die Ptolemäer
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die Ptolemäer
Ptolemäer (griechisch Πτολεμαῖοι) sind die Mitglieder der makedonisch-griechischen Dynastie, die seit dem Hellenismus bis zur Eroberung durch das Römische Reich im Alten Ägypten und angrenzenden Besitzungen wie Kyrene, Syrien, Zypern, Sinai herrschte. Ihren Namen erhielten sie nach dem Dynastiegründer Ptolemaios I. (deshalb ist die genauere Schreibung Ptolemaier). In Anlehnung an dessen Vater Lagos werden sie auch als Lagiden (griechisch Λαγίδαι) bezeichnet. In einer Einteilung der Geschichte Ägyptens gehören sie zur Epoche der griechisch-römischen Zeit.
Geschichte
Anfänge
Die makedonistische Phase Ägyptens beginnt mit der Eroberung durch Alexander den Großen 332 v. Chr., der die Herrschaft der Perser in Ägypten beendete. Nach seinem Tod 323 v. Chr. war die Zukunft des von ihm erschaffenen makedonisch-persischen Großreiches ungewiss. Einige Fraktionen sprachen sich für dessen vereinte Zukunft unter einem Statthalter als Vormund für die unmündigen Erben aus, andere setzten sich für eine Aufteilung des Reiches in Satrapien unter der Verwaltung seiner Generäle ein. „Den entscheidenden Impuls für die Auseinandersetzungen der folgenden Jahre, die Diadochenkriege, lieferte die Spannung zwischen der Idee der Erhaltung des zentral beherrschten Großreiches und dem Bestreben einiger Diadochen, den eigenen Bereich völlig selbständig zu regieren und womöglich territorial auszuweiten.“[1]
Ptolemaios I., Sohn des Lagos, einer seiner Generäle, übernahm Ägypten 323 v. Chr. als Satrapie. Im Jahr 306 v. Chr. nahm er den Titel eines Basileus an, was einerseits seinen Anspruch auf Ägypten festigte, andererseits auf eine Abkehr von der Idee des Großreiches und möglicherweise einen Verzicht auf das Erbe Alexanders hindeutete. Ob Ptolemaios dahingehende Ambitionen hegte, ist ungeklärt. Dafür spricht zumindest sein erfolgreiches Werben um die Hand von Kleopatra von Makedonien, der Vollschwester (ebenfalls ein Kind von Olympia von Epirus, der Mutter Alexanders) von Alexander dem Großen und von den überlebenden Nachkommen des makedonischen Königshauses diejenige mit dem größten legitimen Anspruch. Die Hochzeit wurde durch den Reichsverweser Antigonos Monophthalmos verhindert, der seine Macht in Gefahr sah. Kleopatra wurde auf seinen Befehl hin ermordet.
In der Folgezeit etablierte sich Ägypten als eines der wichtigsten und einflussreichsten Diadochenreiche, was nicht zuletzt an der günstigen Lage und dem Reichtum des Nils lag. Die folgenden 14 Herrscher trugen alle den Namen Ptolemaios, gefolgt von einem griechischen Beinamen (der keinen der bekannten pharaonischen Namen ersetzte, sondern zusätzlich war). In der Folgezeit wurden Heiratsbündnisse mit den anderen Diadochen und Epigonen getroffen; die Geschwisterehe von Ptolemaios II. und Arsinoë II. bildete eine skandalumwobene Ausnahme.
Hochphase
Die Ptolemäer machten Alexandria zu einem Zentrum der Kultur und des Fortschritts. Alexandria war die beste Ausbildungsstätte für Ärzte und verfügte über eine umfangreiche Bibliothek. Am Hof des Königs wurden Philosophen und vor allem Naturwissenschaftler gefördert. Ägypten führte häufig Kriege mit den anderen Diadochenreichen, die Heiratsbündnisse wichen schließlich Geschwisterheiraten. Die alexandrinische Bevölkerung rebellierte einige Male gegen die Herrschaft (einmal wegen Ermordung einer ptolemäischen Prinzessin, die beim Volk beliebt gewesen war), etwas, was unter den ägyptischen Pharaonen undenkbar gewesen wäre. Das Volk hat sich nie gegen einen Pharao erhoben; dies ist ein Punkt, wo man Unterschiede zu der ägyptischen Herrschaft feststellen kann. Allerdings hatte die Stadt Alexandria einen starken griechischen Bevölkerungsanteil, der für seine Streitlust bekannt war, so dass man unterscheiden muss zwischen Aufruhr der Griechen in den Städten und Rebellion der „Ureinwohner“ auf dem Land. Ureinwohner bedeutet hierbei Ägypter, sie hatten in der von Griechen dominierten Bevölkerung den niedrigsten Stand, schafften es jedoch bei Beherrschen der Amtssprachen Griechisch oder Demotisch in Verwaltungsämter.
Das Römische Reich und Ägypten zur Zeit der Kleopatra
Octavians Machtbereich
Antonius' Machtbereich
Provinzen des Lepidus
Seereich des Sextus Pompeius
Vasallenstaaten
Königreich Ägypten (Kleopatra)
Parther-Reich
Endphase
Bei der Schlacht von Raphia wurden neben den makedonischen, griechischen, keltischen und jüdischen Söldnern erstmals Ägypter eingesetzt. Doch die militärische Ausbildung erwies sich als Bumerang, da die Ägypter ihr Wissen nutzten, um gegen die makedonische Oberherrschaft zu rebellieren. Ägypten hatte seine Unabhängigkeit zu einem Großteil eingebüßt und stand unter der Hegemonie des Römischen Reiches, welches seine Kornversorgung maßgeblich auf Ägypten stützte. Nach dem Ende der Seleukiden 63 v. Chr. blieb als letztes der Diadochenreiche schließlich nur Ägypten als unabhängige Macht neben Rom.
Zuletzt standen die ptolemäischen Herrscher im Schuldnerverhältnis zu den Römern. Ptolemaios XII. Neos Dionysos schaffte es lediglich, sein Testament wahrzumachen und seine Tochter Kleopatra VII. krönen zu lassen, da die Römer sich zu dessen Durchsetzung verpflichteten. Das Ende der Geschichte, die Kämpfe zwischen Kleopatra und den Beratern (vor allem Potheinos und Achillas) ihres unmündigen Bruders Ptolemaios XIII. und ihrer jüngeren Schwester Arsinoë IV., wurde maßgeblich von den Römern bestimmt und von Julius Caesar für Kleopatra entschieden. Durch ihr Verhältnis mit ihrem zweiten berühmten Liebhaber, dem Triumvir Marcus Antonius, führte Kleopatra das Ptolemäerreich noch einmal ins Zentrum der antiken Weltpolitik. Mit den von Antonius vorgenommenen Schenkungen von Alexandria wäre vielleicht sogar das ägyptische Großreich wieder erstanden. Doch 31 v. Chr. unterlagen die beiden dem späteren Kaiser Augustus in der Schlacht von Actium und begingen im darauffolgenden Jahr Selbstmord. Ab 30 v. Chr. wurde Ägypten als römisches Protektorat regiert.
Bedeutung
Verwaltung
Die ersten Ptolemäer waren hervorragende Organisatoren und reorganisierten die Verwaltung des von Kriegen darniederliegenden Landes. Die Hafenstadt Alexandria wurde zu ihrer Residenz, eine Reverenz an Alexander den Großen, der die makedonisch-griechische Herrschaft über Ägypten begründete. Abgesehen von der Gewährung der Polis-Rechte an drei Städte (Alexandria, Naukratis, Ptolemais) wurde am ägyptischen Föderalsystem nichts geändert: Nach wie vor gab es die Einteilung in Gaue. Die Amtssprache war Griechisch, und Griechen erhielten auch die besseren Posten; sie wurden fast überall den wenigen Griechisch sprechenden Ägyptern vorgezogen.
Baukunst
Alexandria
Die Hafenstadt mit ihrem typischen hellenistischen Rastermuster war der erste große Bau der Ptolemäer.
Heiligtümer
Die Ptolemäer ließen wichtige Heiligtümer errichten, unter anderem in
Dendera
Edfu
Esna
Kom Ombo
Philae
Daneben restaurierten und erweiterten sie schon bestehende Heiligtümer und richteten kleinere Plätze für einen eigenen Königskult in Alexandria ein.
Dynastie
Liste der ptolemäischen Herrscher
Ptolemaios ist der griechische Name, Ptolemaeus die latinisierte und Ptolemäer die eingedeutschte Form. Die Ptolemäer haben vor der Zeitenwende regiert.
Die Jahreszahlen in Klammern sind Regierungsdaten. Die Ptolemäerkönige regierten später oft gemeinsam mit ihren Frauen, die manchmal auch ihre Schwestern waren. Einige Königinnen hatten königliche Vollmachten, die berühmteste unter ihnen war Kleopatra VII. (51 v. Chr.–30 v. Chr.), nacheinander mit ihren beiden Brüdern und ihrem Sohn als Mitregenten.
Ptolemaios I. Sotêr (304 v. Chr.–282 v. Chr.) ∞ Eurydike, dann Berenike I.; er versuchte Kleopatra von Makedonien, die Schwester von Alexander dem Großen, zu heiraten; sie wurde jedoch zuvor auf Befehl des Diadochen Antigonos I. Monophthalmos ermordet
Ptolemaios II. Philadelphos (284 v. Chr.–246 v. Chr.) ∞ Arsinoë I., dann Arsinoë II. Philadelphos; regierte gemeinsam mit Ptolemaios dem Sohn (267 v. Chr.–259 v. Chr.)
Ptolemaios III. Euergetes I. (246 v. Chr.–221 v. Chr.) ∞ Berenike II.
Ptolemaios IV. Philopater (221 v. Chr.–205 v. Chr.) ∞ Arsinoë III.
Ptolemaios V. Epiphanes (205 v. Chr.–180 v. Chr.) ∞ Kleopatra I.
Ptolemaios VI. Philometor (180 v. Chr.–164 v. Chr., 163 v. Chr.–145 v. Chr.) ∞ Kleopatra II.
Ptolemaios VII. Neos Philopater (145 v. Chr., regierte jedoch nicht)
Ptolemaios VIII. (170 v. Chr.–163 v. Chr., 145 v. Chr.–116 v. Chr.) Euergetes II. (Physcon) ∞ Kleopatra II. dann Kleopatra III. (Kokke)
Kleopatra II. (132 v. Chr.–124 v. Chr.) Philometora Soteira, in Opposition zu Ptolemaios VIII.
Ptolemaios IX. Philometor Sotêr II. (Lathyros) (116 v. Chr.–107 v. Chr., 88 v. Chr.–81 v. Chr.) ∞ Kleopatra IV. dann Kleopatra V. Selene; regierte in seiner ersten Regierung gemeinsam mit Kleopatra III.
Ptolemaios X. Alexander I. (107 v. Chr.–88 v. Chr.) ∞ Kleopatra V. Selene, dann Kleopatra Berenike III.; regierte gemeinsam mit Kleopatra III. bis 101 v. Chr.
Kleopatra Berenike III. (81 v. Chr.–80 v. Chr.)
Ptolemaios XI. Alexander II. (80 v. Chr.) ∞ und regierte gemeinsam mit Berenike III.
Ptolemaios XII. Neos Dionysos (Auletes) (80 v. Chr.–58 v. Chr., 55 v. Chr.–51 v. Chr.) und Kleopatra VI. Tryphaena
Kleopatra VI. Tryphaena (58 v. Chr.–57 v. Chr.) regierte gemeinsam mit Berenike IV. (58 v. Chr.–55 v. Chr.)
Kleopatra VII. (51 v. Chr.–30 v. Chr.) regierte gemeinsam mit Ptolemaios XIII. (51 v. Chr.–47 v. Chr.) dann Arsinoë IV. (49 v. Chr.–41 v. Chr.); regierte Teile der ptolemäischen Länder und ∞ ihre Brüder Ptolemaios XIII. und Ptolemaios XIV. (47 v. Chr.–44 v. Chr.)
Siehe auch
Ptolemaistik
Griechisch-römische Zeit (Ägypten)
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Geschichte
Anfänge
Die makedonistische Phase Ägyptens beginnt mit der Eroberung durch Alexander den Großen 332 v. Chr., der die Herrschaft der Perser in Ägypten beendete. Nach seinem Tod 323 v. Chr. war die Zukunft des von ihm erschaffenen makedonisch-persischen Großreiches ungewiss. Einige Fraktionen sprachen sich für dessen vereinte Zukunft unter einem Statthalter als Vormund für die unmündigen Erben aus, andere setzten sich für eine Aufteilung des Reiches in Satrapien unter der Verwaltung seiner Generäle ein. „Den entscheidenden Impuls für die Auseinandersetzungen der folgenden Jahre, die Diadochenkriege, lieferte die Spannung zwischen der Idee der Erhaltung des zentral beherrschten Großreiches und dem Bestreben einiger Diadochen, den eigenen Bereich völlig selbständig zu regieren und womöglich territorial auszuweiten.“[1]
Ptolemaios I., Sohn des Lagos, einer seiner Generäle, übernahm Ägypten 323 v. Chr. als Satrapie. Im Jahr 306 v. Chr. nahm er den Titel eines Basileus an, was einerseits seinen Anspruch auf Ägypten festigte, andererseits auf eine Abkehr von der Idee des Großreiches und möglicherweise einen Verzicht auf das Erbe Alexanders hindeutete. Ob Ptolemaios dahingehende Ambitionen hegte, ist ungeklärt. Dafür spricht zumindest sein erfolgreiches Werben um die Hand von Kleopatra von Makedonien, der Vollschwester (ebenfalls ein Kind von Olympia von Epirus, der Mutter Alexanders) von Alexander dem Großen und von den überlebenden Nachkommen des makedonischen Königshauses diejenige mit dem größten legitimen Anspruch. Die Hochzeit wurde durch den Reichsverweser Antigonos Monophthalmos verhindert, der seine Macht in Gefahr sah. Kleopatra wurde auf seinen Befehl hin ermordet.
In der Folgezeit etablierte sich Ägypten als eines der wichtigsten und einflussreichsten Diadochenreiche, was nicht zuletzt an der günstigen Lage und dem Reichtum des Nils lag. Die folgenden 14 Herrscher trugen alle den Namen Ptolemaios, gefolgt von einem griechischen Beinamen (der keinen der bekannten pharaonischen Namen ersetzte, sondern zusätzlich war). In der Folgezeit wurden Heiratsbündnisse mit den anderen Diadochen und Epigonen getroffen; die Geschwisterehe von Ptolemaios II. und Arsinoë II. bildete eine skandalumwobene Ausnahme.
Hochphase
Die Ptolemäer machten Alexandria zu einem Zentrum der Kultur und des Fortschritts. Alexandria war die beste Ausbildungsstätte für Ärzte und verfügte über eine umfangreiche Bibliothek. Am Hof des Königs wurden Philosophen und vor allem Naturwissenschaftler gefördert. Ägypten führte häufig Kriege mit den anderen Diadochenreichen, die Heiratsbündnisse wichen schließlich Geschwisterheiraten. Die alexandrinische Bevölkerung rebellierte einige Male gegen die Herrschaft (einmal wegen Ermordung einer ptolemäischen Prinzessin, die beim Volk beliebt gewesen war), etwas, was unter den ägyptischen Pharaonen undenkbar gewesen wäre. Das Volk hat sich nie gegen einen Pharao erhoben; dies ist ein Punkt, wo man Unterschiede zu der ägyptischen Herrschaft feststellen kann. Allerdings hatte die Stadt Alexandria einen starken griechischen Bevölkerungsanteil, der für seine Streitlust bekannt war, so dass man unterscheiden muss zwischen Aufruhr der Griechen in den Städten und Rebellion der „Ureinwohner“ auf dem Land. Ureinwohner bedeutet hierbei Ägypter, sie hatten in der von Griechen dominierten Bevölkerung den niedrigsten Stand, schafften es jedoch bei Beherrschen der Amtssprachen Griechisch oder Demotisch in Verwaltungsämter.
Das Römische Reich und Ägypten zur Zeit der Kleopatra
Octavians Machtbereich
Antonius' Machtbereich
Provinzen des Lepidus
Seereich des Sextus Pompeius
Vasallenstaaten
Königreich Ägypten (Kleopatra)
Parther-Reich
Endphase
Bei der Schlacht von Raphia wurden neben den makedonischen, griechischen, keltischen und jüdischen Söldnern erstmals Ägypter eingesetzt. Doch die militärische Ausbildung erwies sich als Bumerang, da die Ägypter ihr Wissen nutzten, um gegen die makedonische Oberherrschaft zu rebellieren. Ägypten hatte seine Unabhängigkeit zu einem Großteil eingebüßt und stand unter der Hegemonie des Römischen Reiches, welches seine Kornversorgung maßgeblich auf Ägypten stützte. Nach dem Ende der Seleukiden 63 v. Chr. blieb als letztes der Diadochenreiche schließlich nur Ägypten als unabhängige Macht neben Rom.
Zuletzt standen die ptolemäischen Herrscher im Schuldnerverhältnis zu den Römern. Ptolemaios XII. Neos Dionysos schaffte es lediglich, sein Testament wahrzumachen und seine Tochter Kleopatra VII. krönen zu lassen, da die Römer sich zu dessen Durchsetzung verpflichteten. Das Ende der Geschichte, die Kämpfe zwischen Kleopatra und den Beratern (vor allem Potheinos und Achillas) ihres unmündigen Bruders Ptolemaios XIII. und ihrer jüngeren Schwester Arsinoë IV., wurde maßgeblich von den Römern bestimmt und von Julius Caesar für Kleopatra entschieden. Durch ihr Verhältnis mit ihrem zweiten berühmten Liebhaber, dem Triumvir Marcus Antonius, führte Kleopatra das Ptolemäerreich noch einmal ins Zentrum der antiken Weltpolitik. Mit den von Antonius vorgenommenen Schenkungen von Alexandria wäre vielleicht sogar das ägyptische Großreich wieder erstanden. Doch 31 v. Chr. unterlagen die beiden dem späteren Kaiser Augustus in der Schlacht von Actium und begingen im darauffolgenden Jahr Selbstmord. Ab 30 v. Chr. wurde Ägypten als römisches Protektorat regiert.
Bedeutung
Verwaltung
Die ersten Ptolemäer waren hervorragende Organisatoren und reorganisierten die Verwaltung des von Kriegen darniederliegenden Landes. Die Hafenstadt Alexandria wurde zu ihrer Residenz, eine Reverenz an Alexander den Großen, der die makedonisch-griechische Herrschaft über Ägypten begründete. Abgesehen von der Gewährung der Polis-Rechte an drei Städte (Alexandria, Naukratis, Ptolemais) wurde am ägyptischen Föderalsystem nichts geändert: Nach wie vor gab es die Einteilung in Gaue. Die Amtssprache war Griechisch, und Griechen erhielten auch die besseren Posten; sie wurden fast überall den wenigen Griechisch sprechenden Ägyptern vorgezogen.
Baukunst
Alexandria
Die Hafenstadt mit ihrem typischen hellenistischen Rastermuster war der erste große Bau der Ptolemäer.
Heiligtümer
Die Ptolemäer ließen wichtige Heiligtümer errichten, unter anderem in
Dendera
Edfu
Esna
Kom Ombo
Philae
Daneben restaurierten und erweiterten sie schon bestehende Heiligtümer und richteten kleinere Plätze für einen eigenen Königskult in Alexandria ein.
Dynastie
Liste der ptolemäischen Herrscher
Ptolemaios ist der griechische Name, Ptolemaeus die latinisierte und Ptolemäer die eingedeutschte Form. Die Ptolemäer haben vor der Zeitenwende regiert.
Die Jahreszahlen in Klammern sind Regierungsdaten. Die Ptolemäerkönige regierten später oft gemeinsam mit ihren Frauen, die manchmal auch ihre Schwestern waren. Einige Königinnen hatten königliche Vollmachten, die berühmteste unter ihnen war Kleopatra VII. (51 v. Chr.–30 v. Chr.), nacheinander mit ihren beiden Brüdern und ihrem Sohn als Mitregenten.
Ptolemaios I. Sotêr (304 v. Chr.–282 v. Chr.) ∞ Eurydike, dann Berenike I.; er versuchte Kleopatra von Makedonien, die Schwester von Alexander dem Großen, zu heiraten; sie wurde jedoch zuvor auf Befehl des Diadochen Antigonos I. Monophthalmos ermordet
Ptolemaios II. Philadelphos (284 v. Chr.–246 v. Chr.) ∞ Arsinoë I., dann Arsinoë II. Philadelphos; regierte gemeinsam mit Ptolemaios dem Sohn (267 v. Chr.–259 v. Chr.)
Ptolemaios III. Euergetes I. (246 v. Chr.–221 v. Chr.) ∞ Berenike II.
Ptolemaios IV. Philopater (221 v. Chr.–205 v. Chr.) ∞ Arsinoë III.
Ptolemaios V. Epiphanes (205 v. Chr.–180 v. Chr.) ∞ Kleopatra I.
Ptolemaios VI. Philometor (180 v. Chr.–164 v. Chr., 163 v. Chr.–145 v. Chr.) ∞ Kleopatra II.
Ptolemaios VII. Neos Philopater (145 v. Chr., regierte jedoch nicht)
Ptolemaios VIII. (170 v. Chr.–163 v. Chr., 145 v. Chr.–116 v. Chr.) Euergetes II. (Physcon) ∞ Kleopatra II. dann Kleopatra III. (Kokke)
Kleopatra II. (132 v. Chr.–124 v. Chr.) Philometora Soteira, in Opposition zu Ptolemaios VIII.
Ptolemaios IX. Philometor Sotêr II. (Lathyros) (116 v. Chr.–107 v. Chr., 88 v. Chr.–81 v. Chr.) ∞ Kleopatra IV. dann Kleopatra V. Selene; regierte in seiner ersten Regierung gemeinsam mit Kleopatra III.
Ptolemaios X. Alexander I. (107 v. Chr.–88 v. Chr.) ∞ Kleopatra V. Selene, dann Kleopatra Berenike III.; regierte gemeinsam mit Kleopatra III. bis 101 v. Chr.
Kleopatra Berenike III. (81 v. Chr.–80 v. Chr.)
Ptolemaios XI. Alexander II. (80 v. Chr.) ∞ und regierte gemeinsam mit Berenike III.
Ptolemaios XII. Neos Dionysos (Auletes) (80 v. Chr.–58 v. Chr., 55 v. Chr.–51 v. Chr.) und Kleopatra VI. Tryphaena
Kleopatra VI. Tryphaena (58 v. Chr.–57 v. Chr.) regierte gemeinsam mit Berenike IV. (58 v. Chr.–55 v. Chr.)
Kleopatra VII. (51 v. Chr.–30 v. Chr.) regierte gemeinsam mit Ptolemaios XIII. (51 v. Chr.–47 v. Chr.) dann Arsinoë IV. (49 v. Chr.–41 v. Chr.); regierte Teile der ptolemäischen Länder und ∞ ihre Brüder Ptolemaios XIII. und Ptolemaios XIV. (47 v. Chr.–44 v. Chr.)
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