst Benedikt XVI.)
1999: David Williamson, Baron Williamson of Horton
2000: Heinz Berggruen
2000: Hans-Olaf Henkel
2002: Manfred Rommel
2002: Edmund Stoiber
2003: Nicolaus Sombart
2004: Erdoğan Teziç
2004: Marie-Claire Alain
2004: Charles Aznavour
2004: Hartmut Mehdorn
2004: Geneviève de Galard Terraube
2004: Klaus Wowereit
2005: Roland Ertl
2006: Kazimierz Świątek
2006: Karl Lehmann
2007: Daniel Barenboim
2007: Jean-Paul Belmondo
2007: François Pinault
2007: Oscar Niemeyer
vor 2008: James L. Jones
2008: Claudia Cardinale
2008: Christina Weiss
2008: Jürgen Rüttgers
2008: Marek Edelman
2009: Władysław Bartoszewski
2009: Jean Charest
2009: Clint Eastwood
2010: Karl Lagerfeld
2010: Christa Ludwig
2011: Jeannie Longo-Ciprelli
2011: Hans-Gert Pöttering
2011: Werner Spies
2014: Barbara Prammer
?: Bernard Norlain
Officier de la Légion d’Honneur (O. LH)
1804: Dominique Jean Larrey
1804: François-Joseph d’Offenstein
1811: Étienne André François de Paule Fallot de Beaumont de Beaupré
1817: Anton Friedrich Florian von Seydlitz
1821: François Joseph Bosio
1851: Joseph-Frédéric-Benoît Charrière
1859: Faustin Hélie
1870: Nicolas Gosse
1878: Gabriel Davioud
1878: Henri Opper de Blowitz
1881: Ernest Besnier
1889: Hubert von Herkomer
1894: Jean Béraud
1900: Arthur Constantin Krebs
1901: Valentin Joseph Boussinesq
1903: Charles Ephrussi
1907: Napoléon Schroeder
vor 1912: Gustav von Schoeller
1914: Henri Bergson
1915: Milan Rastislav Štefánik
1919: Pierre Teilhard de Chardin
1923: Georges Goursat
1931: Georges Durand
1933: Édouard Branly
1939: Jules Supervielle
1946: Mathilde Paravicini
1959: Otto Hahn
1959: Max von Laue
1959: Konrad Loerke
1960: Jean Gabin
1966: Helmut Coing
1966: Max Ernst
1971: Marlene Dietrich
1980: Patrick Baudry
1981: David Kenworthy, 11. Baron Strabolgi
1984: André Castelot
1986: Marcel Marceau
1995: Colette Besson
1999: Robert Parker
2000: Wolfgang A. Herrmann
2000: Walter Veltroni
2001: Hartmut Mehdorn
2001: Petra Roth
2001: Tomi Ungerer
2004: Jean Reno
2004: Josef Pühringer
2004: Wolf Lepenies
2005: Ulrich Wickert
2005: André Gayot
2005: Nicolas Hayek
2006: Wolfgang Wosolsobe
Vor 2007: André Migdal
2007: Beate Klarsfeld
2007: David Lynch
2007: Enrico Macias
2007: Amitabh Bachchan
2007: Barbra Streisand
2007: Philippine de Rothschild-Sereys
2007: Aimé Jacquet
2008: Giorgio Armani
2008: Jacques Delcourt
2008: Thomas Treu
2009: Günter Gloser
2009: Gunther Krichbaum
2009: Bernadette Lafont
2009: Georg Nachtsheim
2009: Zinédine Zidane
2010: Martin Schulz
2010: Michael Schumacher
2011: Mireille Mathieu
2011: Pascal Couchepin
2012: Edmund Entacher
2012: Kurt W. Liedtke
2012: Paul McCartney
2012: Hubert Burda
2013: René Obermann
2013: Liz Mohn
Chevalier de la Légion d’Honneur (Ch. LH)
Dekret Napoleons zur Ernennung von Goethe, Wieland, Stark und Vogel (Bürgermeister in Jena) zu Rittern der Ehrenlegion (1808)
1804: Johann Wilhelm Gottfried von Lommessem
1808: Johann Wolfgang von Goethe
1808: Christoph Martin Wieland
1808: Johann Christian Stark der Ältere
1810: Cornelius von Guaita
1816: Abraham Louis Breguet
1821: Pierre André Latreille
1824: Heinrich Karl Rosenstiel
1824: Frédéric Cailliaud
1827: François-Frédéric Lemot
1828: Nicolas Gosse
1844: Charles Valentine Riley
1845: Louis Clément François Breguet
1846: Federico de Madrazo y Kuntz
1851: Marie-Angélique Duchemin
1855: Jean-Marie Vianney
1856: Rudolf Keyser
1860: Félix Billet
1863: Nikolai Jegorowitsch Swertschkow
1865: Eugène Ernest Hillemacher
1867: Jules Brunet
1867: Émile Vaudremer
1870: Antoine Béchamp
1871: Ulrich Ochsenbein
1875: Georges Bizet
1877: Karl Bodmer
1877: Johann Strauss (Sohn)
1878: Albert Anker
1878: Étienne Prosper Berne-Bellecour
1878: Felix von Luschan
1879: Jean-Maurice-Émile Baudot
nach 1879: Alfred Cluysenaar
1882: Charles Ephrussi
1886: Paul Séjourné
1889: Charles Bourseul
1895: Eugène Ménégoz
1897: Désiré André
1900: Agathon Léonard
1901: Alfons Mucha
1904: Emile Claus
1906: Louis Bernacchi
1912: Olga Boznańska
1914: Mustafa Kemal Pascha
1920: Marie-Louise Ruedin
1922: Camille Benoît
1930: Antoine de Saint-Exupéry
1933: Elizabeth Alice Le Blond
1935: Walt Disney
1935: Wolfgang Himmelbaur
1935: Stendhal
1945: Jack Agazarian
1945: Adolf Mayer
1947: Nancy Cunard
1947: Auguste Delaune
1947: Janet Flanner
1948: Charles Boyer
1948: Berthe Weill
1950: Marlene Dietrich
1953: Charles le Maistre
1953: Charles Faroux
1953: Georges Jouatte
1954: Jean-Marie Balestre
1960: Hans Arp
1962: Antonin Magne
1966: Jacques Anquetil
1967: Tomasi Kulimoetoke II.
1967: Oscar Niemeyer
1973: Louis de Funès
1985: Talal Abu-Ghazaleh
1985: Miguel Ángel Estrella
1987: Gae Aulenti
1988: Barbara (Monique Andrée Serf)
1989: Léon Poliakov
1990: Michel Schwalbé
1991: Alfred Courmes
1992: Myung-whun Chung
1993: Eddy Marnay
1994: France Gall
1994: Paul Haeberlin
1994: Bernard Loiseau
1995: Louis de Cazenave
1995: Sivaji Ganesan
1998: Fabien Barthez
1998: Ernst Beyeler
1998: Claude Jade
1999: Jean-Claude Thoenig[3]
1999: Paulo Coelho
2000: Constantin Andreou
2000: Heinz Stahlschmidt (Henri Salmide)
2000: Elias Chacour
2001: Liliane Bettencourt
2001: Anthony Atkinson
2001: Pierre Audi
2001: Hardy Krüger
2002: Pierre Arditi
2002: Sabine Christiansen
2002: Arsène Wenger
2003: Ernesto Bertarelli
2003: Bono
2003: Guy Martin
2003: Wolfgang Tiefensee
2003: Frank Buckles
2004: Walter Homolka
2004: Alice Schwarzer
2004: Claudia Roth
2004: Gerhard Leo
2004: Michal Gutowski
2004: Peter Altmaier
2004: Reinhold Würth
2005: Montserrat Caballé
2005: Herbert Schmalstieg
2005: Peter Scholl-Latour
2005: E. Sreedharan
2005: Margret Wintermantel
2006: Pierre Alechinsky
2006: Yann Arthus-Bertrand
2006: Reinhold Robbe
2006: Valentino Garavani
2007: Léo Apotheker
2007: Waris Dirie
2007: Christine Albanel
2007: Isaach De Bankolé
2007: Pierre Brice
2007: Roger Beaufrand
2007: Céline Dion
2007: Pierre Hermé
2007: Jobst Plog
2007: Ronald Searle
2007: Julio Iglesias
2007: Elisabeth Eidenbenz
2008: Ellen MacArthur
2008: Ingrid Betancourt
2008: Roland Mack
2008: China Zorrilla
2009: Sébastien Loeb
2009: José Antonio Abreu
2009: Rainer Haas
2009: Lóránd Hegyi
2009: Matthias Wissmann
2009: Helmut Claas
2010: Erró
2010: Tony Fernandes
2010: Serge Gut
2010: Emir Kusturica
2010: Anneliese Poppinga
2010: Robert Redford
2010: Simon Rattle
2010: Wolfgang Wagner
2010: Diane Herzogin von Württemberg
2010: Toni Morrison
2011: Brigitte Fassbaender
2012: Nicola Leibinger-Kammüller
2012: Michael Haneke
2012: Rupert Neudeck
2012: Salma Hayek
2013: Harald Schmidt[4]
2013: Klaus-Heinrich Standke
2014: Helen Patton-Plusczyk
2015: Ahmed Merabet
2015: Franck Brinsolaro
2015: Clarissa Jean-Philippe
Verweigerung des Ordens
Die Mitarbeiter der Zeitung Le Canard enchaîné haben von jeher die Auszeichnungen durch Orden zurückgewiesen, in erster Linie diejenigen der Ehrenlegion. Der Journalist Pierre Scize wurde 1933 entlassen, weil er ihn angenommen hatte.
Der Dramaturg Népomucène Lemercier weigerte sich, den Eid auf den Kaiser und seine Dynastie abzulegen. Lafayette und der Dichter Jean-François Ducis, Gérard de Nerval, George Sand, Honoré Daumier, Émile Littré, Gustave Courbet und Guy de Maupassant lehnten die Annahme ab, Maurice Ravel gab sie ohne Begründung zurück. Pierre und Marie Curie, Eugène Le Roy, Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Albert Camus, Antoine Pinay gehören zu den weiteren Verweigerern. Brigitte Bardot wurde 1985 ausgezeichnet, weigerte sich aber, zur Verleihung zu erscheinen. Weiterhin Catherine Deneuve.
Aufmüpfige Dichter wie Jacques Prévert, Georges Brassens, der darüber ein Chanson schrieb, oder Léo Ferré, der spottete „dieses unglückselige Band, das rot wie die Schande ist“, Geneviève de Fontenay, die Präsidentin von Miss France, welche ein savoyischer Abgeordneter vorschlug, lehnte aus gegenteiligen Gründen ab: „Dieses Band an irgend jemanden abzugeben … wie eine Schokoladenmedaille, ist wirklich eine Entehrung des Ordens.“
Der Ende 1997 ausgezeichnete Schriftsteller Bernard Clavel hatte wissen lassen, dass er den Orden nicht annähme und es vorzöge, dem „Clan derjenigen, die ihn verweigert haben“ anzugehören. Er fügte hinzu, dass sein Onkel Charles ihn erhalten hatte, weil er sein Blut in einem fürchterlichen Krieg in Strömen für sein Land vergossen hatte. „Ich denke, er würde sich in seinem Grab umdrehen, wenn er wüsste, dass ich das gleiche Band trage wie er.“
Bei einem Zusammentreffen hatte der Präsident der Republik, Vincent Auriol, den Schriftsteller Marcel Aymé für den Orden der Ehrenlegion vorgeschlagen. Dieser hatte derb und ohne Zurückhaltung geantwortet: „… bitte ich Sie, stecken Sie sich Ihre Ehrenlegion sonstwo hin …“
Es gibt auch Personen, die den Orden zwar akzeptieren, sich jedoch weigern, ihn zu tragen, zum Beispiel Jean d’Ormesson von der Académie française.
Der türkische Hochschulratspräsident, Erdoğan Teziç, hat die Auszeichnung zum Kommandeur, die ihm am 17. Juli 2004 vom französischen Präsidenten Jacques Chirac erteilt wurde, zurückgegeben. Als Grund für die Rückgabe nannte Erdoğan Teziç die Verabschiedung des Gesetzes, das die Leugnung des armenischen Genozides unter Strafe stellt.[5]
Michèle Audin lehnte 2009 die Annahme der Mitgliedschaft in der Ehrenlegion ab, da der französische Staatspräsident nicht auf eine Bitte ihrer Mutter um Aufarbeitung des Schicksals ihres Vaters reagiert hatte. Ihr Vater Maurice Audin war in Algerien 1957 von französischen Fallschirmjägern zu Tode gefoltert worden.[6] Für diesen Mord wurde kein Verantwortlicher zur Rechenschaft gezogen.
Am 1. Januar 2015 wurde bekannt, dass der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty die Nominierung für die Ehrenlegion abgelehnt hatte.[7]
Museum der Ehrenlegion
Das für den Fürsten Friedrich III. von Salm-Kyrburg gebaute Hôtel de Salm ist seit dem 13. Mai 1804 Sitz der Ehrenlegion und beherbergt deren Museum.
Kuriosa
Auch ein Tier erhielt die höchste Auszeichnung. Eine Taube brachte im Ersten Weltkrieg bei Verdun als letzte Brieftaube die Bitte um Entsatz der in Fort Vaux eingeschlossenen Soldaten heil ans Ziel, starb aber noch am selben Tag aufgrund der eingeatmeten Kampfgase. Postum erhielt sie das rote Band.[8]
Die Ehrenlegion in der Heraldik
Mit der Proklamation des französischen Kaiserreiches wurde eine Reform des Wappenwesens durchgeführt. In Staats-, Kommunal- und Familienwappen konnte nun die Insignie der Ehrenlegion geführt werden; die verschiedenen Klassen wurden heraldisch genau unterschieden.
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Jacques-Louis David: Porträt Napoleons in seinem Arbeitszimmer, Öl auf Leinwand, 1812
Geschichte
Durch die Französische Revolution von 1789 veränderte sich das Auszeichnungswesen grundlegend. Das Ordenssystem des Adels wurde in Frankreich abgeschafft. Die neue Ordnung wollte jedoch auf ein Auszeichnungssystem nicht verzichten. Die durch die revolutionäre Umgestaltung geschaffenen Verwaltungs- und Staatsbehörden basierten auf einer aktiven Mitarbeit von Vertretern unterer Bevölkerungsschichten. In den Koalitionskriegen, die gegen Frankreich geführt wurden, erschien die Schaffung von Auszeichnungen notwendig, die den Leistungswillen der Massenheere (levée en masse) zum Ausdruck brachten und vor allem der Motivation dienten. Durch die veränderten Gesellschaftsstrukturen konnte auf das aus dynastischen Zeiten stammende Ordenswesen nicht zurückgegriffen werden. Eine Belohnung erfolgte durch Geldgeschenke oder durch die Vergabe von Ehrenwaffen in Form von gravierten Degen und Säbeln.
In der Nationalversammlung wurde 1802 die auf einer Idee Napoleon Bonapartes beruhende Ehrenlegion ins Leben gerufen. Die Ehrenlegion berücksichtigte gleichermaßen zivile und militärische Verdienste. Orientierung gaben römische Vorbilder, was auch in den Bezeichnungen seinen Niederschlag fand. Entsprechend der Zahl der Landesregionen bestand die Legion aus 16 Kohorten. Jede von ihnen zählte 350 Legionäre, 30 Offiziere, 20 Kommandeure und 7 Großoffiziere. Den Kohorten stand der Große Rat vor; Chef des Rates und der Legion war der Erste Konsul. In die Legion konnte jeder unabhängig vom Rang oder Stand sowie unabhängig von der konfessionellen Bindung aufgenommen werden. Aufnahme und Mitgliedschaft stellten die Auszeichnung dar. Bis 1804 gab es auch keine sichtbar zu tragende Insignie.
Wandel vom Ritterorden zum Verdienstorden
Jean-Baptiste Debret: Erste Verteilung der Dekorationen der Ehrenlegion in der Kirche des Invalidenheimes am 14. Juli 1804 (1812), Musée national du château de Versailles
Ehemaliges Staatswappen der französischen Republik
Die Auszeichnung unterschied sich grundlegend von den Orden des Ancien Régime und entsprach in dieser Form den gesellschaftlichen Notwendigkeiten und Erfordernissen der Konsulatszeit. Als sich Napoleon 1804 zum Kaiser krönte, wurden auch die Statuten der Ehrenlegion geändert. Von einer Organisation wurde sie zum Verdienstorden umfunktioniert. In den folgenden Jahren entstand eine fünfklassige Einteilung in Großkreuz (maximal 75), Großoffizier (maximal 250), Kommandeur (maximal 1.250), Offizier (maximal 10.000) und Ritter (maximal 125.000), die von der Ein- bzw. Dreistufigkeit bisheriger Orden abwich. Ein Ausdruck für die nationale Bedeutung dieser Auszeichnung ist ihr Bestand durch den politischen und zeitlichen Wandel bis zur Gegenwart. Als ziviler und militärischer Verdienstorden stand und steht sie allen Personen ohne Rücksicht auf Rang oder Stand offen. Im Laufe der Jahre wurden lediglich Modifizierungen der Verleihung oder Änderungen in der Größe und am Bild sowie der Devise im Medaillon des Ordenszeichens vorgenommen. Die Änderungen entsprachen dem jeweiligen politischen Umfeld. Seit 1871 ist das Zeichen der Ehrenlegion auch Bestandteil des Staatswappens der Republik Frankreich.
Internationale Vorbildfunktion
Verleihungsurkunde für den Hanseatischen Ministerresidenten in Paris Hermann von Heeren (1868)
Offizierskreuz der Ehrenlegion in Gold, III. Republik um 1880
Die Ehrenlegion als ein äußeres Zeichen der gesellschaftlichen Veränderungen war auch für das Auszeichnungswesen anderer Länder ein Vorbild. Die Entwicklung Europas wurde nachhaltig durch die Französische Revolution, die Auswirkungen der Koalitionskriege sowie die Napoleonischen Kriege beeinflusst. Staaten, die in einem Abhängigkeits- oder Besatzungsverhältnis zu Frankreich standen, übernahmen Teile der bürgerlichen Gesellschaftsstrukturen. Auch in den monarchisch geprägten Ländern Deutschlands nahm im 19. Jahrhundert die Zahl der Orden für Verdienste zu. Obwohl der Adel keine Verleihungsvoraussetzung mehr war, blieben die hohen Klassen (Großkreuz und Kommandeur) noch an Rang und Stand gebunden. Das Auszeichnungswesen war im 19. Jahrhundert durch eine Vielzahl von Stiftungen gekennzeichnet. Von 1800 bis 1945 entstanden in den deutschen Ländern 3.500 staatliche tragbare Auszeichnungen aller Kategorien und Klassen. Verdienstauszeichnungen wurden geschaffen für ein breites Leistungs- und Verdienstspektrum verschiedener Bereiche, Berufe, Ämter und Dienststellungen. Leistungen im wissenschaftlich-technischen Bereich, bei der industriellen Entwicklung und bei der Bewältigung von Verwaltungsaufgaben fanden mit der Verleihung von Verdienstorden eine Würdigung. Vertreter des Bürgertums wurden politisch gesehen im 19. Jahrhundert zu anerkannten Kräften in der Gesellschaft.
Viele Orden wurden um eine vierte Klasse oder eine Medaille bzw. ein Kreuz erweitert. In der Fachsprache nennt man diese Ehrenzeichen, die einem Orden angeschlossen sind, affiliierte Medaillen oder Kreuze. Untere Berufsgruppen im Staatsapparat und niedere Ranggruppen des Militärs konnten so ebenfalls in den Genuss von Auszeichnungen kommen. Ordensverleihungen an Arbeiter oder Bauern blieben eine Ausnahme. Stiftungen und Statuten, Klasseneinteilung und Verleihungsmodalitäten sowie Gestaltung und Form der Orden des 19. Jahrhunderts wurden inhaltlich von den deutschen Fürsten vorgegeben. Sie waren auf die Würdigung von Leistungen zur Wahrung monarchischer Strukturen ausgerichtet. Verleihungen an Vertreter des Bürgertums sind innerhalb des monarchischen Systems Ausdruck der Würdigung ihrer Arbeit auf politischem, wirtschaftlichem, wissenschaftlichem und kulturellem Gebiet.
Ordensklassen
Außer dem Grand Maître (Großmeister), eine Stufe, die dem Staatsoberhaupt (er trägt die Collane mit Orden) als Amtsinsignie vorbehalten ist, gibt es fünf Ordensklassen.
Besondere Auszeichnungen
Legion Honneur GC ribbon.svg Großkreuz – Grand-croix de la Légion d’Honneur, vorher Grande Décoration, Grand Aigle oder Grand Cordon; Ordensstern auf der linken Brust, dazu Ordensband getragen über rechter Schulter
Legion Honneur GO ribbon.svg Großoffizier – Grand Officier de la Légion d’Honneur; Orden am Band, getragen auf der linken Brust, dazu Ordensstern auf der rechten Brust
Drei Rangklassen
Legion Honneur Commandeur ribbon.svg Kommandeur – Commandeur de la Légion d’Honneur, vorher Commandant; Halsorden
Legion Honneur Officier ribbon.svg Offizier – Officier de la Légion d’Honneur; Orden mit einer Rosette auf dem Band, getragen auf der linken Brust
Legion Honneur Chevalier ribbon.svg Ritter – Chevalier de la Légion d’Honneur, vorher Légionnaire; Orden am Band, getragen auf der linken Brust
Auch Gruppen und Gemeinschaften können mit der Ehrenlegion à titre collectif ausgezeichnet werden, beispielsweise Schulen, Militärakademien und -Regimenter und insbesondere Städte. Von letzteren wurden mehr als 60 mit der Ehrenlegion ausgezeichnet, weil sie in besonderem Maße unter Kampfhandlungen zu leiden hatten oder sich durch besonderen kollektiven Widerstand gegen den Feind auszeichneten.[2]
Ehrensold
Mit der Aufnahme in die Ehrenlegion ist bis heute ein Ehrensold verbunden. Die jährliche Gratifikation blieb seit Gründung bis Mitte des 19. Jahrhunderts nahezu unverändert:
Es erhielt ein
Legionär (légionnaire, 1808 umbenannt in Ritter/chevalier): 250 Goldfranken (F);
Offizier (officier): 1000 F;
Kommandant (commandant, seit 1816 Kommandeur/commandeur): 2000 F;
Großoffizier (grand officier): 5000 F;
Großer Adler (grand-aigle, seit 1805) / Großes Band (grand-cordon, während der Ersten Restauration 1814) / Großkreuz (grand-croix,1816): 20.000 F.
Der Ehrensold bedeutete eine beträchtliche Aufbesserung des zivilen oder militärischen Gehalts. So bezog im Jahr 1805 ein einfacher Infanterist rund 100 F jährlich, ein Unterleutnant 1000 F, ein Hauptmann 2000 F, ein Oberst 5000 F und ein Divisionsgeneral 20.000 F.
Napoleon III. reduzierte 1852 die Pensionshöhe für alle Ordenstufen, mit Ausnahme der Ritter. Fortan erhielt der
Offizier: 500 F;
Kommandeur: 1000 F;
Großoffizier: 2000 F;
das Großkreuz: 3000 F.
Heute besitzt der Ehrensold nur noch symbolischen Charakter, da seit Ende des 19. Jahrhunderts ein Inflationsausgleich unterbleibt. Eine Verringerung des Nominalwerts bedeuteten im Jahr 1960 die Umstellung von alten Francs auf neue Francs (Nouveau Franc) im Verhältnis 100:1 sowie die Einführung des Euro (€) 1999/2002.
Im Jahr 2009 betrug die jährliche Zahlung an einen
Ritter: 6,10 €;
Offizier: 9,15 €;
Kommandeur: 12,20 €;
Großoffizier: 24,39 €;
das Großkreuz: 36,59 €.
Bekannte Ordensträger
Seit seiner Stiftung ist der Orden von allen politischen Systemen und Regierungen gleichermaßen anerkannt. Die Träger der Auszeichnung bilden eine Gemeinschaft, welcher der Staatspräsident vorsteht. Die Entscheidung darüber, wer mit einem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet wird, kommt nur dem jeweils amtierenden französischen Staatspräsidenten zu, der zugleich Großmeister der Ehrenlegion ist.
Grand Chancelier de la Légion d’Honneur
1803–1814: Bernard Germain Étienne Médard de La Ville-sur-Illon
1814–1815: Dominique Dufour de Pradt
1815–1815: Bernard Germain Étienne Médard de La Ville-sur-Illon
1815–1831: Jacques MacDonald
1831–1836: Édouard Adolphe Mortier
1836–1839: Étienne-Maurice Gérard
1839–1842: Charles Nicolas Oudinot
1842–1848: Étienne-Maurice Gérard
1848–1848: Jacques-Gervais Subervie
1848–1849: Gabriel Jean Joseph Molitor
1849–1852: Rémy-Isidore Exelmans
1852–1853: Philippe-Antoine d’Ornano
1853–1859: Anne Charles Lebrun
1859–1860: Aimable Pélissier
1860–1864: Ferdinand Alphonse Hamelin
1864–1871: Charles-Joseph de Flahaut
1871–1880: Joseph Vinoy
1880–1889: Louis Faidherbe
1889–1895: Victor Février
1895–1901: Léopold Davout
1901–1918: Georges-Auguste Florentin
1918–1934: Auguste Dubail
1934–1940: Charles Nollet
1940–1944: Charles Brécard
1944–1954: Darius Paul Dassault
1954–1969: Georges Catroux
1969–1975: Georges Cabanier
1975–1981: Alain de Boissieu
1981–1992: André Biard
1992–1998: Gilbert Forray
1998–2004: Jean-Philippe Douin
2004–2010: Jean-Pierre Kelche
seit 2010: Jean-Louis Georgelin
Grand Maître de la Légion d’Honneur (G. M. LH)
1804–1814: Napoleon Bonaparte
1814–1824: Ludwig XVIII.
1849–1870: Napoleon III. (1849 bis 1852 und 1852 bis 1870)
1871–1873: Adolphe Thiers
1873–1879: Patrice de Mac-Mahon
1879–1887: Jules Grévy
1887–1894: Marie François Sadi Carnot
1894–1895: Jean Casimir-Perier
1895–1899: Félix Faure
1899–1906: Émile Loubet
1906–1913: Armand Fallières
1913–1920: Raymond Poincaré
1920–1924: Alexandre Millerand
1924–1931: Gaston Doumergue
1931–1932: Paul Doumer
1932–1940: Albert Lebrun
1947–1954: Vincent Auriol
1954–1959: René Coty
1959–1969: Charles de Gaulle
1969–1974: Georges Pompidou
1974–1981: Valéry Giscard d'Estaing
1981–1995: François Mitterrand
1995–2007: Jacques Chirac
2007–2012: Nicolas Sarkozy
seit 2012: François Hollande
Grand-croix de la Légion d’Honneur (G. C. LH)
1805: Louis-Nicolas Davout
1807: Alexander I.
1807: Jérôme Bonaparte
1808: Jean-Baptiste Bessières
1808: Joseph Bonaparte
1814: Pierre Riel de Beurnonville
1814: Jean Rapp
1816: Levin August von Bennigsen
1844: Pierre François Marie Auguste Dejean
1856: Pierre Bosquet
1859: Louis Arrighi de Casanova
1871: Peter I. (Jugoslawien)
1872: Louis d’Aurelle de Paladines
1881: Louis Pasteur
1914: Louis Archinard
1918: Émile Fayolle
1920: Gabriel Fauré
1924: Haile Selassie
1926: Henri Le Rond
1929: Fulgence Bienvenüe
1952: Harold Alexander, 1. Earl Alexander of Tunis
1956: Josip Broz Tito
1962: Konrad Adenauer
1969: Georges Pompidou
1973: Willy Brandt
1974: Valéry Giscard d’Estaing
1975: Carl XVI. Gustaf
1986: Hans-Dietrich Genscher
1988: Andrew Bertie
1996: Léopold Sédar Senghor
1998: Thomas Klestil
2004: Abbé Pierre
2006: Wladimir Putin
2008: Christiane Desroches-Noblecourt
2009: Otto von Habsburg
2012: Jean-Pierre Serre
2013: Heinz Fischer
2014: Roger Etchegaray
Grand Officier de la Légion d’Honneur (G. O. LH)
1804: Louis Antoine de Bougainville
1811: Jan Willem de Winter
1815: Pierre Cambronne
1815: Aimé Marie Gaspard de Clermont-Tonnerre
1826: François Fournier-Sarlovèse
1857: Ferdinand Barrot
1860: Marie-Alphonse Bedeau
1878: Jean Baptiste Boussingault
1884: Louis Alexandre Brière de l’Isle
1910: Auguste Rodin
1911: Henri Harpignies
1919: Paul Séjourné
1937: André Siegfried
1946: Pau Casals
1951: Théophile Alajouanine
1953: Arthur Honegger
1953: Colette
1956: Henri Mondor
1962: Franz Josef Strauß
1963: Le Corbusier
1976: Louise Weiss
1977: Marc Chagall
1980: Emilio Colombo
1984: Lucie Aubrac
1984: Raymond Aubrac
1989: Hans Hartung
2000: Jacques Dewatre
2005: Maurice Allais
2005: Jean-François Deniau
2007: Yves Saint Laurent
2008: Maurice Herzog
2008: Tahar Ben Jelloun
2008: Emmanuelle Cinquin
2009: Jean-Paul Paloméros
2011: Claude Lanzmann
2012: Gesine Schwan
2014: Jean-Marie Lehn
Commandeur de la Légion d’Honneur (C. LH)
1804: Louis Joseph Charles Amable d’Albert de Luynes
1836: Jean Cruveilhier
1857: Jean Antoine Théodore Gudin
1864: Wilhelm Lenk von Wolfsberg
1868: Hermann von Heeren
1880: Pierre Puvis de Chavannes
1882: Frédéric-Auguste Bartholdi
1903: Louis Duchesne
1906: Jacques de Morgan
1918: Alfred Baudrillart
1918 (?): Auguste Rateau
1923: Robert Baden-Powell
1924: Antoine Bourdelle
1927: Walter Gay
1932: Paul Bar
1939: Wilhelm Furtwängler
1946: Władysław Anders
1952: Florent Schmitt
1959: Robert Nünlist
1966: Johann Adolf Graf von Kielmansegg
1976: Karl Böhm
1977: Jean Borotra
1979: Oscar Cullmann
1980: Marguerite Yourcenar
1983: Akram Ojjeh
1983: Christian Feit
1984: Yaşar Kemal
1985: Horst Teltschik
1987: Michel Hollard
1989: Marlene Dietrich
1995: Marie-Claude Vaillant-Couturier
1996: Mikis Theodorakis
1998: Joseph Aloisius Ratzinger (von 2005 bis 2013 Papst Benedikt XVI.)
1999: David Williamson, Baron Williamson of Horton
2000: Heinz Berggruen
2000: Hans-Olaf Henkel
2002: Manfred Rommel
2002: Edmund Stoiber
2003: Nicolaus Sombart
2004: Erdoğan Teziç
2004: Marie-Claire Alain
2004: Charles Aznavour
2004: Hartmut Mehdorn
2004: Geneviève de Galard Terraube
2004: Klaus Wowereit
2005: Roland Ertl
2006: Kazimierz Świątek
2006: Karl Lehmann
2007: Daniel Barenboim
2007: Jean-Paul Belmondo
2007: François Pinault
2007: Oscar Niemeyer
vor 2008: James L. Jones
2008: Claudia Cardinale
2008: Christina Weiss
2008: Jürgen Rüttgers
2008: Marek Edelman
2009: Władysław Bartoszewski
2009: Jean Charest
2009: Clint Eastwood
2010: Karl Lagerfeld
2010: Christa Ludwig
2011: Jeannie Longo-Ciprelli
2011: Hans-Gert Pöttering
2011: Werner Spies
2014: Barbara Prammer
?: Bernard Norlain
Officier de la Légion d’Honneur (O. LH)
1804: Dominique Jean Larrey
1804: François-Joseph d’Offenstein
1811: Étienne André François de Paule Fallot de Beaumont de Beaupré
1817: Anton Friedrich Florian von Seydlitz
1821: François Joseph Bosio
1851: Joseph-Frédéric-Benoît Charrière
1859: Faustin Hélie
1870: Nicolas Gosse
1878: Gabriel Davioud
1878: Henri Opper de Blowitz
1881: Ernest Besnier
1889: Hubert von Herkomer
1894: Jean Béraud
1900: Arthur Constantin Krebs
1901: Valentin Joseph Boussinesq
1903: Charles Ephrussi
1907: Napoléon Schroeder
vor 1912: Gustav von Schoeller
1914: Henri Bergson
1915: Milan Rastislav Štefánik
1919: Pierre Teilhard de Chardin
1923: Georges Goursat
1931: Georges Durand
1933: Édouard Branly
1939: Jules Supervielle
1946: Mathilde Paravicini
1959: Otto Hahn
1959: Max von Laue
1959: Konrad Loerke
1960: Jean Gabin
1966: Helmut Coing
1966: Max Ernst
1971: Marlene Dietrich
1980: Patrick Baudry
1981: David Kenworthy, 11. Baron Strabolgi
1984: André Castelot
1986: Marcel Marceau
1995: Colette Besson
1999: Robert Parker
2000: Wolfgang A. Herrmann
2000: Walter Veltroni
2001: Hartmut Mehdorn
2001: Petra Roth
2001: Tomi Ungerer
2004: Jean Reno
2004: Josef Pühringer
2004: Wolf Lepenies
2005: Ulrich Wickert
2005: André Gayot
2005: Nicolas Hayek
2006: Wolfgang Wosolsobe
Vor 2007: André Migdal
2007: Beate Klarsfeld
2007: David Lynch
2007: Enrico Macias
2007: Amitabh Bachchan
2007: Barbra Streisand
2007: Philippine de Rothschild-Sereys
2007: Aimé Jacquet
2008: Giorgio Armani
2008: Jacques Delcourt
2008: Thomas Treu
2009: Günter Gloser
2009: Gunther Krichbaum
2009: Bernadette Lafont
2009: Georg Nachtsheim
2009: Zinédine Zidane
2010: Martin Schulz
2010: Michael Schumacher
2011: Mireille Mathieu
2011: Pascal Couchepin
2012: Edmund Entacher
2012: Kurt W. Liedtke
2012: Paul McCartney
2012: Hubert Burda
2013: René Obermann
2013: Liz Mohn
Chevalier de la Légion d’Honneur (Ch. LH)
Dekret Napoleons zur Ernennung von Goethe, Wieland, Stark und Vogel (Bürgermeister in Jena) zu Rittern der Ehrenlegion (1808)
1804: Johann Wilhelm Gottfried von Lommessem
1808: Johann Wolfgang von Goethe
1808: Christoph Martin Wieland
1808: Johann Christian Stark der Ältere
1810: Cornelius von Guaita
1816: Abraham Louis Breguet
1821: Pierre André Latreille
1824: Heinrich Karl Rosenstiel
1824: Frédéric Cailliaud
1827: François-Frédéric Lemot
1828: Nicolas Gosse
1844: Charles Valentine Riley
1845: Louis Clément François Breguet
1846: Federico de Madrazo y Kuntz
1851: Marie-Angélique Duchemin
1855: Jean-Marie Vianney
1856: Rudolf Keyser
1860: Félix Billet
1863: Nikolai Jegorowitsch Swertschkow
1865: Eugène Ernest Hillemacher
1867: Jules Brunet
1867: Émile Vaudremer
1870: Antoine Béchamp
1871: Ulrich Ochsenbein
1875: Georges Bizet
1877: Karl Bodmer
1877: Johann Strauss (Sohn)
1878: Albert Anker
1878: Étienne Prosper Berne-Bellecour
1878: Felix von Luschan
1879: Jean-Maurice-Émile Baudot
nach 1879: Alfred Cluysenaar
1882: Charles Ephrussi
1886: Paul Séjourné
1889: Charles Bourseul
1895: Eugène Ménégoz
1897: Désiré André
1900: Agathon Léonard
1901: Alfons Mucha
1904: Emile Claus
1906: Louis Bernacchi
1912: Olga Boznańska
1914: Mustafa Kemal Pascha
1920: Marie-Louise Ruedin
1922: Camille Benoît
1930: Antoine de Saint-Exupéry
1933: Elizabeth Alice Le Blond
1935: Walt Disney
1935: Wolfgang Himmelbaur
1935: Stendhal
1945: Jack Agazarian
1945: Adolf Mayer
1947: Nancy Cunard
1947: Auguste Delaune
1947: Janet Flanner
1948: Charles Boyer
1948: Berthe Weill
1950: Marlene Dietrich
1953: Charles le Maistre
1953: Charles Faroux
1953: Georges Jouatte
1954: Jean-Marie Balestre
1960: Hans Arp
1962: Antonin Magne
1966: Jacques Anquetil
1967: Tomasi Kulimoetoke II.
1967: Oscar Niemeyer
1973: Louis de Funès
1985: Talal Abu-Ghazaleh
1985: Miguel Ángel Estrella
1987: Gae Aulenti
1988: Barbara (Monique Andrée Serf)
1989: Léon Poliakov
1990: Michel Schwalbé
1991: Alfred Courmes
1992: Myung-whun Chung
1993: Eddy Marnay
1994: France Gall
1994: Paul Haeberlin
1994: Bernard Loiseau
1995: Louis de Cazenave
1995: Sivaji Ganesan
1998: Fabien Barthez
1998: Ernst Beyeler
1998: Claude Jade
1999: Jean-Claude Thoenig[3]
1999: Paulo Coelho
2000: Constantin Andreou
2000: Heinz Stahlschmidt (Henri Salmide)
2000: Elias Chacour
2001: Liliane Bettencourt
2001: Anthony Atkinson
2001: Pierre Audi
2001: Hardy Krüger
2002: Pierre Arditi
2002: Sabine Christiansen
2002: Arsène Wenger
2003: Ernesto Bertarelli
2003: Bono
2003: Guy Martin
2003: Wolfgang Tiefensee
2003: Frank Buckles
2004: Walter Homolka
2004: Alice Schwarzer
2004: Claudia Roth
2004: Gerhard Leo
2004: Michal Gutowski
2004: Peter Altmaier
2004: Reinhold Würth
2005: Montserrat Caballé
2005: Herbert Schmalstieg
2005: Peter Scholl-Latour
2005: E. Sreedharan
2005: Margret Wintermantel
2006: Pierre Alechinsky
2006: Yann Arthus-Bertrand
2006: Reinhold Robbe
2006: Valentino Garavani
2007: Léo Apotheker
2007: Waris Dirie
2007: Christine Albanel
2007: Isaach De Bankolé
2007: Pierre Brice
2007: Roger Beaufrand
2007: Céline Dion
2007: Pierre Hermé
2007: Jobst Plog
2007: Ronald Searle
2007: Julio Iglesias
2007: Elisabeth Eidenbenz
2008: Ellen MacArthur
2008: Ingrid Betancourt
2008: Roland Mack
2008: China Zorrilla
2009: Sébastien Loeb
2009: José Antonio Abreu
2009: Rainer Haas
2009: Lóránd Hegyi
2009: Matthias Wissmann
2009: Helmut Claas
2010: Erró
2010: Tony Fernandes
2010: Serge Gut
2010: Emir Kusturica
2010: Anneliese Poppinga
2010: Robert Redford
2010: Simon Rattle
2010: Wolfgang Wagner
2010: Diane Herzogin von Württemberg
2010: Toni Morrison
2011: Brigitte Fassbaender
2012: Nicola Leibinger-Kammüller
2012: Michael Haneke
2012: Rupert Neudeck
2012: Salma Hayek
2013: Harald Schmidt[4]
2013: Klaus-Heinrich Standke
2014: Helen Patton-Plusczyk
2015: Ahmed Merabet
2015: Franck Brinsolaro
2015: Clarissa Jean-Philippe
Verweigerung des Ordens
Die Mitarbeiter der Zeitung Le Canard enchaîné haben von jeher die Auszeichnungen durch Orden zurückgewiesen, in erster Linie diejenigen der Ehrenlegion. Der Journalist Pierre Scize wurde 1933 entlassen, weil er ihn angenommen hatte.
Der Dramaturg Népomucène Lemercier weigerte sich, den Eid auf den Kaiser und seine Dynastie abzulegen. Lafayette und der Dichter Jean-François Ducis, Gérard de Nerval, George Sand, Honoré Daumier, Émile Littré, Gustave Courbet und Guy de Maupassant lehnten die Annahme ab, Maurice Ravel gab sie ohne Begründung zurück. Pierre und Marie Curie, Eugène Le Roy, Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Albert Camus, Antoine Pinay gehören zu den weiteren Verweigerern. Brigitte Bardot wurde 1985 ausgezeichnet, weigerte sich aber, zur Verleihung zu erscheinen. Weiterhin Catherine Deneuve.
Aufmüpfige Dichter wie Jacques Prévert, Georges Brassens, der darüber ein Chanson schrieb, oder Léo Ferré, der spottete „dieses unglückselige Band, das rot wie die Schande ist“, Geneviève de Fontenay, die Präsidentin von Miss France, welche ein savoyischer Abgeordneter vorschlug, lehnte aus gegenteiligen Gründen ab: „Dieses Band an irgend jemanden abzugeben … wie eine Schokoladenmedaille, ist wirklich eine Entehrung des Ordens.“
Der Ende 1997 ausgezeichnete Schriftsteller Bernard Clavel hatte wissen lassen, dass er den Orden nicht annähme und es vorzöge, dem „Clan derjenigen, die ihn verweigert haben“ anzugehören. Er fügte hinzu, dass sein Onkel Charles ihn erhalten hatte, weil er sein Blut in einem fürchterlichen Krieg in Strömen für sein Land vergossen hatte. „Ich denke, er würde sich in seinem Grab umdrehen, wenn er wüsste, dass ich das gleiche Band trage wie er.“
Bei einem Zusammentreffen hatte der Präsident der Republik, Vincent Auriol, den Schriftsteller Marcel Aymé für den Orden der Ehrenlegion vorgeschlagen. Dieser hatte derb und ohne Zurückhaltung geantwortet: „… bitte ich Sie, stecken Sie sich Ihre Ehrenlegion sonstwo hin …“
Es gibt auch Personen, die den Orden zwar akzeptieren, sich jedoch weigern, ihn zu tragen, zum Beispiel Jean d’Ormesson von der Académie française.
Der türkische Hochschulratspräsident, Erdoğan Teziç, hat die Auszeichnung zum Kommandeur, die ihm am 17. Juli 2004 vom französischen Präsidenten Jacques Chirac erteilt wurde, zurückgegeben. Als Grund für die Rückgabe nannte Erdoğan Teziç die Verabschiedung des Gesetzes, das die Leugnung des armenischen Genozides unter Strafe stellt.[5]
Michèle Audin lehnte 2009 die Annahme der Mitgliedschaft in der Ehrenlegion ab, da der französische Staatspräsident nicht auf eine Bitte ihrer Mutter um Aufarbeitung des Schicksals ihres Vaters reagiert hatte. Ihr Vater Maurice Audin war in Algerien 1957 von französischen Fallschirmjägern zu Tode gefoltert worden.[6] Für diesen Mord wurde kein Verantwortlicher zur Rechenschaft gezogen.
Am 1. Januar 2015 wurde bekannt, dass der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty die Nominierung für die Ehrenlegion abgelehnt hatte.[7]
Museum der Ehrenlegion
Das für den Fürsten Friedrich III. von Salm-Kyrburg gebaute Hôtel de Salm ist seit dem 13. Mai 1804 Sitz der Ehrenlegion und beherbergt deren Museum.
Kuriosa
Auch ein Tier erhielt die höchste Auszeichnung. Eine Taube brachte im Ersten Weltkrieg bei Verdun als letzte Brieftaube die Bitte um Entsatz der in Fort Vaux eingeschlossenen Soldaten heil ans Ziel, starb aber noch am selben Tag aufgrund der eingeatmeten Kampfgase. Postum erhielt sie das rote Band.[8]
Die Ehrenlegion in der Heraldik
Mit der Proklamation des französischen Kaiserreiches wurde eine Reform des Wappenwesens durchgeführt. In Staats-, Kommunal- und Familienwappen konnte nun die Insignie der Ehrenlegion geführt werden; die verschiedenen Klassen wurden heraldisch genau unterschieden.
Quelle - literatur & Einzelnachweise
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