** Ommelande **
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Ommelande (deutsch: Umland) ist der alte Name für die Gebiete der heutigen niederländischen Provinz Groningen, die außerhalb der Stadt Groningen liegen und die, wie es die Flagge andeutet, einst friesisch waren.
Flagge der Ommelande
Historisch gab es drei Ommelande: die Gaue Hunsingo, Fivelgo und das Westerkwartier. Das Rheiderland und Westerwolde wurden als eigene Landstriche angesehen, wobei Westerwolde niemals einen friesischen Charakter hatte. Auch das Gebiet Gorecht (Stadt Groningen und umliegendes Land) wird nicht zu den Ommelanden gerechnet. Das Oldambt wird hin und wieder als eigenes, viertes Ommeland angesehen. Die Flagge der Ommelande verweist allerdings nur auf die drei ursprünglichen Ommelande und ihre insgesamt elf Landesviertel.
Als die Flagge in Gebrauch kam, hatte das Oldambt bereits seine Eigenständigkeit verloren. Der heute niederländische Teil des Rheiderlandes wird dem Oldambt zugerechnet. Obwohl das Oldambt, Westerwolde und das Rheiderland nie offiziell zu den Ommelanden gehörten, werden sie dennoch häufig dazugerechnet. Die Namen der alten friesischen und sächsischen Gaue finden sich auch heute noch im Sprachgebrauch.
Volkssprache in den Groninger Ommelanden ist heute nicht mehr Friesisch, sondern ein friesisch beeinflusster Niedersächsischer Dialekt (Groninger Platt, "Gronings", "Grunnens"), der viele Ähnlichkeiten zum Ostfriesischen Platt aufweist. Lediglich im Westerkwartier gibt es noch einige Sprachfriesen.
Geschichte
Frühmittelalter
Historische Grenzen der Ommelande in der heutigen Provinz Groningen.
Im Mittelalter wurde in den Ommelanden die friesische Sprache gesprochen, im Gorecht und Westerwolde die Niedersächsische Sprache. Die Ommelande nannten sich selbst Klein-Friesland. Lokaler Adel und Kloster waren einflussreich, aber wie auch im übrigen Friesland galt hier die Friesische Freiheit.
Wie auch heute waren die Ommelande agrarisch geprägt. Es gab einige wenige Städte, die in den Ommelanden viel Einfluss hatten. Dies waren die sächsische Stadt Groningen, Appingedam und später auch Winschoten. Appingedam war am mächtigsten, das benachbarte Delfzijl war mit seinem Sielhafen allerdings ein großer Konkurrent.
Hochmittelalter
Die Ommelande standen oft in Konflikt mit der Stadt Groningen. Da auch in den Ommelanden der Ausruf Eala Frya Fresena hochgehalten wurde, gab es regelmäßig Auseinandersetzungen. Als die Stadt zu mächtig wurde, schlossen sich die Ommelande der Utrechter Union an, damit der Einfluss der Stadt eingedämmt würde. Als die Stadt Groningen 1595 allerdings auch der Union angeschlossen wurde (Reductie van Groningen), war es mit der Unabhängigkeit der Ommelande vorbei. Sie wurden mit Groningen zur Provinz Stadt und Lande zusammengefasst.
Stadt und Lande
So wurden die Stadt und die Ommelande ein gemeinsames Gebiet. Nach einigen kleineren Konflikten mit einzelnen Dörfern waren die Aufstände gegen die Stadt vorbei. Groningen und die Ommelande passten sich einander an und formten eine Einheit. Beispielsweise wurde die friesische Sprache der Ommelande durch das Niedersächsische der Stadt verdrängt, allerdings finden sich in diesem "neuen" Dialekt noch zahlreiche friesische Worte.
Im Jahr 1619 kaufte die Stadt Groningen die Herrlichkeit Westerwolde. Bei der Trockenlegung des Dollarts wurde auch das Rheiderland wieder vergrößert. In der Zeit, als Ostfriesland dem napoleonischen Königreich Holland angegliedert wurde, kam auch der ostfriesische Teil des Rheiderlandes an die Provinz Groningen. Dies wurde nach Napoleons Niederlage allerdings wieder rückgängig gemacht.
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Flagge der Ommelande
Historisch gab es drei Ommelande: die Gaue Hunsingo, Fivelgo und das Westerkwartier. Das Rheiderland und Westerwolde wurden als eigene Landstriche angesehen, wobei Westerwolde niemals einen friesischen Charakter hatte. Auch das Gebiet Gorecht (Stadt Groningen und umliegendes Land) wird nicht zu den Ommelanden gerechnet. Das Oldambt wird hin und wieder als eigenes, viertes Ommeland angesehen. Die Flagge der Ommelande verweist allerdings nur auf die drei ursprünglichen Ommelande und ihre insgesamt elf Landesviertel.
Als die Flagge in Gebrauch kam, hatte das Oldambt bereits seine Eigenständigkeit verloren. Der heute niederländische Teil des Rheiderlandes wird dem Oldambt zugerechnet. Obwohl das Oldambt, Westerwolde und das Rheiderland nie offiziell zu den Ommelanden gehörten, werden sie dennoch häufig dazugerechnet. Die Namen der alten friesischen und sächsischen Gaue finden sich auch heute noch im Sprachgebrauch.
Volkssprache in den Groninger Ommelanden ist heute nicht mehr Friesisch, sondern ein friesisch beeinflusster Niedersächsischer Dialekt (Groninger Platt, "Gronings", "Grunnens"), der viele Ähnlichkeiten zum Ostfriesischen Platt aufweist. Lediglich im Westerkwartier gibt es noch einige Sprachfriesen.
Geschichte
Frühmittelalter
Historische Grenzen der Ommelande in der heutigen Provinz Groningen.
Im Mittelalter wurde in den Ommelanden die friesische Sprache gesprochen, im Gorecht und Westerwolde die Niedersächsische Sprache. Die Ommelande nannten sich selbst Klein-Friesland. Lokaler Adel und Kloster waren einflussreich, aber wie auch im übrigen Friesland galt hier die Friesische Freiheit.
Wie auch heute waren die Ommelande agrarisch geprägt. Es gab einige wenige Städte, die in den Ommelanden viel Einfluss hatten. Dies waren die sächsische Stadt Groningen, Appingedam und später auch Winschoten. Appingedam war am mächtigsten, das benachbarte Delfzijl war mit seinem Sielhafen allerdings ein großer Konkurrent.
Hochmittelalter
Die Ommelande standen oft in Konflikt mit der Stadt Groningen. Da auch in den Ommelanden der Ausruf Eala Frya Fresena hochgehalten wurde, gab es regelmäßig Auseinandersetzungen. Als die Stadt zu mächtig wurde, schlossen sich die Ommelande der Utrechter Union an, damit der Einfluss der Stadt eingedämmt würde. Als die Stadt Groningen 1595 allerdings auch der Union angeschlossen wurde (Reductie van Groningen), war es mit der Unabhängigkeit der Ommelande vorbei. Sie wurden mit Groningen zur Provinz Stadt und Lande zusammengefasst.
Stadt und Lande
So wurden die Stadt und die Ommelande ein gemeinsames Gebiet. Nach einigen kleineren Konflikten mit einzelnen Dörfern waren die Aufstände gegen die Stadt vorbei. Groningen und die Ommelande passten sich einander an und formten eine Einheit. Beispielsweise wurde die friesische Sprache der Ommelande durch das Niedersächsische der Stadt verdrängt, allerdings finden sich in diesem "neuen" Dialekt noch zahlreiche friesische Worte.
Im Jahr 1619 kaufte die Stadt Groningen die Herrlichkeit Westerwolde. Bei der Trockenlegung des Dollarts wurde auch das Rheiderland wieder vergrößert. In der Zeit, als Ostfriesland dem napoleonischen Königreich Holland angegliedert wurde, kam auch der ostfriesische Teil des Rheiderlandes an die Provinz Groningen. Dies wurde nach Napoleons Niederlage allerdings wieder rückgängig gemacht.
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So Nov 17, 2024 4:25 am von Andy
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So Nov 17, 2024 4:12 am von Andy
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So Nov 17, 2024 4:10 am von Andy
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So Nov 17, 2024 4:07 am von Andy
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